Spannend bis zum Schluss
Der KastanienmannDie Polizei steht vor einem Rätsel: In Kopenhagen taucht eine grausam entstellte Leiche auf, es gibt weder Verdächtige, noch ein Motiv für den Mord. Die einzige Spur ist das am Tatort platzierte Kastanienmännchen, ...
Die Polizei steht vor einem Rätsel: In Kopenhagen taucht eine grausam entstellte Leiche auf, es gibt weder Verdächtige, noch ein Motiv für den Mord. Die einzige Spur ist das am Tatort platzierte Kastanienmännchen, welches die Fingerabdrücke eines Mädchens trägt, das seit einem Jahr tot ist.
Mit gut 600 Seiten veröffentlicht Søren Sveistrup einen eher langen Thriller. Das tut der Spannung allerdings keinen Abbruch: Sobald ein Fünkchen Langeweile aufkommen könnte, überrascht er mit einem unerwarteten Ereignis, einem weiteren Verdächtigen oder einer neuen Spur.
Mit zwei Einzelkämpfern, die beide eigentlich gar nicht bei der Mordkommission sein wollen, schafft er ein interessantes Ermittlerduo. Die Charaktere sind allgemein gut ausgearbeitet und authentisch, auch wenn man nicht alles über sie erfährt. Ich mochte es, dass neue Figuren nach und nach ins Spiel kommen, sodass man trotz vieler Personen nicht durcheinander kommt.
Auch die skandinavisch-herbstliche Atmosphäre wird wunderbar vermittelt. Der Autor führt die Lesenden ebenso wie sein Ermittlerteam immer wieder auf falsche Spuren und es macht Spaß, diesen zu folgen.
Als ich gerade dachte, dass es nun aber genug ist mit falschen Fährten, kam man der Lösung endlich auf die Spur.
Das Ende hingegen war etwas unglaubwürdig, sowohl das Motiv bzw. Plan des Täters, als auch der gesamte Showdown und das etwas zu postive Happy End.
Dennoch hat mich das Buch gut unterhalten und die ein oder andere Nacht wachgehalten, weil ich es einfach nicht aus der Hand legen konnte.