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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2023

Tolles neues Ermittlerteam in Hamburg

Stigma (Milosevic und Frey ermitteln 1)
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Es handelt sich um den ersten Fall des Hamburger Ermittlerpaars Jagoda, genannt Milo Milosevic und Vincent Frey. Sie ermitteln in Mordfällen an Männern, die sich selbst vorher sexueller Straftaten an Frauen ...

Es handelt sich um den ersten Fall des Hamburger Ermittlerpaars Jagoda, genannt Milo Milosevic und Vincent Frey. Sie ermitteln in Mordfällen an Männern, die sich selbst vorher sexueller Straftaten an Frauen schuldig gemacht haben. Ist das der gemeinsame Hintergrund der neuerlichen Morde?
Ich lerne immer wieder gerne neue Ermittler kennen. Das Hamburger Team mit ihren Ecken und Kanten passt, so unterschiedlich beide sind, bestens zusammen. Dass wir einiges zum persönlichen Hintergrund erfahren, finde ich immer ausgesprochen interessant, da ich die Entwicklung der Privatgeschichte gerne über mehrere Bände hinweg weiter verfolge. Dass in diesem Krimi diesmal Männer die Opfer sind, stellt für mich auch eine gelungene Abwechslung dar. Die Handlung ist flüssig und kompakt geschrieben, man muss als Leser jedoch einige gewalttätige Beschreibungen abkönnen. Das Thema "Sexualisierte Gewalt" ist jedoch immer brisant und aktuell, für mich daher ein gelungener und spannender Krimi, auf den Folgeband rund um das mir sehr sympathische Team freue ich mich!

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Veröffentlicht am 24.04.2023

Mord in der Provinz

Abschied auf Italienisch
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Nachdem der römische Commissario Vito Grassi in Ligurien das Haus seines Vaters geerbt hat, lässt er sich dorthin in die Provinz versetzen, auch weil es zu Hause gerade nicht ganz rund läuft. Gleich in ...

Nachdem der römische Commissario Vito Grassi in Ligurien das Haus seines Vaters geerbt hat, lässt er sich dorthin in die Provinz versetzen, auch weil es zu Hause gerade nicht ganz rund läuft. Gleich in seinen ersten Tagen werden zwei Leichen gefunden, deren Tod es aufzuklären gilt.
Wie ich es bei italienischen Krimis in letzter Zeit kennengelernt haben, handelt es sich auch hier um einen der leichteren Art. Die gelungene Ausarbeitung der Charaktere, neben Grassi auch noch seine junge Kollegin Marta Ricci und die seit langem im Haus des Vaters lebende Gärtnerin Toni, sind für mich hier vordergründig, ebenso die tolle Landschaftsbeschreibung der Cinque Terre, die in mir wieder eine große Urlaubssehnsucht aufkommen lässt. Die Charaktere haben so ihre Ecken und Kanten, passen aber bestens zueinander, auf die weitere Entwicklung bin ich sehr gespannt.
Insgesamt hat mir die eigentliche Krimihandlung auch gut gefallen, sie hatte Spannung, die Auflösung war für mich auch so irgendwie italienisch-typisch. Ebenso kann ich mich auch hier wieder über das offensichtliche Zuständigkeitsgerangel italienischer Ermittlungsbehörden amüsieren, das gehört einfach dazu.
Ein Leseempfehlung für Liebhaber südländischer Krimis, auf den versprochenen Folgeband freu ich mich schon sehr.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Tolles Wiedersehen mit alten Bekannten

Zeiten des Umbruchs
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Es handelt sich um den dritten Teil einer auf vier Bände angelegten Familiensaga, in dem wir die mittlerweile älter gewordenen Delgado-Geschwister mit ihrem Familien wiedertreffen dürfen.

Als begeisterte ...

Es handelt sich um den dritten Teil einer auf vier Bände angelegten Familiensaga, in dem wir die mittlerweile älter gewordenen Delgado-Geschwister mit ihrem Familien wiedertreffen dürfen.

Als begeisterte Leserin der Vorbände war ich zügig wieder in der Familiengeschichte drin, die abwechselnd auf Mallorca und Kuba spielt. Der eingängig erzählte Schreibstil und die toll gezeichneten, teilweise recht gegensätzlichen Charaktere haben das Buch für mich wieder zu einem wahren Lesevergnügen gemacht. Das Autorinnen-Duo versteht es blendend, den Leser zu fesseln, wozu natürlich auch die verschiedenen Perspektiverchsel positiv beitragen. Ein auf und ab zwischen wunderbaren und dann auch wieder sehr traurigen Szenen und Ereignissen lässt die Geschichte sehr bunt und realistisch erscheinen, ich habe mich mit den Figuren gefreut und auch gelitten. Viel zu schnell war das Buch wieder zu Ende gelesen, ein in sich runder Abschluss dieses Bandes mit einigen offenen Fragen für den Folgeroman, bei dem man sich wohl auch schon auf die weitere Geschichte der mittlerweile jungen erwachsenen Nachfolgegenaration freuen darf.

Erwähnen möchte ich auch noch die für mich immer wieder interessant in die Handlung eingestreuten Informationen zum Weinanbau, das machte für mich -auch wegen der tollen Beschreibungen Mallorcas - Lust auf den kommenden Urlaub dort.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Großartiges Erstlingswerk

Morgen und für immer
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Der Roman beginnt 1943 in Albanien und erzählt uns die Lebensgeschichte von Kajan, der als Kind von einem desertierten deutschen Soldaten, der von Kajans Grossvater versteckt gehalten wurde, dort das Klavierspielen ...

Der Roman beginnt 1943 in Albanien und erzählt uns die Lebensgeschichte von Kajan, der als Kind von einem desertierten deutschen Soldaten, der von Kajans Grossvater versteckt gehalten wurde, dort das Klavierspielen erlernt hat. Die Geschichte führt uns und Kajan, mittlerweile als junger Erwachsener ein in seinem Land bekannter und begabter Pianist, unter anderem in die USA und nach Ostberlin. Insgesamt wird er zum Spielball eines politischen Systems, das weder vor Freund noch vor Feind halt macht.
Ermal Meta ist mit seinem Debüt ein wunderbarer Roman gelungen. Es handelt sich hier keinesfalls nur um die Lebensgeschichte eines jungen Mannes, der doch eigentlich nur seiner grossen Berufung nachgehen will. Ganz ungeschönt werden hier auch die Vorgehensweisen eines mir bisher unbekannten Landes mit einem totalitären System geschildert, in dem man nie weiss, wem man trauen darf. Vermeintliche Freunde sind nicht immer Freunde, Familie ist nicht immer die, als die sie erscheint. Trotz allem gibt es Freundschaften, die ein Leben lang halten, Lieben für ewige Zeiten. Die Charaktere sind hier so fein gezeichnet, dass man geradezu in der Geschichte mitlebt, mitbangt, sich mit Kajan freut und grosse Trauer und Entsetzen mit ihm erlebt. Ein Roman, den ich jedem nur wärmstens ans Herz legen kann und der noch lange in mir nachhallt.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Spannender Pageturner

One of the Girls
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Lexi reist mit fünf Freundinnen für ein paar Tage auf eine griechische Insel, um dort ihren Jungesellinnenabschied zu feiern. Im Laufe des Urlaubs stellt sich heraus, dass jeder der Frauen ein mehr oder ...

Lexi reist mit fünf Freundinnen für ein paar Tage auf eine griechische Insel, um dort ihren Jungesellinnenabschied zu feiern. Im Laufe des Urlaubs stellt sich heraus, dass jeder der Frauen ein mehr oder weniger grosses Geheimnis aus ihrer Vergangenheit mit sich schleppt, welches die Freundschaft auf eine grosse Belastungsprobe stellt. 

Dieser superspannende Roman hat mich bestens unterhalten, so dass ich ihn an einem Tag bis weit nach Mitternacht einfach zu Ende lesen musste. Kurze Kapitel, jeweils aus der Sicht einer der Freundinnen geschrieben, sowie ein flotter Schreibstil machten mir das Lesen leicht und zu einer grossen Freunde. Auch wenn bestimmt über die Hälfte des Buches auf die - für mich sehr gelungene - Beschreibung der doch recht unterschiedlichen Charaktere der Freundinnen sowie der Beschreibung der Insel und des Tagesablaufs entfällt, war für mich von Beginn an eine unterschwellige Spannung vorhanden. Aufgrund des Klappentextes wusste man, dass im Laufe der Handlung jemand sterben wird und so hatte ich ständig einen neuen potentiellen Täter und ein ebensolches Opfer auf meiner Liste. Der Hinweis auf dem Klappentext auf ein Todesopfer ist für mich ein absolut genialer Schachzug gewesen, manches Mal wähnte ich schon eine der Freundinnen tot, um im nächsten Kapitel doch wieder eine Wendung zu erfahren. Die Auflösung war für mich dann absolut überraschend, so liebe ich solche Romane. 

Eine absolute Leseempfehlung,  auch wenn ich mir aufgrund des leichten Gruselfaktors nun einen Urlaub auf dieser zauberhaft beschriebenen, aber zum Glück fiktiven Insel nicht mehr vorstellen könnte.


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