Profilbild von hasirasi2

hasirasi2

Lesejury Star
offline

hasirasi2 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit hasirasi2 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2023

Lecker und schnell gemacht

Mittags gut kochen für eine Person
0

Oft sind die Rezepte in Kochbüchern für 4 oder mehr Personen ausgelegt. Da wir nur zu zweit sind, muss ich dann immer umrechnen und ein Ei z.B. lässt sich nur schwer teilen. Leichter ist es natürlich, ...

Oft sind die Rezepte in Kochbüchern für 4 oder mehr Personen ausgelegt. Da wir nur zu zweit sind, muss ich dann immer umrechnen und ein Ei z.B. lässt sich nur schwer teilen. Leichter ist es natürlich, ein Rezept zu verdoppeln, darum war ich gespannt auf dieses Kochbuch.
Schon beim ersten Durchsehen habe ich die Rezepte markiert, die ich nachkochen möchte – einfacher wäre es gewesen, die zu markieren, die ich nicht kochen will, denn sie sehen alle sehr lecker aus und viele sind vegetarisch oder vegan.
Etwas irritiert hat mich nur, dass es doch recht viele Nudelgerichte sind (wobei man die wirklich super für nur einen kochen kann) und die Käsemengen sehr großzügig bemessen wurden, die habe ich ehrlich gesagt oft reduziert.
Zudem sind einige Rezepte für mehr als eine Portion ausgelegt mit dem Hinweis, die Reste einzufrieren oder am nächsten Tag zu essen – oder sich Freunde einzuladen. Dann sind sie nur nicht wirklich für eine Person …

Wir haben inzwischen schon fleißig nachgekocht und zu unseren bisherigen Favoriten gehören z.B. die Maissuppe, die schnell und einfach gemacht und sehr sättigend ist, und eine Tortilla, die durch den Tomaten-Kapern-Salat den letzten Pfiff bekommt und zum 5 Sterne-Rezept wird.
Falls ihr mal jemanden beeindrucken wollt, lege ich Euch die Süßkartoffelgnocchi mit schaumiger Käsesauce ans Herz – mein Mann hätte auch 3 Portionen davon verdrücken können.
Mein Highlight war die Pasta mit Karottenpesto, auch wenn da die Zubereitung etwas uneindeutig beschrieben wird – der Geschmack war spitze.

Mir gefällt, dass die schwedische Autorin Cina Risberg Resten den Kampf ansagt und z.B. Käseränder mitkocht, darauf wäre ich nie gekommen. Außerdem hat sie die Rezepte für ihr Lieblingsöle, -saucen und rettende Dips ins Buch aufgenommen, mit denen man jedem Gericht schnell noch das gewisse Etwas verleihen kann.

Die Rezepte stammen aus verschiedenen Kulturkreisen und passen zu den unterschiedlichen Jahreszeiten, für ausreichend Abwechslung ist also gesorgt. Neben Pasta und Kartoffelgerichten gibt es Suppen und Salate, Toast- bzw. Sandwichvarianten und Burger, verschiedenen Puffer und Omelette, Pizza und sogar süße Kleinigkeiten und Getränke für den perfekten Start ins Wochenende.

Mein Fazit: Ein schönes Kochbuch für Singles, das auch für Kochanfänger geeignet ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.05.2023

Vielfältige asiatische Gerichte, vegan umgesetzt

Asiatisch vegan
0

Ich liebe die asiatische Küche und koche oft und gern vegan, darum war ich auf das Kochbuch auch sehr neugierig. Die Aufmachung ist hochwertig und die Rezepte, aufgegliedert in „Indien“, „Thailand“, „Singapur ...

Ich liebe die asiatische Küche und koche oft und gern vegan, darum war ich auf das Kochbuch auch sehr neugierig. Die Aufmachung ist hochwertig und die Rezepte, aufgegliedert in „Indien“, „Thailand“, „Singapur und Malaysia“, „China“ und „Japan“, werden durch sehr ansprechende Fotos präsentiert.

Los geht es mit einem Blick in den der asiatische Vorratsschrank und Grundrezepte bzw. -techniken, wie z.B. ein Tofuersatz aus Kichererbsenmehl oder gepresster Reis und verschiedenen Soßen. Dadurch ist das Buch theoretisch auch für Kochanfänger geeignet, wenn sie sich von den zum Teil doch sehr zeit- und materialaufwändigen Rezepten nicht abschrecken lassen. Denn obwohl Sasha Gill für ihre Rezepte und das Buch damit wirbt, dass die meisten wenig Zeit und Zutaten benötigt, findet man kaum ein Gericht mit weniger als 15 Zutaten, meist sind es sogar noch mehr. Allerdings sind das hauptsächlich Gewürze und Soßen, ich hatte mir mehr frisches Obst und Gemüse erhofft. Zudem sind sich einige Rezepte sehr ähnlich und unterscheiden sich wie z.B. der Mapo- und der Teriyaki-Tofu nur durch die verwendete Soße. Außerdem hat mich etwas gestört, dass oft auf getrockneten Ingwer und Knoblauch zurückgegriffen wird, wo man doch heute frischen in jedem Supermarkt kaufen kann.

Aber bittet lasst Euch von meinen kleinen Kritikpunkten nicht abschrecken, das Buch bietet wirklich vielfältige asiatische Gerichte, die man bei Bedarf mit etwas mehr Obst und Gemüse oder frische Gewürze aufpeppen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.05.2023

Die Künstlerin, die auch Mode machte

Die Couturière
0

So bezeichnet Coco Chanel ihre in ihren Augen ärgsten Konkurrentin Elsa Schiaparelli, doch die gebürtige Italienerin nimmt es als Kompliment. Nach ihrer Scheidung 1922 und dem Umzug von New York nach Paris ...

So bezeichnet Coco Chanel ihre in ihren Augen ärgsten Konkurrentin Elsa Schiaparelli, doch die gebürtige Italienerin nimmt es als Kompliment. Nach ihrer Scheidung 1922 und dem Umzug von New York nach Paris musste sie sich neu erfinden. Ohne eine Ausbildung oder ein Studium, weil sich das in den Augen ihrer Familie einfach nicht schickte, oder die Unterstützung ihres Mannes muss sie ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Sie arbeitet als Übersetzerin und Reisebetreuerin für Amerikanerinnen, zeigt ihnen Paris und geht dabei ihrer Leidenschaft für Kleidung nach, indem sie sich die Stücke ihrer Kundinnen genau ansieht und überlegt, was man besser machen könnte. Als ihre Freundinnen sie bitten, ihre Garderobe für kleines Geld zu modernisieren, macht sie die Skizzen dazu und sucht sich Frauen, die sie Heimarbeit umnähen, da sie das selber nicht kann, und fördert damit auch deren Unabhängigkeit.
Durch ihre Freundinnenführen lernt sie viele Künstler kennen und lässt sich von ihnen und allem, was sie umgibt, inspirieren, bindet in ihren späteren Kollektionen auch Vorlagen von Picasso oder Dalí ein und schneidert für die Reichen und Berühmten ihrer Zeit.
Aber ihr Leben hat auch Schattenseiten. Ihre Tochter Gogo leidet an Kinderlähmung, die in einer Klinik in der Schweiz behandelt werden könnte – weitab von ihr. „Paris ist die Stadt der tausend Möglichkeiten … Mein Gefühl sagt mir, dass nur dort mein Platz ist.“ (S. 25) Und auch auf einen Mann oder zumindest eine Ehe will sie sich nach ihrer gescheiterten Beziehung nie wieder einlassen …

Agnès Gabriel erzählt in „Die Couturière“ von Elsa Schiaparellis bewegtem Leben in den Jahren 1922 bis ca. 1940, vom Aufbau und der Blütezeit ihres Modehauses. Elsa scheint ein echter Tausendsassa gewesen zu sein, sehr innovativ in ihren Ideen und Entwürfen, immer ganz nah am Puls der Zeit und den Bedürfnissen ihrer Kundinnen. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass ihr vieles zugefallen ist und sie im Gegensatz zu Coco Chanel nicht ganz so hart für den Erfolg arbeiten musste, immer etwas moderner war bzw. sein wollte als ihre Konkurrentin. Die Trägerinnen ihrer Modelle wollten unabhängig sein und sich nicht von ihrer Kleidung einengen lassen, Sport machen und Reisen, aber trotzdem schick aussehen. Erst später entwarf Elsa auch Tages- und Abendmode. Sie war eine Frau, die auffiel – und die viele Frauen in ihr Team holte und ihnen damit Aufstiegschancen bot. Aber sie war auch Mutter einer kranken Tochter, hin- und hergerissen zwischen ihrer Sorge um Gogo und dem Willen zum Erfolg.

Ich hatte von Elsa bisher nur als Nebenfigur in einem Buch über Coco Chanel gelesen und fand sie sehr interessant, besonders auch ihre Sicht auf die Differenzen der beiden Modemacherinnen. Außerdem wusste ich nicht, dass der berühmte und unverwechselbare Parfümflakon von Jean Paul Gaultier von ihr stammt.
Agnès Gabriel erzählt sehr spannend und beschreibt die Kleider, Designs und Interieurs so bildlich, dass man sie ganz genau vor Augen hat. Mich hat nur eine Sache irritiert – die fehlenden Jahreszahlen. Man weiß zwischendrin leider fast nie, in welchem Jahr man sich gerade befindet und in welcher Zeit sie welche Meilensteine ihrer Karriere erreicht hat. Zudem gab es rückblickend große Sprünge zwischen den Jahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.04.2023

Levanto sehen und sterben

Abschied auf Italienisch
0

„Sie haben sicher keine Zeit, sich den Kopf über einen Fall zu zerbrechen, der Sie nicht kümmern muss.“ (S. 37) Schon an seinem ersten Arbeitstag in La Spezia stolpert Commissario Vito Grassi über eine ...

„Sie haben sicher keine Zeit, sich den Kopf über einen Fall zu zerbrechen, der Sie nicht kümmern muss.“ (S. 37) Schon an seinem ersten Arbeitstag in La Spezia stolpert Commissario Vito Grassi über eine Leiche, die ihn allerdings nichts angeht, da es sich bei der Toten augenscheinlich um ein Unfallopfer und nicht um Mord handelt. Trotzdem lässt ihm der Fall keine Ruhe, irgendetwas stört ihn an der Auffindesituation. Kurz darauf taucht eine zweite Leiche auf, ausgerechnet an seiner Grundstücksgrenze und eindeutig erschossen. Noch bevor Grassi, der nach dem Tod seines Vaters gerade erst von Rom hierher in dessen Häuschen gezogen ist, auch nur die Koffer ausgepackt hat, ermittelt er schon in 2 Mordfällen.

Grassi ist ein ruppiger Zeitgenosse, der schnell aus der Haut fährt und nicht frei von Vorurteilen ist. Damit verärgert er gleich mal seine neue Kollegin Marta Ricci, deren ungewöhnliches Äußeres ihn pikiert, doch zum Glück ist sie nicht nachtragend. Außerdem liebt er rasante Fahrten mit seinem roten Elektro-Roadster und gute Musik, natürlich nur von Schallplatten.
Privat läuft es nicht toll. Seine Kinder sind bereits erwachsen und aus dem Haus und seine Ehe plätschert seit Jahren so vor sich hin, seine Frau ist in Rom geblieben.
Im Haus seines Vaters erwartet ihn eine weitere Überraschung. Toni, die er für einen Mann und den Gärtner gehalten hat, war anscheinend mehr für seinen Vater, denn sie lebt in dessen Haus und hat auch jetzt nicht vor, auszuziehen. Hatten sie eine Beziehung oder sah er in ihr die Tochter, die er nie hatte? Noch kann sich Grassi nur oberflächlich mit ihr beschäftigen, denn die Ermittlungen halten ihn auf Trapp.

Der Fall besticht weniger durch Tempo, als durch Grassis ausgebuffte Ermittlungen, die Unterstützung seiner Kollegen und Hinweise aus der Bevölkerung. Denn in der dörflichen Gemeinschaft, in der die Opfer lebten, kennt man sich natürlich.

„Abschied auf Italienisch“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe und mein erstes Buch, dass in Ligurien spielt. Die tolle Landschaft hat mich sofort begeistert. Raue Küstenlandschaften, gefährliche Serpentinen, großzügige Olivenhaine und das Meer fast direkt vor der Haustür – was braucht man mehr?!

Andrea Bonetto hat mich ausgesprochen gut unterhalten, mich haben nur zwei Dinge irritiert: Grassis Beweggrund, allein aus Rom wegzugehen, erschließt sich mir nicht wirklich, denn er scheint noch sehr an seiner Frau zu hängen, und dass ihn der Gerichtsmediziner sofort ins Vertrauen zieht und ihm vorab Ergebnisse zukommen lässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2023

Waffe oder nicht Waffe, das ist hier die Frage

Schießt nicht auf die MörderMitzi
0

„Ich glaub, auf mich is g`schossen worden.“ (S. 145) Mitzi ist gerade auf einer romantischen Donaukreuzfahrt, als plötzlich etwas ihr Ohr streift. Dabei wollte sie eigentlich endlich mal abschalten, ein ...

„Ich glaub, auf mich is g`schossen worden.“ (S. 145) Mitzi ist gerade auf einer romantischen Donaukreuzfahrt, als plötzlich etwas ihr Ohr streift. Dabei wollte sie eigentlich endlich mal abschalten, ein paar schöne Tage mit ihrem Freund Rudolfo verbringen und nicht an Verbrechen oder ihre traumatischen Kindheitserinnerungen denken. Doch Rudolfo, der auf dem Schiff nur Klavierspielen sollte, muss in der Küche aushelfen und hat kaum Zeit für sie. Und dann stolpert sie ausversehen in eine fremde Kabine und sieht eine Waffe – oder doch nicht? „Möglicherweise waren Mitzis Sinne nach all ihren früheren Erlebnissen zu sehr auf Alarm eingestellt. Sie meinte, bei Rauch stets ein gefährliches Feuer zu sehen, wo einfach bloß gegrillt wurde.“ (S. 96)

Man muss die Mitzi einfach lieben. Eine herzensgute junge Frau, die in ihrem Leben schon viel durchgemacht und eine Schwäche für gutes Essen, Cafébesuche und Bücher hat. Leider wittert sie überall Mord und Totschlag und wendet sich dann an ihre beste Freundin Agnes Kirschnagel, ihres Zeichens Kriminalinspektorin. Aber diesmal will sie Agnes nicht stören, da die selbst einen sehr kniffeligen Fall zu lösen hat. Eine „Uhrenbande“ hat schon vier Juweliere überfallen und immer nur hochpreisige Uhren mitgehen lassen. Bei ihrem letzten Überfall muss irgendwas schiefgegangen sein, denn einer von ihnen wurde angeschossen – allerdings nicht vom Juwelier.

Die Mitzi kann einem schon leidtun. Ihren Spitznamen „Mördermitzi“ wird sie wohl nie mehr los. Wobei es inzwischen eher an ihrem guten Näschen liegt, weil sie den Mördern und Verbrechern oft eher auf die Schliche kommt als die Polizei.

Isabella Archan hat ihrer Mitzi wieder einen spannenden Fall auf den Leib geschrieben und auch nicht mit Dramatik gegeizt. Mitzi gerät ins Visier des Mörders und in Lebensgefahr. Ich habe bis zum Ende mitgerätselt und mitgefiebert, konnte den Täter aber leider nicht allein ermitteln.
Auch der Humor und die Kulinarik kommen nicht zu kurz und das Setting macht Lust auf eine Donau-Kreuzfahrt – aber bitte ohne Leiche und Verbrecher!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere