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Veröffentlicht am 26.11.2023

Ein Ernährungsratgeber mit guter Einführung, jedoch zum Großteil eher durchschnittlichen Rezepten

Mama, ich will Brokkoli!
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Kindern Gemüse näherzubringen kann mitunter ziemlich viele Nerven kosten. Da sind meine Kinder leider keine Ausnahme, im Gegenteil. Manche Gemüsesorten sind für sie zum Glück ok, vor allem Karotten und ...

Kindern Gemüse näherzubringen kann mitunter ziemlich viele Nerven kosten. Da sind meine Kinder leider keine Ausnahme, im Gegenteil. Manche Gemüsesorten sind für sie zum Glück ok, vor allem Karotten und Maise gehen fast immer. Bei so ziemlich jeder anderen Gemüsesorte hängt es aber stark vom aktuellen Tag ab oder wie gut das Gemüse versteckt wurde.

Daher habe ich mich auch sehr auf neue Ideen hierzu von Miss Brokkoli gefreut, die mit dem Titel "Mama, ich will Brokkoli" ja durchaus einen hohen Maßstab setzt. So viel vorweg: diesen Satz von meinen Kindern zu hören, wird wohl leider auch in Zukunft eher ein Wunschtraum meinerseits bleiben. Ein paar neue Ideen hat mir das Buch aber glücklicherweise trotzdem mitgeben können.

Das Buch beinhaltet einen ausführlichen Einleitungsteil, der wirklich gut erklärt, worauf es bei einer gesunden Ernährung ankommt. Hier merkt man, dass die Autorin vom Fach ist und das finde ich ausgesprochen positiv. Zudem wird auf die Fallstricke einer vegetarischen oder veganen Ernährung hinreichend eingegangen. Wichtig auch deshalb, da im Buch ausschließlich vegane und vegetarische Rezepte enthalten sind. Ansich finde ich das sehr gut, da ich mich selbst vegetarisch ernähre und bei uns zu Hause ausgesprochen wenig Fleischprodukte gegessen werden. Trotzdem fände ich es gut, wenn dies im Klappentext oder auch zentral auf der Titelseite zu sehen wäre, um eventuelle Enttäuschungen oder Ernüchterung auf dieser Seite zu vermeiden.
Manches in der Einleitung hätte man eventuell auch etwas straffen können, aber das ist sicher auch Geschmackssache und fällt meines Erachtens nicht sonderlich ins Gewicht. Gut fand ich hier auch Erklärungen zu den so genannten Supertastern, also Menschen, die Geschmack intensiver wahrnehmen als ihre Mitmenschen und dadurch von manchen Lebensmitteln regelrecht überfordert sein können. Die Tipps, wie mit entsprechenden Kindern umgegangen werden kann, fand ich sehr gelungen, da mir das selbst als Kind gut getan hätte. Darüber hinaus gibt die Autorin gute Tipps, wie man Kinder zum Kochen animieren kann und wie man insgesamt für eine positive Atmosphäre bei Tisch sorgen kann.

Die Rezepte fand ich zum Teil leider eher ernüchtern. Vieles davon war mir bereits bekannt. Oder es gab das selbe Rezept in verschiedenen Varianten, die aber fast identisch an anderer Stelle erneut zu finden waren. Enttäuscht war ich außerdem darüber, dass nur wenige Rezepte bei uns dazu geführt hatten, dass tatsächlich mehr Gemüse gegessen worden wäre. Meiner Erfahrung nach klappt das bei manchen Gemüsesorten sehr gut, wenn man sie versteckt (wie z.B. pürierten Blumenkohl in Bechamelsoße für z.B. Mac'n'Cheese), oder anders schneidet (geraspelte Zucchini in Käsespätzle), aber da waren leider nicht viel neue Ideen für mich dabei. Die besonders grünen Lebensmittel sind bei uns leider schon seit einiger Zeit verpönt und auch hier war es nicht sonderlich zielführend, einfach das grüne Gemüse zu mixen und es ins Gericht zu integrieren, das dann weiterhin vor grüner Farbe nur so strotzt.

Ein Kochbuch, das sicher Kochanfänger*innen mit kleinen Kindern gute Impulse liefern kann. Auch all diejenigen, die sich über gesunde Ernährung bei Kindern schlau machen möchten, ist das Buch zu empfehlen. Wer jedoch spannende, gesunde neue Rezeptideen sucht, wird hier eher weniger zum Zuge kommen.

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Spannende Idee, etwas verwirrend und zum Teil langatmig umgesetzt

Die Schwarze Königin
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Von Markus Heitz habe ich schon öfter gehört bzw. gelesen und wollte nun auch unbedingt einmal einen seiner Romane lesen. "Die schwarze Königin" klang für mich sehr vielversprechend, da ich nicht nur Fantasy ...

Von Markus Heitz habe ich schon öfter gehört bzw. gelesen und wollte nun auch unbedingt einmal einen seiner Romane lesen. "Die schwarze Königin" klang für mich sehr vielversprechend, da ich nicht nur Fantasy sondern auch historische Romane gerne lese und dieser Roman versprach beides.

Interessant war für mich darüber hinaus der Handlungsort Prag, da ich vor etlichen Jahren einmal dort war. Und da ich zudem nicht viel über Siebenbürgen wusste, war auch der Aspekt, mehr über andere Teile Osteuropas kennenzulernen ein weiterer Lesegrund für mich.
Die Handlung findet einerseits im Hier und Jetzt statt, in dem Len auf einem Busausflug plötzlich in mysteriöse Angriffe verwickelt wird. Daraufhin fragt er sich, ob an den Geschichten seiner Großmutter, er sei ein Nachfahre des berühmten Vampirjägers Vlad, etwas dran sein könnte. Mithilfe einer betagten Geschichtsprofessorin, die er eher zufällig trifft, sowie einer anderen Mitreisenden, die er dazu auch noch sehr anziehend findet und mit der er hauptsächlich online kommuniziert, beginnt eine turbulente und unerwartete Weiterreise. Erwartet wird nämlich die Rückkehr der schwarzen Königin. Len hat allerdings überhaupt keine Ahnung von alledem und ist dringend auf die Hilfe von seinen Mitstreiterinnen angewiesen.

Der andere Handlungsstrang spielt in der Vergangenheit um das Jahr 1400 und erzählt die Geschichte der Barbara von Cilli und Vlad, die sich am Hofe ihres Gatten kennenlernen und gemeinsam gegen die Strigoi vorgehen.

Am Anfang haben mich die beiden Handlungsstränge etwas verwirrt, da man - wie Len und Barbara - einfach zu wenig über die Strigoi weiß und versteht. Darüber hinaus gibt es auch noch zahlreiche andere "Gruppen" die mit verschiedenen Interessen vorgehen. Dementsprechend wusste ich manchmal nicht so recht, wer nun eigentlich zu welchem "Lager" gehört und welche Ziele verfolgt. Ich fühlte mich dadurch oft noch verwirrter als Len, der ja in der Geschichte auch keine so richtige Ahnung hat. Außerdem sind leider manche Stellen für meinen Geschmack etwas zu weitschweifig erzählt, bringen die Handlung nicht wirklich voran und wirken schlicht und ergreifend überflüssig. Das fand ich mitunter sehr schade, da die eigentliche Handlung und auch das Worldbuilding sonst vermutlich insgesamt gut funktionieren würde. Leider wurde aber dadurch meine Lese- und Hörfreude deutlich getrübt. Vermutlich sollte ich aber einem anderen Buch von Markus Heitz einmal eine Chance geben, da mir sein Schreibstil sonst prinzipiell gut gefallen hat.

Gute Idee für die Story mit gelungenem Worldbuilding. Leider ist die Umsetzung für mich jedoch zu verwirrend und weitschweifig geworden, so dass es an vielen Stellen leider kein allzu großer Lese- bzw Hörgenuss für mich war.

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Veröffentlicht am 18.11.2023

Spannende Einblicke in die 70er-Modewelt Paris und YSL

Der Glanz der Zukunft. Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent
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Mit Mode und ihrer Geschichte kenne ich mich ehrlich gesagt nicht sonderlich gut aus. Umso interessanter finde ich es aber, etwas darüber in Romanform zu erfahren. Wenn dazu noch bekannte Persönlichkeiten ...

Mit Mode und ihrer Geschichte kenne ich mich ehrlich gesagt nicht sonderlich gut aus. Umso interessanter finde ich es aber, etwas darüber in Romanform zu erfahren. Wenn dazu noch bekannte Persönlichkeiten ins Spiel kommen, hat das für mich einen zusätzlichen Reiz, das (Hör)buch näher in Augenschein zu nehmen.

Bei diesem Buch muss ich ehrlich zugeben, dass es mich vor allem interessiert hat, mehr über Yves Saint Laurent zu erfahren. Den Namen Loulou de la Falaise hingegen, hatte ich noch nie gehört. Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, diese außergewöhnliche Person näher kennenzulernen, die das Interesse von YSL durch ihren besonderen Stil geweckt hat.

Zunächst lernt man Loulou näher kennen und entwickelt durch die Beschreibung ihrer eher unsteten Kindheit ein Verständnis für ihre Persönlichkeit. In Großbritannien geboren, wächst sie dort überwiegendunter strengen, wenig liebevollen Bedingungen ihrer Großmutter auf. Gleichzeitig versucht sie immer auch, aus dem Schatten ihrer berühmten Mutter zu treten, was nicht gerade einfach erscheint, wenn man das Verhalten dieser näher mitbekommt. Auf ihrem Weg ins Erwachsenwerden macht Loulou allerhand unterschiedliche, teils holprige Erfahrungen und findet aber nach und nach zu ihrem eigenen Stil und sich selbst. Ihr größtes Glück ist natürlich aber das Aufeinandertreffen mit YSL und anderen Künstlern.

Das Hörbuch fand ich sehr unterhaltsam und gut gelesen. Und es war spannend, Loulous Werdegang zu verfolgen. Der Schreibstil hat mir persönlich ebenfalls zugesagt. Für meinen Geschmack hätten manche Abschnitte von Loulous Leben vor ihrer Pariser Zeit etwas kürzer gehalten werden könne, auch wenn sie natürlich gut aufzeigen, wie sie zu der Person wurde, die sie letztlich als Muse von YSL war. Dementsprechend kommt auch YSL etwas weniger vor, als ich das angenommen hatte. Aber das kann man dem Buch selbstverständlich nicht zum Vorwurf machen.

Ein angenehmer Roman für alle Modeinteressierten der 70er Jahre, speziell in Paris. Aber auch unterhaltsam für den Werdegang einer interessanten Frau.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Schöner historischer Roman mit "Überraschungen"

Die Sterne über Venedig
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Venedig ist eine faszinierende Stadt, die ich schon lange einmal besuchen möchte. Da es im echten Leben bisher nicht geklappt hat, freut es mich aber umso mehr gedanklich in Form eines Romans dort hinzureisen. ...

Venedig ist eine faszinierende Stadt, die ich schon lange einmal besuchen möchte. Da es im echten Leben bisher nicht geklappt hat, freut es mich aber umso mehr gedanklich in Form eines Romans dort hinzureisen.

Anja Saskia Beyer entführt uns ins Venedig unserer Zeit, lässt uns jedoch auch ins vergangene Venedig zur Zeit des zweiten Weltkrieges reisen. Geschickt wird die Geschichte rund um die beiden Schwestern Nicola und Catherina mit der ihrer Nonna verwoben, wobei Nicola im Fokus der aktuellen Zeitachse steht. Erst seit kurzem ist sie vom Vater der gemeinsamen Tochter Lotta getrennt. Ihre Schwester Catherina hat sich seit einiger Zeit sehr von ihr entfernt, was sie zusehends belastet. Nonna Miranda lockt beide nach Venedig, um ihnen von der Vergangenheit zu erzählen und sie wieder miteinander zu versöhnen.

Mir persönlich hat die Geschichte der Nonna Miranda sehr gut gefallen. Es gab viele Überraschungen, verschiedenste Aspekte der damaligen Zeit wurden für meinen Geschmack gut verwoben. Dabei kommen verschiedenste Themen wie Verlust, Verrat, Mut und Liebe zum Tragen. Die Geschichte rund um die beiden Schwestern Nicola und Catherina hat mir dagegen weniger zugesagt. Sie wirkte leider etwas konstruiert und mir war daher auch schon nach wenigen Seiten klar, worum es bei dem "Streit" der beiden geht. Daher war dieser Handlungsstrang für mich weit weniger überraschend und interessant. Gegen Ende wurde es zum Glück ein wenig besser. Außerdem nahm die historische Handlung einen weitaus größeren Raum ein, was mir in diesem Fall sehr gut gefallen hat. Darüber hinaus hat mich auch die Sprecherin sehr überzeugt und konnte mich gut unterhalten.

Ein schönes (Hör)Buch, um sich ins faszinierende Venedig zu versetzen. Der historische Handlungsstrang hat mich sehr überzeugt. Der in der aktuellen Zeit spielende leider weniger. Trotzdem fand ich das Hörbuch unterhaltsam und hörenswert.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Bringt Geschichte und Kultur der Ukraine näher

Rote Sirenen
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Viktoria Belim schrieb die Geschichte ihrer Familie auf und trifft unerwartet auf eine große, interessierte Leserschaft, die die Geschichte, die Beziehung zu Russland sowie die Kultur der Ukraine verstehen ...

Viktoria Belim schrieb die Geschichte ihrer Familie auf und trifft unerwartet auf eine große, interessierte Leserschaft, die die Geschichte, die Beziehung zu Russland sowie die Kultur der Ukraine verstehen will. Genau aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden, mehr über die Ukraine und die Hintergründe des aktuellen Krieges erfahren zu können. Da ich am liebsten etwas durch die Lektüre von Romanen oder das Hören des entsprechenden Hörbuchs lerne, kam dieses Buch für mich wie gerufen.

Da die Kultur und das Miteinander in der Ukraine sich größtenteils von denen in Westeuropa unterscheidet, ist es von Vorteil, dass die Autorin in den USA gelebt hat und mittlerweile Belgien ihre aktuelle Heimat nennt. So weiß sie selbst über die Unterschiede Bescheid und kann gut die jeweils wichtigen Aspekte für ein besseres Verständnis aufzeigen. Durch Gespräche mit ihrer Großmutter und ihrem Onkel wird Viktoria neugierig, mehr über ihre Vorfahren und weitere Verwandte zu erfahren. Und so begibt sie sich an verschiedenen Orten auf die Suche. Nebenbei bringt sie dem Leser Eigenheiten sowie die Geschichte des Landes näher.

Einerseits fand ich die Erklärungen der geschichtlichen Hintergründe und das Aufzeigen der kulturellen Unterschiede sehr spannend. Auch im Hinblick auf das aktuelle Geschehen konnte ich vieles besser nachvollziehen. Andererseits springt Viktoria Belim für meinen Geschmack mitunter etwas wirr durch die (Familien)Geschichte, was es an einigen Stellen schwierig macht, der Handlung gut folgen zu können. Dies liegt zum Teil auch daran, dass sie die Vergangenheit nicht ganz so chronologisch aufrollt, wie es zum Verständnis besser geeignet gewesen wäre.
Darüber hinaus waren manche Details für meinen Geschmack ein wenig zu ausführlich. Aber darüber kann man sicherlich streiten. Durch die gute und flüssige Lesestimme der Sprecherin, habe ich mich jedoch sehr gut unterhalten gefühlt.

Trotz der mitunter etwas wirren zeitlichen Sprünge finde ich das (Hör)Buch sehr lesens- bzw. hörenswert. Es hat mir die wichtigen kulturellen Hintergründe sowie der Geschichte der Ukraine interessant und verständlich erklärt.

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