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Veröffentlicht am 29.04.2023

außergewöhnlicher, unglaublich atmosphärischer Gothic-Roman

Gallant
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"Olivia Prior ist noch nie ein stilles Mädchen gewesen."

(Zitat aus ‚Gallant – Im Garten der Schatten‘, S. 215 )


Ich liebe düstere und geheimnisvolle Geschichten. Daher habe ich mich schon sehr auf ...

"Olivia Prior ist noch nie ein stilles Mädchen gewesen."

(Zitat aus ‚Gallant – Im Garten der Schatten‘, S. 215 )


Ich liebe düstere und geheimnisvolle Geschichten. Daher habe ich mich schon sehr auf V.E. Schwabs ‚Gallant‘ gefreut. Außerdem sollte das Buch für mich eine Autorinnenpremiere werden. Und so viel verrate ich jetzt schon: Es wird nicht mein letztes Buch der Autorin bleiben.

Wenn du wissen willst wie mir das Buch gefallen hat, lies gerne in meiner Rezension weiter.

Darum geht’s:

Olivia Prior ist eine Waise ohne Familie und ohne Stimme. Und sie hat eine besondere Gabe, denn Olivia kann Ghule sehen. Ihr einziger Besitz ist das alte Tagebuch ihrer Mutter, welches voller Rätsel und seltsamer Zeichnungen steckt. Und es enthält auch eine Warnung: Halte dich von Gallant fern! Olivia, die im Traum nicht daran gedacht hat dem Waisenhaus zu entkommen, erhält eines Tages einen Brief von ihrem Onkel. Dieser lädt Olivia dazu ein, nach Hause zu kommen, nach Gallant. Trotz der Worte ihrer verstorbenen Mutter macht sich Olivia auf den Weg zum alten Familiensitz. Dort angekommen, stellt sie schnell fest, dass etwas ganz und gar nicht mit dem Ort stimmt.

Meine Meinung:

Ich liebe einfach alles an V.E. Schwabs düsterem Gothic-Roman. Einmal angefangen hat mich Gallant in seinen Bann gezogen und ich habe die Geschichte geradewegs verschlungen. Für mich sind es zwei Dinge, die das Buch zu etwas ganz Besonderem machen – der wunderschöne, poetische Schreibstil von V.E. Schwab und die von der Autorin erschaffenen Charaktere.

V.E. Schwab schreibt unglaublich atmosphärisch. Die Stimmung, welche sie mit ihren Worten erschafft ist düster und melancholisch. ‚Gallant‘ steckt voller Mysterien und Geheimnisse und ist an keiner Stelle langatmig. Dabei passiert gar nicht so viel. Die Dinge, die sich ereignen, konnten mich aber richtig fesseln.

Gerade zu Beginn lebt die Geschichte von ihrer einnehmenden Atmosphäre. Die Orte, welche wir besuchen und durch die Augen unserer Protagonistin sehen, erwachen zum Leben. Und wir lernen Olivia, die in Merilance, einer Schule für Waisen und gefallene Mädchen aufwächst, kennen. Obwohl Olivia stumm ist, ist sie doch kein stilles Mädchen. Olivia und vorallem ihre Gedanken sind sehr laut. Sie setzt sich durch, hat einen starken Willen und ein großes Herz. Von ihrer Fähigkeit Ghule – Geister verstorbener Personen – zu sehen, weiß niemand. Die anderen Kinder halten Olivia ohnehin schon seltsam genug. Olivias größter Wunsch ist es eine Familie zu haben und herauszufinden, was mit ihrer Mutter passiert ist. Doch manche Wünsche können gefährlich werden, was Olivia bald feststellen muss.

Nach und nach gibt Gallant seine dunklen Geheimnisse preis. Gallants Schutzmauer bekommt im wahrsten Sinne des Wortes Risse. Im letzten Drittel legt die Geschichte auch an Tempo zu und es kommt zu Enthüllungen, mit denen ich absolut nicht gerechnet habe. Und auch das Ende kam für mich vollkommen unerwartet und hat mich einerseits traurig, andererseits hoffnungsvoll gestimmt.

Ich habe Olivia schnell lieb gewonnen und finde die gesamte Geschichte, in deren Fokus Olivia und ihr dunkles Erbe stehen, sehr außergewöhnlich, besonders und wahnsinnig fesselnd. Ein großes Highlight und Herzensbuch!


"Natürlich ist die Welt voller Merkwürdigkeiten. Toter Gestalten, die in den Schatten lauern."

(Zitat aus ‚Gallant – Im Garten der Schatten‘, S. 205 )

Fazit:

Ich liebe die düstere, melancholische Atmosphäre, den poetischen Schreibstil und ganz besonders Olivia Prior ❤️.

V.E. Schwab beweist mit ihrem außergewöhnlichen, unglaublich atmosphärischem Gothic-Roman, dass es keiner großen Worte braucht, um Großes zu erreichen. Der Autorin ist es wahnsinnig gut gelungen, ihrer stummen Protagonistin eine Stimme zu geben.

Für mich ist das Buch ein großes Highlight und ich freue mich auch viele weitere Werke aus der Feder der wahnsinnig talentierten Autorin.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Poetische Sience Fiction

Die letzte Erzählerin
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‚Die letzte Erzählerin‘ hat mich mit seinem poetisch klingenden Titel wahnsinnig angesprochen. Und dann noch dieses zauberhafte Cover. Für mich zwei ausschlaggebende Gründe die Geschichte lesen ...

‚Die letzte Erzählerin‘ hat mich mit seinem poetisch klingenden Titel wahnsinnig angesprochen. Und dann noch dieses zauberhafte Cover. Für mich zwei ausschlaggebende Gründe die Geschichte lesen zu wollen. Ich war sehr überrascht, was mich beim Lesen erwartet hat.

Wenn du wissen willst wie mir das Buch gefallen hat, lies gerne in meiner Rezension weiter.

"Aber ich komme doch mit. Ich bin ein Teil von Dir. Du trägst mich und meine Geschichten durch die Jahrhunderte in die Zukunft, zu einem anderen Planeten." (Zitat aus ‚Die letzte Erzählerin‘, S. 11)

Darum geht’s:

Es ist das Jahr 2061. Ein Meteorit ist auf Kollissionskurs mit der Erde. Der Planet steht kurz vor der Auslöschung. Einer kleinen Gruppe von Auserwählten unterschiedlichster Abstammung und Herkunft wird es ermöglicht mit einem Raumschiff zum weit entfernten, erdähnlichen Planeten Sagan zu reisen. Die 13-jährige Petra Peña und ihre Familie gehören zu den Priveligierten. In Stasekapseln, ausgestattet mit Lernmodulen, treten sie die über 300 Jahre andauere Reise ins Ungewisse an. Petra, die mit den Geschichten ihrer geliebten Abuela Lita aufgewachsen ist, hat sich ein Modul mit Geschichten der Erde ausgewählt, um diese für die Zukunft zu erhalten und weiterzugeben. Als Petra jedoch aus dem Tiefschlaf erwacht, ist alles anders als geplant.

Meine Meinung:

Donna Barba Higuera hat mich mit einer sehr berührenden, wendungsreichen und poetischen Geschichte überrascht und sich damit in mein Herz geschrieben. Ich liebe den Schreibstil der Autorin und die wunderschön klingenden Worte, welche sie gefunden hat, um die kleinen Geschichen und alten Legenden in der Geschichte zu erzählen.

Das Besondere in ‚Die letzte Erzählerin‘ sind die die zahlreichen Cuentos – Märchen – die von der zentralamerikanischen Mythologie inspiriert sind. Diese begleiten Petra immerzu und weisen ihr den Weg in der Zukunft.

Petra ist eine tolle, sehr mutige Protagonistin. Für ihre 13 Jahre wirkt sie schon sehr reif und auch älter als sie eigentlich ist. Eigentlich hätte Petra die Reise zum Sagan gar nicht antreten dürfen, denn sie hat eine Augenkrankheit und nur gesunde Menschen sollen den Fortbestand sichern. Doch Petras Eltern sind als Geologen wichtig für die Erforschung des neuen Planeten und so kommt es, dass Petra mit diesem Geheimnis und ihren Märchen in die Zukunft reist.

Das Buch beginnt märchenhaft, poetisch mit einer Geschichte von Petras Großmutter Lita über die Feuerschlange, welche ihr Ziel bald erreicht hat. Bereits der Einstieg hat mich sehr berührt.

In den folgenden Kapiteln nimmt das Tempo der Handlung zu. Bereits beim Start des Raumschiffes läuft einiges nicht nach Plan. Genauso unvorhersehbar geht es auch durch das gesamte Buch weiter. Ich habe mit Petra mitgelitten und mitgefiebert, war entsetzt über die Entwicklungen an Bord. Sowohl darüber, was während der langen Reise passiert, als auch darüber, was Petra bei ihrem Erwachen erlebt. Das was der Plan war – die Artenvielfalt und die Kultur der Menschen zu erhalten – existiert nicht mehr. Es gibt ein Kollektiv, in dem Gleichheit das oberste Gebot ist. Alles, was die Menschheit ausgemacht hat, existiert nicht mehr. Doch Petras Geschichten haben mit ihr überlebt und jetzt ist es an ihr das Überleben der Menschen zu sichern.

"Sie sollen sich nicht gleichen wie ein Ei dem anderen, sie sollen sich gegenseitig ergänzen. Erst die Unterschiede verleihen den Dingen als Ganzes ihre Einzigartigkeit." (Zitat aus ‚Die letzte Erzählerin‘, S. 64)

Donna Barba Higuera hat ein actionreiches, rasantes, aber auch zutiefst berührendes und emotionales Sci-Fi-Abenteuer geschrieben. Eigentlich für junge Leser*innen ab 11 Jahren, ich würde es aber als All Age einstufen.

Trotz einiger Logiklücken habe ich jetzt einzelne Seite unglaublich gerne gelesen. Was ich zum Beispiel nicht ganz verstanden habe, war, wieso trotz strenger Überwachung niemand bemerkt hat, dass Petras Schlafkapsel einen Defekt hat. Aber wie gesagt, im gesamten fand ich die Geschichte großartig. Vorallem den wunderbar poetischen Schreibstil.

Gut gefallen haben mir auch die eingeworfenen spanischen Sätze und Redewendungen. Hier hätte ich mir eventuell gewünscht, dass die deutschen Übersetzungen dazu in der Fußnote untergebracht worden wären. Ganz hinten gibt es zwar einen Glossar, diesen habe ich allerdings erst bei Beenden des Buches entdeckt.


"Finde heraus, wer du selbst bist, und sei du." (Zitat aus ‚Die letzte Erzählerin‘, S. 10)

Fazit:

Donna Barba Higuera hat sich direkt in mein Herz geschrieben. Geschickt hat die Autorin einen rasanten, unvorhersehbaren Sience Fiction-Roman mit zentralamerikanischer Mythologie, Legenden und Märchen verwoben. Ich liebe den poetischen Schreibstil der Autorin, da kann ich auch die eine und andere Logiklücke gerne verzeihen.

Für mich ist ‚Die letzte Erzählerin‘ ein absolutes Herzensbuch mit tollen Botschaften.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Macht Spaß

Pups! Wer war's?
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Okay, erst dachte ich: Bitte nicht noch ein "Pups"-Buch! Wir haben doch schon "Furzipups, der Knatterdrache" daheim. Aber meine Kinder lieben solche Geschichten einfach. Also wurde es kurzerhand ...

Okay, erst dachte ich: Bitte nicht noch ein "Pups"-Buch! Wir haben doch schon "Furzipups, der Knatterdrache" daheim. Aber meine Kinder lieben solche Geschichten einfach. Also wurde es kurzerhand gekauft und seit dem so gut wie jeden Tag angeguckt und herzhaft gelacht.

Ja, ich gebe es zu; das Buch macht Spaß. Die kurzen Reime lassen sich toll vorlesen und zudem haben die Kinder sie schnell verinnerlicht. Durch die Schiebeelemente, sprich den Aufzug, wird das (Vor)Lesen und Anschauen zum interaktiven Erlebnis. Abgesehen von der schrägen Geschichte, finde ich die Illustrationen klasse. Ich liebe das quietschbunte, tierische Ensemble im Aufzug.

Natürlich gibt's auch einen Lerneffekt. Mein Sohn mit 19 Monaten ist ganz erpicht darauf, die Tiere zu lernen und kann gar nicht genug davon bekommen. Sicher gibt es da genug andere Bücher für diesen Zweck - aber halt nicht so wunderbar knallbunt und ohne Pups!


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Veröffentlicht am 10.04.2023

Gute Nacht Lenni und Lu

Lenni und Lu sagen Gute Nacht
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Wenn sich der Tag langsam dem Ende zuneigt und die Sonne über Lennis Garten untergeht, ist es auch für Lenni und Lu Zeit sich auszuruhen und schlafen zu gehen. Doch wer Lu kennt, weiß wie viel ...

Wenn sich der Tag langsam dem Ende zuneigt und die Sonne über Lennis Garten untergeht, ist es auch für Lenni und Lu Zeit sich auszuruhen und schlafen zu gehen. Doch wer Lu kennt, weiß wie viel Energie in dem quirligen Luchsmädchen steckt. Es ist nicht so leicht zur Ruhe zu kommen. Davon kann ich als Mama ein Lied singen.

Mich hat Lu in diesem zweiten Band der Kinderbuch-Reihe sehr an meine beiden Wirbelwinde erinnert, die vor dem zu Bett gehen auch nochmal den Turbomodus aufdrehen.

Die Zeichnungen sind wie im ersten Band großartig und richtig süß gestaltet. Nur die Farbtöne sind andere, da es in dieser Geschichte Nacht wird und die Abendstimmung in den Bildern festgehalten wird, was sehr gut gelungen ist.

Der Text ist kurz und kindgerecht und eignet sich perfekt als Betthupferl.

Wir finden auch die "Gute Nacht-Geschichte" richtig toll und hoffen bald auf Nachschub von Lenni und Lu.

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Veröffentlicht am 09.04.2023

Adele, Ludwig und die Liebe

Die schreckliche Adele 04
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Mir haben bislang alle Bände der Comic-Reihe rund um die schreckliche Adele unglaublich gut gefallen. Es musste daher auch Teil 4 einziehen. Und es war auch nicht anders zu erwarten; ich habe ...

Mir haben bislang alle Bände der Comic-Reihe rund um die schreckliche Adele unglaublich gut gefallen. Es musste daher auch Teil 4 einziehen. Und es war auch nicht anders zu erwarten; ich habe Adele wieder einmal absolut gefeiert.

Dieses Mal dreht sich alles um die Liebe. Ja, Amors Pfeil hat Adele so richtig erwischt. Der neue Mitschüler Ludwig hat es Adele so richtig angetan. Nur wie soll sie seine Aufmerksamkeit gewinnen? Tja, wer Adele kennt, kann wahrscheinlich schon erahnen, dass nicht alles ganz so rund läuft. Ich sage nur "Hoch lebe das Chaos!"

Ich liebe des bissigen, teilweise bitterböse, schwarzen Humor der Reihe. Und auch die Illustrationen haben es mir angetan. Die Länge der einzelnen Comicstrips ist perfekt. So kann man sich zwischendurch einfach mal eine Geschichte zum herzhaft Lachen rauspicken.

Ich finde ja, dass die Comics durchaus für Erwachsene geeignet sind. Ich persönlich würde sie auch eher ab 10 Jahren aufwärts empfehlen.

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