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Veröffentlicht am 23.04.2023

Der Schein trügt

Melody
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Ein ganzes Leben liegt hinter ihm. Mit 84 Jahren hat der Nationalrat Dr. Stotz alles erreicht. Er hat stets die Fäden im Hintergrund gezogen, war mächtig und einflussreich und hat sich damit so manchen ...

Ein ganzes Leben liegt hinter ihm. Mit 84 Jahren hat der Nationalrat Dr. Stotz alles erreicht. Er hat stets die Fäden im Hintergrund gezogen, war mächtig und einflussreich und hat sich damit so manchen Weg geebnet. Nun bleibt ihm nicht mehr viel Zeit in seiner Villa Am Zürichberg. Der junge Tom Elmer wird von ihm engagiert, um Ordnung in seine Vergangenheit zu bringen. Er soll sich durch Berge von Papieren und Unterlagen wühlen, um zu entscheiden welche Informationen am Ende über Dr. Strotz der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Recht schnell begreift Tom wie sich Macht und Reichtum als unwichtig und belanglos entpuppen, im Hinblick auf die eine große Liebe die Dr. Strotz verloren hat. Überall im Haus begegnen Tom Erinnerungsstücke an eine schöne junge Frau. Und auch die Erzählungen des alten Mannes am Kamin fesseln Tom.
Völlig unvoreingenommen und ohne besondere Erwartungen habe ich dieses Buch zur Hand genommen. Doch schon nach wenigen Seiten konnte ich einfach nicht mehr von ihm lassen. Eine Welt voll Reichtum und Dekadenz tat sich auf. Doch Seite für Seite bröckelte das Blattgold zwischen den Zeilen und zum Vorschein kam die Armut und Not des Herzens. Hier war es keine actiongeladene Story, die einen fesselte. Es waren die Worte selbst, die ausgesprochenen und noch viel mehr die nicht gesagten Worte, die die Neugier entfachten. Subtil und heimlich schlich sich das Buch in meine Gedanken. Ich wollte sehen, wissen und verstehen wie ein Voyeur. Ein absoluter Lesegenuss!

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Einfach glücklich

Glückstöchter - Einfach leben
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Die Autorin Stephanie Schuster bleibt sich auch bei dieser neuen Buchreihe treu und stellt wieder Frauen in den Mittelpunkt ihrer Geschichte. Wir lernen Anna kennen. 1910 lebt sie gut behütet mit ihrem ...

Die Autorin Stephanie Schuster bleibt sich auch bei dieser neuen Buchreihe treu und stellt wieder Frauen in den Mittelpunkt ihrer Geschichte. Wir lernen Anna kennen. 1910 lebt sie gut behütet mit ihrem Vater auf dem Gut Dreisonnenquell. Als der jedoch eine neue Frau heiraten will, bricht diese Idylle zusammen. Anna wehrt sich gegen die Zwänge und Regeln, die ihr nun auferlegt werden. Die zweite Hauptprotagonistin ist Eva. Sie lebt 1976 in Murnau. Ihre besondere Gabe ist ihr einmalig ausgeprägter Geruchssinn. Natürliche Geruchsstoffe lassen ihr Herz erblühen. Doch dann erschüttert ein Ereignis ihre heile Welt und sie zieht nach München in eine WG. Durch ihre Mitbewohner lernt sie die Welt auf andere Weise zu sehen. Die jungen Leute setzten sich für den Umweltschutz ein und gegen die Atomkraft. Durch beide Frauen reisen wir zu den Anfängen der Bio-bewegung. Und nicht nur diese Gemeinsamkeit verbindet die beiden Frauen, sondern auch ihre Leben sind miteinander verwoben.
Ich habe die Wunderfrauen-Reihe total geliebt und war deshalb extrem gespannt. Und dementsprechend hoch waren natürlich auch meine Ansprüche an die neue Reihe. Die beiden Hauptprotagonistinnen waren keine glatten durchweg sympathischen Persönlichkeiten. Sie haben ihre Ecken und Kanten und können auch mal kindisch oder übertrieben reagieren. Doch dies hat mir hier besonders gut gefallen, weil die Handlung plötzlich in eine andere Richtung lief als erwartet. Ich mag die beiden Frauen und freue mich schon auf ein baldiges Wiedersehen. Mit den Wunderfrauen möchte ich sie nicht vergleichen. Und doch denke ich, dass ich die neue Reihe auch sehr liebgewinnen werde.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Das wunderbare Fräulein aus dem eine taffe Frau wurde

Fräulein Wunder
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Für die Bewohner des kleinen Ortes Riekenbüren ist es 1959, nicht üblich, in den Urlaub zu fahren. Deshalb sind die Eltern skeptisch als ihre 17-jährige Tochter Brit eine Klassenfahrt nach Sylt antritt. ...

Für die Bewohner des kleinen Ortes Riekenbüren ist es 1959, nicht üblich, in den Urlaub zu fahren. Deshalb sind die Eltern skeptisch als ihre 17-jährige Tochter Brit eine Klassenfahrt nach Sylt antritt. Brit genießt ihre Freiheit und all das Neue auf Sylt. Und sie begegnet Arne, in den sie sich Hals über Kopf verliebt. Als sie aus Sylt in den spießigen, verschlafenen Ort zurückkehrt ist nichts mehr, wie es einmal war. Das junge Liebespaar wird zum Spielball der sogenannten „anständigen“ Gesellschaft, mit all ihren Regeln und Normen. Entsetzt muss Brit feststellen, dass auch Arne nicht der ist, für den sie ihn gehalten hat.
Ich bin tief hinabgetaucht in diese Geschichte. Das Schicksal der jungen Leute hat mich bewegt und mitgerissen. Aber ich durfte auch über Sylts lange Sandstände wandeln und die salzige Meerluft genießen. Der wohlklingende Schreibstil der Autorin, konnte nicht über die harten Fakten und Gräueltaten dieser Wunderjahre hinwegtrösten. Die Geschichte hat mich gleichermaßen gefesselt, entsetzt und beseelt. Ein wirklich schönes Buch und ein durchweg gelungener Auftakt der Sylt-Saga, die ich auf jeden Fall weiterverfolgen werde.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Vom Tod verfolgt

Der Henker mit dem Totenkopf
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In diesem Krimi geht’s ab in die 80er Jahre der ehemaligen DDR. Die uns hier aber überhaupt nicht ehemalig erscheint, sondern lebhaft und nahe. Ein wirklich widerlicher Frauenmörder lauert bei Dunkelheit ...

In diesem Krimi geht’s ab in die 80er Jahre der ehemaligen DDR. Die uns hier aber überhaupt nicht ehemalig erscheint, sondern lebhaft und nahe. Ein wirklich widerlicher Frauenmörder lauert bei Dunkelheit im Park und erhäng seine Opfer an raumübergreifendem Großgrün (Baum). Der Volkspolizist Uwe wird an die Ermittlung gesetzt. Und er hat auch das richtige Näschen, wird aber von seinem karriereambitionierten Kollegen ziemlich ausgebremst. Glücklicherweise hat Uwe seine pfiffige Freundin Sabine, an seiner Seite. Zusammen kämpfen sie sich durch diesen grausamen Fall, der sie tief in die deutsche Vergangenheit führt. Wow, der Krimi hat es mir total angetan. Er hat für mich genau die richtigen Komponenten. Eine tolle Mischung aus Spannung, Tempo aber auch Humor, und das vor einem ernsten Hintergrund. Dazu kommt das Wandeln in einem vergangenen Land mit seinen ganz eigenen Regeln und Besonderheiten. Der Fall selbst hatte mich gepackt und ich habe bis zum Schluss verbissen mitgerätselt. So muss das sein! Uwe und Sabine sind mir total ans Herz gewachsen. Sie sind so erfrischend ehrlich und direkt. Vielseitige und liebenswerte Charaktere von denen es hoffentlich noch ganz viel zu lesen gibt. Ich wünsche es mir zumindest sehr!

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Veröffentlicht am 25.03.2023

Augen auf!

Der Augenjäger
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Vor der Lektüre dieses Psychothrillers sollte man den ersten Teil „Der Augensammler“ gelesen haben. Denn wir begegnen auch hier wieder der blinden Physiotherapeutin Alina und dem ehemaligen Polizisten ...

Vor der Lektüre dieses Psychothrillers sollte man den ersten Teil „Der Augensammler“ gelesen haben. Denn wir begegnen auch hier wieder der blinden Physiotherapeutin Alina und dem ehemaligen Polizisten Alex. Dieses Mal wird unter Hochdruck nach einem sadistischen Augenchirurgen gefahndet. Dieser entführt Frauen und verstümmelt ihre Augen auf grausamste Art. Schon bald werden Alina und Alex persönlich in die Ereignisse involviert. Ich muss sagen, dass war beim Lesen schon teilweise echt ekelig und kaum zu ertragen. Aber sowas gehört ja schließlich auch zu einem guten Psychothriller. Und zu den Guten, gehört dieser hier definitiv. Ich hatte am Anfang ein bisschen Schwierigkeit reinzufinden, aber dann wurde das Buch zum echten Pageturner. Ein Buch, dass man nicht so einfach aus der Hand legen kann und das für Gänsehaut sorgt. Unglaublich gut inszeniert und durchdacht.

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