Cover-Bild Die Radfahrerin
Band 4 der Reihe "Mutige Frauen, die Geschichte schrieben"
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 31.03.2023
  • ISBN: 9783404188796
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Susanna Leonard

Die Radfahrerin

Annie Londonderry - Eine Frau. Ein Fahrrad. Einmal um die Welt. Roman

Eine bewegende Romanbiographie über die erste Frau, die mit dem Fahrrad die Welt umrundete

Boston, 1894. Annie ist gerade einmal 24, als sie eine schicksalhafte Entscheidung trifft: Sie lässt sich auf die Wette zweier Geschäftsmänner ein, die behaupten, eine Frau würde es niemals schaffen, mit dem Fahrrad die Welt zu umrunden. Annie widerspricht: Was ein Mann kann, kann eine Frau schon lange! Also setzt sie sich auf ihr 19 kg schweres Rad, im Gepäck nur Wechselunterwäsche und einen Revolver, und begibt sich auf das Abenteuer ihres Lebens. Ihre Tour um die Welt schlägt hohe Wellen in der Presse, doch sie birgt auch Gefahren und droht mehrmals zu scheitern. Wird Annie trotzdem Erfolg haben? Wird sie ein Zeichen setzen für alle Frauen, die wie sie von Gleichberechtigung träumen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2023

Historischer Hintergrund und jede Menge Fiktion – Annäherung an eine faszinierende Frau

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„Die Radfahrerin: Annie Londonderry“ ist ein Roman von Susanna Leonard, welcher sich mit der Weltumradlung von Anna Cohen Kopchovsky beschäftigt. Eigentlich schaffen es Bücher mit Geschichten über solche ...

„Die Radfahrerin: Annie Londonderry“ ist ein Roman von Susanna Leonard, welcher sich mit der Weltumradlung von Anna Cohen Kopchovsky beschäftigt. Eigentlich schaffen es Bücher mit Geschichten über solche historischen Vorbilder mich immer zu begeistern. Hier muss ich allerdings zugeben, dass ich mir stellenweise etwas schwer getan habe. Zunächst einmal zog sich der Beginn des Buchs für mich ziemlich hin. Es dauert tatsächlich unglaublich lange bevor Annie überhaupt mal los radelt und auch wenn sich die Ereignisse die dem Ganzen vorausgingen stellenweise spannend lesen, hätte der Abschnitt für mich gerne kürzer ausfallen dürfen. Vor allem auch deshalb da bei der eigentlichen Weltreise große Abstriche gemacht wurden. Hier wird eher Episodenweise, teils mit großen Zeitsprüngen erzählt, wobei manche Reiseabschnitte (wie z.B. der durch Frankreich) große Aufmerksamkeit bekommen, während andere noch nicht mal erwähnt werden. Das Gefühl Annie tatsächlich auf einer Weltreise zu begleiten fehlte mir durch diese Vorgehensweise schlussendlich.
Meine größte Schwierigkeit hatte ich allerdings mit der Hauptprotagonistin selbst. Diese ist nämlich eine unzuverlässige Erzählerin, das heißt sie lügt, übertreibt und dichtet immer wieder etwas hinzu wenn sie von ihren Erlebnissen erzählt. Der historischen Person wird genau dies wohl auch nachgesagt, für mich als Leserin hatte es aber den Effekt, dass ich Annie irgendwann nicht mehr glauben konnte. Ihre Reise an sich steht dabei nicht im Zweifel, die erlebten oft gefährlichen Szenen hingegen schon. Allgemein merkt die Autorin in ihrem Nachwort an, dass vieles im Roman fiktiv ist, da es kaum aussagekräftige Dokumente oder Überlieferungen gibt und sie sich deshalb nur auf ein einziges Quellenbuch beziehen konnte. Historische Genauigkeit, sollte auch deshalb nicht erwartet werden. Davon abgesehen handelt es sich beim Roman dennoch um eine unterhaltsame und kurzweilige Geschichte. Der Schreibstil liest sich flüssig und durch gelegentliche Perspektivwechsel und Stilwechsel kommt Abwechslung auf. Trotz ihrer Schwächen ist Annie auf jeden Fall eine faszinierende Person, deren Geschichte es wert ist erzählt und gelesen zu werden. Insgesamt kann ich für die Umsetzung 3 ½ Sterne vergeben, welche ich auf 4 aufrunde.

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Veröffentlicht am 29.03.2023

Sympathisches Porträt einer mutigen jungen Frau

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Wer hat schon von Annie Londonderry gehört oder gelesen? Ich gehe mal davon aus: die wenigsten von Euch. Und so erging es mir auch, bevor ich dieses Buch in Händen hielt. Das Internet spuckt nicht viele ...

Wer hat schon von Annie Londonderry gehört oder gelesen? Ich gehe mal davon aus: die wenigsten von Euch. Und so erging es mir auch, bevor ich dieses Buch in Händen hielt. Das Internet spuckt nicht viele Informationen über sie aus, was auch die Autorin im Nachwort bestätigt - Annie (Londonderry) Kopchovsky existierte, mutig verließ sie 1894 ihre Familie (Mann und drei kleine Kinder) im Alter von 22 Jahren, um mit einem Fahrrad einmal um die Welt zu radeln. Dafür wird sie heute noch "gefeiert", da sie damit einen Beitrag zum Feminismus geleistet hat.
Ob es damals tatsächlich eine Wette gab, mit der Bedingung, dass sie diese Reise ohne Geld mit nur einer Wechselganitur Wäsche antreten darf, die Reise nur 15 Monate dauern darf und sie in dieser Zeit 5000 Dollar verdienen muss... darüber weiss man nichts Genaues, aber Gerüchten zufolge war es so.
Tatsache ist, sie war eine mutige abenteuerlustige junge Frau, die sich selbst perfekt vermarkten konnte und großartig Geschichten erzählen.
Und so strickt Susanna Leonard aus diesen wenigen Fakten eine sehr unterhaltsame quasi Biografie, die sich kurzweilig lesen lässt. Ihre Annie ist eine sympathische junge Frau, in die man sich gut hineinversetzen kann. Leonards Prtoagonisten sind allesamt griffig und bunt, es macht Spass den Dialogen zu folgen und den Gedankengängen Annies. Auch die Atmosphäre dieser Zeit ist stimmig.
Annie Londonderry war bekannt dafür, dass sie schillernde Abenteuergeschichten erzählen konnte und die Presse der damaligen Zeit an der Nase herumführte. Die Autorin nutzt diese Geschichten und knüpft sie gekonnt in die Erzählung ein.
Viel Fiktion befindet sich zwischen den beiden Buchdeckeln, aber dennoch könnte es durchaus genauso gewesen sein. Eine schöne und unterhaltsame Hommage an eine interessante Frauenfigur über die man leider viel zu wenig liest.

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Veröffentlicht am 26.03.2023

Eine faszinierende Frau

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Ich lese immer wieder gerne historische Romane, die sich um starke Persönlichkeiten drehen und mich mit einer fesselnden Storyline unterhalten, die mich zeitgleich etwas dazulernen lassen. Genau das ist ...

Ich lese immer wieder gerne historische Romane, die sich um starke Persönlichkeiten drehen und mich mit einer fesselnden Storyline unterhalten, die mich zeitgleich etwas dazulernen lassen. Genau das ist hier alles bei diesem Buch gegeben und ich habe den Roman in nur zwei Tagen regelrecht verschlungen.

Die Geschichte dreht sich um Annie, die eine junge Frau im damals üblichen Käfig vieler anderer Frauen ist: verheiratet, kleine Kinder, kaum Geld, winzige Wohnung. Annies Leben scheint vorherbestimmt. Bis sie von der Wette zweier Männer hört, die nicht im Ghetto leben müssen. Und von dem Siegespreis, den sie derjenigen Frau in Aussicht stellen, die mit einem Fahrrad um die Erde fährt. In 15 Monaten …

In die Storyline habe ich ohne Probleme hineingefunden. Der Schreibstil ist genau mein Fall. Er passt gut zu dem Genre, ist schön bildlich und angenehm zu lesen. Zudem ändern sich die Perspektiven immer wieder, was ich super finde, um noch mehr ins Geschehen hineingezogen zu werden.

Annie ist eine starke Persönlichkeit und ich kann mich mit ihrem Denken und Handeln absolut identifizieren. Auch wenn sie nicht fehlerfrei ist und manche Passagen etwas übertrieben rüberkamen, war sie doch eine starke Frau, die den Frauen von heute den Weg geebnet hat. Die Autorin zeichnet ein stimmiges Bild von Annie, auch wenn einiges fiktiv ist.

Zusammengefasst wurde ich wirklich gut von dem Buch unterhalten und die Geschichte um Annie wird nun noch einige Zeit nachwirken. Ich vergebe auf jeden Fall gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Tolle Erzählung über eine faszinierende Frauenbiographie

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Vorab: ich tue mich mit der Bewertung tatsächlich etwas schwer. Der Schreibstil und die Erzählung an sich sind großartig, allerdings habe ich etwas Schwierigeiten damit, wenn ich von der Protagonistin ...

Vorab: ich tue mich mit der Bewertung tatsächlich etwas schwer. Der Schreibstil und die Erzählung an sich sind großartig, allerdings habe ich etwas Schwierigeiten damit, wenn ich von der Protagonistin im Wikipedia Eintrag mehr erfahre, als im Roman insgesamt. Das ist allerdings meine Erwartungshaltung und die Faktenlage, das muss man Frau Leonard wirklich zu Gute halten, ist sehr dünn. Worum geht es? 1894. Anna Kopchovsky, später dann Londonderry, möchte aus ihren ärmlichen Verhältnissen heraus, nutzt die Chance auf einen großen Gewinn und nimmt an einer Wette teil, als erste Frau die Welt mit einem Fahrrad zu umrunden. Diese Reise wird schlaglichtartig erzählt und ist erwartungsgemäß sehr spannend. Annie nutzt die Reise, sich selbst zu emanzipieren, nimmt es dabei aber mit der Wahrheit nicht immer so genau.
Das einige Fragen offen bleiben, ist bei der dünnen Faktenlage, wie gesagt, zu erwarten gewesen. Und doch sind einige Dinge komplett ausgelassen gewesen und der zweite Handlungsstrang für mich zu offen geendet.
Der tolle Stil und Erzählweise haben mich dann alledings bei der Stange gehalten, auch waren die Charaktere sehr authentisch dargestellt.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Von einer wegbereitenden ungewöhnlichen Frau

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Annie Londonderry sollte eigentlich allen, die sich zumindest ein wenig für die Rolle und Gleichstellung der Frau interessieren, ein Begriff sein. Denn was sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts als erste ...

Annie Londonderry sollte eigentlich allen, die sich zumindest ein wenig für die Rolle und Gleichstellung der Frau interessieren, ein Begriff sein. Denn was sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts als erste Frau tat, ist auch in der heutigen Zeit ein Wagnis: auf einem Fahrrad um die Welt radeln mit nichts in der Tasche als Wechselunterwäsche.

Mich hat das Buch sofort angesprochen und neugierig gemacht. Was für eine Frau das wohl gewesen sein mochte, die sich als Familienmutter auf solch ein Abenteuer einlässt? Warum weiß heutzutage kaum einer etwas von dieser wagemutigen Person? Wie hängt das alles mit einer Wette zusammen? Susanne Leonard hat sich der Geschichte von Anna Kopochvsky, wie Annie mit bürgerlichem Namen hieß, angenommen und einen interessanten Roman daraus gemacht. Dass es nur spärliche Quellen zu dieser Reise gibt, hat die Recherche sicher sehr schwierig gemacht, aber Leonard hat sich eine gute Rahmenhandlung ausgedacht und eine amüsante Geschichte erzählt.

Im Roman wird zunächst Annies Lebenswelt und die Umstände der Wette und Annies Befürwortern in Boston dargestellt. Anschließend erfährt man aus verschiedenen Perspektiven von Annies Weltumrundung. Dabei wechselt die Erzählperspektive von Annie mit der ihrer Unterstützer und Tagebucheinträgen von Annie. Gerade letztere werden im Laufe der Zeit immer kreativer und fantastischer, da Annie, wenn man diesem Roman glaubt, dadurhc eine größere Anhängerschaft zu gewinnen versuchte. Deshalb kann wohl auch den historischen Quellen nur mit Zurückhaltung begegnet werden. Ansich finde ich es eine gute Idee, wie Leonard dem begegnet. Allerdings ist mir der Übergang an verschiedenen Stellen etwas zu holprig geraten. Denn mir war oft nicht ganz klar, wo sich Annie nun gerade befindet und auch wie sie dort hingekommen ist. Dass Annies Tagebuch, wie auch ihre Interviews in verschiedenen Zeitungen nur bedingt als Quellen taugen, soll und muss im Roman natürlich eine Rolle spielen. Trotzdem hätte es in der Erzählung für meinen Geschmack an einigen Stellen etwas klarer dargestellt werden müssen, was nun tatsächlich passiert ist, warum Annie etwas tut oder wem sie weshalb einen Bären aufbindet. Denn leider wird es im Verlaufe der Handlung doch ein wenig zu diffus, was wiederum auch die amüsanten Lügengeschichten Annies teilweise eher merkwürdig statt lustig anmuten lässt.

Ein schöner historischer Roman über eine Frau, von der man einmal gehört haben sollte. Was nun tatsächlich passiert ist und was ins Reich der Fantasie gehört, lässt sich heute natürlich nicht mehr klären. Aber die Umstände und der Schneid der Annie Londonderry sind in jedem Fall bemerkenswert.

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