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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2023

Kurzweiliger Krimnalroman, der trotz einiger Schwächen spannende Unterhaltung bietet

Eric Holler: Gelsenkiller!
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In diesem Kriminalroman schickt der Autor Roman Just seinen Ermittler Erik Holler, einen ehemaligen CIA-Agenten, der sich nun als Privatdetektiv in Gelsenkirchen niedergelassen hat, in seinen bereits dritten ...

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Roman Just seinen Ermittler Erik Holler, einen ehemaligen CIA-Agenten, der sich nun als Privatdetektiv in Gelsenkirchen niedergelassen hat, in seinen bereits dritten Fall und konnte mich zwar nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten.

Für mich war es die erste Begegnung mit dem unkonventionellen Ermittler und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier wesentliche Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden fehlen würden, auch wenn ich sicherlich nicht jede Anspielung auf vorangegangene Ereignisse direkt verstanden habe. Grundsätzlich werden aber alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Zudem beginnt das Buch mit einem kleinen Rückblick auf den letzten Fall, bevor dann die neue Ermittlung in den Vordergrund rückt.

Als Erik Holler von Kriminalhauptkommissar Manfred Werthofen gebeten wird, die Gelsenkirchener Polizei in drei Vermisstenfällen zu unterstützen, ahnt er nicht, worauf er sich dabei einlässt. Kurz darauf stecken Werthofen und er bis über beide Ohren in einer obskuren Verschwörung und werden selbst vom BKA gejagt. Können die beiden ungleichen Ermittler ihren Kopf noch aus der Schlinge ziehen ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine Geschichte voran, legt dabei ein paar falsche Fährten und liefert am Ende eine schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Während es ihm dabei schnell gelingt, Spannung aufzubauen, bleibt die Figurenzeichnung auf den 144 Seiten des Buches etwas auf der Strecke. Nur bei den beiden Hauptfiguren gelingt es ihm, ihnen Kontur zu verleihen, die übrigen Protagonisten bleiben dagegen ziemlich schablonenhaft und es fehlt auch deutlich an Tiefe. Zudem trägt der Autor an einigen Stellen doch ein wenig dick auf und auch Kommissar Zufall spielt eine etwas zu große Rolle. Nicht gefallen hat mir hier z. B. auch, dass wir zwar erfahren, dass Holler Werthofen zwischendurch über die Ergebnisse seiner Recherchen unterrichtet, der Inhalt dieses Gespräches aber erst nach und nach in die Handlung einfließt. So wird zwar auf einfache Art und Weise Spannung erzeugt, dabei fühle ich mich als Leser aber doch so ein wenig an der Nase herumgeführt.

Trotz aller Kritikpunkte bleibt unter dem Strich aber ein kurzweiliger Kriminalroman, der mit seinem vergleichsweise geringen Umfang eine ordentliche Portion Spannung für Zwischendurch liefert und sich gut an ein oder zwei Abenden weglesen lässt.

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Veröffentlicht am 30.11.2018

Kurz-Thriller mit interessanter Grundidee, der mich aber doch etwas zwiespältig zurückgelassen hat

Der verschenkte Albtraum
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Mit diesem Buch legt der Autor Jürgen Warmbold auf knapp 130 Seiten einen Kurz-Thriller mit interessanter Grundidee vor, der nach durchaus gelungenem Beginn dann aber nach etwas mehr als der Hälfte des ...

Mit diesem Buch legt der Autor Jürgen Warmbold auf knapp 130 Seiten einen Kurz-Thriller mit interessanter Grundidee vor, der nach durchaus gelungenem Beginn dann aber nach etwas mehr als der Hälfte des Buches einen Bruch erfährt, ab dem mich die Geschichte immer mehr verloren und am Ende so doch ein wenig zwiespältig zurückgelassen hat.

Im Mittelpunkt steht hier der Lehrer Matthias Böse, der seit Jahren an einer Angststörung leidet. Als ihm seine Frau Annika ein Buch mit dem Titel "Böses Ende" schenkt, in dem der Protagonist seinen Namen trägt und zudem seine Frau mit ihrem Mädchennamen als Autorin genannt wird, denkt er zunächst noch an einen missglückten Scherz. Doch dann entwickelt das Buch ein unheimliches Eigenleben und verändert seinen Inhalt auf geheimnisvolle Art und Weise.
Steckt dahinter ein perfider Plan oder verliert Matthias langsam, aber sicher seinen Verstand ?

Der Autor treibt seine Geschichte mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen voran und konnte mich bis zu dem bereits angebrochenen Bruch durchaus überzeugen. Danach entwickelt sich das Geschehen urplötzlich in eine Richtung, die meiner Meinung nach nicht wirklich nachvollziehbar und glaubwürdig hergeleitet wurde. Dieser Effekt wird durch die eine oder andere kleinere Ungereimtheit noch unterstützt.
Auch wenn der Autor die Spannung durchgehend hoch halten kann und auch der Showdown am Ende durchaus zu überzeugen weiß, konnte dies die zwischenzeitlichen Kritikpunkte nicht mehr ausgleichen.

Kurz-Thriller mit viel Potential, das meiner Meinung nach aber leider nicht vollständig genutzt werden kann.

Veröffentlicht am 10.03.2017

Solide Krimikost aus der Reihe um den Profiler Jan Krömer aus Aurich

Flächenbrand
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Mit dem fünften Band aus der Reihe um den Profiler Jan Krömer und seine Kollegin Lisa Berthold von der Kriminalpolizei in Aurich liefert die Autorin Moa Graven dieses Mal solide Krimikost ab, die mich ...

Mit dem fünften Band aus der Reihe um den Profiler Jan Krömer und seine Kollegin Lisa Berthold von der Kriminalpolizei in Aurich liefert die Autorin Moa Graven dieses Mal solide Krimikost ab, die mich zwar nicht ganz überzeugen, aber zumindestens doch gut unterhalten konnte.

Jan Krömer ist auf einen alten, etwas heruntergekommenden Hof gezogen und erkundet mit seiner Kollegin Lisa und seinem neuen Hund Chief gerade ein wenig die Umgebung, als sie durch den Schrei eines jungen Mädchens namens Jenny zum Schauplatz eines brutalen Mordes gerufen werden. Dem ersten Mord folgen schnell weitere Taten, für die es auf den ersten Blick kein Motiv zu geben scheint. Was treibt den oder die unheimlichen Mörder an ?
Und in welcher Verbindung steht die gebürtige Amerikanerin Alex Crane, die mit 10 schwierigen und teilweise auch verhaltensauffälligen Jugendlichen, zu denen auch Jenny gehört, auf dem Nachbarhof lebt, zu den Taten ?

Die Autorin treibt ihre Geschichte mit hohem Tempo und einem flüssigem Schreibstil ziemlich geradlinig auf seine Auflösung zu, die zwar nur wenige echte Überraschungen zu bieten hat, aber durchaus schlüssig und nachvollziehbar ausfällt.
Sowohl die Story selbst, wie auch die einzelnen Protagonisten des Buches hätten dabei aber ein wenig mehr Tiefe aufweisen können, hier können aber zumindestens die beiden Ermittler und ihr Zusammenspiel punkten.

Solider Krimi mit symphatischen Ermittlern, aus dem interessanten Thema und der guten Ausgangssituation hätte man aber noch etwas mehr herausholen können.

Veröffentlicht am 28.02.2017

Schonungsloser Seelenstriptease eines Comedians mit Depressionen

Der jüdische Patient
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Mir war Oliver Polak bisher fast ausschließlich als Comedian bekannt, den ich bei mehreren Fernsehauftritten und einmal auch bei einer Mix-Show live auf der Bühne gesehen habe. Er stellt bei seinen Auftritten ...

Mir war Oliver Polak bisher fast ausschließlich als Comedian bekannt, den ich bei mehreren Fernsehauftritten und einmal auch bei einer Mix-Show live auf der Bühne gesehen habe. Er stellt bei seinen Auftritten regelmäßig seinen jüdischen Glauben und seine Eindrücke und Erlebnisse als Jude in Deutschland in den Mittelpunkt seiner Erzählungen. Dabei nimmt er selten ein Blatt vor den Mund, testet immer wieder die Grenzen des Geschmackes seines Publikums aus und überschreitet diese das eine oder andere Male auch ganz bewusst.

Nach dem Erfolg seines erste Buches "Ich darf das, ich bin Jude" hetzt er 3 Jahre lang von Auftritt zu Auftritt und muss zwischendurch auch noch den Tod seines besten Freundes verkraften. Und so fällt er nach dieser Zeit in ein tiefes Loch, das sich dann schnell zu einer ernsthaften Depression entwickelt. Irgendwann zieht er selbst die Notbremse und lässt sich für insgesamt 8 Wochen in eine psychiatrische Klinik einweisen, um seine Probleme in den Griff zu bekommen.

In diesem Buch lässt er diese 8 Wochen noch einmal Revue passieren, berichtet schonungslos von der Zeit in der Klinik und seinen Gedanken, die ihn in dieser Zeit beschäftigen bzw. fast schon heimsuchen. Immer wieder schweifen die Erinnerungen des Autoren dabei zu Ereignissen aus seiner Vergangenheit ab, die ihn geprägt haben. Der Schreibstil ist dabei ähnlich direkt und provokant wie seine Auftritte als Comedian, bei den Beschreibungen blitzt auch immer wieder ein doch sehr bitterer Humor durch.

Schwachpunkt des Buches ist die immer wieder deutlich hervortretende Selbstverliebtheit des Autoren, die es einem schwer macht, so etwas wie Nähe und Mitgefühl zu ihm aufzubauen. So fällt es einen beim Lesen auch des öfteren schwer, auseinanderzuhalten, was hier Dichtung und was Wahrheit ist.
Insbesondere die Beschreibungen seiner Träume, die er zur Abrechnung mit Kollegen und anderen Personen des öffentlichen Lebens nutzt, sind mir hier negativ in Erinnerung geblieben.

Ein insgesamt sehr mutiges Buch mit allerdings auch deutlichen Schwächen.

Veröffentlicht am 21.02.2017

Komplexer Polt-Thriller, der mich leider nicht komplett überzeugen konnte

Der Rosental Plan
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Der Journalist Markus Hagen hat sich nach dem Tod seiner Tochter Nina, die bei einem Anschlag in Tel Aviv ums Leben gekommen ist, nach Kroatien zurückgezogen und schippert mit seiner Jacht Touristen durch ...

Der Journalist Markus Hagen hat sich nach dem Tod seiner Tochter Nina, die bei einem Anschlag in Tel Aviv ums Leben gekommen ist, nach Kroatien zurückgezogen und schippert mit seiner Jacht Touristen durch die Adria.
Als er im Hafen von Zadar 16 gefälschte Israelische Pässe findet, steckt er plötzlich mitten in einer undurchsichtigen Geschichte, die auch den Tod seiner Tochter in einem anderen Licht erscheinen lässt. Um das Geheimnis zu lüften, lässt sich Markus Hagen auf ein gefährliches Spiel mit skrupelosen Gegnern ein ...

Der Autor Jürgen W. Roos legt hier einen vielschichtigen Polit-Thriller mit einer komplexen Geschichte und hoher Aktualität vor. Das Buch überzeugt durch einen guten und flüssigen Schreibstil und durch seine äußerst bildhaften Ortsbeschreibungen, bei denen man deutlich merkt, das der Autor weiß, worüber er schreibt.

Weniger gelungen waren für mich die Charakterisierungen der einzelnen Protagonisten, die für meinen Geschmack zu wenig Tiefe aufweisen, um mich überzeugen und mitreißen zu können. So las sich das Buch für mich über weite Strecken eher wie ein nüchterner Bericht und konnte keine Emotionen für die Figuren bei mir wecken. Das ist schade, da die Geschichte durchaus über große Qualitäten verfügt und das Zeug zu einem Top-Thriller gehabt hätte.

An alle, die dieses Buch selber lesen und sich ein eigenes Bild machen wollen, noch der Hinweis: Finger weg vom Klappentext, der hier leider viel zu viel von der Geschichte verrät und einem so einiges an Überraschungsmomenten verdirbt. Das hätte man besser lösen können.