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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2023

Gelungener Genremix aus historischem Krimi und Lovestory

Straße der Schatten
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Josephs Montfort, genannt Jo, ist eine junge Frau der Upperclass, die in New York Ende des 19. Jahrhunderts aufwächst. Ihr Lebensweg scheint vorgezeichnet, eine arrangierte Ehe, die den guten Ruf der Familie ...

Josephs Montfort, genannt Jo, ist eine junge Frau der Upperclass, die in New York Ende des 19. Jahrhunderts aufwächst. Ihr Lebensweg scheint vorgezeichnet, eine arrangierte Ehe, die den guten Ruf der Familie sichert, allerdings keine Liebesheirat sein würde, gehört zum Programm. Doch damit will sich Jo nicht abfinden! Als ihr Vater vermeintlich durch Selbstmord ums Leben kommt, beginnt die junge Frau selbst zu ermitteln und sticht damit in ein Wespennest. Sie stößt auf einige Ungereimtheiten und kriminelle Machenschaften und bringt sich damit selbst in Gefahr. Bei ihren Recherchen wird sie unterstützt von Eddie Gallagher, einem jungen Journalisten, der aus Jos Familiendrama eine Story schreiben möchte. Jennifer Donnelly hat mich mit diesem historischen Krimi in flüssigem angenehmem Schreibstil verfasst, gut unterhalten! Im mittleren Teil dreht sich die Handlung für meinen Geschmack manchmal zu sehr im Kreis, doch das macht das spannende letzte Viertel, wo das Ganze noch einmal richtig an Fahrt aufnimmt, wett.

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Veröffentlicht am 26.04.2023

Etwas verschlossene und dennoch sympathische neue Kommissarin aus Schweden

Nachttod
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Im ersten Band einer neuen Krimireihe aus Schweden steht die Kriminalkommissarin Hanna Duncker. Die junge Frau hat sich vom trubeligen Stockholm nach Öland, die schwedische Ostseeinsel versetzen lassen. ...

Im ersten Band einer neuen Krimireihe aus Schweden steht die Kriminalkommissarin Hanna Duncker. Die junge Frau hat sich vom trubeligen Stockholm nach Öland, die schwedische Ostseeinsel versetzen lassen. Hier ist sie aufgewachsen, hier wurde ihr Vater vor vielen Jahren wegen Mordes verhaftet. Mit vielen Andeutungen erfahren wir über Hannas Vergangenheit und wie sehr sie unter ihr leidet. Auch hat die Ermittlerin eine gerade gescheiterte Liebesbeziehung in der schwedischen Hauptstadt hinter sich. Ihr Freund Fabian wollte mit ihr zusammen ziehen, offenbar konnte Hanna die Nähe nicht zulassen, und vermisst ihn nun dennoch. Der erste Fall am neuen Arbeitsplatz dreht sich um einen toten Teenager, ausgerechnet den Sohn Joel von Hannas Freundin aus Jugendtagen, Rebecca. Offenbar fiel dieser einem Mord zum Opfer. Es gibt so einige Verdächtige, auch Drogen sind mit im Spiel. Was verbirgt sich hinter dem Fall? Hanna bleibt sehr verschlossen, lässt niemanden wirklich an sich ran, und doch fühlte ich mich ihr verhältnismäßig nahe, das hat die Autorin gut hinbekommen. Wir lernen auch einige Kollegen der neuen Ermittlerin kennen, Johanna Mo schildert alle sehr authentisch. Ihr Schreibstil ist flüssig und angenehm, auch wenn die Ermittlungen sich viel im Kreis drehen, konnte ich das Buch nur schwer aus der Hand legen. Die wechselnde Erzählperspektive aus unterschiedlichen Sichtweisen der handelnden Personen gestaltete das Ganze sehr abwechslungsreich! Nicht alle offenen Fragen rund um die Kommissarin werden geklärt, vermutlich erfolgt dies in den beiden Folgebänden, die bereits erschienen sind. Auf jeden Fall möchte ich auch diese lesen. An dieser Stelle gibt es von mir erstmal eine Leseempfehlung für den ersten Teil von Johann Mo.

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Veröffentlicht am 19.04.2023

Ich stelle mich meiner Angst

Das Anti-Angst-Buch
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Auf den neu erschienenen Ratgeber von Professor Gustav Dobos über die Bewältigung von Ängsten hatte ich mich sehr gefreut, leide ich doch seit vielen vielen Jahren an immer schlimmer werdenden Ängsten ...

Auf den neu erschienenen Ratgeber von Professor Gustav Dobos über die Bewältigung von Ängsten hatte ich mich sehr gefreut, leide ich doch seit vielen vielen Jahren an immer schlimmer werdenden Ängsten vor engen Räumen und Situationen, aus denen ich vermeintlich nicht sofort weg komme, und über die ich keine absolute Kontrolle habe. Fortwährend bin ich auf der Suche nach neuen und kreativen Lösungsansätzen hierfür. So habe ich mich enthusiastisch an die Lektüre dieses Buches gemacht, wobei ich auch gleich feststellen musste, dass selbst das Lesen für mich mit Angst behaftet war, da ich mich dabei meiner Angst stellen und mit ihr auseinandersetzen muss. Dobos' Buch ist quasi in drei Teile gegliedert, der erste ist wissenschaftlich sehr detailliert und schildert alle biologischen und psychologischen Details von Ängsten. Das fand ich sehr interessant zu lesen, auch wenn ich einiges davon bereits wusste. Im zweiten Teil widmet der Autor sich Dingen wie Corona- und Klimakrise, die auch und vor allem jüngere Menschen betreffen. Der dritte und für mich persönlich wertvollste Teil besteht aus einem Sechs-Wochen-Programm mit Übungen, Rezepten und Achtsamkeits-Tipps. Hiervon habe ich bereits vieles, wenn auch lange noch nicht alles ausprobiert, was mir großen Spaß gemacht hat und immer noch macht. Einige der Yogaübungen versuche ich gerade fest in meinen Alltag zu integrieren, was mir sehr gut tut. Auch probiere ich mich täglich etwas zu zurück zu ziehen und an einer entspannten Atmung zu arbeiten, denn gerade die Atmung hilft mir in Angst machenden Situationen sehr! Das separate Heft für das Sechs-Wochen-Programm fand ich wirklich sehr hilfreich, und trage es oft mit mir herum. Positiv heraus heben möchte ich außerdem noch die Aspekte zum Kraft Schöpfen in der Natur, die mir gut gefallen haben! Insgesamt kann ich dieses Buch wirklich empfehlen, wenn es auch natürlich kein Allheilmittel für das Bekämpfen von schlimmen Ängsten ist, wie ich persönlich sie habe. Trotzdem glaube ich, dass mir die Tipps und Anregungen aus diesem Ratgeber noch lange eine wertvolle Stütze sein werden, und dafür gilt mein großes Dankeschön Prof. Dobos!

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Leben wir bereits im totalen Überwachungsstaat?

Going Zero
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Im neuen Thriller von Anthony McCarten steht ein Experiment des Social-Media-Moguls, Milliardärs und Chef des Tech-Konzerns Fusion, Cy Baxter, im Mittelpunkt. Um die amerikanischen Geheimdienste von seinem ...

Im neuen Thriller von Anthony McCarten steht ein Experiment des Social-Media-Moguls, Milliardärs und Chef des Tech-Konzerns Fusion, Cy Baxter, im Mittelpunkt. Um die amerikanischen Geheimdienste von seinem neusten Überwachungsprogramm zu überzeugen, hat Baxter einen Wettbewerb ausgelobt, an dem sich zehn sorgfältig ausgewählte Personen 30 Tage lang versteckt halten müssen, ohne digitale Fußabdrücke zu hinterlassen. Gelingt ihnen das, ohne aufgespürt zu werden, winkt ihnen jeweils ein Preisgeld von sage und schreibe drei Millionen Dollar. Die Protagonistin hierbei ist außer Cy Baxter die 30jährige Bibliothekarin Kaitlyn, die an dem Experiment teilnimmt, und von der der Medienmodul denkt, sie wäre eine der einfach gestricktesten Kandidatinnen und mit Sicherheit für ihn und sein Team innerhalb kürzester Zeit zu finden. Doch natürlich kommt es anders als man denkt, und Kaitlyn entwickelt sich als richtig harter Brocken, bleibt für Baxter tatsächlich nahezu unauffindbar und scheint ihn immer wieder an der Nase herum zu führen. Denn wie wir nach und nach erfahren, treibt die Bibliothekarin nicht unbedingt in erster Linie das Preisgeld an, sie verfolgt ganz andere Ziele. In recht kurzen Kapiteln, die aus unterschiedlichen Perspektiven der einzelnen Teilnehmer bzw. Baxter selbst erzählt werden, was die Sache sehr spannend und abwechslungsreich macht, erfahren wir nach und nach, wie Kaitlyn und die anderen neun Teilnehmer, jeder auf seine Art und Weise, versuchen, den Überwachungssystemen zu entkommen. Keine Kreditkarten, keine Handies, alles, womit man digitale Spuren hinterlässt, gilt es zu vermeiden, und somit gestaltet sich heutzutage das Leben tatsächlich schwierig. In flüssigem spannenden Schreibstil schildert McCarten dieses Experiment. Ich als Leser wollte natürlich wissen, wie sich dieser Plot entwickelt, was letztendlich dahinter steckt und konnte deshalb das Buch kaum aus der Hand legen. Ein bisschen fehlte mir zugegebenermaßen die Nähe zu den neun anderen Teilnehmern, deren Geschichte und Beschreibung immer nur kurz angerissen wurde. Das Ganze hätte für meinen Geschmack ruhig um einige hundert Seiten länger und ausführlicher sein können. Im letzten Drittel gibt es eine dramatische Wendung und alles nimmt nochmal zusätzlich an Fahrt auf. Ich fand die Idee des Thrillers wirklich spannend und originell, auch wenn sie durchaus noch ausbaufähig gewesen wäre. Trotzdem gibt es von mir eine unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 29.03.2023

Neue Krimireihe mit Auftakt in Siebenbürgen

Tod in Siebenbürgen
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Paul Schwarzmüller, alleinstehender Investigativjournalist in den späten Vierzigern, muss überraschend an seinen Geburtsort in Siebenbürgen fahren, nachdem seine Tante ihm dort einen runter gekommenen ...

Paul Schwarzmüller, alleinstehender Investigativjournalist in den späten Vierzigern, muss überraschend an seinen Geburtsort in Siebenbürgen fahren, nachdem seine Tante ihm dort einen runter gekommenen Hof vermacht hat. Paul war vor ca. 35 Jahren dort mit seinem mittlerweile verstorbenen Vater überstürzt geflohen. Eigentlich plant der Journalist einen nur kurzen Aufenthalt in Rumänien, doch als sein Jugendfreund, den er dort wieder
trifft, an seinem Arbeitsplatz als Touristenführer in einem Draculaschloss plötzlich in einen Mordfall verwickelt wird und Haupttatverdächtiger zu sein scheint, ermittelt Paul auf eigene Faust, um Sorin, an dessen Schuld er zweifelt, zu helfen. Dabei lässt ihn auch die eigene Familiengeschichte und die damit verbundenen Geheimnisse nicht los, und sowohl darüber als auch über die Verstrickungen im Dorf bringt seine Recherche einiges zutage. Lioba Werrelmann hat mit diesem Auftakt zu einer neuen Krimireihe einen unterhaltsamen Fall vorgelegt, der mich bestens unterhalten hat. Vor allem hat mir die ausführliche Schilderung des Landstriches Siebenbürgen gefallen, die Beschreibungen der Landschaft, aber auch der dort lebenden Menschen und sogar immer wieder die vielen regionalen Köstlichkeiten der Küche Rumäniens, die die Autorin nennt. Das macht für mich ein ganz besonderes Flair des Romans aus, das mich wirklich immer wieder begeistert hat. Zwar hätte ich mir insgesamt etwas mehr Spannung bezüglich des Kriminalfalles gewünscht, doch letztendlich hat das interessante Privatleben des Ermittlers Paul Schwarzmüllers das kleine Manko wieder wett gemacht. Ich freue mich schon jetzt auf den hoffentlich bald erscheinenden nächsten Fall aus dieser Reihe! Von mir gibt es hierfür auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

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