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Veröffentlicht am 28.04.2023

Berliner Leben

Die Kinder der Luftbrücke
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1948 lebt Nora mit ihren Kindern, der Mutter und Schwester in Berlin. Die Zeiten sind genauso hart wie in den Kriegsjahren, es fallen zwar keine Bomben mehr und die allgegenwärtige Angst gibt ...

1948 lebt Nora mit ihren Kindern, der Mutter und Schwester in Berlin. Die Zeiten sind genauso hart wie in den Kriegsjahren, es fallen zwar keine Bomben mehr und die allgegenwärtige Angst gibt es auch nicht mehr aber dafür ein großer Mangel an allem Lebensnotwendigen. Nora hat Mühe Lebensmittel heran zu schaffen damit die Kinder nicht hungrig schlafen gehen müssen. Ihr Mann wird vermisst, alle Last liegt auf ihren Schultern trotz der Unterstützung durch ihre Familie. Ein Job bei den Amerikanern als Übersetzerin bringt endlich eine Wendung zum Besseren. Dann wird Berlin von den Russen abgeschottet und die anderen Alliierten fliegen Lebensmittel, Brennstoff und andere lebens-notwendige Dinge ein. Nora verliebt sich in einen der Piloten...
Nora war für mich eine Übermutter, sie tut alles für ihre Kinder angesichts der Zeiten zu viel. Denn auch sie hat ein Recht auf Leben. Ihren Kindern geht es besser als den meisten Kindern zu der Zeit. Aber diese Zuwendung ist das Hauptthema in einem Roman in dem es um die Luftbrücke und ihre Rosinenbomber geht. Dadurch hatte die Geschichte Längen die ich gern einfach nur überflogen habe. Die Beschreibung wie die Menschen in Berlin gelebt, überlebt und zum Schluss auch gesiegt haben, die Unterstützung durch die Verantwortlichen, das war dagegen sehr spannend und interessant erzählt.
Die Liebesgeschichte zwischen Nora und Matthew war das Bindeglied zwischen diesen beiden Bereichen, die Berlinerin und der amerikanische Pilot der Lebensmittel in die eingeschlossene Stadt bringt.

Veröffentlicht am 21.04.2023

Mit den Aufgaben wachsen

Hinter den Wolken wartet die Sonne
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Beth ist die kleine Schwester, diejenige die nichts zu Ende bringt, die sorglos in den Tag hinein lebt, Keine feste Beziehung, kein dauerhafter Job, keine eigene Wohnung usw. Auf einmal schlägt das Schicksal ...

Beth ist die kleine Schwester, diejenige die nichts zu Ende bringt, die sorglos in den Tag hinein lebt, Keine feste Beziehung, kein dauerhafter Job, keine eigene Wohnung usw. Auf einmal schlägt das Schicksal zu, die ältere Schwester verunglückt, ihr Mann stirbt und sie fällt ins Koma. Zurück bleiben zwei Kinder für die Beth auf einmal die Vormundschaft übernehmen soll. Sie die anscheinend noch selber in der Pubertät steckt soll ihre vierzehnjährige Nichte und den vierjährigen Neffen in dieser schweren Zeit betreuen und helfen obwohl sie selber Hilfe braucht. Niemand traut es ihr zu, nur ein alter Nachbar sieht in ihr das gleiche was ihre Schwester in ihr gesehen hat.
Beth muss mit ihren Aufgaben wachsen, sie muss sogar über sich selbst hinaus wachsen, den Kindern zuliebe, für ihre Schwester die irgendwann einmal aufwachen wird.
Das Thema ist sehr emotional, wie erklärt man einem kleinen Kind das der Papa tot ist und die Mama vielleicht nie wieder aufwacht, wie bringt man eine Jugendliche zum reden, damit die Trauer sie nicht auffrisst. Wie beweist man seiner Umwelt das man voll guten Willen ist und es auch irgendwann mal lernt den Müll zu trennen und die Wäsche richtig zu sortieren. Wie lebt man damit, das jeder kleine Fehler begutachtet wird und man immer wieder mit der großen Schwester verglichen wird.
Beth ist eine spannende Figur. glaubwürdig, weil wir alle solche Menschen kennen, sie sind meiner Meinung nach nicht Schuld an ihrer Lebenseinstellung, eher hat man sie ihnen aufgedrängt, denn es wurden nie die gleichen Ansprüche an sie gestellt, dafür war ja die Ältere da.
Der alte Nachbar kennt sie nur vom Hörensagen daher sieht er sie gerechterweise mit anderen Augen. Auch hier ist diese Nebenfigur gelungen. Alle Figuren passen, nur der Schreibstil ist auf der einen Seite voller Tragik und dann wieder mit albernen Geschichten gefüllt. Klar ist das Leben so, aber hier wirkt es überzogen.
Die Liebesgeschichte von Beth und ihrem besten Freund hätte etwas zurückhaltender beschrieben sein können.

Veröffentlicht am 20.04.2023

Unmöglich ist richtig

Ist es Liebe? Nein – es ist … Unmöglich
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So ein Buch habe ich noch nie gelesen. Es ist von allem Etwas. Eine romantische Komödie, eine SCI-FI Geschichte, ein Krimi und von allem anderen steckt auch ein bisschen darin.
Der Anfang war sehr witzig. ...

So ein Buch habe ich noch nie gelesen. Es ist von allem Etwas. Eine romantische Komödie, eine SCI-FI Geschichte, ein Krimi und von allem anderen steckt auch ein bisschen darin.
Der Anfang war sehr witzig. Eine fehlgegangene E-Mail ist der Beginn einer lustigen Reihe von Mails zwischen Bee und Nick. Es erinnert an den Film "E-Mail für dich". Soweit so gut, mit sehr viel Humor erleben die beiden ihr tägliches Leben, sie als Schneiderin, er als Autor. Beide haben ihre Probleme mit dem Liebesleben und kommentieren das jeweils andere mit teilweise schrägen Humor. Immer mehr erkennen sie das sie Seelenverwandte sind, also wollen sie sich persönlich treffen, ein Date in einem Londoner Bahnhof unter der Uhr., auch wieder eine Anspielung auf einem Film.
Bis hierhin eine nette Liebesgeschichte. Dann kommt der Hammer und weil ich niemanden spoilern will, ...
Die Wendung hat es in sich und wie die beiden damit umgehen ist sehr kreativ.
Im Grunde genommen muss man Fan von verschiedenen Genres sein um dieses Buch richtig genießen zu können. Da ich genau dieses eine nicht gern lese, hatte ich meine Schwierigkeiten mit dem Verständnis. Bis auf ein paar Längen in der Mitte des Buchs fand ich die Umsetzung ansonsten gelungen.
Vielleicht wenn ich gewusst hätte was auf mich zukommt wäre mein Empfinden ein anderes. Aber eine solche Überraschung war erstmal der Hammer. Nachdem ich mich darauf eingelassen hatte, war es ein spannendes Erlebnis. Im Vordergrund steht aber der schräge Humor in den E-Mails. Dieser halb Briefroman halb normale Schreibstil hat es in sich.

Veröffentlicht am 15.04.2023

Viele Sprünge in der Geschichte

Tödlicher Schlaf
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Carl-Jacob Melcher soll einen Fall von Schlafkrankheit untersuchen. Der Kranke ist ein alter Schulfreund von ihm. Er spricht in Rätseln und hat Angst verfolgt zu werden. Da er meistens ohne Bewusstsein ...

Carl-Jacob Melcher soll einen Fall von Schlafkrankheit untersuchen. Der Kranke ist ein alter Schulfreund von ihm. Er spricht in Rätseln und hat Angst verfolgt zu werden. Da er meistens ohne Bewusstsein ist kann Zee -Jott wenig mit diesen Aussagen anfangen. Auch sein anderer Freund der Kriminalbeamte weiß nichts Näheres. Dann ist Ludolf plötzlich tot, so schnell hätte er an seiner Krankheit nicht sterben müssen. Das andere Problem von Melcher ist ein Besuch aus England. Agatha ist die Tochter einer Freundin von Isolde Knudsen bei der Melcher lebt. Eine sehr fortschrittliche Frau die sich auch politisch sehr engagiert. Etwas was in der Hansestadt Hamburg im Jahr 1907 nicht gern gesehen wird.
Die Themen sind sehr spannend, ihre Umsetzung weniger. Der Kolonialismus ist eins davon. Heute wissen wir das es einfach nur Gier war, der mit Machtstreben einher ging. In Hamburg geht es um die Ausbeutung der Arbeiterinnen und Arbeiter durch die wenigen reichen Kaufleute, die natürlich auch mit Übersee Geschäfte machen.
Der Schreibstil ist sehr trocken, fast emotionslos. Die Männer sind entweder gutartig und naiv oder bösartig und gierig nach allem von dem sie glauben das es ihnen durch ihren Reichtum zusteht. Einiges wird sehr klischeehaft dargestellt. Das passt stellenweise zu der Zeit, dann aber gibt es moderne Einzelheiten die so gar nicht passen.
Die Figuren blieben farblos auch C. J. er war austauschbar all seine Erlebnisse hätten auch seinem Freund in der gleichen Art und Weise treffen können.
Am meisten hat mich gestört, dass Einzelheiten zu dem Vorgänger Band erzählt wurden. Ich dachte es wäre vielleicht interessant ihn zu lesen um einen besseren Bezug zu den Figuren zu bekommen und dann einen anderen Eindruck auch von diesem Buch. Aber da ich jetzt schon die Lösung weiß, ist es für mich sinnlos.

Veröffentlicht am 09.04.2023

Flucht in den Urlaub

Sehnsucht in Sirmione aus der Reihe Liebe am Lago di Garda
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In Vivianes Leben geht alles schief, ihr Freund betrügt sie, im Job wird sie gemobbt und obwohl sie mehr arbeitet als alle anderen findet sie keine Unterstützung bei ihrem Chef. Wenn ihre Freundin ...

In Vivianes Leben geht alles schief, ihr Freund betrügt sie, im Job wird sie gemobbt und obwohl sie mehr arbeitet als alle anderen findet sie keine Unterstützung bei ihrem Chef. Wenn ihre Freundin nicht wäre, wüsste sie nicht mehr was sie tun sollte. Aber die hat die besten Ideen. Eine längere Auszeit am Gardasee, Urlaub in Italien mit Wellness, vielleicht einen neuen Mann und vor allem viel Zeit um mit sich selber wieder ins Reine kommen. Die Erholung beginnt in der ersten Minute. Die wunderschöne Gegend, das laue Klima, die netten Menschen, eine neue Freundschaft und der Beginn einer neuen Liebe machen aus Viviane eine fast neue Frau. Wenn es da nicht das eine oder andere Problem geben würde.
Eine leichte Sommer Romanze für den Urlaub oder für ein paar freie Stunden zum wegträumen.
Mir war die Figur der Viviane die schon sechsundvierzig Jahre alt sein sollte, einfach zu naiv gestrickt. Zweifel am Mann und am Job werden immer wieder beiseite geschoben, erst die Freundin muss ihr die Augen öffnen und dann helfen die Probleme an zu gehen. Auch das die Männer ihre Probleme mit Lügen lösen, ist für mich ein Klischee das albern wirkt. Es mag Gründe geben warum man erst mal nicht die Wahrheit sagt, aber wenn es dann um die Frau fürs Leben geht dann muss auch genug Vertrauen da sein.
Diese Sprünge in der Geschichte haben mich gestört, nicht gravierend aber genug um für mich zu sagen, es war ein netter Unterhaltungsroman ohne Tiefgang der keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.