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Veröffentlicht am 03.05.2023

Für mich ein Jahreshighlight

Ravenhall Academy 1: Verborgene Magie
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Ich muss ein wenig ausholen. Auf der jetzigen Buchmesse in Leipzig, hatte ich die Möglichkeit Julia persönlich kennenzulernen und ein wenig mehr über die Entstehung zu de Buch Ravenhall zu erfahren, aber ...

Ich muss ein wenig ausholen. Auf der jetzigen Buchmesse in Leipzig, hatte ich die Möglichkeit Julia persönlich kennenzulernen und ein wenig mehr über die Entstehung zu de Buch Ravenhall zu erfahren, aber auch über Julia. Wenn man dann im Anschluss das Buch mit diesem Wissen liest, dann schreibt es förmlich Jahreshighlight 10 Sterne.
Jetzt wird jeder sagen, aber ich habe dieses Wissen nicht…Gar nicht schlimm…denn das Buch schreit trotzdem „Jahreshighlight!
Selten hat es ein Buch geschafft, mich schon nach wenigen Seiten so in seinen Bann zu ziehen. Das mag vor allem an dem tollen Schreibstil liegen. Er ist wahnsinnig sympathisch (was die Autorin übrigens auch ist), sehr gradlinig, unverschnörkelt und auf den Punkt. Julia schafft es einfach, uns mit ihren Worten in eine Welt hineinzuziehen, die magisch ist. Als Leser hinterfragt man nicht, was fliegt da durch die Luft, wieso haben Hexen magische Gefährten…nein, es ist einfach so, weil es so normal rüberkommt und keiner Nachfrage bedarf.
Aber nicht nur beim lesen ein Highlight, sondern auch beim Hören…Man kann der Stimme einfach folgen, sich fallen lassen und komplett in der Welt von Ravenhall eintauchen.
Julia hat ein Wordbuilding erschaffen was wunderschön ist. Sie hat ihrer Liebe zu London Ausdruck verliehen und viele Szenarien in Stadtteile oder Plätze von London hineingeschrieben um uns als Leser etwas and die Hand zu geben was Real ist. Um zu zeigen, Lilly lebt eigentlich in einer völlig normalen Welt, außer dass nur magisch begabte Ravenhall sehen und betreten können. Durch dieses vermischte Wordlbuidling, wird es eine Mischung aus realer Fiktion, was mir richtig gut gefallen hat. Es ist so authentisch, so normal und mit einer wahnsinnigen Leichtigkeit beschrieben, dass man einfach direkt dort hinwill. Ich liebe Ravenhall und das letzte Mal hat mich J.K.Rowling mit solch einer magischen Academy Setting abgeholt.
Als wäre dies alles nicht schon genug, lernen wir liebevoll ausgearbeitete Protagonisten kennen.
Allen voran natürlich Lilly.
Sie ist eine mega sympathische Protagonistin. Eine, mit der man einfach direkt befreundet sein möchte. Das liegt vor allem daran, wie empathisch sie ist, dass Freundschaft bei ihr groß geschrieben wird, sie ein offenes und fröhliches Wesen hat. Lilly hat das Herz auf dem rechten Fleck und ist recht feinfühlig, vor allem als es um ihre beste Freundin geht, die sie zum studieren zurücklassen muss und dann noch nicht einmal die Möglichkeit hat, ihr die Wahrheit zu sagen. Hier merkt man einfach, wie es sie innerlich zerreißt und wie zart ihr Gemüt ist. Neue Freunde zu finden fällt ihr aufgrund ihrer weltoffenen und warmen Art nicht schwer. Eine Protagonistin, die dennoch Ecken und Kanten hat, vor allem aber eine Schwäche für Jason.
Jason konnte ich im ersten Moment nicht richtig greifen und hätte ihn fast zu einem Bad Boy gemacht. Doch weit gefehlt! Jason ist sozusagen die Lilly in weiblich. Zwar nicht zu allen, aber zu den Menschen die ihm etwas bedeuten auf jeden Fall. Er ist zwischen den Fronten und vor allem versucht er stets, sein Erbe welches ihm auferlegt wurde, im Auge zu behalten. Doch das ist gar nicht so einfach, vor allem weil seine Anziehung zu Lilly enorm groß ist. Er vergöttert sie und holt ihr sprichwörtlich die Sterne vom Himmel.
Elanor ist Lillys Zimmergenossin und eine Fae. Die beiden haben sich gesucht und gefunden. Denn Elanor ist quirlig, etwas verrückt, hat einen Faible für Vampire Diaries und ergänzt Lilly extrem gut. Die beiden zusammen machen beim lesen einfach Spaß. Man merkt wie sehr sie sich guttun und das verleiht der Story einen ganz eigenen Twist.
Ich könnte noch so viele tolle Protagonisten aufzählen, aber dann gäbe es nichts mehr zu entdecken. Aber…es gibt definitiv einen Bad Guy und ein Bad Girl. Nicht alles ist friede Freude Eierkuchen.
Zusätzlich dazu verrate ich noch, dass jede Hexe einen tierischen magischen Begleiter hat. Es geht kaum süßer…vor allem wenn von denen berichtet wird und wie nah sie ihrem jeweiligen Herrchen stehen. Mega gut ausgearbeitet und erdacht, fantastisch umgesetzt. Hier ist cuteness overload vorprogrammiert.
Kommen wir abschließend zur Story.
Ja, sie brauch ein wenig, bis der Spannungsbogen erreicht ist. Allerdings ist dies nicht nachtteilig, denn wir lernen schließlich erst einmal die neue Welt von Lilly kennen. Doch sobald der Punkt der Spannung erreicht ist, schwellt diese im Verlauf der Story immer weiter mit ebbt nicht ab und gipfelt dann ganz zum Schluss in einen Cliffhanger. Also Spannung ohne Ende, jedoch ohne Happyend. Das Buch nimmt im Verlauf auch diverse Wendungen und Twists, die der Story eine ganz neue Perspektive verleihen. Egal was man bis dahin dachte, was passieren könnte…man lag auf jeden Fall komplett falsch.
Mich hat manche Wendung überrascht und ich mochte diese sehr. Denn somit bekommt das Buch Kanten, die es nun in Band 2 gilt zu glätten.
Für mich ein absoluter gelungener Auftakt, mit allem was das Leserherz begehrt. Tolle Protagonisten, zuckersüße Tiere, ein wenig Sightseeing durch London, eine runde Story mit einem fiesen Cliffhanger und das alles perfekt geschrieben und ausgearbeitet. Was will man mehr?


Meine Bewertung: 5 Sterne
… kann ich auch 10 geben?
Für mich komplett gelungen. Ich habe mich wahnsinnig gut unterhalten gefühlt. Es war eine magische Reise in eine neue Welt, die liebevoll gestaltet wurde, mit ganz viel Herzblut und Engagement. Alles hat perfekt harmoniert und wurde durch eine wirklich tolle Story, mit grandiosen Protagonisten abgerundet. Ich bin einfach gespannt wie es weitergeht…Ideen sind da, wobei ich 100%ig bei allen falsch liegen werden.
Der Herbst ist nicht mehr weit…

Veröffentlicht am 26.04.2023

Fand ich noch besser als Band 1

Emily Seymour, Band 2: Zeitreisen für Fortgeschrittene (Bezaubernde Romantasy voller Spannung und Humor)
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Band 1 hat mir bereits richtig gut gefallen, aber Band 2 top noch einmal alles.
Anfänglich hatte mich der Anfang ein wenig verwirrt, doch sobald dies aufgelöst ist, befindet man sich wieder mitten drin ...

Band 1 hat mir bereits richtig gut gefallen, aber Band 2 top noch einmal alles.
Anfänglich hatte mich der Anfang ein wenig verwirrt, doch sobald dies aufgelöst ist, befindet man sich wieder mitten drin im Geschehen.
Das Ganze wird mehr als gut unterstützt vom lockeren Schreibstil der Autorin. Denn er ist einfach, Simpel, gradlinig, schnell und flott lesbar, vor allem aber stellenweise lustig, zum kompletten verweilen und abtauchen in das Buch. Man fühlt sich einfach rundum wohl und will gar nicht mehr das Buch aus der Hand legen. Gepaart wird das Ganze mit spannungsgeladenen Szenen und als kleines Gimmick sehr treffende und witzige Überschriften zu jedem Kapitel.
Die Protagonisten sind wie immer fantastisch. Sie sind ihrem Charakter komplett treue geblieben und auch in ihrem Umgang miteinander. Ich mochte dennoch die Entwicklung, die sie im Verlauf des Buches durchgemacht haben. Jeder ist auf seine Art gewachsen und auch an seinen Fähigkeiten. Im verlauf lernen wir neue Protagonisten kennen und manche von ihnen, fand ich auf Anhieb sympathisch und hätte gerne früher von Ihnen gelesen. Aber, manchmal muss es so sein…kurze aber intensive Begegnungen.
Was ich richtig gut fand, wie aus der eher introvertierten Emily, eine selbstbewusste Nekromantin wurde. Sie steht für sich ein, für die Menschen die sie liebt und auch für Ashton, der ihr mehr als nur ans Herz gewachsen ist, sie fühlt ihn und diese Nähe gibt ihr Sicherheit. Emilys Entwicklung ist einzigartig und in meinen Augen, auch die mit dem größten Zuwachs an Potenzial. Das Ganze wird wunderbar in die Story eingebunden und man merkt einfach, je weiter sie innerhalb der Story vorrücken, je näher sie dem Ziel kommen, desto mehr geht Emily aus sich raus.
Für mich als Leser ist dies wunderbar zu sehen, denn auch wenn sie am Ende an ihren Wurzeln festhält, Bananenschokoladenbrot, ist die Reise in ihrer Entwicklung fantastisch und vor allem auch mehr als gut in die Story eingebunden. Es fügt sich alles einwandfrei zusammen…
Was dieses Buch zusätzlich noch ausmacht, unabhängig von seinen Protagonisten, ist vor allem die grandiose Story mit den unterschiedlichen Settings. Diese sind bildgewaltig und einzigartig. Ich mochte es, wie die verschiedenen Länder auf der Zeitreise ausgearbeitet und in die Story eingefügt wurden. Das Ganze hervorragend mit Adjektiven unterlegt, so dass man wirklich jede Stadt hervorragend beim Lesen vor Augen hatte.
Die Story selber knüpft nahtlos an Buch 1 an, es geht daher recht rasant weiter. Auch wenn uns viele Zeitreisen erwarten, hatte ich nie das Gefühl, das es zu viel ist und die Story dadurch unübersichtlich wird. Eher, haben diese Zeitreisen sich wie ein Zahnrad ineinandergefügt und am Ende das Buch rund abgeschlossen. Die letzten 100 Seiten haben es absolut in sich und dort nimmt das Buch an Tempo und Spannung noch einmal richtig fahrt auf. Hier muss man einfach beim Lesen dranbleiben, weil man Wissen will, wie es ausgeht. Am Ende wird man komplett belohnt und erhält eine Story die abgeschlossen und mehr als rund ist.
Wenn ich als Leser das Buch zuklappe und zufrieden bin, dann hat der Autor eindeutig alles richtig gemacht. Und so ein Buch, haben wir hier…eines was zufrieden macht und bei dem wirklich alles zusammenpasst!

Meine Bewertung: 5 Sterne
Wer hat Lust auf Zeitreisen? Lust auf tolle und witzige Protagonisten? Lust auf ein fantastisches Abenteuer, eines was spannend und actionreich ist? Eine, bei dem sich eines zum anderen zusammenfügt und wo man wirklich am Ende ein rundum gut abgeschlossenes Buch in den Händen hält. Für mich hat dieses Buch alles, was es brauch um zufrieden zu sein und dem Leser tolle Stunden zu bescheren. Zeitreisen bekommen hier noch einmal ein ganz neues Feeling…

Veröffentlicht am 19.04.2023

#dubistnichtunsichtbar

Unsichtbar
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Trigger Warnung: Mobbing, Gewalt, versuchter Suizid, Demütigung
Ein Buch, welches man mit Bedacht zur Hand nehmen und lesen sollte. Denn es lässt einen nicht mehr los und frisst sich in die Gedanken hinein. ...

Trigger Warnung: Mobbing, Gewalt, versuchter Suizid, Demütigung
Ein Buch, welches man mit Bedacht zur Hand nehmen und lesen sollte. Denn es lässt einen nicht mehr los und frisst sich in die Gedanken hinein. Auch wenn man es zu Ende gelesen hat, ist es dennoch sehr präsent, macht nachdenklich und irgendwie erinnert man sich immer wieder an Teile aus diesem zurück.
In Unsichtbar geht es um einen Jungen. Dessen Name wird nicht genannt, was ein sehr gut gewähltes stilistisches Mittel ist, da man dann wirklich dieses Unsichtbar spürt, da man durch den fehlenden Namen keine direkte Verbindung zu diesem aufgebaut hat. Er ist in der Schule ein extrem guter Schüler und mit seinen Noten immer ganz weit vorne. Er hat zwei wirklich gute Freunde Kiri und Zaro, mit denen er jeden Tag gemeinsam zur Schule geht. In Kiri, ist er sogar ein wenig verliebt, aber das hat er ihr nie gesagt. Sie tauschen immer nur ganz verstohlen Blicke aus!
Nie hätte er gedacht, dass sich an dieser Idylle etwas ändern könnte. Bis es zu einem Vorfall kommt, einem der eigentlich nicht wirklich schlimm ist. Denn er hat einem Mitschüler verweigert, mit diesem die Mathearbeit zu tauschen und „Nein“ gesagt. Nur dieses eine Wort, hat etwas ins Rollen gebracht. Etwas, was sich danach nicht mehr stoppen ließ.
Der Schüler, der das Nein akzeptiere musste, kann es aber nicht, weil er sonst wieder eine schlechte Note bekommt und erneut nicht versetzt wird. Dabei wiederholt er bereits diese Klasse und kann sich eine erneute Ehrenrunde nicht leisten. Da er der Älteste und Größte ist, die Mädchen voll auf ihn stehen, macht er sich diese Attribute zu Nutze und fängt an auf den Jungen verbal einzudreschen. Der Starke gegen den Schwachen!
Wenn man bis dahin liest, kann man grob ahnen, was noch alles in diesem Buch passieren wird.
Eloy Moreno schreibt dieses Buch aus verschiedenen Perspektiven und beginnt eigentlich damit, dass er das Ende zuerst erzählt. Jeder Perspektive sind nur wenige Seiten gewidmet, daher wechselt diese recht oft und man bekommt verschiedene Einblicke angeboten.
Zum einem von dem namenlosen Jungen, der im Verlauf des Buches, vieles über sich ergehen lassen muss und sich immer mehr in die Einsamkeit flüchtet. Hinein in eine Fantasiewelt, voller Superhelden, die ihm helfen sollen. Es geht soweit, dass er wirklich glaubt Superkräfte zu besitzen, die ihn aber nur noch einsamer werden lassen und von allen Freunden komplett entzweien. Halt findet er nur noch bei seiner kleinen Schwester, die ihn immer zu sehen scheint, die immer für ihn da ist und die seine Nähe liebt. Selbst bei seinen Eltern hat er das Gefühl Unsichtbar zu sein, dass sie ihn und das was er durchmacht nicht wahrnehmen.
Von Kapitel zu Kapitel steigert sich seine Angst, seine Wut auf sich selbst und die Anderen, die er oftmals nur schwer unterdrücken kann, daher sucht er sich Schlupfwinkel in denen er sich sicher fühlt, die ihm halt geben.
Dann erleben wir auch die Sichtweise des Täters namens „MM“. Wir werden Zeuge davon, was in diesem vorgeht, welche Situationen er selber mit sich ausmachen muss, was ihn antreibt und woraus er seine Genugtuung zieht.
In diesem Zusammenhang erleben wir auch immer wieder Reaktionen von Mitschülern. Wie sie die tat befeuern, wie sie lachen, wie sie sich über den namenlosen Jungen lustig machen und somit MM das Gefühl geben, er hat die Oberhand er macht alles richtig.
Bei Kiri und Zaro sieht es etwas anders aus. Von Kiri lesen wir sogar ein wenig mehr. Doch beide haben Angst, das nächste Opfer zu werden und betreiben daher Selbstschutz indem sie nicht wirklich eingreifen. Kiri allerdings ist künstlerisch sehr begabt und drückt das, was sie empfindet und sieht in Zeichnungen aus. Welche sie dann wiederrum an den namenlosen Jungen weitergibt, um diesem Mum zu machen und auf eine sehr ungewöhnliche Art und Weise zu zeigen, dass sie hinter ihm steht. Doch dieser kann es Glaube ich nicht richtig einordnen.
Bis hin zum Lehrpersonal. Nur eine einzige Lehrerein sieht wirklich was vor sich geht, will beschwichtigen, will auf ihre Weise das Mobbing auflösen. Weder den Täter bloßstellen und noch mehr Salz in die Wunder streuen, sie will aufklären und sensibilisieren. Den Rückhalt von der Direktorin hat sie jedoch nicht, denn diese glaubt nicht an Mobbing, vor allem nicht an ihrer Schule.
Verschiedene Perspektiven, verschiedene Sichtweisen und alle hängen irgendwie zusammen.
Dieses Buch lebt aber vor allem vom Schreibstil.
Er ist sehr ruhig, sehr emotional, sehr ergreifend. Es schwellt eine leichte Spannung im Verlauf des Buches mit, da man sich als Leser immer wieder fragt, was kommt als nächstes. Was wird MM tun?
Das alleine nicht den Leser schon gefangen. Denn wir tauchen ein in eine Gefühlswelt von Opfer, Täter und Beobachter. Werden von Himmelhochjauzend, einem Gefühl der Macht hinabgestoßen in das absolute Tief, in eine pure Dunkelheit und Verzweiflung. Das alleine nimmt einen als Leser so gefangen, dass man nicht anders kann, als zu lesen. Man will dieses Buch nicht aus der Hand legen, man will dranbleiben.
Vor allem, weil wir als Leser ja bereits zu Beginn wissen, dass etwas passiert ist, aber was genau kommt erst ganz zum Schluss. Dann schließt sich der Kreislauf und alles in diesem Buch ergibt Sinn.
Wir werden im Verlauf des Buches Zeuge davon, wie sich jemand fühlt, der gemobbt wird, der voller Emotionen ist, die Angst einflößen, die belasten, die dafür Sorgen, dass man unsichtbar werden will. Man bereit ist, seine schulischen Leistungen aufzugeben, um nicht aufzufallen, dass man seinen Tag durchplant vor lauter Angst. Wege genaustens kalkuliert und kein Risiko eingehen will.
Und genau das alles dem Täter den Antrieb gibt da weiterzumachen, wo er aufgehört hat und es vielleicht noch ein wenig zu toppen.
Mehrere Perspektiven, viele Emotionen und Gefühle, viele Ängste, viele Situationen die einen zum nachdenken anregen und man selbst innehalten muss um sich zu fragen, hat man auch schon einmal weggesehen?
Eloy Moreno, nimmt uns mit, auf eine Reise die mitten ins Herz geht. In seiner saloppen und punktgenauen Schreibweise lässt er uns Teil von etwas werden, was uns erschüttert, was uns den Atem raubt und was wir so niemals am eigenen Leib erleben wollen. Er nimmt uns an die Hand und lässt uns ein stummer Zeuge sein, von einer Tat, die jeden Tag irgendwo auf dieser Welt passiert. Er will uns die Augen öffnen, nicht wegzuschauen, einzugreifen, hinter der Person zu stehen und nicht aus der eigenen Angst heraus zu handeln.
Es berührt zu tiefst und schmerzt…, wenn man selber weiß, was der namenlose Junge durchmachen musste.
Dennoch gibt es bei all dem positiven, was dieses Buch mit sich bringt, eine Anmerkung: Mir persönlich fehlt am Ende etwas zum Täter. Was passiert mit diesem…Ist es bewusst gewählt, keine Information darüber zu erhalten, um ihm nicht erneut das Rampenlicht anzubieten oder hat es Eloy Moreno nicht für nötig gehalten und lässt uns als Leser damit alleine. Selbst zu entscheiden, was mit diesem passiert. Man weiß es nicht!



Meine Bewertung: 5 Sterne
Unsichtbar ist ein Buch, welches man nicht mal eben abends zur Hand nimmt. Dieses Buch ist eine bewusste Entscheidung. Denn es führt uns hinein in die Tiefen Abgründe der Menschheit. Wozu wir in der Lage sind, anderen anzutun und damit deren Leben zu ruinieren. Es zeigt verschiedene Perspektiven von Menschen, deren Beweggründe aber auch deren Ängste und Gefühlswelten. Ein Buch, welches man dann lesen sollte, wenn man weiß, worauf man sich einlässt und wenn man die Stärke hat dem namenlosen Jungen beizustehen.

Veröffentlicht am 17.04.2023

Gigantisches Ende mit tollen Wendungen

Prison Healer (Band 3) - Die Schattenerbin
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Dieses Buch knüpft nahtlos an den zweiten Band an und wir befinden uns direkt in Zalindov. Dort wo alles begann.
Ein Buch, was mich wirklich von Minute eins an, gepackt und nicht mehr losgelassen hat.
Ich ...

Dieses Buch knüpft nahtlos an den zweiten Band an und wir befinden uns direkt in Zalindov. Dort wo alles begann.
Ein Buch, was mich wirklich von Minute eins an, gepackt und nicht mehr losgelassen hat.
Ich bin sowieso ein wahnsinnig großer Fan von Kiva und mag einfach ihre gesamte Art. Sie trägt das Herz auf der Zunge, obwohl sie zu Beginn des Buches wahnsinnig viel durchmachen musste. Kiva muss erst einmal ihre Traumata überwinden, wieder zu Kräften kommen, an sich und ihre Magieglauben und nicht daran verzweifeln, dass sie von ihren Freunden und der Liebe ihres Lebens getrennt wurde. Ihr innerer Kampf ist riesig, vor allem gegen sich selbst, gegen ihre pure Verzweiflung und gegen den Verrat den sie begangen hat.
Doch dank einer ganz besonderen Person, gelingt ihr als dies mehr als gut. Denn sie findet eine Freundin und wahre Verbündete in Zalindov. Cresta! Die Frau, die Kiva in den letzten Bänden das Leben zur Hölle gemacht hat, ist nun dabei sie zu retten und ihr ein Anker zu sein. Ihr zuzuhören und ihre Verzweiflung nicht überhand werden zu lassen. Man lernt eine völlig andere Cresta kennen und schätzen.
Caldon ist wie immer der Sonnenschein, selbst an Regentagen. Ihn mag ich ganz besonders, weil er einfach so ist wie er ist. Weil er niemandem böse sein kann und weil er einfach immer das Positive in allem sieht.
Jaren war ein harter Brocken und hat Kiva viele Nerven gekostet. Denn Jaren hat sie immer wieder gemieden, wollte keinen Kontakt mit ich haben und es hat wirklich lange gedauert, bis ein wenig die Fassade zu bröckeln begann. Verständlich, denn durch Kivas Verrat hat er alles verloren. Seine gesamte Magie.
Mir hat besonders gut gefallen, dass man Protagonisten besser kennengelernt hat, die in den anderen Büchern nur als Randfiguren genannt wurden. Z.B. Caldons Schwester Ashlyn. Das Bild hat sich rund um alle Vervollständigt und komplett rund abgeschlossen. Hier blieb wirklich kein Protagonist auf der Strecke, sondern hat ganz klar noch einmal im Rampenlicht gestanden.
Der Schreibstil ist wie immer grandios und fesselt einen. Man kann sich völlig in diesem Buch verlieren, wegträumen und sich fallen lassen. Während des gesamten Lesens, brodelt es leicht unterschwellig in dem Buch an Spannung und diese explodiert immer wieder wie bei einem Vulkan, bis es ganz zum Schluss zum großen Ausbruch kommt. Erst dann verebbt alles und die Spannung löst sich auf. Doch bis dahin hält man den Atem an und kann mitunter nicht anders, als schneller zu lesen, weil man wissen will wie es weitergeht.
Die Story ist recht überraschend, denn es geht um 4 Ringe (die 4 Elemente) die in den anderen Königreichen gefunden werden müssen. Daher bereist man einmal komplett Wenderall und lernt noch einmal andere Länder als nur Evalon kennen. Fand ich mega, denn jedes Land ist spezifisch und auch jeder Herrscher. Manchmal musste ich leicht schmunzeln, aber es hat alles perfekt gepasst und vor allem hat sich dadurch die Story in eine andere Richtung bewegt.
Doch, das Ende toppt dann doch noch einmal alles. Denn mit den Ringen wird es anders sein als man denkt und vor allem wandelt sich die Story komplett. Was in Zalindov beginnt, endet am Ende in Evalon. Hier verrate ich nicht mehr… sonst würde ich zu viel spoilern!
So viel sei gesagt, es kommt zu einem magischen Showdown, der alles Dagewesene in den Schatten stellt. Ich hatte zwar eine kleine Vermutung, die ich dann doch immer wieder zur Seite geschoben habe, aber am Ende ist es doch genauso gekommen. Was überhaupt nicht schlimm ist, denn dadurch bekommt die Story einen ganz eigenen Twist und Wendungen, die man so nicht vorhergesehen hat.
Für mich ein würdiges Ende und auch ein würdiger Abschluss der Trilogie. Denn alles ist rund, alle Fäden sind zusammengelaufen und ergeben ein großes Ganzes. Alles hat am Ende gepasst und in meinen Augen bleibt keine Frage mehr offen. Was will man mehr!? Eine Fortsetzung…auf jeden Fall! Gerne dieses Mal mit Cresta und Ashlyn, das könnte wahnsinnig interessant werden.


Meine Bewertung: 5 Sterne
Ich kann nicht anders, als volle Punktzahl zu vergeben. Denn in meinen Augen hat, dieses Buch wirklich alles, was das Herz begehrt und was glücklich macht. Tolle Protagonisten, einen tollen Schreibstil, viele Twists und Wendungen, die das Buch spannend machen und ein grandioses Finale, bei dem wirklich alle Fäden zusammenlaufen. Wer Lust auf ein Abenteuer der etwas anderen Art hat, sollte unbedingt zugreifen.

Veröffentlicht am 11.04.2023

Was ein Ende...

As Good as Dead
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Ich bin ein großer Fan dieser Reihe und habe daher sehnsüchtig auf Band 3 gewartet um die Story endlich rund um Pip abschließen zu können.
Leider war der Einstieg in dieses Buch recht ernüchternd und ich ...

Ich bin ein großer Fan dieser Reihe und habe daher sehnsüchtig auf Band 3 gewartet um die Story endlich rund um Pip abschließen zu können.
Leider war der Einstieg in dieses Buch recht ernüchternd und ich habe es immer wieder zur Seite gelegt. Irgendwie wollte der Funke nicht überspringen und ich habe immer nur 30 Seiten gelesen, bis ich das Gefühl hatte auf der Stelle zu treten.
Doch dann…dann kam der Punkt der alles verändert hat. Ab diesem Moment lautete das Motto „How to get away with murder!“.
Ab dem Moment wusste ich, es wird nun in einem Rutsch gelesen. Und so war es auch… Ab dem Moment der Wendung in der Story hat sie mich gepackt und nicht mehr losgelassen. Es war wie, als hätte sie mich gefangen genommen, in sich aufgesogen und ausgespuckt als die letzte Seite zugeklappt wurde.
Es wird super spannend, extrem überraschend, mit einer Wendung die ich nicht habe kommen sehen, in meinen Augen mutig, vor allem zum Anfang des Buches hin und ich glaube eine Wendung über die sich diskutieren lässt.
Nun aber mal zur Story…Achtung Spoiler möglich!
Zu Beginn werden immer wieder Rückblicke geschlagen zu Band 1 & 2. Man merkt, wie stark Pip unter der Belastung des Todes von Stanley zugrunde geht und welche Geister sie verfolgen und jagen. Wie es ihr mit alledem geht, vor allem, weil sie das Gefühl hat einen Fehler bei Max Hastings gemacht zu haben, der sich immer noch auf freiem Fuß befindet. Hier merkt man, wie sehr Pip es hasst, dass ein Vergewaltiger frei herumläuft und sie nicht wirklich etwas machen kann.
Die Kapitel plätschern so dahin und man hat das Gefühl sich im Kreis zu drehen. Erst als Pip das Gefühl hat, von einem Stalker verfolgt zu werden, sie anfängt zu recherchieren und plötzlich ein Muster entdeckt, fängt es anspannend zu werden. Vor allem, als durch einen Zufall herauskommt, dass es diese Zeichen schon einmal gegeben hat, im Zusammenhang mit einem Serienmord.
Ab da, geht es los und Holly Jackson findet zurück zu ihrer alten Form. Als dann zur Mitte des Buches hin, eine spannungsgeladene Auflösung stattfindet, ist man als Leser recht überrascht, denn wohin im Anschluss die Reise geht, verändert alles.
Hier findet ein nie dagewesener Twist in der Story statt und schafft es, den Leser in einem Spannungsbogen gefangen zu nehmen, aus dem man erst wieder auftauchen will, wenn man weiß, was passiert ist.
In meinen Augen ist dies ganz großes schriftstellerisches Können, denn nun werden aus Band 1 &2 Dingen, Situationen, Gespräche mit eingeflochten, denen man ursprünglich keine Aufmerksam geschenkt hat, die aber nun wichtige Indizien sind und das Ganze zu einer Lösung werden lassen.
Pip wächst komplett über sich hinaus und Team Pip&Ravi, werden zu einem starken Partner. Gemeinsam gehen sie durch dick und dünn, wegen immer wieder ab zwischen Schuld, Moral und Gerechtigkeit. Schieben immer wieder die Frage nach „Wer sucht dich, wenn du die bist, die verschwindet!“ in den Fokus und bauen gemeinsam darauf etwas auf. Wir erhalten als Leser erstmalig richtig Einblick in die Gedanken von Pip und wie sie Dinge miteinander kombiniert.
Es wird von Seite zu Seite spannender, verzwickter, unlösbarer und doch so mega durchdacht, dass man nicht das Gefühl hat, hier würde etwas nicht stimmen.
Das Lesen war in diesem Moment wie ein Zwang. Ich wollte einfach wissen, wie geht es zu Ende, was passiert und ergibt alles einen Sinn? Dieses Buch hat mich wirklich gefesselt.
Leider kann ich nicht mehr erzählen, da ich ansonsten vieles verraten würde, nur so viel sei gesagt, es ist ein Ende, was die Leserschaft spalten wird. Manche werde es feiern, so wie ich und andere werden die Richtung die es genommen hat nicht gutheißen. Dieses Buch muss gefallen, vor allem weil es so anders ist und bis dato die größte Wendung durchmacht, die ich gelesen habe.
Für mich macht es am Ende alles Sinn. Alle Steine sind an ihren Platz gefallen, alles ist rund und es bleiben keine Fragen offen. Eher sind in meinen Augen mehr beantwortet worden, als ursprünglich gedacht. Was ich nach dem Anfang niemals gedacht hätte, ein absolutes Jahreshighlight!


Meine Bewertung: 5 Sterne
Dieses Buch, wird viele um den Verstand bringen. Denn es ändert komplett alles… Nicht jedem wird dieser Twist gefallen, aber…für mich ist er herausragend und macht dieses Buch und den Abschluss der Reihe zu etwas ganz Besonderem. Man sollte es lesen und auf sich wirken lassen und erst dann entscheiden, wie es einem gefallen hat. Mich hat es überzeugt!