Ein Zufluchtsort in Zeiten der Ungewissheit
Die Bibliothek der HoffnungDie Tatsache, dass der Roman „Die Bibliothek der Hoffnung“ auf der wahren Geschichte einer Londoner U-Bahn-Bibliothek im Zweiten Weltkrieg basiert, förderte mein Interesse an diesem Buch und ich wurde ...
Die Tatsache, dass der Roman „Die Bibliothek der Hoffnung“ auf der wahren Geschichte einer Londoner U-Bahn-Bibliothek im Zweiten Weltkrieg basiert, förderte mein Interesse an diesem Buch und ich wurde schnell in seinen Bann gezogen. Indem Kate Thompson vielschichtige, interessante Protagonisten zum Leben erweckt, erschafft sie eine realistisch wirkende Atmosphäre. Neben der fürsorglichen Bibliothekarin Carla Button und ihrer wunderbar eigensinnigen Bibliothekshelferin Ruby Munroe, sind weitere liebenswerte Persönlichkeiten in diese besondere Geschichte verwoben, mit denen man als LeserIn mitfühlt und mitfiebert. Leider ließ das Buch während des Lesens die Frage aufkommen: Habe ich doch versehentlich zu einem Liebesroman gegriffen? Bevor ich die Inhaltsangabe gelesen hatte, ließ mich die Covergestaltung des Buches bereits vermuten, es könnte sich um einen solchen handeln. Rückblickend würde ich das unterhaltsame und zugleich nachdenklich stimmende Werk dieser Kategorie tatsächlich anteilig zuordnen. Ich lese unheimlich gerne Bücher, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Doch diese benötigen für mich keinen künstlichen Zusatzstoff wie Romantik, der von dem eigentlichen Geschmackserlebnis ablenkt. Die Handlungsentwicklung hätte für mich persönlich nüchterner und weniger vorhersehbar ausfallen dürfen. Dennoch habe ich die leider schon zurückliegende Lesezeit sehr genossen und empfehle dieses berührende Werk weiter, weil es Zuversicht spendet, beim Lesen ein Wohlgefühl erzeugt und an die beeindruckenden, wahren Begebenheiten rund um die Bethnal Green Library erinnert.