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Veröffentlicht am 22.01.2018

Tochter des dunklen Waldes

Tochter des dunklen Waldes
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Das Fantasy- Buch „Tochter des dunklen Waldes“ stammt aus der Feder von Katharina Seck. Bisher ist es ein eigenständiges Werk. Dies war das erste Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe. Ich war ...

Das Fantasy- Buch „Tochter des dunklen Waldes“ stammt aus der Feder von Katharina Seck. Bisher ist es ein eigenständiges Werk. Dies war das erste Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe. Ich war schon sehr auf dieses gespannt, jedoch konnte es mich leider nicht vollständig überzeugen.

Klappentext:
Der Morgenwald ist verboten. Er ist Nacht. Er ist gefährlich.
Seit sie denken kann, hört die junge Lilah Warnungen vor dem finsteren Morgenwald. Niemand aus ihrem Dorf betritt ihn, auch wenn kaum jemand mehr weiß, was Wahrheit und was Legende ist. Doch dann wird am Waldrand die Leiche einer Frau gefunden. Sind die alten Geschichten also wahr? Gibt es Ungeheuer im Wald? Lilah wird es herausfinden. Denn zur selben Zeit verschwindet Dorean, der Mann, dem Lilahs Herz gehört. Er ist in den verfluchten Wald gegangen. Und Lilah trifft eine folgenschwere Entscheidung: Sie folgt ihm.

Die Autorin Katharina Seck hat einen sehr angenehmen und bildgewaltigen Schreibstil. Sie schafft es gekonnt, eine packende Atmosphäre zu erschaffen und dabei Bilder entstehen zu lassen, sodass ich als Leser das Gefühl hatte, selber im Dunkelwald zu stehen und zusammen mit Lilah Abenteuer zu bestreiten. Auch das ganze Setting hat mir sehr gut gefallen und konnte mich vom Talent der Autorin überzeugen. Es wirkte auf mich stimmig und hat für mich den wesentlichen Reiz des Buches ausgemacht. Auch das Magiesystem fand ich ansprechend und hatte meine Neugier geweckt. Die Verbundenheit zur Natur und im Speziellen zu den Bäumen fand ich ansprechend und wurde auch gekonnt in die Geschichte eingebaut. Diese ganz besondere Bindung, welche einen wesentlichen Bestandteil der Magie ausmacht, habe ich so bisher noch nicht gelesen. Ich fand es sehr faszinierend und Seck konnte mich mit dieser tollen Idee faszinieren. Diverse Andeutungen auf die Funktionsweise des Magiesystems habe ich ebenfalls sehr genossen. Im Allgemeinen hat mir die Verbundenheit zur Natur sehr gut gefallen. Diese ist quasi greifbar und ist ein wesentlicher Bestandteil der Atmosphäre des Buches. Auch ist sie wichtig für die Geschichte und spielt eine besondere Rolle im Verlaufe des Buches. Mir hat es gut gefallen, dass dies ein wesentlicher Aspekt der Geschichte war.
Leider fand ich den Anfang des Buches etwas holprig. Ich bin nicht gut in das Buch hereingekommen und habe doch ein paar mehr Seiten benötigt, um wirklich in dem Buch anzukommen. Ich hatte leichte Startschwierigkeiten und musste mich zu Beginn teilweise dazu zwingen, dieses Fantasybuch weiter zu lesen. Doch nach diesem holprigen Beginn hat sich dies dann zum Glück gelegt und ich konnte das Buch genießen. Jedoch ist „Tochter des dunklen Waldes“ teilweise etwas zäh und plätschert eher dahin. Nicht immer kann der Spannungsbogen aufrechterhalten werden. Es ist ein ruhiges Buch, welches nicht immer ein Pageturner ist. Man muss diese ruhige Art mögen. Leider konnte mich persönlich nicht immer überzeugen. Manchmal hätte ich mir ein paar Kürzungen gewünscht oder mehr Action.
„Tochter des dunklen Waldes“ wird hauptsächlich aus der Perspektive von der Protagonistin Lilah erzählt. Nur zu Beginn eines Kapitels werden ein paar kursive Sätze eingebaut, welche nicht aus der Sicht von Lilah sind. Dennoch bekommt man einen guten Einblick in die Geschichte und kann dadurch besser die Gedankenwelt von Lilah nachvollziehen. Lilah ist ein junges Mädchen, welches in einem Dorf nahe dem sagenumwobenen Dunkelwald wohnt. Dort fühlt sie sich jedoch nicht verstanden und nicht ganz heimisch. Schnell wird klar, dass Lilah auch nicht in dieses kleine Dorf gehört und sie muss sich mit ihrem neuen Schicksal leben. Sie hadert mit ihrem Schicksal – ist hin- und hergerissen und ergibt sich diesem nicht so einfach. Das hat mir gut gefallen, dass sie ihr neues Leben nicht einfach mit einem Schulterzucken akzeptiert hat. Auch versucht sie, ihren Freunden und ihrer Familie zu helfen. Sie ist verständnisvoll und von freundlichem Wesen. Dennoch konnte ich leider keinen wirklichen Bezug zu Lilah aufbauen. Ich habe nicht wirklich mit ihr mitfiebern können. Leider kann ich nicht konkret festmachen, woran dies lag. Der männliche Gegenpart ist Dorean. Er stammt nicht aus diesem Dorf, kommt aber regelmäßig als Leiharbeiter in das Dorf. Die beiden lernen sich besser kennen, dennoch weiß Lilah eigentlich nichts über ihn. Er ist recht geheimnisvoll und bleibt dies auch im weiteren Verlauf des Buches. Wobei meiner Meinung nach recht schnell erkennbar ist, welches Schicksal er erleiden muss – bloß die genauen Einzelheiten bleiben erst einmal im Dunklen. Die Liebesgeschichte zwischen Lilah und Dorean wird gekonnt in die Haupthandlung eingeflochten, ohne dabei zu viel Raum einzunehmen.

Insgesamt hat Katharina Seck mit „Tochter des dunklen Waldes“ ein ruhiges Fantasywerk veröffentlicht, welches hauptsächlich durch seine Atmosphäre und sein Magiesystem bestehen kann. Leider konnte es mich nicht vollständig in seinen Bann ziehen. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 18.12.2017

Die Gabe der Auserwählten

Die Gabe der Auserwählten
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Der fantastische Jugendroman „Die Gabe der Auserwählten“ von Mary E. Pearson ist der erste Part vom dritte Band der Trilogie mit dem Titel Die Chroniken der Verbliebenen, wobei der dritte Band im deutschen ...

Der fantastische Jugendroman „Die Gabe der Auserwählten“ von Mary E. Pearson ist der erste Part vom dritte Band der Trilogie mit dem Titel Die Chroniken der Verbliebenen, wobei der dritte Band im deutschen gesplittet wurde. Man sollte im Vorfeld bereits die ersten beiden Teile „Der Kuss der Lüge“ und „Das Herz des Verräters“ gelesen haben, da man ansonsten Schwierigkeiten haben wird, der Handlung zu folgen. Auch setzt „Die Gabe der Auserwählten“ nahtlos an den zweiten Teil an.

Klappentext:
Lias Kampf geht weiter
Verraten von den Ihren, geschlagen und betrogen, wird sie die Frevler entlarven.
Und auch, wenn das Warten lange dauert, ist das Versprechen groß, dass die eine namens Jezelia kommt, deren Leben geopfert werden wird für die Hoffnung, eures zu retten.
Lia und Rafe konnten aus Venda fliehen, doch verletzt und durchgefroren liegt ein ungewisser Weg vor ihnen. Während sie Rafes Heimat, dem Königreich Dalbreck, Stunde um Stunde näherkommen, spürt Lia, dass sie schon viel zu lang weit weg ist von Morrighan, ihrem Zuhause. Dabei deutet alles darauf hin, dass das Land kurz vor einem Krieg steht. Und obwohl Rafe ihr eine Zukunft als Königin an seiner Seite verspricht, ahnt Lia, dass sie ihrer Bestimmung folgen muss. Sie möchte als Erste Tochter von Morrighan ihrem Volk zur Seite stehen und für ihr Land kämpfen. Aber ist sie bereit, Rafe zu verlassen, um ihrer inneren Stimme zu folgen?

Auch wenn etwas Zeit vergangen ist, seit ich den zweiten Teil gelesen hatte, so war ich doch wieder sofort mitten in der Geschichte und habe mich zusammen mit Lia, Rafe und seinen Leuten auf der Flucht befunden. Dies liegt zum einen wohl daran, dass „Die Gabe die Auserwählten“ nahtlos an den Vorgänger anschließt. Aber auch daran, dass die Handlung recht eingängig und einprägsam ist.
Wie bereits aus den vorherigen Büchern bekannt, so war auch diesmal wieder der Schreibstil von Mary E. Pearson sehr angenehm, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Pearson schafft es gekonnt, mit ihren Worten Bilder zu erschaffen. Ihre Art zu schreiben gefällt mir sehr, sie konnte mich mit Worten in ihren Bann ziehen. Und auch wenn inhaltlich nicht wirklich viel geschehen ist, so hat mich der Erzählstil gefesselt und konnte mich von dem Talent der Autorin überzeugen. Auch unerwartete Wendungen wurden eingebaut, welche ich so nicht erwartet hatte. Dies hat dazu geführt, dass sich das Buch zügig lesen lässt.
Auch im dritten Teil wird wieder aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, welches dem Jugendbuch zusätzlichen Schwung einbringt. Auch bei diesem Werk liegt der Fokus wieder eindeutig auf der Geschichte von Lia. Aber es wird auch wieder aus der Sicht von Kaden und Rafe erzählt, was mir immer gut gefallen hat, da man so auch einen anderen Blickwinkel erhält und so die Geschichte vielseitiger erleben kann. Schade fand ich, dass auch diesmal der Erzählstrang von Pauline ziemlich knapp gehalten wurde. Durch ihre Perspektive bekommt man ein paar Einblicke in die Hintergründe und auch in das Leben von Morrighan. Ich hätte mir hier gewünscht, dass diese Sicht auch etwas intensiver behandelt wurden wäre.
Interessant fand ich auch, dass man als Leser etwas mehr über Rafe erfahren hat – sein bisheriges Leben und auch bessere Einblicke in seine Sichtweisen wurden einem gewährt. Die Entwicklung seines Lebens wurde ebenso thematisiert, wie auch die Beziehung zu seinen engen Soldatenfreunden. Dies hat Rafe plastischer erscheinen lassen. Meiner Meinung nach hat Rafe endlich etwas mehr Tiefe bekommen. Dafür bin ich mit seiner charakterlichen Entwicklung nicht ganz warm geworden. Auf der einen Seite kann ich seine Position und somit auch seine Handlungen verstehen, auf der anderen Seite kann ich aber seine Art, wie er dieses durchsetzt und seine Methoden gar nicht nachvollziehen. Leider hat Rafe in diesem Band der Reihe bei mir keine Pluspunkte gemacht. Auch Lia hat sich weiterentwickelt. Sie scheint endlich mehr Verantwortung übernehmen zu wollen, ist aber immer noch ziemlich impulsiv. Dennoch ist sie mir auch in diesem Teil nicht wirklich ans Herz gewachsen. Leider habe ich immer noch meine persönlichen Schwierigkeiten mit ihr, auch wenn ich diesmal nicht mehr so sehr von ihr genervt war, wie vielleicht noch in den Vorgängern.
Auch in „Die Gabe der Auserwählten“ konnte mich der Spannungsaufbau nicht hundertprozentig überzeugen. Auch wenn man dabei im Hinterkopf hat, dass dies ja eigentlich nur der erste Teil des dritten und somit finalen Bandes ist. Inhaltlich tritt auch hier wieder die Geschichte etwas auf der Stelle. Die Auseinandersetzungen von Lia und Rafe sind einerseits recht nett zu lesen, andererseits treiben sie die Handlung nicht voran. Ich hätte mir etwas mehr Abwechslung im Buch gewünscht, mehr Action und weniger Gerede über mögliches Handeln und dessen Konsequenzen.
Ebenfalls negativ möchte ich die Wahl des Titels hervorheben. Ich hatte mir erhofft, endlich mehr über die Gabe zu erfahren, die Lia hat. Schließlich ist dies ja auch Bestandteil des letzten Buches und zu gerne würde ich endlich mehr über die Hintergründe der Gabe erfahren. Doch leider wurde ich auch diesbezüglich enttäuscht. Auf erklärende Worte wartet man hier vergebens.

Insgesamt ist „Die Gabe der Auserwählten“ von Mary E. Pearson ein flüssiger fantastischer Jugendroman, der die Spannung auf das Finale steigern soll. Dies wurde bei mir auch erreicht, zu gerne möchte ich erfahren, wie die Reihe ausgeht. Dennoch hätte ich mir ein bisschen mehr Handlung und auch erklärende Worte gewünscht. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben-

Veröffentlicht am 19.09.2017

Die Prophezeiung von Feuer und Eis

Snow
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Der Fantasy- Roman „Snow – Die Prophezeiung von Feuer und Eis“ aus der Feder von Danielle Paige ist der Auftakt einer Reihe, welcher in einer schneebedeckten magischen Welt spielt und eine Prophezeiung ...

Der Fantasy- Roman „Snow – Die Prophezeiung von Feuer und Eis“ aus der Feder von Danielle Paige ist der Auftakt einer Reihe, welcher in einer schneebedeckten magischen Welt spielt und eine Prophezeiung um das Mädchen Snow eine wesentliche Rolle spielt.

Inhaltsangabe (Quelle: Verlagsseite Thienemann Esslinger):
„Die drei mächtigsten Hexen des Landes erhielten zu deiner Geburt eine Prophezeiung, Snow. Vergiss nicht, dass beide Elternteile dir Magie vererbt haben. Diese Magie lebt in dir, eine starke Magie, wahrscheinlich sogar die stärkste, die es in Algid jemals gegeben hat.“
Algid, ein Reich aus Eis und Schnee, ist Snows wahres Zuhause. Hier soll sie ihre eigentliche Bestimmung annehmen und das Land aus den frostigen Ketten König Lazars befreien. Snow, jahrelang in der Menschenwelt festgehalten, fällt es schwer, ihren Auftrag und ihre magischen Fähigkeiten zu akzeptieren. Durch Jagger und Kai, die sich beide um sie bemühen, erfährt sie die Geheimnisse von Algid und seinen Bewohnern. Doch Snows Herz gehört eigentlich schon Bale – dem sie ihre Flucht verdankt und den sie jetzt verzweifelt sucht …

Der Schreibstil von Danielle Paige ist sehr angenehm, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Mir hat es gefallen, in diese schneebedeckte magische Welt einzutauchen und diese zusammen mit Snow zu erkunden. Immer neue Seiten wurden offenbart und dabei lernt man auch einige Gefahren dieser Schneewelt kennen. Die von Paige erschaffene Welt hat mir gut gefallen und wirkte auf mich durchdacht. Sie weist einige Parallelen zu Der Schneekönigin von Hans Christian Andersen auf, auch bestimmte Szenen aus der Geschichte des Buches haben Ähnlichkeit mit diesem bereits bekannten Märchen. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es im Verlauf der Reihe weitere Parallelen geben könnte, der Verlauf der Geschichte aus dem ersten Teil lässt diesbezüglich vermuten.
Die Grundidee zu diesem Fantasy- Buch ist nichts Neues oder Unbekanntes. Die Protagonistin ist ein recht junges Mädchen, welches in Unwissenheit aufgewachsen ist. Plötzlich gelangt es in eine fremde magische Welt und erfährt von einer wichtigen Prophezeiung, welche von ihr handelt und einen Einfluss auf die gesamte magische Welt hat. Dennoch hat es Paige geschafft, etwas Neuartiges in dieses Buch einfließen zu lassen und damit ihre ganz eigene Geschichte zu schreiben. Besonders interessant fand ich das Magiesystem. Es ist recht vielseitig und bedient sich verschiedener Elemente. Zu gerne würde ich noch mehr in den folgenden Büchern darüber erfahren, denn ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Magiesystem noch ein unentdecktes Potential hat und die Leser durchaus überraschen könnte.
Die Protagonistin ist ein junges Mädchen namens Snow. Diese lebt seit einigen Jahren in einer psychiatrischen Einrichtung, sodass sie fernab von der Zivilisation groß geworden ist und ein alltägliches Leben nicht kennt. Der genannte Grund, warum Snow in diese Psychiatrie eingewiesen wurde, fand ich leider nicht wirklich glaubwürdig oder überzeugend. Sie ist teilweise noch recht naiv und sturköpfig, zum Teil auch trotzig. Ich fand es interessant zu lesen, wie Snow diese neue magische Welt erst kennen lernen muss. Auch muss sie erst ihr eigenes Potential erkennen und die Auswirkungen ihrer Magie begreifen. Was mir persönlich nicht so an ihr gefallen hat: ihre permanente Verliebtheit in die männlichen Begleiter. Eigentlich ist sie in diese Schneewelt gekommen, um ihre große Liebe Bale zu retten. Dennoch verliebt sie sich recht schnell in die Männer dieser Welt und scheint auch Gefühle für diese zu entwickeln. Dies ging mir alles teilweise immer recht schnell und wirkte auf mich teilweise auch aufgesetzt. Mehr überzeugen konnten mich persönlich die Nebencharaktere aus diesem Buch. Kai und Gerde haben mir gut gefallen, ihre Verbundenheit zueinander konnte mich überzeugen. Auch Jagger fand ich recht ansprechend. Ich brauchte ein paar Seiten, um mich auf ihn einzulassen, doch dann ist mir seine geheimnisvolle und liebevolle Art ans Herz gewachsen.
Der Bösewicht ist in dieser Geschichte der König Lazar, außerdem ist er der Vater von Snow. Dieser wird erst am Ende der Geschichte greifbar. Oftmals wird über ihn geredet und seine Taten sprechen für sich. Doch erst zum Ende des Buches bekommt er seinen Auftritt. Ein spannender Showdown konnte mich noch zum Ende von der Autorin Paige überzeugen. Einige überraschende und unverhoffte Wendungen wurden eingebaut, mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Dieser Showdown sorgte dafür, dass mein Interesse an der Weiterführung der Geschichte geweckt wurde.

Insgesamt hat Danielle Paige mit „Snow – Die Prophezeiung von Feuer und Eis“ einen interessanten Auftakt der Reihe geschrieben. Hierbei konnten mich vor allem die magische Welt und auch die Nebencharaktere überzeugen. Die angedeuteten Liebesbeziehungen waren für mich jedoch ein wesentlicher Kritikpunkt. Leider ist mir auch die Protagonistin bisher nicht wirklich ans Herz gewachsen. Dennoch würde ich gerne weiterlesen und erfahren, wie die Geschichte weitergeführt wird. Hierfür möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 07.08.2017

Heartware

Heartware
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Jenny- Mai Nuyen hat mit „Heartware“ ihren ersten Thriller geschrieben. Bisher war mir die Autorin vor allem durch ihre Fantasy- Bücher bekannt, daher war ich sehr auf ihr Thrillerdebüt gespannt. Auch ...

Jenny- Mai Nuyen hat mit „Heartware“ ihren ersten Thriller geschrieben. Bisher war mir die Autorin vor allem durch ihre Fantasy- Bücher bekannt, daher war ich sehr auf ihr Thrillerdebüt gespannt. Auch thematisch konnte dieses Buch mein Interesse wecken, daher war ich sehr auf die Umsetzung gespannt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Erst verdunkelt sie dein Herz, dann die ganze Welt? Adam Eli hat seine Chance genutzt: Er ist erfolgreicher Ghostwriter, tut alles, um seine kriminelle Jugend vergessen zu machen. Eines verbindet ihn noch mit seinem alten Leben: Seine große Liebe Willenja. Die letzte Begegnung liegt lange zurück, bis heute weiß er nicht, ob sie es war, die ihn damals verriet. Antwort darauf verspricht der Internettycoon Balthus - wenn Adam sich an der Suche nach Willenja beteiligt. Denn die junge Frau hat den Prototyp einer künstlichen Intelligenz gestohlen. Um Geld zu erpressen? Oder vielleicht sogar einen Terroranschlag zu verüben? Eine atemlose Jagd von den Urwäldern Boliviens über Dubai bis Tokio beginnt …

Der Schreibstil von Nuyen ist, wie ich es bereits aus ihren bisherigen Büchern gewohnt war, flüssig. Oftmals sind philosophische Ausflüge in die Geschichte mit eingeflossen und haben zum nachdenken angeregt. Diverse Szenen oder auch Gedanken wurden philosophisch betrachtet und haben diese nochmal in einem anderen Licht erscheinen lassen. Nuyen schafft durch ihre bildhafte Sprache eine intensive Atmosphäre, welche durch ihre Bedrohlichkeit besticht. Im Prolog wird bereits angekündigt, in welche Richtung dieser Thriller verlaufen wird und diese Situation wirkt furchteinflößend. Durch den Prolog wird Spannung aufgebaut, man möchte wissen, wie es zu diesem Szenario kommen konnte, was hinter all dem steckt. Auch wird dieser recht temporeich erzählt, sodass man als Leser gebannt an den Seiten hängt. Doch nach diesem spannenden und atmosphärischen Einstieg flacht die Spannungskurve wieder ab. Man lernt einen der Protagonisten Adam Eli kennen und erfährt etwas über seinen Alltag, wie er sein Leben gestaltet. Die Rahmenhandlung wird langsam aufgebaut und immer mehr gelangt Adam in einen Strudel, den er nicht mehr aufhalten kann. Allgemein konnte meiner Meinung nach die Spannung nicht permanent aufrecht erhalten werden. Zu Beginn ist dieser Thriller recht gemächlich, es wird viel Wert auf die Charaktere gelegt und die verschiedensten Charaktere werden eingeführt. Auch werden Nebenhandlungen eingestreut, dessen Bedeutung man erst am Ende der Geschichte erkennt. Dies hat dazu geführt, dass die Spannung teilweise abflacht. Besonders der Mittelteil konnte mich persönlich nicht überzeugen – hier werden vermehrt philosophische Dispute eingestreut, die mir persönlich zu viel Raum eingenommen haben. Durch die unterschiedlichen Perspektiven wird die Spannung gesteigert, man bekommt einen Einblick in das aktuelle Geschehen aus verschiedenen Sichtweisen und die Suche nach Will wird so vielseitiger und interessanter gestaltet. Besonders der Handlungsstrang rund um Y steigert die Spannung. Man fragt sich, was eigentlich hinter Y steckt – man rätselt mit und stellt dabei seine eigenen Theorien auf.
Mit „Heartware“ hat Nuyen keinen klassischen Thriller geschrieben. Auch diesmal besticht die Autorin durch ihre unverwechselbaren Charaktere. Diese sind vielseitig und tiefgründig gestaltet. Ein zentrales Thema in diesem Buch ist die Liebesbeziehung zwischen Adam und Will. Diese ist von ihrem Wesen ganz anders, als ich es bisher gelesen habe. Allgemein zieht sich die Beziehung wie ein roter Faden durch das Buch, sie wird immer näher beleuchtet. Auch die Vergangenheit, wie die beiden sich kennen und lieben gelernt haben, wird umfangreich berichtet und langsam lernt der Leser, das Wesen dieser Beziehung einzufangen. Die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten hat weitreichende Folgen, welche auf den ersten Seiten des Buches noch nicht bemerkbar sind. Man bekommt einen immer größeren Einblick in die Sichtweise von Adam, wie er seine Will sieht. Dies führt dazu, dass man einen Part der Beziehung immer besser kennen lernt und Einblicke in seine Sichtweise erhält. Will dagegen wird nicht so umfangreich beleuchtet. Zwar erfährt man im Verlauf der Geschichte auch ihre Vergangenheit und liest einiges Schlimmes aus ihrer Kindheit. Dennoch war Will für mich nicht immer greifbar. Ihre Intention ist mir nicht immer klar gewesen und manche Gedankensprünge waren für mich nicht nachvollziehbar. Ein weiterer wesentlicher Charakter ist Mariel Marigny. Sie ist eine Hackerin, welche als Privatdetektivin arbeitet. Sie selber sucht eigentlich noch ihre Position im Leben und begleitet Adam bei der Suche nach Will. Auch ihre Darstellung hat mir gefallen und am Ende steckt mehr hinter Mariel, als man zunächst vermutet hat.
„Heartware“ ist kein Buch für zwischendurch, welches man einfach mal so weg lesen kann. Es ist von der Geschichte dicht gewebt. Auch die philosophischen Ausflüge und das zentrale Thema der künstlichen Intelligenz erfordern ein konzentriertes Lesen.
Das Ende ist relativ offen gehalten. Wesentliche Fragen werden beantwortet, aber manche bleiben offen und ein paar werden auf den letzten Seiten gestellt. Dieses lädt zum spekulieren ein, sodass das Buch noch länger nachhallt.
Ein nicht unwesentlicher Kritikpunkt meinerseits ist, dass der Klappentext bei mir falsche Hoffnungen geweckt hat. Ich hätte mir mehr zum Thema künstliche Intelligenz gewünscht, dafür hätte mir weniger Liebesbeziehung gereicht. Manche Erklärungen, auch über die Vergangenheit waren mir für einen Thriller zu ausführlich.

Insgesamt hat die Autorin Jenny- Mai Nuyen mit „Heartware“ einen vielseitigen Thriller geschrieben, welcher vor allem durch seine tiefgründigen Charaktere und eine ungewöhnliche Beziehung besticht. Leider weckt der Klappentext, meiner Meinung, nach falsche Hoffnungen. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 22.07.2017

Das Geheimnis der Alice Sparrow

Trümmerwelten
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Der Fantasy- Roman „Trümmerwelten – Das Geheimnis der Alice Sparrow“ ist ein Gemeinschaftsprojekt von Ann- Kathrin Karschnick und Felix Münter. Auch ist dieses Werk der Auftakt einer Reihe rund um die ...

Der Fantasy- Roman „Trümmerwelten – Das Geheimnis der Alice Sparrow“ ist ein Gemeinschaftsprojekt von Ann- Kathrin Karschnick und Felix Münter. Auch ist dieses Werk der Auftakt einer Reihe rund um die Trümmerwelten.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Noemi lässt Probleme verschwinden. Charlie ist Geheimnisträger. Beide verfolgen dasselbe Ziel, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen und ohne voneinander zu wissen, denn sie beide wollen die verschollene Insel Anker im Wolkenmeer finden. Eine sagenumwobene Insel der Weisen, auf der alle Geheimnisse der früheren Herrscher zu finden sein sollen. Ihr einziger Hinweis lautet: Alice Sparrow. Wer ist diese Frau und was hat sie mit der verschollenen Insel zu tun?

Ein wesentlicher Grund, warum mich dieses Buch gereizt hat, ist die Autorin Ann- Kathrin Karschnick gewesen. Ihre Phoenix- Trilogie habe ich verschlungen. Leider kann meiner Meinung nach dieses Buch nicht mit der Phoenix- Reihe mithalten. Dennoch hat dieses Buch einige positive Aspekte zu bieten.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und bildhaft. Auch ist dieser recht einfach gehalten, das Buch hat sich flüssig lesen lassen. Wenn man bedenkt, dass dieses Buch ein gemeinschaftliches Projekt von zwei Autoren ist, hat es auf mich sehr harmonisch und stimmig gewirkt. Die Welt ist vielseitig gestaltet und von der Grundidee konnte sie mich ebenfalls überzeugen. Die Idee, dass diese Welt auseinander gebrochen ist und seitdem quasi aus Trümmern besteht, hat mir gut gefallen. Die Welt besteht quasi aus fliegenden Inseln, die man mithilfe von fliegenden Schiffen erreichen kann. Auch scheint diese Welt noch nicht vollkommen erschlossen zu sein. Man bekommt in diesem Band einen kleinen Einblick in die Entstehungsgeschichte der Welt und auch ein kleiner Einblick in die heutige Situation wird dem Leser gewährt. Zu gerne würde ich mehr von dieser Welt lesen, denn ich glaube, dass das vollständige Potential dieser erschaffenen Welt noch nicht ausgeschöpft wurde.
Zu Beginn des Buches muss man sich erst mal in dieser Welt zurechtfinden. Diese wird leider nur in kleinen Bruchstücken erklärt. Besonders zu Beginn haben mir ein paar Erklärungen zum Aufbau der Welt gefehlt, leider erhält man nur häppchenweise Informationen. Am Anfang ist es mir ein bisschen schwer gefallen, mir diese Welt vorzustellen. Hier hätte ich mir ein paar mehr Informationen gewünscht – zumindest einen groben Umriss. Auch braucht die Geschichte meiner Meinung nach ein paar Seiten um Fahrt aufzunehmen und Spannung aufzubauen. Auf den ersten 150 Seiten lernt man die Charaktere kennen, bekommt einen Einblick in dessen Alltag. Auch werden Andeutungen über den sagenumwobenen Anker gemacht, nähere Informationen sucht man hier vergebens. Die Spannung wird im Wesentlichen durch den Perspektivenwechsel aufgebaut. Das Fantasy- Buch wird aus der Sicht der beiden Protagonisten Charlie und Noemi erzählt. Diese wechseln sich in jedem Kapitel ab. Den Aufbau fand ich recht gelungen, es hat die Geschichte vorangebracht. Die beiden Perspektiven werden im Verlauf der Geschichte zusammengeführt. Ein gemeinsames Abenteuer entwickelt sich, wobei die Kooperation nicht unbedingt gewollt ist.
Leider konnten mich die beiden Protagonisten in „Trümmerwelten – Das Geheimnis der Alice Sparrow“ nicht hundertprozentig überzeugen. Charlie war mir von den beiden schon eher sympathisch. Er ist ein ausgebildeter Geheimnisträger. Seine Macht schöpft er durch Geheimnisse. Er ist ein sanfter Riese. Hierbei hat Charlie ein viel zu gutes Herz, er ist gutgläubig und auch sanftmütig. An seiner Seite steht der Haudegen Gurney. Dieser ist sein treuer Begleiter, welcher ihm schon oftmals aus gefährlichen Situationen geholfen hat. Die Gutgläubigkeit von Charlie ist teilweise schon recht naiv. Dadurch werden viele vermeidbare Situationen geschaffen, welche der Mission eigentlich nur im Wege stehen. Sein Gegenpart ist Noemi. Sie erledigt gegen Bares diverse Aufträge und schreckt dabei auch nicht vor Gewalt zurück. Eigentlich mag ich ja starke Frauenfiguren, aber ihre fanatische religiöse Art fand ich leider nur abstoßend. Sie rechtfertigt alles mit ihrer Religion. Diese Charaktereigenschaft finde ich leider sehr negativ. An ihrer Seite steht ihr Assistent Trent. Ein eher sanftmütiger Kerl, der auf sein Erscheinungsbild achtet. Trent selber ist nicht religiös, ist Noemi aber treu ergeben. Schade fand ich es auch, dass die Nebencharaktere auf mich allesamt recht blass wirkten. Teilweise waren sie nur Mittel zum Zweck. Zum Beispiel zur Beschaffung von Informationen oder um dem Abenteuer noch einen Stolperstein in den Weg zu werfen, aber ohne eine wesentliche Bedeutung.
Meiner Meinung nach wird das Potential dieser Geschichte nicht vollständig ausgeschöpft. Die Grundidee gefällt mir recht gut, leider konnten mich die Umsetzung und auch die Charaktere nicht komplett überzeugen.
Am Ende wird es nochmal spannend und auch eine unerwartete Wendung bringt nochmal Spannung in die Geschichte. Als Leser fragt man sich, wie es wohl mit Charlie und Noemi sowohl ihren jeweiligen Begleitern weitergehen könnte.

Leider konnten mich Ann- Kathrin Karschnick und Felix Münter mit ihrem gemeinschaftlichen Projekt „Trümmerwelten – Das Geheimnis der Alice Sparrow“ nicht vollständig überzeugen. Die Grundidee und auch die erfundene Welt fand ich überzeugend, jedoch konnten mich die Umsetzung und auch die Charaktere nicht restlos begeistern. Hierfür möchte ich 3,5 Sterne vergeben.