Eine dicke Leseempfelung, aber kein Highlight
BabelIn dem historischen Roman mit Fantasyelementen "Babel" von Rebecca F. Kuang geht es um die Sprachlehre und historischen Ereignisse um das Jahr 1836. Hervorgehoben wird auch die Unterdrückung verschiedener ...
In dem historischen Roman mit Fantasyelementen "Babel" von Rebecca F. Kuang geht es um die Sprachlehre und historischen Ereignisse um das Jahr 1836. Hervorgehoben wird auch die Unterdrückung verschiedener Personengruppen.
Der Roman handelt von einem Weisenjungen Robin Swift, der von einem Professor aufgrund seiner Sprachbegabung von Kanton nach England geholt wird. In den folgenden Jahren werden seine Sprachkenntnisse weiter ausgebaut mit dem Ziel später in Oxford genauer gesagt in Babel, das Königliche Institut für Übersetzung, zu studieren. Dort lernt er 3 Kommilitonen kennen. Zusammen kämpfen sie sich durch Misshandlungen, die sie in Oxford, erfahren. Das Silberwerken, das Fantasyelement, hilft England seinen Einfluss zu erweitern und andere Länder auszubeuten. Sobald Robin das erkennt, will er dagegen vorgehen. Gut, dass es schon eine Untergrundorganisation gibt, die es genauso sieht. Wird Robin es schaffen, England zu einem Umdenken zu bewegen?
Achtung Spoiler!!!
Der Bucheinstieg ist schon sehr bewegend und spannend. Man wird direkt in das Jahr 1836 und den damaligen Cholera Ausbruch in Katon versetzt und erfährt Rassismus und Unterdrückung. Der Schreibstil trägt dazu einiges bei, er wirkt ernst und emotional. Trotz den ernsten Themen ist der Schreibstil manchmal humorvoll gestaltet. An manchen Stellen in dem Buch hätte ich mir einen philosophischeren Ausdruck gewünscht.
Ein dicker Pluspunkt sind für mich der Charakter Robin im Buch, er wirkt auf mich sehr authentisch. Seine Handlungen und Beweggründe sind immer nachvollziehbar. Positiv nehme ich ebenfalls wahr, dass er nicht als "der Auserwählte" hervorgehoben wird.
Zu den anderen Charakteren stehe ich neutral. Teilweise hätte ich mir eine bessere Ausarbeitung dieser gewünscht. Die extra Kapitel zu den 3 Kommilitonen waren sehr schön, diese hätten aber gerne schon etwas früher kommen können. Die Reaktion von Victorie und Ramy auf Robins Hilfe hat mich sehr gestört. Darüber hinaus hätte man auch den Charakter Griffin besser ausarbeiten können.
Die Handlung der Geschichte war überwiegend spannend und lehrreich. Gespickt war die Handlung auch mit schönen und emotionalen Ereignissen. Oft wurden auch Stellen eingefügt in denen die Misshandlung von Farbige und Frauen in Oxford zur damaligen Zeit. Dies fande ich sehr aufschlussreich. Ein wenig traurig fande ich, dass die 4 ihre Misshandlungen gegeneinander aufgewägt haben.
Die Handlung beinhaltete auch sehr spannende Wendungen. Um ein Beispiel zu nennen, den Mord an Professor Lovell. Das und ähnliche Ereignisse waren unvorhersehbar und die Protagonisten wurden dadurch vor ein ganz neues Problem gestellt, welches nochmal neue Spannung in die Handlung bringt. Die versuchte Vertuschung des Mordes fande ich sehr schlecht überlegt. So dass es klar war, dass sie früher oder später auffliegen. Von 4 Elite Studenten hätte ich eine andere Problemlösung erwartet.
Ich hätte mir auch noch mehr Zwischenmenschliches gewünscht, die die Freundschaft und Verbundenheit der Gruppe aufzeigt.
Ein weiterer Kritikpunkt an der Handlung ist, dass sich Stellen manchmal gezogen haben, vorallem in der Mitte des Buches.
Mit dem Schluss bin ich sehr zufrieden, jedoch war mir schon im Mittelteil klar, dass es auf die Zerstörung des Silbers hinausläuft.
Eine zwiegespaltene Meinung habe ich zu dem letzten Kapitel in dem es um Victoire geht. Ich hätte es mir glaub eher gewünscht, sodass das Buch mit der Zerstörung von Babel abschließt.
Fazit:
Babel ist ein sehr spannender und lehrreicher Roman. Ich würde Babel zwar weiterempfehlen, ein Highlight war es für mich jedoch nicht, da es Schwachstellen gab, wie beispielsweise sich ziehende Ereignisse.