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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2023

tolle Sagensammlung

Die Legende von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde
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Der Titel des Buches ist ein wenig unvollstänig, denn es müsste eigentlich heißen Die Legenden - also Mehrzahl - von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde. Denn der Autor John Matthews versucht tatsächlich ...

Der Titel des Buches ist ein wenig unvollstänig, denn es müsste eigentlich heißen Die Legenden - also Mehrzahl - von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde. Denn der Autor John Matthews versucht tatsächlich so viele schöne Legenden wie möglich in diesem Buch zu sammeln und dem geneigten Leser ans Herz zu legen. Er besteht zwar nicht auf Vollständigkeit aber schon auf einem großen Umfang und auf einer gewissen Vielseitigkeit, wie die einzelnen Ritter und der König und Merlin dargestellt werden. Jeder Person wird ein großes Kapitel gewidmet und innerhalb dieses Kapitels gibt es natürlich Überschneidungen und Widerholungen in den Erzählungen. Aber auch jede Menge Details und viel für mich Neues.

Für mich war es eine Sagensammlung mit einer wunderbaren Sprache und einem Thema, welches mich schon immer gefesselt hat. Zum Schmökern, Schwelgen und Genießen. Toll.

Veröffentlicht am 24.04.2023

wunderbar

22 Bahnen
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Tilda ist eine Meisterin im Jonglieren zwischen Studium, Supermarktjob und dem ganz alltäglichen Wahnsinn zuhause. Sie ist auch eine Meisterin im Verdrängen der eigenen Wünsche. Die stellt sie seit Jahren ...

Tilda ist eine Meisterin im Jonglieren zwischen Studium, Supermarktjob und dem ganz alltäglichen Wahnsinn zuhause. Sie ist auch eine Meisterin im Verdrängen der eigenen Wünsche. Die stellt sie seit Jahren hintan, denn die Mutter ist Alkoholikerin und phasenweise nicht in der Lage sich um die jüngere Tochter Ida, den Haushalt und das Geldverdienen zu kümmern. So stemmt Tilda all dies und vergisst dabei fast, an sich selber zu denken. Nur das tägliche Schwimmen - immer 22 Bahnen - gehört ganz ihr allein. Bis sie Viktor kennenlernt, der genau die gleiche Länge schwimmt und der ebenfalls sein Päckchen zu tragen hat. Zwei gleiche Seelen finden sich. Und dann bekommt Tilda auch noch ein unablehnbares Jobangebot.

Es gibt sie die kleinen feinen Büchlein, die einen von der ersten Seite an fesseln und die man kaum aus der Hand legen mag. Mit Geschichten so voller Klugheit und Wahrheit, so intensiv auf viel zu wenig Seiten, dass man eintaucht und nur widerwillig wieder auftauchen möchte. Genau so ein Buch ist "22 Bahnen". Unglaublich nah dran an den Protagonisten; dabei fast schmerzhaft klar und direkt aber dabei ganz ohne einen erhobenen Zeigefinger. Die Geschichte bietet viel Raum für eigene Gedanken, spricht nicht alle Gefühle aus, deutet an und lässt offen. Genau der richtige Ton, der die Leserschaft berührt ohne rührselig zu sein. Nachdenklich macht und doch einen Hoffnungsschimmer zulässt.

Wunderbar.

Veröffentlicht am 15.04.2023

Was für ein tolles Buch

Die Bahnhofsmission
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Berlin 1908. Die Bahnhofmission am Schlesischen Bahnhof in Berlin kümmert sich um all jene, die Hilfe benötigen. Junge Frauen, die ganz unbedarft nach Berlin kommen, um hier eine Arbeit zu finden, und ...

Berlin 1908. Die Bahnhofmission am Schlesischen Bahnhof in Berlin kümmert sich um all jene, die Hilfe benötigen. Junge Frauen, die ganz unbedarft nach Berlin kommen, um hier eine Arbeit zu finden, und dabei Gefahr laufen, von Zuhältern und Schleppern mitgenommen zu werden. Aber auch Obdachlose und Mütter mit Kindern, die einmal am Tag eine warme Mahlzeit brauchen. Mit Hilfe der Kirche und einiger beherzt helfender Frauen hat Natalie die Mission zum Laufen gebracht und versucht den Menschen zu helfen und sich gegen so manchen Widerstand zu behaupten. Mehr zufällig erfährt Alice von der Bahnhofsmission. Als Tochter eines reichen Arztes würde sie nur zu gerne selber studieren und einer sinnvollen Arbeit nachgehen und ist begeistert davon, dass sie hier am Bahnhof die Möglichkeit hat sich ehrenamtlich einzusetzen. Schon bald müssen Alice und Natalie feststellen, dass ein gefährlicher Mann es vor allem auf junge Mädchen abgesehen hat und dabei auch vor Mord nicht zurückschreckt. Aber was steckt wirklich dahinter?


Von der ersten Zeile an hatte mich die Geschichte gepackt und ich konnte das Buch wirklich kaum mehr aus der Hand legen. Alice und Natalie sind, so unterschiedlich auch ihr gesellschaftlicher Hintergrund, ihre Erziehung und Jugend war, beide so mutig und zupackend und ein so wunderbares Team, dass einem als LeserIN nur das Herz aufgehen kann. Dabei wird nicht nur viel über die Bahnhofsmission und die Schwierigkeiten, die diese Einrichtung hat, sondern auch ganz allgemein den schwierigen gesellschaftlichen Stand den Frauen damals hatten erzählt. Und es kommt zu einer sehr dramatischen Handlung, die sich fast wie ein Thriller liest. Neben der stetig wachsenden Spannung fand ich auch die facettenreichen Nebendarsteller und wie sie mit unseren zwei Mädels agieren toll. Ich konnte mit ihnen mitfiebern und war am Ende wirklich froh, dass Veronika Rusch so ein gutes "vorläufiges" Ende gefunden hat. Mit dem bin ich fast rundrum zufrieden. Und das letzte Fitzelchen Glück für unsere Heldinnen gibt es hoffentlich in der Fortsetzung nächstes Jahr.


Dicke Leseempfehlung für dieses Buch.

Veröffentlicht am 03.04.2023

Leseempfehlung

Going Zero
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Eine Sicherheitsfirma behauptet, sie habe ein Programm, mit der die totale Überwachung möglich wäre. Im Vordergrund steht der Wunsch der Behörden, Verbrecher schneller dingfest zu machen, ja sie womöglich ...

Eine Sicherheitsfirma behauptet, sie habe ein Programm, mit der die totale Überwachung möglich wäre. Im Vordergrund steht der Wunsch der Behörden, Verbrecher schneller dingfest zu machen, ja sie womöglich schon vor einer möglichen Straftat zu finden und Verbrechen zu verhindern. Um diese Behauptung einer totsicheren Software zu untermauern, hat die Firma 3 Millionen Dollar ausgeschrieben und unter den Bewerbern 10 Personen ausgesucht, die 30 Tage unauffindbar sein müssen, um das Geld zu gewinnen.

Aus den unterschiedlichen Perspektiven werden die Jäger und die freiwillig Gejagten beobachtet. Eine unscheinbare Bibliothekarin entwickelt sich alsbald zu einer ausgefuchsten Gegnerin, die die Softfirma immer wieder austrickst und ihren Fingerabdruck im System so klein hält, dass die Suchsoftware Probleme hat sie zu identifizieren.
Wer am Ende gewinnt, wird hier nicht verraten.

Ein typischer McCarten-Roman, finde ich. Klug zusammengebaut, interessanter Plot und ein humorvoller leichtgängiger Erzählstil, der mehr Tiefgang hat, als man im ersten Augenblick meinen möchte.
Von mir eine unbedingte Leseempfehlung

Veröffentlicht am 28.03.2023

Eine Stadt sucht ein Mädchen

Dinge, die wir brennen sahen
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Es handet sich hier um den Erstling von Hayley Scrivenor. Über den Titel "Dinge, die wir brennen sahen" musste ich ziemlich lange nachdenken und kann ihn mir nicht genau erklären. Er deutete aber auf jeden ...

Es handet sich hier um den Erstling von Hayley Scrivenor. Über den Titel "Dinge, die wir brennen sahen" musste ich ziemlich lange nachdenken und kann ihn mir nicht genau erklären. Er deutete aber auf jeden Fall bereits an, dass es sich nicht um einen wirklichen Thriller handelt, auch wenn ein verschwundenes Mädchen und die Möglichkeit eines Mordes von Anfang an im Raum stehen. Vielmehr ist es ein Roman, der anhand einer großen Tragödie die Schicksale verschiedener Bewohner einer australischen Kleinstadt erzählt. Die 13jährige Esther verschwindet auf dem Heinweg von der Schule und niemand weiß, was passiert ist.

Es geht darum, wie Menschen auf einen unglaublichen und unerwarteten Verlust reagieren. Wie der fürchterliche Seelenschmerz, die ungebrochene Hoffnung auf ein gutes Ende, aber auch die unbeschreibliche Wand der Ängst vor der Wahrheit die Psyche erschüttern. Wie langsam das grausame Begreifen, dass nichts mehr sein wird wie früher, in die Gemüter einsickert. Wie Ehen zerbrechen, Mütter Väter verdächtigen, Kinder aus ihrer Kindheit gerissen werden in die harte Realität des Erwachsenenlebens.

All das und viel mehr fängt die Autorin mit einer wunderbar empathischen und leisen Sprache ein. Die Erschütterung der Darsteller ist greifbar und hat mich wie der dichte und kluge Plot von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.

Ein viel zu schnell gelesenes Buch. Intensive Lesestunden und ein glaubwürdiges Ende lassen mich begeistert zurück. Hoffentlich gibt es ganz bald Neues von dieser hervorragenden Autorin zu lesen.

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