Profilbild von gerlisch

gerlisch

Lesejury Star
offline

gerlisch ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit gerlisch über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2023

Matrosen für die Ewigkeit

Der Bojenmann
0

Kommissar Thies Knudsen wird zu einem makabren Leichenfund gerufen. Der "Bojenmann", eine Holzfigur die normalerweise im Fluss bei Övelgönne steht, wurde abgesägt und durch eine plastinierte Leiche ersetzt. ...

Kommissar Thies Knudsen wird zu einem makabren Leichenfund gerufen. Der "Bojenmann", eine Holzfigur die normalerweise im Fluss bei Övelgönne steht, wurde abgesägt und durch eine plastinierte Leiche ersetzt. Und es bleibt nicht bei dem einen Opfer. Knudsen steht vor einem Rätsel. Natürlich will sein Freund und Lotse a.D., Oke "La Lotse" Andersen bei der Aufklärung der Morde auch behilflich sein.
Gefallen hat mir an diesem Krimi das nordische Flair mit Beschreibungen der Gegend und den kulinarischen Köstlichkeiten. Allerdings hat mich der Schreibstil und die manchmal sehr gewollte Komik nicht erreicht und die platten Sprüche in den Dialogen irgendwann nur noch genervt. Schön fand ich es die Arbeit der Hamburger Wasserschutz- und Grenzschutzpolizei näher kennen zu lernen. Die Autoren haben ein Augenmerk auf die Globalisierung und auch auf die Arbeitsbedingungen auf Containerschiffen gerichtet und den Leser somit zum Nachdenken eingeladen.
Eigentlich hörte sich der Klappentext richtig gut an und ich erwartete eine spannende Story mit einem interessanten und gruseligen Plot und eine ungewöhnliche Mordmethode. Gelesen habe ich aber Handlungen mit langatmigen Szenen, die teilweise zu sehr im Detail beschrieben wurden und dadurch die Spannung einbüßten.
Schade, ich werde diese Krimi-Reihe sicherlich nicht weiterverfolgen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.05.2023

Mallorca-Sehnsucht

Inselperlen und Meer
0

Matilda ist schon seit Jahren mit dem attraktiven Alvaro verlobt. Als er ihr endlich einen Heiratsantrag macht, sagt sie zwar ja, aber mittlerweile scheinen ihre Wünsche nicht mehr mit Alvaros Plänen zu ...

Matilda ist schon seit Jahren mit dem attraktiven Alvaro verlobt. Als er ihr endlich einen Heiratsantrag macht, sagt sie zwar ja, aber mittlerweile scheinen ihre Wünsche nicht mehr mit Alvaros Plänen zu harmonieren.
Als sie vor ihrem kleinen Laden am Meer auf den deutschen Touristen Tom trifft, spürt sie eine starke Anziehungskraft. Doch ausgerechnet Tom hat mit seiner Verlobten bei Mathilda einen Trauring-Workshop gebucht.
Dieser Wohlfühl-Roman hat ein stimmungsvolles Cover, das beim Betrachter die Sehnsucht nach der Insel weckt. Wunderschön wurden die kleinen Lädchen am Meer dargestellt und die Freundschaft und der Zusammenhalt von Matilda und ihren vier Freundinnen wurde authentisch beschrieben.
Der Schreibstil ist locker und leicht und gut zu lesen. Leider konnte mich die Story aber nicht wirklich fesseln, mir fehlte ein bisschen der Tiefgang in den Handlungen. Auch waren diese doch eher vorhersehbar. Gern hätte ich mir zum Schluss noch eine Überraschung gewünscht. Schön fand ich die Rezepte am Ende des Romans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.04.2023

Baden-Baden im Bann der Pharaonen

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus
0

Baden-Baden 1924. Bei der Premierenfeier von Verdi's "Aida" wird im Kurhaus wird die Leiche des Tenors gefunden. Schnell steht Emmis aktueller Freund und Verehrer August unter Verdacht ihn aus Eifersucht ...

Baden-Baden 1924. Bei der Premierenfeier von Verdi's "Aida" wird im Kurhaus wird die Leiche des Tenors gefunden. Schnell steht Emmis aktueller Freund und Verehrer August unter Verdacht ihn aus Eifersucht erschlagen zu haben. Alma möchte ihrer besten Freundin helfen und begibt sich schnell zwischen Eifersuchtsdramen und altägyptischen Artefakten in höchste Gefahr.
"Der Tote im Kurhaus" ist der zweite Teil aus Der Fräulein vom Amt-Reihe des Autorenpaars Charlotte Blum. Leider hat mich die Fortsetzung dieser Cosy-Crime-Serie aus den 1920er Jahren nicht überzeugt. Was die Spannung angeht, kann dieser Fall bei weiten nicht mit dem ersten Buch mithalten.
Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr gut zu lesen und die Protagonisten wurden sowohl bildlich als auch authentisch gut in Szene gesetzt. Die Dialoge zwischen ihnen laden oft zum Schmunzeln ein, aber die Handlung an sich fand ich ziemlich langatmig. Für mein Empfinden waren die Ermittlungen zum Mord ehr nebensächlich, viel mehr ging es um Emmis und Almas Privatleben und die ständige Erwähnung des "Hausdrachens" hat mich irgendwann genervt.
Da es sich um einen abgeschlossenen Kriminalfall handelt, kann dieser Teil auch ohne Vorkenntnisse zum Vorgänger gelesen werden.
Schön fand ich die Verarbeitung der historischen Details und der politischen Konflikte in der Geschichte, ansonsten war das Buch mehr cosy als crime.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.04.2023

Zwei Grenzfälle

Grenzfall - In der Stille des Waldes
0

Auf einer Baustelle in einem Tiroler Waldgebiet werden zwei ausgestopfte Dachse gefunden, in ihrem Inneren befindet sich Babykleidung. Chefinspektor Bernhard Krammer steht vor einem Rätsel, was hat dieser ...

Auf einer Baustelle in einem Tiroler Waldgebiet werden zwei ausgestopfte Dachse gefunden, in ihrem Inneren befindet sich Babykleidung. Chefinspektor Bernhard Krammer steht vor einem Rätsel, was hat dieser grausige Fund zu bedeuten?
Auf der deutschen Seite der Alpen soll sich Alexa Jahn eigentlich von einer Schussverletzung erholen. Aber als ihr ehemaliger Kollege Jan aus Aschaffenburg vor ihrer Tür steht mit der Vermutung, dass sie in einem alten Fall den Falschen verhaftet haben, gibt es für Alexa kein halten mehr und geht mit Jan den neuen Hinweisen nach.
„In der Stille des Waldes“ ist der 3. Teil aus der Grenzfall-Reihe. Die ersten beiden Teile habe ich verschlungen, doch mit diesem Teil konnte ich nicht richtig warm werden. Vielleicht lag es daran, dass es sich hier um zwei unterschiedliche Fälle handelt, die parallel nebeneinander herlaufen und ich immer nach einem Zusammenhang gesucht habe, den hier nicht gibt.
Der Schreibstil von Anna Schneider ist wie immer leicht zu lesen und sie spart in der Story nicht mit den überaus bildlichen Beschreibungen der wunderschönen idyllischen Landschaft was ich sehr gern mag.
Alexas Fall endet zwar mit einem spannenden Showdown, allerdings empfand ich gerade ihren Fall als sehr langatmig und die Logikfehler haben mich extrem gestört.
Bei Krammer ist immer noch Perski präsent. Quereinsteiger in diese Reihe werden hier ein großes Fragezeichen vor Augen haben, denn hierzu wurden leider keine Informationen zu den Zusammenhängen gegeben.
Leider fehlten mir hier die gemeinsamen Vater-Tochter-Ermittlungen, die gerade in den beiden Büchern davor gegenwärtig waren, trotzdem bin ich gespannt wie es mit den beiden weitergeht und hoffe auf einen spannenden 4. Fall.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.02.2023

Spurlos verschwunden

Wehrlos
0

Nele wird vor den Augen ihrer Mutter Mieke von einem anderen Mädchen vom Spielplatz gelockt und entführt. Trotz sofort eingeleiteter Polizeiermittlungen und großen Suchaktionen bleibt Nele verschwunden. ...

Nele wird vor den Augen ihrer Mutter Mieke von einem anderen Mädchen vom Spielplatz gelockt und entführt. Trotz sofort eingeleiteter Polizeiermittlungen und großen Suchaktionen bleibt Nele verschwunden. Bald stellt sich heraus, dass es sich hier nicht um eine Einzeltat handelt, sondern ein gut organisiertes Netzwerk besondere Bestellungen abarbeitet.
Von Anfang an spürt man in diesem Buch die düstere Stimmung einer Thematik die leider immer wieder Realität ist. Nora Benrath fesselt den Leser gleich zu Beginn mit der Entführung der kleinen Nele und ich als Mutter möchte mir nicht vorstellen, was Mieke da durchmachen musste.
Das verarbeitete Thema Vermarktung mit Kindern auf Social-Media-Kanälen ist hochaktuell und eine Warnung an alle, welche Folgen diese Art von Offenlegung der Privatsphäre nach sich ziehen kann.
Trotz unterschiedlicher Perspektiven und relativ kurzen Kapiteln kam bei mir leider kaum Spannung auf. Hinzu kamen noch ein zäher Erzählstil und viele Wiederholungen. Zu wenig Dialoge verliehen der Story eher etwas von einer Berichterstattung. Das Ende war für mich dann eine Aneinanderreihung von unlogischen Szenen. Schade, aus dieser beklemmenden Thematik hätte man sicherlich mehr machen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere