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Veröffentlicht am 10.08.2017

Gut durchdachter und komplexer Plot

Die Betrogene
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Kate Linville, Ermittlerin bei Scotland Yard, kehrt zurück in ihr Elternhaus, in dem ihr Vater grausam ermordet wurde. Die Ermittlungen vor Ort bringen ihr zu wenig Ergebnisse und so beginnt sie selbst ...

Kate Linville, Ermittlerin bei Scotland Yard, kehrt zurück in ihr Elternhaus, in dem ihr Vater grausam ermordet wurde. Die Ermittlungen vor Ort bringen ihr zu wenig Ergebnisse und so beginnt sie selbst zu ermitteln, sehr zum Ärger des leitenden Ermittlers der dortigen Polizei.
Kate war mir anfangs nicht sehr sympathisch, da sie neben ihrem Beruf offenbar kaum ein Privatleben führt, sondern sehr zurückgezogen lebt. So lässt sie sich auch in der ersten Zeit in ihrer alten Heimat sehr gehen und hängt nur trüben Gedanken nach. Erst als sie einige Dinge über ihren Vater erfährt, die ihr Bild von ihm völlig verändern, kommt Energie in Kate und sie möchte das Geheimnis um ihren Vater lösen.
Dabei entwickelt sie mehr Kraft und Mut, als ich ihr zugetraut hätte.
Die Autorin hat mit Kate eine authentische Figur geschaffen und es war interessant, ihre Entwicklung zu verfolgen.

In einem 2. Handlungsstrang macht uns die Autorin mit der Familie Crane bekannt. Stella und Jonas haben einen kleinen Sohn, der adoptiert ist. Um einem drohenden Burnout bei Jonas vorzubeugen, fährt die Familie zur Erholung auf eine einsame Farm. Dass ihnen das zum Verhängnis werden könnte, haben sie nicht vermutet.

Was haben zwei so unterschiedliche Handlungsstränge miteinander zu tun?
Und was hat es mit dem Prolog auf sich?
Der Autorin ist es wieder einmal hervorragend gelungen, in jedem dieser Handlungsstränge die Spannung ganz allmählich zu steigern, so dass ich von Anfang an gefesselt war. Die Perspektivwechsel sind sehr geschickt gesetzt und werden oft von kleinen Cliffhangern begleitet.
Nach und nach werden Zusammenhänge erkennbar, aber es wäre nicht Charlotte Link, wenn hier nicht auch falsche Fährten gelegt würden.
Es gibt viele überraschende Ereignisse und Wendungen, die für viel Spannung sorgen und den Ausgang der Geschichte unvorhersehbar machen.
Die lebendig gestalteten Figuren haben mich überzeugt und ich habe mit ihnen gelitten, gefiebert und gehofft.
Die Auflösung, das Motiv und auch das Ende insgesamt sind überraschend aber auch schlüssig und nachvollziehbar.
Und erst da schließt sich auch der Kreis zum Prolog.

Dieser Krimi hat mich mit seinem gut durchdachten und komplexen Plot, interessanten Figuren und einem fesselnden Schreibstil überzeugt und begeistert.
Krimikost vom Feinsten von Charlotte Link - Leseempfehlung!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 09.08.2017

Berührend, bewegend und emotional

Die Fliederinsel
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Celia findet in alten Familienfotos eine Aufnahme, die ein kleines Häuschen in einem Garten zeigt, das durch eine blühende Fliederallee aufgenommen wurde und in dessen Hintergrund man noch das Meer erkennen ...

Celia findet in alten Familienfotos eine Aufnahme, die ein kleines Häuschen in einem Garten zeigt, das durch eine blühende Fliederallee aufgenommen wurde und in dessen Hintergrund man noch das Meer erkennen kann. Dieses Foto fasziniert Celia schon lange und nach einigen Recherchen findet sie genau dieses Häuschen als Ferienhaus auf der Insel Fünen in Dänemark. Als ihr Mann und ihr Sohn sich eine gemeinsame Angelwoche wünschen, mietet Celia spontan das Ferienhaus und reist nach Fünen, um herauszufinden, ob es eine Verbindung zu ihrer Familie gibt und wenn ja welche.
In einem kleinen Kämmerchen im Ferienhaus findet Celia zufällig ein wunderschönes, großes Gemäde von blühendem Flieder.
Sie bringt das Gemäde ihrer Vermieterin Inger, die von diesem Fund sehr berührt ist und Celia daraufhin ihre Familiengeschichte erzählt.
Hier eröffnet sich der zweite Handlungsstrang, beginnend im Jahr 1938, als Ingers Eltern, das jüdische Künstlerehepaar Ruth und Jakob Liebermann, aus Berlin fliehen müssen und im ehemaligen Sommerhaus von Ruths Familie Unterschlupf finden.

Wie öfter bei solchen Romanen hat mich der zweite Handlungsstrang aus der Vergangenheit noch mehr gefesselt und vor allem auch berührt.
Dieser nimmt in den ersten beiden Dritteln des Buches auch deutlich mehr Raum ein. Die Autorin verarbeitet hier ein Stück Zeitgeschichte und erzählt am Beispiel des fiktiven Ehepaars Liebermann das Schicksal der in Dänemark lebenden Juden im und nach dem zweiten Weltkrieg. Mich hat diese Geschichte sehr bewegt, denn sie erzählt auch, dass die dänischen Juden und die dorthin aus Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei geflüchteten Juden zur Zeit der deutschen Besatzung erneut fliehen mussten und nach Schweden gingen. So entstanden für viele Familie wirklich tragische Schicksale.
Die Autorin hat umfangreich recherchiert, wie sie in ihrem Nachwort auch erläutert und das merkt man beim Lesen auch, denn die Handlung wirkt sehr authentisch.
Der andere Handlungsstrang in der Gegenwart gewinnt dann im letzten Drittel des Buches an Bedeutung und hält noch einige Überraschungen, auch für Celia, bereit.

Der Schreibstil der Autorin ist mitreißend, emotional und fesselnd, so dass mich die Geschichte der Familie Liebermann schnell in ihren Bann gezogen hat. Ich habe mit ihnen gelitten, gehofft und gebangt. Die Charaktere sind alle sehr authentisch dargestellt und jeder ist auf seine Art einzigartig und wichtig.
Sehr gelungen fand ich auch die wunderschönen bildhaften Beschreibungen der Insel Fünen mit ihren langen Fliederhecken, die Ruth Liebermann zu ihren Bildern inspiriert haben. Man sieht nicht nur alles genau vor dem inneren Auge sondern hat beim Lesen auch den Duft des Flieders in der Nase.

Dieser wunderbare Roman hat mich sehr berührt und bewegt und er hallt noch lange nach. Trotz der teilweise dramatischen und tragischen Schicksale weiß die Geschichte auch gut zu unterhalten und vermittelt besonders in den Sommern auf Fünen eine besondere Atmosphäre.
Insgesamt empfehle ich den Roman gerne weiter, denn diese Geschichte hat es verdient, gelesen zu werden!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 07.08.2017

Spannend, fesselnd mit psychologischen Abgründen

Der Beobachter
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Ich muss zugeben, der Einstieg in diese Geschichte ist mir nicht ganz leicht gefallen. Es gibt einen Prolog und dann mehrere kurze Abschnitte über Personen, die offenbar in keinem Zusammenhang stehen. ...

Ich muss zugeben, der Einstieg in diese Geschichte ist mir nicht ganz leicht gefallen. Es gibt einen Prolog und dann mehrere kurze Abschnitte über Personen, die offenbar in keinem Zusammenhang stehen. Ich fragte mich da anfangs schon, was das soll und fand es etwas verwirrend.
Erst dann lernt man den „Beobachter“ Samson und die von ihm beobachteten Personen kennen. Nach und nach erkennt man seine Situation und seine Vorliebe für Gillian.
Gillian und ihre Familie sind eigentlich eine ganz normale Familie und das Familienleben mit all seinen Höhen und Tiefen wird sehr ausführlich, auch durch Samsons Beobachtungen, beschrieben.
Auch das fand ich anfangs etwas verwirrend und zu detailliert beschrieben.
Aber irgendwann im Verlauf der Geschichte macht das alles einen Sinn.
Die Morde sind spektakulär und grausam, aber viel schlimmer fand ich den Psychoterror, der sich vorher abspielte.
So habe ich die ganze Zeit eine sehr unterschwellige subtile Spannung verspürt, die sich gegen Ende heftig steigert. Das führte auch dazu, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Es gab einfach zu viele Fragen, die sich mir stellten.
Wer mordet da und warum?
Ob und was hat Samson der Beobachter damit zu tun?
Die Fäden der einzelnen Handlungsstränge verknüpfen sich nur langsam und man versteht immer mehr Zusammenhänge. Aber einen Hinweis auf die Auflösung gibt es da noch nicht.
Ich war mir zu dem Zeitpunkt nur relativ sicher, eine Person ausschließen zu können, womit ich dann auch Recht behielt.
Ungewöhnlich war, dass der Täter etwa 150 Seiten vor dem Ende des Buches offenbart wird. Auch das Motiv klärt sich und plötzlich schließt sich auch der Kreis zum Prolog und den kurzen Abschnitten am Anfang des Buches.
Ich muss sagen, die Auflösung hat mich umgehauen, weil sie für mich absolut unvorhersehbar und auch unvorstellbar war.
Und wer denkt, damit sei die Spannung raus, irrt sich gewaltig.
Es kommt zu einem actionreichen Showdown, in dem es auch noch mal Wendungen gibt und der an Spannung kaum zu überbieten ist.
In einer anderen Rezension wurde das Ende als „filmreif“ beschrieben und dem kann ich nur zustimmen.

Charlotte Link ist es wieder einmal gelungen, einen sehr spannenden und fesselnden Krimi vorzulegen, der mich mit einem komplexen und detailreichen Plot, facettenreichen Figuren und psychologischen Abgründen überzeugt hat.
Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung und meine volle Zustimmung zu einem Zitat des SWR: „Die Meisterin der Täuschungen heißt Charlotte Link.“


Fazit: 5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 06.08.2017

Fesselnder Romantik-Thriller

Sanfte Rache
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Emory Charbonneau ist Kinderärztin mit Leib und Seele und leidenschaftliche Langstreckenläuferin. Nach einem Streit mit ihrem Mann Jeff bricht sie zum Training in die Berge auf. Während ihres Trainingslaufs ...

Emory Charbonneau ist Kinderärztin mit Leib und Seele und leidenschaftliche Langstreckenläuferin. Nach einem Streit mit ihrem Mann Jeff bricht sie zum Training in die Berge auf. Während ihres Trainingslaufs verschwindet sie spurlos. Ihr Mann Jeff meldet sie dann als vermisst und die Polizei beginnt nach einigen Verzögerungen mit der Suche und den Ermittlungen. Im Gegensatz zu Jeff und der Polizei erfährt der Leser schnell, was mit Emory geschah. Sie erwacht in einer fremden Hütte in Gegenwart eines fremden Mannes. Der geheimnisvolle Fremde verrät ihr nur, dass er sie verletzt und bewusstlos im Schnee entdeckt hat, nicht aber, wer er ist. Schlechtes Wetter verhindert, dass der Fremde Emory einfach zurück in den Ort bringt.
Obwohl Emory dem Fremden misstraut, ist da ein gewisses Knistern zu spüren, auf beiden Seiten.
Währenddessen ermittelt die Polizei in alle Richtungen und auch Emorys Ehemann Jeff wird verdächtigt, etwas mit ihrem Verschwinden zu tun zu haben.

Für mich haben sich da viele Frage gestellt. Was ist mit Emory passiert? Warum verhält sich der Fremde so geheimnisvoll? Was beabsichtigt er damit, dass er Emory offenbar nicht gehen lassen will? Und wer ist er wirklich?
Sandra Brown hat hier eine sehr komplexe Story entwickelt, mit vielen Wendungen und Überraschungen, die verschiede Themen aufgreift. Das hat für viel Spannung gesorgt und mich hatte die Geschichte schnell in ihren Bann gezogen. Auch wenn ich häufig das Gefühl hatte, dass der Fremde für Emory keine Bedrohung ist, kann ich nicht erklären, wieso das so war. Etwa ab der Hälfte des Buches beginnt sich langsam und stückweise abzuzeichnen, was wirklich geschah. Spannend bleibt es aber trotzdem, denn alle Zusammenhänge und das ganze Ausmaß der Geschichte sind da längst noch nicht klar. Ich hatte da auch noch keine Idee, worauf es hinauslaufen könnte. Das Ende mündet in einen großen Showdown und die Auflösung war überraschend.
Der romantische Teil der Geschichte, den es bei Sandra Brown ja immer gibt, hat sich gut in das Gesamtbild eingefügt. Es war schön zu beobachten, wie Emory und der Fremde sich immer besser kennenlernen und sich näher kommen.
Die Identität des Fremden wird natürlich auch aufgeklärt und das war ganz anders als ich erwartet hätte.

Mit „Sanfte Rache“ ist Sandra Brown wieder ein fesselnder Romantik-Thriller gelungen. Emory und der mysteriöse Fremde sind zwei besondere Protagonisten und der komplexe und undurchsichtige Plot erzeugt viel Spannung.
Mich hat die Story überzeugt und ich hatte fesselnde Lesestunden!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 01.08.2017

Berührender, emotionaler Abschluss der Reihe

Rosenstunden
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Es handelt sich um den 5. Teil der Rose Harbor-Reihe und ich weise darauf hin, dass ich für die Rezension die vorherigen Teile als bekannt voraussetze, da evtl. Spoiler zu den ersten Teilen vorhanden sein ...

Es handelt sich um den 5. Teil der Rose Harbor-Reihe und ich weise darauf hin, dass ich für die Rezension die vorherigen Teile als bekannt voraussetze, da evtl. Spoiler zu den ersten Teilen vorhanden sein können.

Zum fünften und letzten Mal reisen wir in den kleinen Ort Cedar Cove zu Jo Marie Rose in ihre Pension Rose Harbor Inn.
Lange hatte es gedauert, bis Mark Taylor, Jo Maries bester Freund und Allroundhandwerker, ihr seine Gefühle gestand. Und auch Jo Marie hatte lange gezögert, sich neu zu verlieben, nachdem ihr Mann ums Leben gekommen war.
Kurz nachdem sie sich endlich zueinander und ihren Gefühlen bekannt hattten, verließ Mark Cedar Cove und ging zurück in den Nahen Osten, um aus Freundschaft eine gefährliche Mission zu beenden.
Seitdem hat Jo Marie nichts mehr von ihm gehört. Da sie davon ausgeht, dass Mark nicht überlebt hat, versucht sie ihr Leben wieder in normale Bahnen zu lenken. Dabei hilft ihr, wie auch schon früher, das Rose Harbor Inn mit seinen Gästen.

Emily Goffney möchte aus beruflichen Gründen nach Cedar Cove ziehen. Während sie dort noch nach ihrem Traumhaus sucht, quartiert sie sich als vorübergehender Dauergast bei Jo Marie in der Pension ein. Ihr Traumhaus hat sie schnell entdeckt, doch da scheint Nick zu wohnen und gerade zu renovieren. Nick verhält sich außerdem manchmal seltsam und scheint ein Geheimnis zu haben.

Wie bei dieser Reihe üblich erzählen uns die Protagonisten die Geschichte jeweils im Wechsel selbst, so dass man als Leser ganz nah an den Figuren dran ist und ihre Gedanken und Emotionen gut miterlebt.
Und Emotionen gibt es in diesem letzten Teil viele.
Jo Marie ist hin und her gerissen zwischen ihren Gefühlen für Mark und dem Versuch, sich für etwas Neues zu öffnen.
Aber auch Emily und Nick haben einen schlechten Start und nähern sich auf freundschaftlicher Basis nur langsam an.
Es war schön mitzuerleben, wie aus dem Pensions-Dauergast Emily eine gute Freundin für Jo Marie wird und umgekehrt. Die beiden sind für einander da und unterstützen sich gegenseitig.

Die Autorin hat neben Jo Marie und Mark wieder facettenreiche und liebenswerte Figuren geschaffen, die ich gerne durch diese Geschichte begleitet habe.
Es passiert sehr viel in diesem letzten Band der Reihe und das meiste ist sehr berührend und teilweise auch ein bisschen traurig. Der Humor bleibt hier etwas auf der Strecke. Aber das hat mich weniger gestört, denn der Autorin ist es gelungen, die Geschichte zu einem runden und glaubhaften Abschluss zu bringen. Mit ihrem tollen, mitreißenden Schreibstil lässt sie uns noch einmal mit den Protagonisten fiebern, hoffen und leiden. Das Ende ist sehr schön und nicht nur ein gelungener Abschluss dieses Buches sondern auch der ganzen Reihe bzw. Geschichte um
Jo Marie und Mark.
Wer gerne unterhaltsame Wohlfühlromane mit vielen Themen liest, sollte nicht nur dieses Buch sondern die gesamte Reihe lesen!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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