Noch kein richtiges Ende der Reihe
Worum geht’s?
Nur kurze Zeit nach dem Zusammenbruch des alten Systems ist Hackerin Atlas so gefragt wie noch nie. Durch die übermäßige Nutzung ihres ADICs muss sie fortan jedoch ohne ihre Fähigkeiten arbeiten, ...
Worum geht’s?
Nur kurze Zeit nach dem Zusammenbruch des alten Systems ist Hackerin Atlas so gefragt wie noch nie. Durch die übermäßige Nutzung ihres ADICs muss sie fortan jedoch ohne ihre Fähigkeiten arbeiten, was sie vor ungeahnte Herausforderungen stellt. Als Bennie dann aber einen Mord gesteht, den er unmöglich selbst begangen haben kann, wird Atlas misstrauisch – und muss sich schon bald nicht nur gegen Wirtschaftsbosse und Politiker behaupten, sondern auch ihr eigenes Leben retten.
Meine Meinung
Als großer Marie Grasshoff Fan habe ich mich natürlich sehr auf Band zwei dieser Reihe gefreut, denn nach dem ersten Teil war die Geschichte für mich definitiv noch nicht auserzählt. Dieses Gefühl hatte ich auch nach dem Beenden dieses Buches, diesmal allerdings aus ein wenig anderen Gründen.
Der Schreibstil hat mir hier wie immer wirklich gut gefallen, man kam grundsätzlich flüssig in die Geschichte hinein und konnte insbesondere aufgrund der Sogwirkung des Plots in einen hohen Lesefluss verfallen. Was für mich dann allerdings ein wenig schwierig war und mir insbesondere im Vergleich zu Band eins nicht ganz so gut gefallen hat, war die Konstruktion des Spannungsbogens und die Charakterisierung der Figuren, die meiner Meinung nach so ein wenig mit den kleineren Defiziten innerhalb der Handlung zusammenhangen.
In Hinblick auf die Entwicklung der Figuren hatte ich zeitweise das Gefühl, dass diese so ein wenig zu Statisten mutierten. Der Spannungsbogen wurde in meinen Augen zwar wirklich gut aufgebaut, essentielle Ereignisse und Wendungen haben dann aber häufig eine Art Abkürzung genommen, was sicherlich ein Stück weit dem Format geschuldet ist, gleichzeitig bei mir aber das Gefühl eines ständigen Auf und Ab ausgelöst hat. Die Charaktere hatten so eigentlich kaum eine Chance, sich wirklich zu entwickeln, da die wichtigen Konfliktpunkte schlussendlich in wenigen Seiten abgearbeitet wurden. Dadurch hatte ich am Ende des Buches nicht den Eindruck, als seien wirklich alle Erzählstränge und Nebenhandlungen vollständig zu meiner Zufriedenheit zu Ende geführt worden, was zwar Potenzial für eine Fortsetzung beinhaltet, dieses Buch in meinen Augen aber gleichzeitig auch nicht ganz so stark wie den Vorgängerband macht.
Fazit
Dass ich persönlich die Reihe nach dem Abschluss dieses Bandes noch nicht wirklich als beendet sehe, liegt nicht nur daran, dass ich die Bücher von Marie Grasshoff so gerne lese. Auch wenn ich den ersten Teil ein wenig stärker fand, lässt Band zwei definitiv noch Anknüpfungspunkte für weitere Bände offen, die ich auf jeden Fall gerne beendet sehen würde.
Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.