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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2023

Konnte mich leider nicht überzeugen ...

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
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So kann es gehen … von einem Tag auf den anderen wird der eher unscheinbare und wenig erfolgreiche Videotheken-besitzer Michael Hartung ins Rampenlicht gezerrt. Gegen seinen Willen erst, denn die Geschichte, ...

So kann es gehen … von einem Tag auf den anderen wird der eher unscheinbare und wenig erfolgreiche Videotheken-besitzer Michael Hartung ins Rampenlicht gezerrt. Gegen seinen Willen erst, denn die Geschichte, die ein Journalist über eine Massenflucht vom Bahnhof Friedrichstraße veröffentlichen will, geht ihn ja nichts an, denkt er. Oder vielleicht doch? Schließlich war er ja wirklich Stellwerksmeister damals an jenem vermeintlichen Tag! Und so beginnt er schließlich Gefallen an dem Gedanken zu finden, selbst einmal im Mittelpunkt zu stehen. Er fängt an, an den angeblichen „Tathergang“ zu glauben. Tja, bis er dann Paula trifft, die seinem Leben auf einmal einen Sinn zu geben scheint, die ihn bewundert und ihm Selbstvertrauen gibt, die er ja aber in Wirklichkeit belügt. Er will das nicht und rudert verzweifelt gegen die Unwahrheiten an. Hat er sich bereits zu tief verstrickt oder kann es doch noch ein Happy End geben?
Die Idee zu diesem Roman birgt riesiges Potential ein richtiger Knüller zu werden. Es beginnt auch unheimlich stark und so war ich von der ersten Hälfte auch total gefesselt und konnte gar nicht aufhören zu lauschen. Doch dann begann die Story abzuflachen und nahm eine Wendung, mit der ich nicht wirklich zurechtkam. Gespickt mit zu vielen „Ossi-Wessie“ Witzen und wenig sinnigem Geplänkel begann mir Hartung zu entgleiten. Was anfangs als spannend-komische Hochstaplergeschichte anfing, verlor gegen Ende hin immer mehr Energie, so dass sie mich ein wenig enttäuscht zurück ließ. Von mir gibt es leider nur drei von fünf Sternen. Tolle Idee, die schlussendlich an der Umsetzung scheiterte.

Veröffentlicht am 06.07.2023

Hier ist noch Luft nach oben ...

Apfelmädchen
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Gleich zu Anfang wird man als Leser mit einem brutalen Verbrechen konfrontiert. Eine Frau baumelt von einem Haken an der Decke und wird von ihrem entsetzten Mann entdeckt, der gerade nach Hause kommt. ...

Gleich zu Anfang wird man als Leser mit einem brutalen Verbrechen konfrontiert. Eine Frau baumelt von einem Haken an der Decke und wird von ihrem entsetzten Mann entdeckt, der gerade nach Hause kommt. Wer kann dahinterstecken? Die Wohngegend gehört zu den besseren und die Leute leben eher zurückgezogen. Der Mord jedoch verströmt Hass. Idun Lind ermittelt gemeinsam ihrem Partner Carl Brandt, von allen nur Calle genannt, und bald schon scheint ein Verbrechen das nächste zu jagen. Gibt es einen roten Faden? Werden sie es schaffen, die Fälle miteinander zu verknüpfen und zur Aufklärung zu bringen?
Auf das „Apfelmädchen“ war ich sehr neugierig, umso mehr als ich erfuhr, dass ich zu den glücklichen Gewinnern eines Leseexemplars gehörte. Das Buch fängt auch durchaus spannend an, doch gleich zu Anfang merkt man, dass man sich höllisch konzentrieren muss beim Lesen, denn nicht nur, dass man mit vielen Charakteren umzugehen hat, nein, die Kapitel hüpfen auch munter zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Nun war es auch an mir als Leserin, hier die losen Enden zu verknüpfen und ein geordnetes Ganzes daraus zu machen. Und genau daran bin ich ein wenig gescheitert. Für mich verlor das Buch zunehmend an der prickelnden Spannung, die der Klappentext versprach und erst ganz am Schluss kam der Aha-Effekt, der mich dann allerdings ein wenig betroffen zurückließ. Die beiden Themen, die im Roman verarbeitet werden, sind traurig und zum Teil schockierend. Hier wird einfach auch im wahren Leben immer zu viel weggeschaut. Dennoch, ich hatte mir mehr von dem Buch versprochen und vergebe deshalb leider nur drei von fünf möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 05.07.2023

"Mehr Schein als Sein" oder "Das Leben mit Oswald, dem Coiffeur" ...

Alma und Zina
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Ein junges Mädchen, das Oswalds zweite Frau Zina besucht, ist neugierig und bringt diese schließlich dazu, die Lebensgeschichte von Oswalds erster Frau zu erzählen. Bröckchenweise vermittelt ihr diese, ...

Ein junges Mädchen, das Oswalds zweite Frau Zina besucht, ist neugierig und bringt diese schließlich dazu, die Lebensgeschichte von Oswalds erster Frau zu erzählen. Bröckchenweise vermittelt ihr diese, wie es sich anfühlte, mit einem Narzissten verheiratet zu sein. Beiden Frauen, Alma und Zina, wird er zum Verhängnis und doch schafft er es lange, sein scheinbar nettes Wesen vor dem Rest der Gesellschaft aufrecht zu erhalten …

Ich fand das Buch äußerst flüssig zu lesen und war dennoch enttäuscht, da ich mir mehr zum Thema Ehe mit einem Narzissten versprochen hatte. Stattdessen lernt man viel über die Schweizer Sitten und Bräuche und über das Leben der jungen Alma vor ihrer Eheschließung. Zudem wird die Beziehung zwischen Zina und Oswald eher so am Rande abgehandelt, schade. Kein schlechtes Buch aber meine Erwartungen wurden hier leider nicht erfüllt. Von mir gibt es drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 14.06.2023

Das war diesmal nicht meins ... schade ...

Das tiefschwarze Herz
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Zum sechsten Mal nun schon habe ich mich auf einen Wälzer in Hörbuchform der Autorin J. K. Rowling – unter dem Pseudonym Robert Galbraith schreibend – eingelassen. Während ich die Vorgängerbände stets ...

Zum sechsten Mal nun schon habe ich mich auf einen Wälzer in Hörbuchform der Autorin J. K. Rowling – unter dem Pseudonym Robert Galbraith schreibend – eingelassen. Während ich die Vorgängerbände stets mit gut bis sehr gut bewertet hatte, muss ich gestehen, dass mich dieser neueste Teil doch recht frustriert zurücklässt. Das Thema Internetmobbing verbunden mit Morden im realen Leben war einfach nur anstrengend, so dass ich bald nicht mehr wusste – besonders während der Chatverläufe – wer sprach, wer der Gute und wer der Böse war. Zudem war das Hörbuch mit knapp 33 Stunden Laufzeit viel, viel zu lang. Liebe Ms. Rowling, hier ist weniger manchmal echt mehr!

Das Geplänkel zwischen Robin und Cormoran war für mich mal wieder sehr grenzwertig. Kinder, was denn nun? Hopp oder Top? Da ich mir sicher bin, dass die Autorin bald einen neuen Teil dieser Reihe auf den Markt bringen wird, hoffe ich doch sehr, dass dieser wieder begeistern kann, sonst bin ich raus. Für die Story an sich gibt es von mir diesmal nur zwei Sterne, weil aber Dietmar Wunder mal wieder trotz der zähen Geschichte Wunderbares mit seiner Stimme vollbracht hat, gibt es noch einen obendrauf. Mit viel Goodwill also drei Sterne aber leider keine Hörempfehlung.

Veröffentlicht am 12.04.2023

Die Kraft des Elements Wasser ...

Dark Clouds
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Der Klappentext verspricht ein mitreißendes Hörbuch, das ein Umweltdrama darstellt, welches erschreckenderweise gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt zu sein scheint. Riesige Wassermassen stürzen ...

Der Klappentext verspricht ein mitreißendes Hörbuch, das ein Umweltdrama darstellt, welches erschreckenderweise gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt zu sein scheint. Riesige Wassermassen stürzen auf die Erde und schnell wird den Menschen bewusst, wie hilflos sie eigentlich in einer solchen Situation zu sein scheinen. So weit, so gut, so spannend … dachte ich! Während der Autor eigentlich ein lebensnahes Szenario zeichnet, konnte er mich leider nicht wirklich abholen. Zumindest bei der Hörbuchversion verliert man recht schnell den Überblick über „who is who“ und wo diese Personen sich befinden und wer wirklich gut ist und wer zu den Bösen gehört. Schade. Gut gefallen hat mir dagegen, wie Thilo Fink darzustellen verstand, wie schnell sich jeder selbst der Nächste wird und wie schnell Korruption, Betrug und auch Gewalt den Alltag zu beherrschen scheinen. Hoffen wir, dass wir noch viele Jahre von dieser Art von Vorkommnissen verschon bleiben. Inwiefern wir das noch selbst in der Hand haben, ist fraglich. Ich vergebe diesmal mit dreieinhalb Sternen eine Note im mittleren Bereich mit etwas Luft nach oben. Interessanter Ansatz, meiner Meinung nach nicht ganz rund in der Umsetzung.