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Veröffentlicht am 12.04.2023

Eine tiefgründige Sommergeschichte von Arno Frank

Seemann vom Siebener
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Der Roman "Seemann vom Siebener" von Arno Frank erzählt die Geschichte von unterschiedlichen Menschen, die sich an einem heißen Sommertag im Freibad einfinden. Der Fokus liegt dabei auf den unterschiedlichen ...

Der Roman "Seemann vom Siebener" von Arno Frank erzählt die Geschichte von unterschiedlichen Menschen, die sich an einem heißen Sommertag im Freibad einfinden. Der Fokus liegt dabei auf den unterschiedlichen Charakteren und deren individuellen Erlebnissen und Erinnerungen, die im Laufe des Tages miteinander verwoben werden.

Die Beschreibung der Protagonisten ist sehr gelungen, denn sie sind allesamt authentisch und vielschichtig. Jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte, die im Verlauf des Tages auf eine subtile Art und Weise miteinander verknüpft wird. Besonders interessant ist die Darstellung der Figur Kiontke, dem Bademeister, der mit einem traumatischen Erlebnis konfrontiert wurde, aber dennoch unbeirrt seinen Job am Beckenrand erledigt. Eine weitere bemerkenswerte Figur ist das namenlose Mädchen, das sich mit ihrem Bruder auf den Weg ins Freibad macht, um den Seemannsprung zu machen. Das Mädchen spielt im Roman eine große Rolle, obwohl sie selbst nicht viel spricht. Wir erfahren wenig über ihre Vergangenheit oder ihre Gedanken, aber ihre Handlungen und ihr Verhalten lassen uns erahnen, dass sie eine starke und mutige Persönlichkeit ist. Der Autor schafft es, ihre Figur auf eine subtile Art und Weise zu zeichnen, die den Leser dazu bringt, sich mehr über sie zu fragen und über ihre Geschichte zu spekulieren. Auch die verschiedenen Themen, die im Roman angesprochen werden - verpasste Chancen, Familiendynamiken, die Vergänglichkeit von Erinnerungen und die Kraft von Gemeinschaft - werden auf einfühlsame Weise dargestellt.

Insgesamt ist "Seemann vom Siebener" ein lesenswerter Roman, der durch seine lebendige und authentische Charakterzeichnung und seine subtile Handlung überzeugt. Der Autor versteht es, die Leser in die Welt des Freibads zu entführen und dabei tiefe Einblicke in die unterschiedlichen Lebensgeschichten der Protagonisten zu geben. Wer auf der Suche nach einer unterhaltsamen, aber auch tiefgründigen Lektüre ist, wird mit diesem Buch sicherlich gut bedient sein.

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Veröffentlicht am 09.04.2023

Aufopferndes Handeln für das Wohl der Familie

Der Ruf des Eisvogels
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Kaum hat Olga Blume das Licht der Welt erblickt, trägt sie schon eine enorme Last auf ihren Schultern. Ihre Mutter ist bei ihrer Geburt gestorben und ihr Vater gibt ihr die Schuld dafür. Er zieht sich ...

Kaum hat Olga Blume das Licht der Welt erblickt, trägt sie schon eine enorme Last auf ihren Schultern. Ihre Mutter ist bei ihrer Geburt gestorben und ihr Vater gibt ihr die Schuld dafür. Er zieht sich nach dem Verlust seiner Frau von Olga und auch von ihrem Bruder Karl zurück, so dass sich Olgas Großvater, liebevoll "Pa" genannt, um die Geschwister kümmert. Obwohl Pa immer nur das Beste für seine Enkelkinder will und sie in jeder Situation unterstützt, kann Olga das Gefühl nicht überwinden, am Tod ihrer Mutter schuld zu sein.

Anne Prettin gibt uns einen Einblick in das Leben von Olga Blume, deren Kindheit und Jugend hauptsächlich während des Zweiten Weltkriegs stattfand. Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Die eine beginnt mit Olgas Geburt und erzählt von Freundschaft, der ersten großen Liebe, Verlust und schrecklichen Geschichten aus der Kriegs- und Nachkriegszeit. Der zweite Handlungsstrang erzählt von einem Wochenende im Jahr 1991, an dem Olga zusammen mit ihrer Tochter und ihrer Enkelin in ihr altes Zuhause zurückkehrt, wo viele verdrängte Erinnerungen ans Tageslicht kommen.

Die Autorin beschreibt die Figuren und Erlebnisse des Romans so liebevoll und gefühlvoll, dass mich die Geschichte wirklich berührt hat. Mit Pa gelingt es ihr, einen Charakter zu schaffen, den sicher jeder gerne als Großvater hätte.

Sie schafft es auch, viele schwierige Themen, die damals leider alltäglich waren, in den Roman zu packen. Deshalb ist dieses Buch leider nicht für jeden geeignet, denn es könnte einige Trigger auslösen.

Abgesehen davon kann ich das Buch nur empfehlen, ich war begeistert!

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Veröffentlicht am 09.04.2023

Ort der Hilfeleistung

Die Klinik
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In "Die Klinik" erzählt Hubertus Borck den zweiten Fall des Ermittlerduos Franka Erdmann und Alpay Eloglu. Ich habe den ersten Band nicht gelesen, was der Geschichte keinen Abbruch getan hat. Auch ohne ...

In "Die Klinik" erzählt Hubertus Borck den zweiten Fall des Ermittlerduos Franka Erdmann und Alpay Eloglu. Ich habe den ersten Band nicht gelesen, was der Geschichte keinen Abbruch getan hat. Auch ohne Vorkenntnisse war das Buch leicht zu verstehen und ich habe keine Informationen über die beiden Ermittler vermisst.

Schon zu Beginn des Buches bekommen wir einen Einblick in den "Todesengel", der im Krankenhaus sein Unwesen treibt. Immer wieder erlöst Mecki Patienten, um sie vor ihrer Meinung nach unnötigem Leid zu bewahren. Doch bevor Mecki entdeckt wird, wird sie versetzt.
Malte Ostersetzer, Familienvater, ist 39 Jahre alt, als er einen schweren Fahrradunfall hat, der nicht nur sein Leben, sondern auch das seiner Frau verändert. Gerade als sich Maltes Zustand etwas verbessert, stirbt er plötzlich. Seine Frau kann sich keinen natürlichen Tod vorstellen und wendet sich an die Polizei. Doch bei den Ermittlungen wird mehr aufgedeckt als zunächst erwartet.

Hubertus Borck schafft es, die Spannung während des gesamten Buches aufrecht zu erhalten und mich völlig in die Irre zu führen. Das Ende konnte ich nicht vorhersehen, was wirklich selten ist und mich daher positiv überrascht hat. Klare Empfehlung.

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Veröffentlicht am 09.04.2023

Von Donkey Kong zu Open World

Morgen, morgen und wieder morgen
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Sam und Sadie treffen sich zufällig im "Spielzimmer" des Krankenhauses und werden sofort Freunde. Sadie besucht Sam so oft wie möglich, um mit ihm Videospiele zu spielen und sich dabei gegenseitig zu beraten ...

Sam und Sadie treffen sich zufällig im "Spielzimmer" des Krankenhauses und werden sofort Freunde. Sadie besucht Sam so oft wie möglich, um mit ihm Videospiele zu spielen und sich dabei gegenseitig zu beraten und zu helfen. Das Ziel ist es, den perfekten Weg durch das Spiel zu finden. Doch dann zerbricht die Freundschaft nach einem Streit.
Jahre später treffen sich die beiden zufällig wieder und teilen immer noch die Begeisterung für das Spielen. Sadie schenkt ihrem ehemaligen besten Freund ihr selbst programmiertes Spiel, von dem Sam begeistert ist. Zusammen mit Marx, Sams Mitbewohner, der als Manager fungiert, entwickeln sie ihr eigenes Videospiel, das zum Hit wird, und das ist nur der Anfang einer ganz besonderen Geschichte.

Zuerst muss ich sagen, nach diesem Buch möchte ich unbedingt die entwickelten Spiele der Protagonisten selbst spielen! Ich spiele auch gerne, und die Spiele der beiden klingen einfach super interessant!

Morgen, Morgen und wieder Morgen ist ein Buch über Freundschaft, Gaming, Außenseiter und auch etwas über Liebe. Es bringt einen zum Lachen, zum Weinen und nicht zuletzt bricht es einem das Herz.
Wir begleiten die Protagonisten über die Jahre, von Erfolg über Trauer und Streit ist alles dabei. Aber irgendwie bleiben Sam und Sadie immer verbunden, was unglaublich schön zu lesen ist. Auch die Nebenfiguren sind lebendig beschrieben und wachsen einem sehr schnell ans Herz. Am liebsten würde ich eine Pizza bei Sams Opa essen und eine Partie Donkey Kong spielen.

Ich war von dem Buch begeistert und musste es gleich meinen Liebsten empfehlen. Ein schöner Roman, von dem ich mir gewünscht hätte, dass er nie endet.

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Veröffentlicht am 09.04.2023

Selbstfindung und Selbstliebe

Das Meer und ich
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Das war bereits das dritte Buch welches ich von Tessa Randau gelesen habe und auch dieses Buch hat mich überzeugt.
In dem Buch geht es um eine Frau, die Mitte vierzig ist und gerade sehr unzufrieden mit ...

Das war bereits das dritte Buch welches ich von Tessa Randau gelesen habe und auch dieses Buch hat mich überzeugt.
In dem Buch geht es um eine Frau, die Mitte vierzig ist und gerade sehr unzufrieden mit sich und dem Leben scheint. Eigentlich wollte sie über ihren Geburtstag zusammen mit ihrer Besten Freundin ans Meer fahren und einfach mal wieder richtig abschalten. Doch leider sagt diese den Trip kurz vor der Abreise aus beruflichen Gründen ab. Kurzerhand entscheidet die Protagonistin alleine zu fahren. Am Urlaubsort angekommen findet sie eine Flaschenpost, die den Anstoß dazu gibt ihr gesamtes Leben zu überdenken.

Tessa Randau schafft es mit ihren Büchern immer wieder das eigene Leben, Handeln und Denken zu hinterfragen. Hier hat mich am meisten der Abschnitt zum Grübeln gebracht in dem die Frage "wärst du alleine auf der Welt, würdest du dich immer noch zu dick fühlen" aufkam. Beinahe jede Frau hat stellen an ihrem Körper mit denen sie unzufrieden ist dabei sind wir leider selten Dankbar was genau dieser Körper Tag für Tag für einen leistet.

Ein schönes Buch welches schnell gelesen ist aber noch lange nachwirken wird.

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