Erschreckend greifbar!
In dem Buch Wir Kinder vom Bahnhof Zoo, erzählt Christiane vo ihrer dramatischen Kindheit und ihren Weg zur Drogensucht. Sie wächst anfänglich auf dem Land auf, zieht dann aber noch als kleines Kind nach ...
In dem Buch Wir Kinder vom Bahnhof Zoo, erzählt Christiane vo ihrer dramatischen Kindheit und ihren Weg zur Drogensucht. Sie wächst anfänglich auf dem Land auf, zieht dann aber noch als kleines Kind nach Berlin um. Dort wächst sie, unter Prügel vom Vater, in einer viel zu kleinen Wohnung am Rande Berlins auf. Sie findet mit der Zeit Freunde, allerdings Freunde der Party und Drogenszene. Doch es scheint ihr der einzige Zufluchtsort aus ihren Problemen zu sein. So werden die anfänglich schwachen Pillen nach für nach durch härtere Drogen ausgetauscht, bis Christiane heroinabhängig wird. Der Kampf gegen die Sucht, der Kampf um Leben und Tod, beginnt für sie.
Nicht nur die Handlung, welche ja auf echten Begebenheiten beruht, fasziniert einen als Leser, sondern auch die nüchterne Erzählweise. Es ist detailgetreu und sachlich geschrieben. Nahezu trocken könnte man sagen, doch es ist ein wichtiger Bestandteil der Erzählung. Man erfährt so als Leser wie leichtsinnig, ohne sich viele Gedanken zu machen, Christiane in die Drogenszene abrutscht. Die Situation um sie herum spitzt sich weiter zu, es gibt immer mehr Drogentote und doch wird ihr alles gleichgültiger. Es ist erschreckend zu sehen wie ein Kind versucht seinen Problemen aus dem Weg zu gehen und noch erschreckender, wie es trotz zahlreichen Hilfeschreien fast absichtlich überhört wird.
Meiner Meinung nach sollte dieses Buch jeder mal gelesen haben. Es ist wichtig zu sehen, welche Gefahren hinter solchen anfänglichen Ablenkungen lauern. Und auch, der Realität in die Augen zu sehen, dass leider oft den lebensbedrohlichen Kindern die Rettung verwehrt wird, obwohl man diese doch am meisten schützen sollte...