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MadameDupin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.06.2023

Musikalische Abgründe

Wiener Todesmelodie
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Grohsman geht endlich mal wieder aus, zu einem privaten Klavierkonzert bei Frau Rettenbach, der "Gräfin". Grade mit Hündin Sally auf dem Heimweg klingelt sein Telefon: Die Gräfin, ein Toter läge im Kofferraum ...

Grohsman geht endlich mal wieder aus, zu einem privaten Klavierkonzert bei Frau Rettenbach, der "Gräfin". Grade mit Hündin Sally auf dem Heimweg klingelt sein Telefon: Die Gräfin, ein Toter läge im Kofferraum von Dorothea, der Pianistin des Abends. Und schon ist für Grohsman das freies Wochenende dahin, ebenso für seine Kollegin Joe. Nachdem es sich eindeutig um Mord am aufstrebenden Pianisten Mariusz Lion, dem Freund von Dorothea handelt, wird auch wieder Psychologin Nicky als Unterstützung für das Team angefragt.

In dem Buch wimmelt es im positiven Sinne von Personen, Verdächtigen, Motiven und Überraschungen. Nichts ist wie es scheint. Jeder Charakter hat eine durchdachte Rolle mit realistsischer Persönlichkeit bekommen. Niemand ist ein plattes Klischee, weil es gut und einfach in den Fall passen würde. Dazu hat man noch die drei ermittelnden Hauptpersonen, die ein Privatleben haben an dem man teilhaben kann. So entstehen viele Handlungsstränge, was mir sehr gut gefallen hat. Trotzdem hatte ich nie das Gefühl nicht mit zu kommen oder etwas zu verpassen. Ebenfalls ist es nicht unbedingt notwenig den ersten Band zu kennen, aber stätestens danach möchte man ihn lesen.

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Veröffentlicht am 26.05.2023

Alte Wunden

Provenzalische Täuschung
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Vorab möchte ich sagen, dass ich Quereinsteiger in dieser Krimireihe bin und die alt eingesessen Charktere jetzt frisch kennen gelernt habe. Dabei bin ich wirdklich gut in das Buch rein gekommen, alle ...

Vorab möchte ich sagen, dass ich Quereinsteiger in dieser Krimireihe bin und die alt eingesessen Charktere jetzt frisch kennen gelernt habe. Dabei bin ich wirdklich gut in das Buch rein gekommen, alle Bindungen zwischen den Personen waren schnell zu verstehen und es wenig Anspielungen auf frühere Ereignisse gemacht, die man ohne die vorherigen Bände nicht verstehen würde.

Pierre ist grade auf seiner morgendlichen Runde durch das beschauliche Sainte-Valérie, als sein Assistent anruft, da eine Leiche gemeldet wurde. Die Identifikation des Toten schockt Pierre, sein Konkurrent Gilbert Langlois. Doch mehr als dessen Tod schockt ihn seine eigene Erleichterung, dass der unliebsame Neuzugang im Dorf nun weg ist. Zu allem Überfluss findet sich in der Wohnung des Toten eine Pinnwand, die nur eine Person zeigt: Pierre. Er wird von den Ermittlungen ausgeschlossen und beginnt auf eigene Faust seinem Bauchgefühl zu folgen.

Auch in diesem Buch bzw. der gesamten Reihe geht es nicht nur um den Mord. Pierre hat ein Privatleben, in das der Leser miteintauchen kann, hat Entscheidungen zu Fällen, denen man entgegen fiebern kann und selbst schon eine Meinung hat. Ich kenn bereits die Krimis von Martin Walker und bin großer Fan von Dorfpolizist Bruno. Da habe ich mich mit diesem Buch auch dran erinnert gefühlt und werde schnellst möglich, die Reihe von Sophie Bonnet von vorn beginnen. Auch hier wird auf die kulinarische Vielfalt Frankreichs und seine interessante Geschichte, in diesem Fall auf den Algerienkrieg und seine Folgen, eingegangen. Auch wenn mir die Geschichte Frankreichs, abgesehen von den Weltkriegen, recht unbekannt ist, findet die Autorin einen guten Weg die Sachverhalte verständlich darzulegen, sodass ich nach dem Buch denke, was dazugelernt zu haben.

Eine Absolute Leseempfehung für alle Krimi- und Frankreichliebhaber, oder beides :)

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Strandgut und andere Überraschungen

Quallenplage
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Telse ist eigentlich Journalistin und arbeitet bei einem Lifestyle-Garten-Magazin. Doch nach der Kündigung kann sie sich die Miete für die schöne Hamburger Wohnung nicht mehr leisten. Als ihre wohlhabende, ...

Telse ist eigentlich Journalistin und arbeitet bei einem Lifestyle-Garten-Magazin. Doch nach der Kündigung kann sie sich die Miete für die schöne Hamburger Wohnung nicht mehr leisten. Als ihre wohlhabende, verwitwete Freundin Wanda ihr das kleine Gartenhäusen auf ihrem Anwesen an der Kieler Bucht in Aussicht stellt, ringt sie sich also trotz einiger Hemmungen durch und nimmt das großzügige Angebot an.

Kaum ist der Umzug vollbracht, hat Wanda ein neues Projekt für die beiden Freundinnen. Ihre gute Bekannte, eine begnadete Freiwasserschwimmerin und Grundschullehrerin im Ort, soll in der Kieler Bucht ertrunken sein. Wanda glaubt keine Sekunde an ein Unglück. Doch ihr Nachbar, Hauptkommissar bei der Kieler Polizei, hat kein offenes Ohr für sie und auch sonst scheint keiner mehr in dem Todesfall zu sehen. Also will Wanda selbst ermitteln und Telse muss ihr helfen...

Mit dem Buch ist ein erfrischend leichter Krimi mit zwei sympathischen Ermittlerinnen entstanden, die ein amüsantes und doch recht gegensätzliches Duo bilden. Telse, die sich eigentlich gern einigeln und ihre Wunden lecken möchte, und die extrovertiert und energiegeladene Wanda, der es an echten Aufgaben mangelt. Zusammen suchen sie hartnäckig nach Hinweisen und Spuren und versuchen ihren Nachbar weich zu kochen, um ihnen zu helfen. Durch ihre Entschlossenheit finden, sie immer mehr, was sie an einem traguschen Unfalltod zweifeln lässt. Dazu kann man zwischen den Zeilen die leichte Brise der Ostseeküste praktisch spüren.

Ein schöner Urlaubskrimi, der definitiv eine Fortsetzung verdient.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Der Roadtrip ihres Lebens

Immer am Meer entlang
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Josi träumt schon seit 20 Jahren von ihrem großen Roadtrip. Sie will ein Jahr am Meer entlang. In jahrelanger Arbeit plant sie ihre Route, baut den Bully aus und spart ihr Geld bis es mit 33 Jahren soweit ...

Josi träumt schon seit 20 Jahren von ihrem großen Roadtrip. Sie will ein Jahr am Meer entlang. In jahrelanger Arbeit plant sie ihre Route, baut den Bully aus und spart ihr Geld bis es mit 33 Jahren soweit sein soll. In der übrigen Zeit ist sie mit Leib und Seele Polizistin, auch wenn sie mehr und mehr das Gefühl bekommt, dass es ihr zu viel wird. Als ihre Eltern sie zu ihrem 30. Geburtstag überraschen und ihr einen guten monetären Zuschuss zur Reise beisteuern, kann es schon früher los gehen.

Zur gleichen Zeit sitzt Paul in Berlin in seinem trostlosen Hamsterrad fest. Er verdient gutes Geld, aber der Job macht keinen Spaß und die Trennung von seiner Freundin steckt im auch noch in den Knochen. Er lässt sich hängen. Bis er zufällig und mit viel Widerstreben zu einem Vortrag von einem Bus-Nomaden Pärchen geht, der sein Leben auf den Kopf stellt. Dann geht alles ganz schnell. Er kündigt, kauft einen Geländewagen und zieht auf gut Glück los.

Und wie sollte es anders sein, schon kurz nach der französischen Grenze hat Paul eine Panne und weiß nicht wie er den reifen wechseln soll. Noch wärend er sich einen Plan überlegt und dabei ein Käsebrot isst, kommt Josi vorbei, sieht das deutsche Kennzeichen und den zu geringen Abstand zwischen Warndreieck und Fahrzeug und hält an, um zu helfen.

Die erste zufällige Begegnung geht beiden nicht aus dem Kopf, auch wenn der erste Eindruck nicht unbedingt positiv ist. Doch wie es so ist auf Reisen, begegnet man sich immer wieder ...

Ich habe das Buch nur so verschlungen. Ich finde es super inspirierend und wäre am liebsten, wie Paul nach dem Vortrag, gleich los gefahren. Die Geschichte an sich ist natürlich nicht neu und auch etwas vorhersehbar aber so schön erzählt, dass man sofort mitten drin ist. Für alle Reisebegeisterten juckt es in den Fingern, gleich die Sachen zu packen und auch eine lebensveränderde Reise zu beginnen. Für alle anderen ist es eine tolle reise im Kopf, die zum Träumen einläd.

Ich finde die Ansichten und Einstellungen der Charaktere sehr gut gelungen. Sie sind realistisch, aber nicht überspitzt, wodurch kein kitschige Schnulze entstanden ist, sondern eine inspirierende Geschichte (natürlich auch etwas romantisch :) ) die auch die daheim gebliebenen animiert alles etwas entspannter zu sehen.

Absolute Leseempfehlung!!

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Veröffentlicht am 21.03.2023

Das Florenz der Medici?

Florentia - Im Glanz der Medici
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Die Medici herrschen in Florenz. Cosimo, il Vecchio, hat die Stadt durch seine Rückkehr aus der Verbannung wieder erblühen lassen. Sein Sohn Piero, il Gottoso, kämpft eisern um dem Erbe seines Vaters gerecht ...

Die Medici herrschen in Florenz. Cosimo, il Vecchio, hat die Stadt durch seine Rückkehr aus der Verbannung wieder erblühen lassen. Sein Sohn Piero, il Gottoso, kämpft eisern um dem Erbe seines Vaters gerecht zu werden und die inoffizielle Vorherrschaft in der Stadt für seine Familie zu wahren. Seine Söhne Lorenzo und Guiliano lernen von klein auf, was es bedeutet ein Medici zu sein. Doch so präsent diese Familie im damaligen Florenz auch ist, gibt es ein vielschichtiges Treiben in der Stadt. In dem Buch werden, mitreisend und unterhaltsam, verschiedene Perspektiven der damaligen Zeit dargelegt. Zum einen die Rivalen der Medici, die Pazzi, die mit allen Mitteln Florenz an sich reißen wollen. Zum anderen die Renaissance-Künstler, deren Namen bis heute überdauert haben, die jedoch nicht mit dem Ruhm geboren sind. Und eine starke Frau, die ohne einen berühmten Namen und die Taschen voll Geld ihren Weg finden musste.

Das Buch verwebt wunderbar die Leben von Lorenzo, il Magnifico, seinem Bruder Guiliano, Leonardo da Vinci und Sandro Botticelli zu einem wunderbaren Roman für alle Kunst- und Geschichtsinteressierten. Mittendrin Fioretta Gorini, eine starke Frau, die dafür kämpft ihrer Leidenschaft, der Kunst, und mit ihrem Talent überzeugt. Mit dieser wunderbaren weiblichen Hauptfigur hebt sich das Buch von den üblichen Geschichten, Reportagen und Serien über die Familie der Medici ab. So ist ein Roman entstanden, der meiner Meinung nach Vieles richtig macht. Er ist keine trockene historische Abhandlung, gibt aber doch einen recht genauen Eindruck über die Geschehnisse dieser Zeit um die Medici-Familie.

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