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Veröffentlicht am 14.04.2023

Zäher Anfang, aber eine spannende zweite Hälfte einer fiktiven Geschichte mit historischen Fakten - dramatisch, schicksalhaft und erschütternd

Honigtot
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Als Felicitys Mutter Martha nach dem Tod ihrer Mutter Maria Hals über Kopf aus Seattle verschwindet, macht sich Felicity auf die Suche nach ihr und findet sie in Rom wieder. Die Verstorbene hatte ihrer ...

Als Felicitys Mutter Martha nach dem Tod ihrer Mutter Maria Hals über Kopf aus Seattle verschwindet, macht sich Felicity auf die Suche nach ihr und findet sie in Rom wieder. Die Verstorbene hatte ihrer Tochter einen Brief hinterlassen, in dem sie ihr eine Offenbarung macht, die sie weit in die Vergangenheit zurückführt. Martha möchte eine Erklärung für die jahrelangen Lügen ihrer Mutter und erhofft sich Antworten in Europa.

Der Tod der Großmutter und das Rätsel um ein Familiengeheimnis ist der Aufhänger des Romans. Nach wenigen Kapiteln im Jahr 2012 wird der/ die Leser*in in die Vergangenheit zurückversetzt, beginnend mit dem Jahr 1923 und dem Leben der Urgroßmutter Elisabeth, einer berühmten Opernsängerin in den 1920er- und 1930er-Jahren.
Das Leben der Familie ist glücklich, Elisabeth ist mit einem angesehen Arzt verheiratet, mit dem sie zwei Kinder bekommt. Schatten ziehen erst auf, als die Nationalsozialisten erstarken und der Demagoge Adolf Hitler 1933 zum Reichskanzler ernannt wird. Elisabeth, die ein wenig naiv ist und sich bisher nicht für Politik interessiert hat, wird der Ernst der Lage erst bewusst, als ihr Ehemann Gustav, der Jude ist, die Flucht der Familie nach England plant. Die Konsequenzen für die Familie sind grausam und werden in aller Eindringlichkeit geschildert.
Auch wenn es inzwischen sehr viele Romane gibt, die das Dritte Reich und die Judenverfolgung zum Thema haben, erschüttert auch diese fiktive Geschichte, die nur ein Beispiel für viele traurige Schicksale ist.

Den Einstieg in den Roman fand ich wenig gelungen, da Felicitys Suche nach ihrer kopflos und fast schon hanebüchen ist und die Gegenwart im weiteren Verlauf des Roman überhaupt keine Rolle mehr spielt. Der überwiegende Teil handelt in der Vergangenheit und die Gegenwart verblasst so sehr dagegen, dass man sie auch getrost hätte weglassen und die Erzählung rein als historischen Roman hätte können. Auch fand ich die Anfänge der Rückblende etwas langatmig geschildert, gerade da Elisabeth so schrecklich weltfremd und dümmlich dargestellt wird. Als Gustav vermisst wird, wirkt sie wie ausgewechselt und beginnt für die Familie zu kämpfen, was etwas abrupt war. Sodann nimmt der Roman an Fahrt auf und die Spannung wird noch gesteigert, als Elisabeths Tochter älter wird und die Geschichte aus ihrer Perspektive weitererzählt wird. Sie bekommt das Machtgefüge der Nationalsozialisten, Willkür und Angst am eigenen Leib zu spüren und muss zum Schutz ihrer Familie Entscheidungen treffen, mit denen sie sich selbst verrät. Dabei gibt sie ihre Ideale nie ganz auf, kämpft noch verbissener als ihre Mutter und wagt sogar den Schritt, sich dem Widerstand anzuschließen.

Den Gegenwartsstrang hätte die Geschichte nicht gebraucht und der Beginn der Rückblende in die Vergangenheit liest sich etwas zäh. Die zweite spannenden Hälfte des Romans tröstet jedoch darüber hinweg und erzählt eine dramatische, schicksalhafte Familiengeschichte, wobei den Protagonisten keine Grausamkeit erspart wird. Sie selbst müssen körperlich und seelisch leidensfähig sein und machen sich durch die Liebe zu ihren Angehörigen erpressbar.
Es ist eine Geschichte über zwei wandlungsfähige Frauen, die viele Rückschläge einstecken müssen, aber durch ihr Leid an Stärke und Selbstvertrauen gewinnen. Dabei sind es weniger die Belastungen der Kriegsereignisse, die die Frauen mürbe machen, sondern die Willkürherrschaft und die perfiden Machenschaften des unmenschlichen Regimes der Nationalsozialisten, die im Fokus stehen und schonungslos ein Spiel mit dem Teufel schildern.
Es ist eine Geschichte von Liebe und Hass, von Rachegedanken und dem Wunsch nach dem Vergessen, die anhand einer fiktiven Familiengeschichte erzählt wird, die jedoch auf historischen Fakten beruht und deshalb besonders erschütternd ist.

Wirklich schade ist, dass die Geschichte nach all ihrer Ausführlichkeit so abrupt endet. Ein Wiedersehen mit den Protagonisten gibt es jedoch in "Marlene", Band 2 der "Honigtot"-Saga, der die Geschichte der Freundin von Deborah erzählt.

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Veröffentlicht am 13.04.2023

Wichtige Botschaft zu Menschlichkeit und Rassismus, aber sehr überzeichnet dargestellt.

Die spürst du nicht
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Die Grünen-Politikerin Elisa Strobl-Marinek macht zusammen mit ihrer und einer befreundeten Familie Urlaub in einem Ferienhaus in der Toskana. Ihre Tochter durfte eine Mitschülerin mitbringen, die 14-jährige ...

Die Grünen-Politikerin Elisa Strobl-Marinek macht zusammen mit ihrer und einer befreundeten Familie Urlaub in einem Ferienhaus in der Toskana. Ihre Tochter durfte eine Mitschülerin mitbringen, die 14-jährige Aayana, ein Flüchtlingsmädchen aus Somalia, das seit zwei Jahren in Österreich ist. Schon am ersten Urlaubstag kommt es zu einem schrecklichen Unglück, das zum vorzeitigen Abbruch der Reise führt und nicht ohne Folgen bleibt.

Die Geschichte beginnt durch die Schilderungen der beiden privilegierten österreichischen Familien, in denen keiner zunächst Sympathien weckt, sehr überspitzt. Die Figuren wirken stereotyp, der Erzählstil ist ironisch bis zynisch, die Geschichte driftet in einzelnen Szenen schon fast ins Absurde ab. Die Geschichte, die traurig beginnt und ernste gesellschaftsrelevante, tagespolitisch aktuelle Themen behandelt, ist dabei sehr unterhaltsam. Auch der Wechsel aus Erzählung, Presseberichten und Social Media-Kommentaren sorgt für Abwechslung und lässt die Geschichte authentisch wirken.

Im Fokus stehen der gesellschaftliche Umgang mit Geflüchteten, Alltagsrassismus, Integration sowie die Fragen nach Schuld und Gerechtigkeit. Die Perspektive wird dabei auf die österreichischen Familien, insbesondere die Politikerin Elisa, die unfreiwillig mediale Aufmerksamkeit erhält, ihr ignoranter Ehemann mit Teflonschicht sowie die gemeinsame Tochter, die Hilfe in einem Onlineforum sucht, gerichtet. Die Flüchtlingsfamilie, die unmittelbar von dem Unglück betroffen ist, verbleibt im Hintergrund. Erst am Ende erfährt man mehr über ihr Schicksal und ihre Asylgründe. Sie stehen damit stellvertretend für viele andere Kriegsflüchtlinge, die in Europa eine Zuflucht gefunden haben, aber nicht von allen willkommen sind und mit Vorurteilen und Ausgrenzung zu kämpfen haben. "Die spürst du nicht" ist der treffend gewählte Titel, denn diese Menschen bleiben ohne Unterstützung am Rande der Gesellschaft und werden ohne Forum nicht gehört.

Die Botschaft des Romans ist bedeutsam und sollte zum Nachdenken anregen, was jeder einzelne in der Gesellschaft tun kann, um schlicht mehr Menschlichkeit zu zeigen und den Ärmsten unter uns Unterstützung zu bieten. Die Art der Darstellung der Geschichte war mir allerdings zu überzeichnet und karikaturhaft. Die Figuren blieben symbolhafte Stereotype und die Gesellschaftskritik wurde arg mit der Holzhammermethode geübt. Hier hätte ich mir statt der überdeutlichen Ironie mehr Subtilität gewünscht.

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Veröffentlicht am 26.03.2023

Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt mit melancholischer und angstbehafteter Atmosphäre

Das Jahr, das zwei Sekunden brauchte
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1972 ist Byron elf Jahre alt, als sein bester Freund James, zu dem er aufblickt, ihm von den Schaltsekunden erzählt, die von der Regierung eingeführt wurden. In dem Moment, als die Uhren dann tatsächlich ...

1972 ist Byron elf Jahre alt, als sein bester Freund James, zu dem er aufblickt, ihm von den Schaltsekunden erzählt, die von der Regierung eingeführt wurden. In dem Moment, als die Uhren dann tatsächlich rückwärts zu gehen scheinen, fährt Byrons Mutter auf dem Schulweg ein Mädchen auf einem Fahrrad an und merkt es offenbar nicht, denn sie fährt einfach weiter. Byron jedoch kann mit den Schuldgefühlen nicht leben und weiß nicht, was er tun kann. Er sorgt sich um seine Mutter, die so ganz anders ist, als die anderen Mütter in der Kleinstadt. Er hat Angst vor einer Bestrafung und möchte seine Mutter beschützen. Ein Gespräch mit seinem strengen Vater ist keine Option.Jim ist in den 50ern und arbeitet als Aushilfe in einem Café. Er stottert und wirkt auf andere zurückgeblieben, leidet jedoch an einer Zwangsstörung und Depressionen. Er war mehrfach in einer psychiatrischen Einrichtung, die ihm Halt gab, bevor diese geschlossen wurde. Als er bei einem Unfall angefahren wird, die Fahrerin jedoch nicht anzeigen möchte, kümmert sich eine Kollegin um ihn und Jim ist nicht mehr allein.

Der Roman handelt auf zwei Zeitebenen, im Sommer 1972 und im Winter in der Gegenwart. In beiden Erzählungen haben Verkehrsunfälle eine Schlüsselrolle. Lange ist jedoch nicht klar, in welchem Zusammenhang beide Abschnitte stehen.
Die Atmosphäre ist melancholisch und angstbehaftet. Byron fühlt sich für seine Mutter verantwortlich, die sich nicht gegen den herrischen Vater zur Wehr setzen kann und in der Gemeinde nicht integriert ist. Das Wissen über den Unfall wirft ihn aus der Bahn. Es ist nachvollziehbar und eindrücklich geschildert, wie dieses Geheimnis auf ihm lastet. Halt gibt ihm sein Freund James, der immer eine Idee hat. Dennoch schwingt stets ein ungutes Gefühl mit, dass die Situation trotz aller kindlicher Ideen eskalieren wird. Auch Jims Erkrankung ist authentisch dargestellt und erklärt sein zurückhaltendes Verhalten und den schwierigen Umgang mit anderen Menschen.
Neben der Frage, wie die Schicksale von Byron und Jim verknüpft werden, ist reizvoll zu lesen, was die Unfälle bewirken und welche Folgen sie für die Protagonisten haben. So stellen sie eine Wende dar, die nicht zu erwarten war und erzählen abseits von Zwangsstörungen und Ängsten eine Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt, die der Geschichte ein wenig ihre Melancholie nimmt und Hoffnung schenkt.
Es ist eine Geschichte der leisen Töne, bei der die Empathie für die verletzlichen Figuren im Vordergrund steht. Dennoch erzeugen beide Erzählebenen ihre ganz eigene Spannung, um zu erfahren, wer sich hinter Jim verbirgt und mit was der junge Byron, auf dem so eine große Verantwortung lastet, noch konfrontiert werden wird. Die Auflösung kommt dann jedoch etwas kurz und letztlich doch wenig überraschend und enttäuschend simpel.

Veröffentlicht am 11.02.2023

Familiengeschichte über Liebe, Geheimnisse und Vergebung um ein fast vergessenes Hobby - einfühlsam und unaufgeregt erzählt.

Der Glasmurmelsammler
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Nach einem Schlaganfall lebt Fergus Boggs in einem Pflegeheim und leidet unter Gedächtnisstörungen und Erinnerungslücken. Nach einem Jahr seines Aufenthalts werden Kisten aus seiner alten Wohnung geliefert, ...

Nach einem Schlaganfall lebt Fergus Boggs in einem Pflegeheim und leidet unter Gedächtnisstörungen und Erinnerungslücken. Nach einem Jahr seines Aufenthalts werden Kisten aus seiner alten Wohnung geliefert, die seine Tochter Sabrina sichtet. Dabei entdeckt sie eine umfangreiche Murmelsammlung, von der sie bisher nichts wusste. Ihr Vater hat die Murmeln akribisch archiviert, aber einige wertvolle Murmeln fehlen, weshalb sich Sabrina auf die Suche nach ihnen begibt. Dabei erfährt sie erst von der Leidenschaft ihres Vaters und dass er seit Jahrzehnten ein geheimes Doppelleben führte. Sabrina fühlt sich getäuscht, ist enttäuscht und fragt sich, was ihr Dad noch alles vor ihr und ihrer Mutter verborgen haben mochte. Beim Wandeln auf den Spuren der Vergangenheit ihres Vaters merkt sie jedoch, dass sie ihrem Vater gar nicht so unähnlich ist.

Der Roman wird wechselnd aus den Perspektiven von Fergus und Sabrina erzählt. Während sich Sabrinas Suche nur auf einen Tag beschränkt, wird Fergus' Leben beginnend mit seiner Kindheit erzählt, als er nach dem Tod seines Vaters zusammen mit seiner Mutter und drei Brüdern von Schottland nach Irland gezogen ist. In ärmlichen Verhältnissen in Dublin wurden die Murmeln zu einem Halt für ihn. Über die Jahre hinweg perfektionierte er sein Geschick im Spiel mit den Murmeln. Der Tod seines ältesten Bruders und die Heirat mit seiner Frau Gina führten zu einem Einschnitt. Das Murmelspiel wurde zu seinem Geheimnis, zu seiner persönlichen Freiheit.

Sabrina ist 33 Jahre alt, verheiratet und Mutter von drei Kindern. Ihre Beschäftigung als Bademeisterin in einem Altenheim erfüllt sie nicht. Zudem fühlt sie sich durch ihren Mann unter Druck gesetzt. Das Auffinden der Murmeln und die Suche nach Erklärungen, um ihren Vater besser verstehen zu können, ist einerseits aufgrund des Vertrauensbruches belastend, andererseits jedoch wie ein Befreiungsschlag, ihren Vater und auch sich selbst besser kennenzulernen.

"Der Glasmurmelsammler" beschreibt ein fast vergessenes Hobby mit einer ungeahnten Bandbreite an Spielvarianten und Murmeln mit verschiedensten Mustern, Größen und Werten.
Es ist eine Familiengeschichte mit einem Hauch von Nostalgie, die bis zur Entschlüsselung aller Geheimnisse einfühlsam und unaufgeregt erzählt wird und authentische Charaktere zeichnet, die am Ende zu sich selbst finden. Es ist ein Roman über zweite Chancen, Liebe und Vergebung, bei dem am Ende vielleicht nicht ganz nachvollziehbar ist, warum Fergus so ein Geheimnis aus seiner Leidenschaft machte und bei dem etwas eigentümlich erscheint, dass Sabrinas Suche nach Wahrheit an nur einem einzigen Tag stattfindet.

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Veröffentlicht am 09.01.2023

Temporeicher und unterhaltsamer Spannungsroman, der am Ende jedoch überzogen und arg konstruiert dargestellt ist

Nachricht von dir
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Der Amerikaner Jonathan Lempereur und die Engländerin Madeline Greene stoßen am Flughafen New York JFK zusammen und vertauschen versehentlich ihre Smartphones. Den Irrtum merken sie erst, als sie in San ...

Der Amerikaner Jonathan Lempereur und die Engländerin Madeline Greene stoßen am Flughafen New York JFK zusammen und vertauschen versehentlich ihre Smartphones. Den Irrtum merken sie erst, als sie in San Francisco bzw. Paris angekommen sind. Neugierig stöbern sie jeweils im Mobiltelefon des anderen und erhalten interessante Einblick in deren Leben, die sie zu weiteren Recherchen im Internet anregen. Während Jonathan stutzig wird, warum Madeline ihren Verlobten verliebt und regelmäßig eine Psychologin aufsucht, fragt sich Madeline, warum der ehemalige Sternekoch nur noch ein einfaches Lokal führt und von seiner glamourösen Frau getrennt ist.
Im weiteren Verlauf wird deutlich, dass die beiden mehr verbindet als der Zusammenprall am Flughafen. Ein eigentlich gelöster Kriminalfall führt beide zurück in ihre Vergangenheit.

"Nachricht von dir" ist keine Liebesgeschichte, die sich aus ausgetauschten Nachrichten von Fremden ergibt, wie man vielleicht meinen könnte, sondern eine mysteriöse Geschichte über zwei Protagonisten mit bewegter Vergangenheit, die sich zu einem Kriminalroman entwickelt.
Der Handlungsverlauf ist durch die wechselnden Schauplätze, eingefügte Briefe, Nachrichten und Zeitungsartikel abwechslungsreich. Zudem ist es spannend zu entdecken, was Madeline und Jonathan über einander nur durch die Auswertung ihres Handys und Internetrecherchen herausfinden. Als dann auch noch klar wird, dass sie beide in einen vermeintlich abgeschlossenen Kriminalfall verwickelt sind, kreuzen sich ihre Wege wieder, um die Ungereimtheiten, die sie bewegen, aufzuklären. Die Geschichte ist wendungsreich und typisch für den Autor Guillaume Musso geheimnisvoll.

"Nachricht von dir" ist weder klassischer Kriminalroman noch Liebesgeschichte. Es ist ein Spannungsroman, der durch die Geheimnisse, die peu à peu ans Licht kommen, fesselnd, temporeich und unterhaltsam ist, dabei jedoch an mancher Stelle nicht ganz glaubwürdig ist und von vielen Zufällen geprägt ist. So fragt man sich, ob es tatsächlich realistisch ist, dass beide Charaktere kein PIN-geschütztes Smartphone haben und beide von einer derartigen Neugier auf einen Fremden getrieben sind. Auch die "Ermittlungen" der beiden Hauptfiguren am Ende erscheinen ein wenig fern der Realität.
Da ich aber keinen klassischen Kriminalroman erwartet hatte, konnte mich die Geschichte, die sogar Thrillerelemente entwickelte, trotz der überzogenen und konstruierten Darstellung und letztendlich unvorhersehbaren, aber doch sehr abenteuerlichen Geschichte, gut unterhalten.

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