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Veröffentlicht am 08.05.2023

Ein Herrenhaus mit vielen Geheimnissen

Das verborgene Zimmer von Thornhill Hall
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Die Geschichte spielt im 19. Jahrhundert und ich hatte beim Lesen ganz viele Downton Abbey-Vibes. Das liegt nicht nur an dem beeindruckenden Herrenhaus, sondern auch an den interessanten Bewohnern und ...

Die Geschichte spielt im 19. Jahrhundert und ich hatte beim Lesen ganz viele Downton Abbey-Vibes. Das liegt nicht nur an dem beeindruckenden Herrenhaus, sondern auch an den interessanten Bewohnern und Besuchern.

Das Buch kommt keineswegs altbacken daher, es weht ein frischer Wind in den alten Gemäuern.
Besonders dadurch, dass die beiden Jungen in der Geschichte ein Auge aufeinander geworfen haben und sich annähern.

Als Colin ein Geist ist, versucht er herauszufinden, wer ihn umgebracht hat, und die Ermittlungen beginnen. Es war ein großer Spaß, mitzurätseln und Vermutungen anzustellen.

Die Auflösung einer Spur hat mich überrascht und ich wäre selbst nie darauf gekommen. Ich will nicht zu viel verraten, deshalb nur so viel: Lest die Geschichte!

Da diese eine Auflösung mich echt beeindruckt hat, konnte das Ende und somit auch die Umstände des Todes mich nicht mehr von den Socken hauen. Außerdem hastete der Autor zum Schluss für meinen Geschmack eine Spur zu schnell dem Ende entgegen.

Christian Handel hat einen tollen Schreibstil, der Leichtigkeit und Humor in den Vordergrund stellt, für ein Jugendbuch ideal.

Fazit: Wir brauchen mehr Bücher mit gleichgeschlechtlichen Paaren! Und: Die Mischung macht’s! Hier ist der Mix aus Jugendbuch mit historischem Hintergrund, Krimi und Fantasy fabelhaft gelungen.

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Düster und fesselnd

Anatomy
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In diesem Jugendbuch geht es um die 17-jährige Lady Hazel Sinnett, die Chirurgin werden möchte. Leider ist das in Edinburgh im Jahr 1817 für eine Frau nicht möglich, aber Hazel findet einen Weg, an das ...

In diesem Jugendbuch geht es um die 17-jährige Lady Hazel Sinnett, die Chirurgin werden möchte. Leider ist das in Edinburgh im Jahr 1817 für eine Frau nicht möglich, aber Hazel findet einen Weg, an das nötige Wissen zu gelangen: Sie trifft auf den Auferstehungsmann Jack Currer, der Leichen ausgräbt und sie zu Lehrzwecken verkauft. Jack hilft Hazel nicht nur beim Lernen, er weckt auch ungeahnte Gefühle in ihr.

Beim Cover musste ich ehrlich gesagt zweimal hingucken und ich finde es ist richtig gut gemacht: Ein Mädchen im roten Kleid, das von oben abgebildet wie ein anatomisch gezeichnetes Herz aussieht. Leider ist der Einband sehr empfindlich und ich rate allen Büchernerds, sehr behutsam damit umzugehen, um Abnutzungserscheinungen zu vermeiden! Hat bei mir leider nicht geklappt.

Auch wenn ich in letzter Zeit viele Bücher gelesen habe, die sich mit den früher nicht vorhandenen Rechten der Frau beschäftigt haben, so ist „Anatomy“ keine langweilige Wiederholung und hat das gewisse Extra mitgebracht.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir leicht gefallen, was zum einen am angenehmen Schreibstil und zum anderen an der Protagonistin Hazel liegt. Sie hält nicht viel von den Konventionen der damaligen Zeit und ist abenteuerlustig, wissensdurstig und blitzgescheit. Es war leicht sie zu mögen.

Auch Jack ist eine sympathische Figur, die sich durchs Leben kämpft und mir nochmal das große Gefälle zwischen armen und reichen Menschen der damaligen Zeit vor Augen geführt hat.

Die Geschichte spielt in einer interessanten Zeit, in der die Medizin noch bei weitem nicht auf dem heutigen Stand war. Das eine oder andere Mal werden Szenen beschrieben, die die drastischen Methoden der Ärzte damals gut wiedergeben und für mich an der Grenze des Erträglichen waren.

Nach und nach kommen Hazel und Jack einem makaberen Geheimnis auf die Spur und das Buch entwickelte sich für mich zum Pageturner.

Die Grundstimmung ist düster und durchaus fesselnd. Besonders gut haben mir die schwarzen Seiten gefallen, die sich im ganzen Buch verteilt sind. Dort werden verschiedene Publikationen abgebildet und diese haben mich noch mehr in die Zeit versetzt.

Die Wendung am Ende habe ich so nicht kommen sehen und für meine Begriffe war es eine Spur zu übernatürlich. Trotzdem ist es insgesamt eine runde Geschichte und der Epilog hat mich sprachlos zurückgelassen. Fies und gut! Ich vergebe 4/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Spannend und lesenswert

Mord auf der Trabrennbahn
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Zum Buch: Es handelt sich hierbei bereits um den siebten Band der Krimireihe um die pensionierte Lateinlehrerin Ernestine Kirsch und ihren Lebensgefährten Anton Böck, einen Apotheker im Ruhestand. Wobei ...

Zum Buch: Es handelt sich hierbei bereits um den siebten Band der Krimireihe um die pensionierte Lateinlehrerin Ernestine Kirsch und ihren Lebensgefährten Anton Böck, einen Apotheker im Ruhestand. Wobei er wohl gerne im Ruhestand wäre, an der Seite der neugierigen Ernestine kann von Ruhe jedoch keine Rede sein. Auch dieses Mal führt sie der Zufall in die Nähe eines Todesfalls und als wenig später am selben Ort, der Trabrennbahn in der Wiener Krieau, ein Mord geschieht, ist die Detektivin in Ernestine erneut geweckt.

Ihr Stiefschwiegersohn in spe, Erich Felsberg, leitet die Ermittlungen und während er sich sonst eher gegen Ernestines Ermittlungsambitionen sträubt, ist er in diesem Fall schnell dankbar für ihren Spürsinn, ihre Empathie und Menschenkenntnis sowie ihre Hartnäckigkeit, mit der am Ende der Fall gelöst wird. Die Auflösung hat mich dabei durchaus überrascht.

Während der Prolog, in dem das Dienstmädchen Karolina ein uneheliches Kind unter schwer erträglichen Bedingungen zur Welt bringt, düstere Stimmung verbreitet und unter die Haut geht, folgen danach mehr als 200 Seiten unterhaltsame Lektüre, die viel gute Laune verbreitet und mich in das Leben im Wien der 20er-Jahre des 20. Jahrhunderts entführt hat. In einer Zeit zwischen den beiden Weltkriegen folgen die Lesenden einem Paar, das das Leben zu genießen weiß. Die sympathischen Hauptpersonen ins Herz zu schließen, fiel mir leicht - und machte Lust, auch die anderen Bände auf meine „zu lesen-Liste“ zu setzen. Die detailreichen Schilderungen des Alltags gaben der Geschichte zwar keine Dynamik, aber sorgten bei mir für Wohlfühlatmosphäre beim Lesen.

Natürlich ist nicht alles eitel Sonnenschein im Wien der 20er, neben der Schere zwischen Arm und Reich, die man beim Pferderennen ganz hervorragend aufspannen kann zwischen dem Stallpersonal und den normalen Besuchern auf der einen und den Aristokraten, Funktionären und Rennstallbesitzern auf der anderen Seite ist es vor allem der versteckte bis offen artikulierte Antisemitismus, den Beate Maly am Beispiel des Polizisten Erich darstellt. Einhundert Jahre später wissen wir natürlich, worin diese menschenfeindlichen Tendenzen gipfelten - für mich bleibt es unvorstellbar. Wir müssen zusammen dafür sorgen, dass sich so etwas niemals wiederholt.

„Mord auf der Trabrennbahn“ ist ein lesenswertes Buch mit einer spannenden Kriminalgeschichte, das mir 4/5 Punkten wert ist.

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Veröffentlicht am 07.04.2023

Toller Genremix

SORRY. Ich habe es nur für dich getan
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Äußerlich finde ich „Sorry“ sehr ansprechend und auch die Inhaltsangabe fand ich interessant. Hier hat sich die Autorin an einen Genre-Mix aus Romance und Thriller gewagt und ich war gespannt auf die Umsetzung. ...

Äußerlich finde ich „Sorry“ sehr ansprechend und auch die Inhaltsangabe fand ich interessant. Hier hat sich die Autorin an einen Genre-Mix aus Romance und Thriller gewagt und ich war gespannt auf die Umsetzung. ᵘⁿᵇᵉᶻᵃʰˡᵗᵉ ᵂᵉʳᵇᵘⁿᵍ, ᴿᵉᶻᵉⁿˢⁱᵒⁿˢᵉˣᵉᵐᵖˡᵃʳ

Als Robyns Ex-Freund Julian als vermisst gemeldet wird, ist sie geschockt. Sie lässt sich von ihrem besten Freund Cooper trösten, für den sie längst mehr als Freundschaft empfindet. Als er unter Verdacht gerät, etwas mit Julians Verschwinden zu tun zu haben, weiß Robyn nicht mehr, was sie glauben soll.

Ich habe das Buch innerhalb eines Tages verschlungen, was wohl an dem Aufbau, als auch an dem guten und flüssigen Schreibstil liegt.

Die Geschichte spielt abwechselnd in der Gegenwart und in der Vergangenheit und wird in kurzen Kapiteln aus der Sicht von Robyn erzählt. Das hat mir gut gefallen und hat für gewisse Spannung gesorgt.

Freunde von großen Plotttwists kommen eher nicht auf ihre Kosten. Auch richtigen Thrill habe ich nicht verspürt, es war eher eine permanente Spannung zu spüren, die sich immer mehr aufbaute und in einem für mich nicht vorhersehbaren Finale endete. Vielleicht war es auch nicht vorhersehbar, weil es auf mich etwas unrealistisch wirkte, ganz im Gegensatz zum Rest des Buches.

Die Themen, die angesprochen werden, gingen mir nahe und haben aufgezeigt, wie schnell man beeinflusst werden kann, ohne es zu merken!

Robyns Charakter konnte ich gut spüren, der Rest wirkte dagegen etwas unnahbar, was auch an der Erzählperspektive liegt.

Für den Mut, bestimmte Dinge in einem Buch zu thematisieren und sich an so einen interessanten und unterhaltsamen Genre-Mix zu wagen, gibt es von mir einen Punkt mehr und so komme ich in Summe auf 4/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 10.03.2023

Überwinde den inneren Schweinehund

Schmerzfrei und beweglich bis ins hohe Alter
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Ich war sehr neugierig auf dieses Buch, denn bisher kannte ich nur die Videos des Ehepaares.

Mit seinen 480 Seiten ist das Buch recht umfangreich. Es ist in zwölf Kapitel unterteilt und nach dem theoretischen ...

Ich war sehr neugierig auf dieses Buch, denn bisher kannte ich nur die Videos des Ehepaares.

Mit seinen 480 Seiten ist das Buch recht umfangreich. Es ist in zwölf Kapitel unterteilt und nach dem theoretischen Teil, der sich um die Entstehung von Schmerzen, die Philosophie von Liebscher und Bracht und die Ernährung dreht, stößt man ab Kapitel sieben auf den praktischeren Teil des Buches. Es geht um die die zwölf Schmerzregionen und in den anschließenden Kapiteln findet man zahlreiche bebilderte Anleitungen und praktische Übungen für die bestimmten Körperregionen. Da sollte für jeden etwas dabei sein.

Ich fand es verständlich erklärt und mir haben die ausführlichen Beschreibungen gefallen, sie leuchteten mir ein.

Es geht um spezielle Dehn-Methoden, Massagen mit der Faszien-Rolle und Osteopressur-Punkte.

Wobei mir negativ aufgefallen ist, dass die Marke „Liebscher & Bracht“ im Text so oft hervorgehoben wird. Außerdem fand ich es befremdlich, dass die eigenen Produkte, wie zum Beispiel die Medi-Rolle, der Kieferretter oder die Mini-Kugel, so stark beworben werden. Alltagsgegenstände, die man stattdessen verwenden kann, werden zwar auch erwähnt. Ich hatte trotzdem stark das Gefühl, dass doch mehr auf die eigenen Produkte verwiesen wird. Eine App gibt es übrigens auch. Die habe ich mir nicht heruntergeladen und kann nichts dazu sagen. Es passt in das Bild: Eine große Marketing-Maschinerie, die die Marke „Liebscher & Bracht“ losgetreten hat.

Was ich abschließend sagen kann: Das Buch bietet auf jeden Fall Motivation, aktiv zu werden! Es hilft beim Verständnis von der Entstehung von Schmerzen und kann die Erkenntnis geben, dass es sich lohnt, den inneren Schweinehund zu überwinden - egal wie alt man ist.

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