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Veröffentlicht am 02.09.2023

Verwirrende Ermittlungen

Verlogen
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Mitten im Lavafeld wird in einer kleinen Höhle eine weibliche Leiche gefunden. Als Elma den Anruf über den Leichenfund erhält, hat sie sofort die Vermutung, dass es sich um die im Mai verschwundene Maríanna ...

Mitten im Lavafeld wird in einer kleinen Höhle eine weibliche Leiche gefunden. Als Elma den Anruf über den Leichenfund erhält, hat sie sofort die Vermutung, dass es sich um die im Mai verschwundene Maríanna handelt. Bisher ist man davon ausgegangen dass sie Selbstmord begannen hat, ihre Leiche wurde jedoch nie gefunden. Schnell ist klar, dass Maríanna umgebracht wurde. Nur wer hat ein Motiv dafür? Elma und ihre Kollegen starten mühselige Ermittlungen, welche sie nicht wirklich weiterbringen. Sie tappen sehr lange im Dunkeln und keine der verdächtigen Personen scheint ein Motiv für die Tat zu haben. Für viele ist es auch schwierig sich nach sieben Monaten an die Geschehnisse jenes Tages im Mai zu erinnern. Tochter Hekla lebt nun bei ihren Pflegeeltern, welche sie schon von klein an begleiten. Dort fühlt sie sich wohl und hat endlich Freundinnen gefunden. Mit Tinna versteht sie sich Bestens, doch es gibt ein grosses Geheimnis welches ihre Freundschaft stark beeinflussen wird. Die Mordermittlungen ziehen sich in die Länge und die Puzzlestücke setzen sich nur langsam zusammen. Eine echte Geduldsprobe für Elma und ihre Kollegen und irgendwie scheint auch nichts so zu sein, wie sie vermuten.

‘Verlogen’ ist ein interessanter isländischer Krimi, der mich jedoch nicht ganz packen konnte. Der Schreibstil ist an und für sich flüssig, jedoch fühlt man sich als Leser plötzlich verwirrt. Die Zwischenkapitel mit der Frau, welche ein Kind hat fand ich am Anfang okay, je länger der Krimi ging, umso verwirrter war ich. Diese Zwischenkapitel haben das Leseerlebnis eher negativ beeinflusst und waren zu viel des Guten. Das Setting in Island fand ich spannend und ich konnte mich gut an die Handlungsorte versetzen.

Elma als Protagonistin fand ich sehr interessant. Sie geht in ihrer Arbeit voll auf, scheint aber ihren Platz im privaten noch nicht ganz gefunden zu haben. Hekla ist ein taffes Mädchen, dass seinen Platz nun endlich gefunden hat. Ich war mir von Anfang an aber nicht sicher, ob sie wirklich die Wahrheit sagt. Den ihr grosser Wunsch ist ja nun erfüllt und vielleicht hat sie ja nachgeholfen.

Ein Krimi, der mich nicht ganz überzeugen konnte, jedoch auch einige spannende Passagen hatte.

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Genre verfehlt – spannender Roman aber kein Krimi

Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein
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Penelope St. James verschlägt es in das verschlafene Städtchen Shaftesburry. Ohne funktionierendes Telefon und ohne betriebstüchtige Internetleitung soll sie eine Niederlassung der Partnervermittlungsagentur ...

Penelope St. James verschlägt es in das verschlafene Städtchen Shaftesburry. Ohne funktionierendes Telefon und ohne betriebstüchtige Internetleitung soll sie eine Niederlassung der Partnervermittlungsagentur eröffnen. Doch der Neustart wird zu einer grossen Herausforderung: als Neue im Dorf wird sie genaustens beobachtet und jeder vermutet, dass sie eine Geheimagentin. Und dann ist da noch die Sache mit dem telefonieren: als einziger Ort mit Handyempfang kommt nur der Friedhof in Frage. Als sie bei ihrem Nachbarn, dem Tierarzt Sam, in die Praxis tritt, hinterlässt sie da schon mal einen bleibenden Eindruck. Ohnmächtig am Boden liegend, muss sie durch die Tochter von Sam versorgt werden. Mit Tieren hat es Penelope überhaupt nicht, aber der Tierarzt und seine Tochter sind einfach zu süss. Und dann gibt es da im kleinen Dorf auch noch ein grosses Problem. Eine Pflanze im Garten, welche da nicht hingehört und deren Samen von einem unbekannten in den Gärten verstreut wird. Als vermeintliche Geheimagentin wird Penelope die Aufgabe zugewiesen, dem auf die Spur zu gehen. Hat es vielleicht etwas mit dem geheimnisvollen Mann zu tun, der jeden Morgen vor ihrem Küchenfenster auftaucht?

Bei ‘Der Mordclub von Shaftesburry: Eine Tote bleibt selten allein’ handelt es sich um eine spannende Dorfgeschichte vom Land. Es wird beschrieben, wie das Leben auf dem Land so ist und was im beschaulichen Dörfchen Shaftesburry los ist. Gemäss dem zugeteilten Genre sollte es sich bei diesem Buch um einen Kriminalroman handeln, mir als Leser fehlen jedoch die Inhalte eines Krimis. Ganz am Schluss kommt ein kleiner Charakter als Krimi daher, bis dahin ist es aber ein netter Roman. Als Roman hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich konnte mir die Dorfgemeinschaft sehr gut vorstellen und mich gut in Penelope versetzen.

Die Geschichte dreht sich vorwiegend um das Leben von Penelope, welche versucht Fuss zu fassen. Eine nette, sympathische und hilfsbereite Person, die sich ohne grosse Mühe in der Dorfgesellschaft eingliedern kann. Lily die Tochter vom Tierarzt ist eine direkte Persönlichkeit, so wie es Kinder halt sind. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, was mich immer wieder zum schmunzeln gebracht hat. So herrlich offen und ehrlich können nur Kinder sein und man kann es ihnen nicht übel nehmen. Mit den vielen Dorfbewohnern hatte ich am Anfang ziemlich Mühe, konnte mich aber im Lauf der Geschichte gut zurechtfinden.

Ein Buch, das einem aufheitert und die Dorfgemeinschaft eines kleinen, englischen Dorfes näher bringt. Leider vom Inhalt her nicht das, was das Genre verspricht und worauf man sich gefreut hat.

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Veröffentlicht am 27.12.2022

Spannendes Ende mit einem nicht erwarteten Ausgang

Die Passage nach Maskat
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Zusammen mit seiner Frau, deren Familie und dem Unternehmens-Prokuristen besteigt Theodor in Marseille des Kreuzfahrtschiffes Champollion. Gemeinsam machen sich sie auf die Reise nach Maskat, welche für ...

Zusammen mit seiner Frau, deren Familie und dem Unternehmens-Prokuristen besteigt Theodor in Marseille des Kreuzfahrtschiffes Champollion. Gemeinsam machen sich sie auf die Reise nach Maskat, welche für Theodor noch so einige Überraschungen hervorbringt. Die angesehene Kaufmannsfamilie Rosteg möchte im Orient Gewürze kaufen, währenddessen Theodor für die Berliner Illustirten Fotos von der Reise machen wird. Eines Tages ist seine Frau Dora nicht mehr auf dem Dampfer aufzufinden und die Familie behauptet, dass Dora nie an Bord war. Auch ihre Klamotten und Unterlagen sind nicht mehr da und Theodor beginnt zwischenzeitlich an sich selbst zu zweifeln. Doch die Vorfälle an Bord häufen sich und irgendwas scheint nicht mit rechten Dingen herzugehen. Aber wem kann Theodor trauen, ohne dass er selbst ins Visier der komischen Machenschaften gerät? Denn wenn er in Maskat von Bord geht und Dora immer noch verschwunden ist, sieht seine Zukunft alles andere als rosig aus.

‘Die Passage nach Maskat’ entführt den Leser an Bord des Luxuskreuzfahrtschiffes Champollion. Nach der anfänglich fehlenden Spannung geht es ab der Hälfte des Buches Schlag auf Schlag und die Spannung könnte nicht besser sein. Bis dahin ist der Anfang eher langezogen und der Leser muss sich durchkämpfen. Der Schluss ist eher überraschend und war so überhaupt nicht zu erwarten. Dem Leser bleibt bis zum Schluss unklar, wer hinter dem Vorkommnissen steckt und was es damit auf sich hat.

Während des ganzen Buches begleiten wir den Fotografen Theodor auf seiner Reise in den Orient. Als er an seinem Urteilsvermögen zweifelt, ist sich der Leser auch nicht mehr sicher ob das nun wirklich geschehen ist oder nicht. Ein armer Kerl, dem übel mitgespielt wird, jedoch nicht aufgibt um dem Rätsel auf die Spur zu kommen. Die Familie Rosteg kommt gleich von Beginn weg eher unsympathisch rüber und dies bestätigt sich auch während der Geschichte. Theodor ist um seine Schwiegerfamilie definitiv nicht zu beneiden.

Ein Buch, das dem Leser vor allem in der zweiten Hälfte so einiges abverlangt und einem nicht mehr loslässt. Am Anfang ist durchbeissen angesagt. Wer gleich von Beginn weg Spannung erwartet, wird eine enttäuschende erste Hälfte erleben.

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Veröffentlicht am 29.12.2021

Tolles Cover, jedoch Langwierig und verwirrend

Mutterliebe
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Marianne kehrt als junges Mädchen ihrem Heimatdorf den Rücken, um sich ein neues Leben aufzubauen. Nun viele Jahre später kehrt sie nach Nusstead zurück und sie muss sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. ...

Marianne kehrt als junges Mädchen ihrem Heimatdorf den Rücken, um sich ein neues Leben aufzubauen. Nun viele Jahre später kehrt sie nach Nusstead zurück und sie muss sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Sie ist in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen und hatte sich auf Jesse eingelassen. Zusammen hielten sie sich illegal in Nazareth, einer geschlossenen psychiatrischen Klinik auf. Sie geniessen dort ihre gemeinsame Zeit und durchforsten das verlassene Gebäude. Im Archiv stossen sie auf Unterlagen, welche es ihnen ermöglicht, von Helen Geld zu erpressen. Diese Unterlagen sind für Helen so brisant, dass die Veröffentlichung das Todesurteil für sie bedeutet. Doch bei der Übergabe des Geldes kommt es zu einem Zwischenfall der das Leben aller drei Personen verändern wird. Als Marianne nun zurück kehrt, droht Jesse alle Geheimnisse aufzudecken, den ihre damalige Flucht hat er bis heute nicht überwunden. Kann Marianne das lang gehütete Geheimnis vor ihrer Familie verbergen und Jesse stoppen?

Das Cover und der Klappentext von ‘Mutterliebe’ hat mich sofort angesprochen. Leider konnte mich das Buch jedoch überhaupt nicht fesseln. Zu Beginn war es sehr langgezogen und ich musste mich zum weiterlesen zwingen. Ungefähr nach dem ersten Drittel des Buches hat die Geschichte Fahrt aufgenommen, jedoch führten die letzten paar Kapitel eher für Verwirrung als dass sie das ganze Rätsel aufgelöst haben.

Mit den Charakteren bin ich nicht wirklich warm geworden. Marianne verfolgt ihr Ziel, ihre Vergangenheit möglichst zu vergessen. Ihre Tochter Honor möchte sie am liebsten auf Schritt und Tritt verfolgen und sie vor allem beschützen. Über ihren Mann erfährt man als Leser nicht wirklich viel, er spielt eher eine Nebenfigur. Jesse kommt sehr unsympathisch an. Er verfolgt sein Ziel und übt Rache aus. Sein Leben soll möglichst weiterlaufen und ob da andere Familien, Personen darunter leiden müssen, interessiert ihn nicht. Er scheint für sein Ziel auch über Leichen zu gehen.

‘Mutterliebe’ hat meine Erwartungen anhand des Klappentextes leider nicht erfüllt und es fällt mir daher schwer dieses zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 26.06.2021

Aussergewöhnlicher Schreibstil mit gefährlicher Suche nach der verschwundenen Tochter

Das dunkle Herz von Palma
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Seit ihre Tochter Emme vor 4 Jahren auf Mallorca spurlos verschwunden ist, finden Tim und seine Frau Rebecka keine Ruhe. Auch nach so vielen Jahren geben sie die Hoffnung nicht auf, dass Emme noch am Leben ...

Seit ihre Tochter Emme vor 4 Jahren auf Mallorca spurlos verschwunden ist, finden Tim und seine Frau Rebecka keine Ruhe. Auch nach so vielen Jahren geben sie die Hoffnung nicht auf, dass Emme noch am Leben ist. Tim sucht auf Mallorca nach neuen Hinweisen und will unbedingt seine Tochter finden. Rebecka und die kleine Maia befinden sich derweil in Schweden und versuchen sich ein normales Leben aufzubauen. Tim findet heraus, dass vermutlich die bulgarische Mafia etwas mit dem Verschwinden von Emme zu tun hat, er bekommt immer neue Hinweise und dies auf teilweise sehr unkonventionelle Art und Weise. Jeder noch so kleine Strohhalm ist wichtig für Tim, den nur so kann es ihm gelingen seine Tochter hoffentlich zu finden. Ein neuer Hinweis führt ihn auf das spanische Festland, wo weitere Mädchen auf dieselbe Art verschwunden sind und bis heute nicht mehr gefunden wurden. Ist das die heisse Spur, die ihn zu seiner Tochter führt? Auf seiner Suche gerät er mehrmals selbst in Gefahr und auch Rebecka und die kleine Maia sind in Schweden nicht mehr sicher.

‘Das dunkle Herz von Palma’ ist die Fortsetzung von ‘Verschollen in Palma’. Für das Verständnis über das Verschwinden von Emme und die Ermittlungen sowie Protagonisten, ist es empfehlenswert den ersten Band gelesen zu haben. Für Leser die direkt in den zweiten Band einstiegen, ist es teilweise schwierig der Handlung folgen zu können, da Informationen aus dem ersten Band fehlen.

Tim und Rebecka haben sich durch das Verschwinden von Emme auseinander gelebt. Jeder geht anders mit dem Verschwinden um, während Rebecka versucht ein möglichst normales Leben zu leben, ist Tim ständig unterwegs und geht jeder noch so kleinen Spur nach. Tim als Hauptprotagonist, ist eher speziell, seine Handlungen und den Umgang mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter sind teilweise sehr ungewöhnlich. Rebecka und Maia tun einem manchmal sehr leid, da sie auf sich selbst gestellt sind. Für Tim ist es nach dem Verschwinden von Emme schwierig, eine Beziehung zu Maia aufzubauen und er ist eher als Einzelgänger unterwegs, als ich um seine Familie zu kümmern.

Der Schreibstil ist durch die vielen abgehackten Sätze eher speziell und besonders zu Beginn des Buches sehr gewöhnungsbedürftig. Dadurch ist es eher schwierig in die Geschichte rein zukommen und so die Spannung aufzubauen. Zu Beginn zieht sich das ganze sehr hin und es ist ein eher erzwungenes Lesen, erst nach der Hälfte baut sich ein bisschen mehr Spannung auf und als Leser möchte man auch unbedingt wissen, was mit Emme passiert ist und ob sie noch lebt.

Für Leser, welche das erste Buch bereits gelesen haben, ist es sicherlich spannend zu wissen was mit Emme passiert ist und ‘Das dunkle Herz von Palma’ kann hier als Fortsetzung empfohlen werden. Für jemanden der direkt in den zweiten Band einstiegen möchte, empfehle ich zuerst den ersten Band zu lesen um den Handlungen und den unterschiedlichen Protagnisten folgen zu können.

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