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Veröffentlicht am 26.07.2023

Realitätsnah

Going Zero
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Inhalt: Zum Wohl der nationalen Sicherheit hat die CIA in Zusammenarbeit mit Silicon-Valley-Wunderkind Cy Baxter ein ultimatives Überwachungsprojekt entwickelt. Zehn Personen sind für den letzten Betatest ...

Inhalt: Zum Wohl der nationalen Sicherheit hat die CIA in Zusammenarbeit mit Silicon-Valley-Wunderkind Cy Baxter ein ultimatives Überwachungsprojekt entwickelt. Zehn Personen sind für den letzten Betatest ausgewählt worden, bei dem es darum geht, alle Datenspuren auf null zu reduzieren und 30 Tage unentdeckt zu bleiben. Eine von ihnen ist, als vermeintlich leichte Beute, die als Erste gefunden werden würde, eine unauffällige Bibliothekarin aus Boston. Doch Kaitlyn Day schafft es, die Jägerteams immer wieder zu überraschen, und erweist sich als talentierter als alle anderen Spielteilnehmer. Für sie geht es um viel mehr als 3 Millionen Preisgeld.

"Going Zero" ist der erste Roman, den ich vom Autor Anthony McCarten gelesen habe. Ich war sehr neugierig, da der Autor ebenfalls diverse Skripte zu bekannten Filmen geschrieben hat. Der Roman wird in kurzen Kapiteln aus wechselnder Sicht der Protagonisten wiedergegeben. Ich fand es spannend und beeindruckend, mitzuerleben wie das private Unternehmen von Cy Baxter Jagd auf die 10 "Zeros" macht, um sie vor Ablauf der 30 Tage zu finden. Gruselig muteten dabei die diversen Methoden und technischen Möglichkeiten an, insbesondere weil der Ablauf und die Technik bereits existieren. Insofern hat der Thriller eine realitätsnahe Komponente, die einen ein ums andere mal verunsichert und grübeln lässt. Insbesondere, wenn man an die aktuellen Entwicklungen im Bereich Social Media bedenkt. Die Protagonistin Kaitlyn Day schafft es mit großer Anstrengung immer wieder, den Fängen von Cy Baxter zu entwischen und der Roman gipfelt zuletzt in einer überraschenden Wendung. Den elaborierten Sprachstil empfand ich als angenehm, allerdings haben detailreiche Beschreibungen dazu geführt, dass eine "Hochspannung", in der ich nur so über die Seiten fliege, ausblieb. Der Thriller war packend und ich wollte stets wissen, wie es ausgeht, aber dennoch kam ich von der Seitenanzahl aufgrund der Dichte der Beschreibungen und Gedanken einzelner Figuren nur langsam voran. Hier hätte eine abschnittsweise Ausdünnung ein rasanteres Tempo ermöglichen können, denn ein Pageturner ist es leider nicht.

Schlussendlich beendete ich den Roman mit einem flauen Gefühl - die Grundidee, Sicherheit mit Überwachung der individuellen Freiheit gegenüberzustellen, ist wichtig und hier erschreckend realitätsnah aufgearbeitet worden.

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Kein Thriller

One of the Girls
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Lexis Junggesellinnenabschied hätte so traumhaft werden können – gemeinsam mit ihren 5 Freundinnen in einer Villa auf einer griechischen Insel. Doch leider trügt die Idylle und schon bald wird klar, dass ...

Lexis Junggesellinnenabschied hätte so traumhaft werden können – gemeinsam mit ihren 5 Freundinnen in einer Villa auf einer griechischen Insel. Doch leider trügt die Idylle und schon bald wird klar, dass jede Frau etwas zu verbergen hat. Als die Masken fallen, kommt es zur Eskalation und einer Leiche…

Auf diesen Roman war ich unglaublich gespannt! Als großer Fan der Serie Pretty Little Liars fühlte ich mich vom Klappentext direkt angesprochen. Das Setting ist unglaublich toll und die Idee der Geschichte hat mich sehr angefixt! Insgesamt konnten meine hohen Erwartungen leider nicht vollends getroffen werden. Der Roman hat mit einem melodischen, bildhaften Sprachstil einen wirklich tollen Lesefluss und konnte mit der ein oder anderen Überraschung aufwarten, leider fehlte es mir jedoch an Thriller-Elementen und raffinierten Plot-Twists. Wirklich gegruselt habe ich mich nicht. Zwar gab es spannende Szenen und ich wollte stets wissen, wie es weiter geht, aber der richtige „Thrill“ und die Gänsehaut blieben aus. Einen Pretty Little Liars Moment hatte ich daher nicht. Dennoch hat mir der Roman in der Gesamtkonstellation gut gefallen und war vor allem sehr kurzweilig. Ich würde ihn aber eher als spannenden Frauenroman bezeichnen, da vor allem die zwischenmenschlichen Verhältnisse der einzelnen Frauen zueinander im Fokus standen. Das Finale war für mich doch recht überraschend, sodass ich trotz ausgebliebenem Grusel mit einem „zufriedenen“ Gefühl aus dem Roman ging.

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Leichte Kost

Sylt oder Süßes
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Inhalt: Hotelchefin Doreen Grüning, 43, durchtrainiert, kontrolliert und immer im Kaloriendefizit, soll einen abgerockten Zeltplatz auf Sylt zum Luxus-Glamping-Resort umgestalten. Keine leichte Aufgabe, ...

Inhalt: Hotelchefin Doreen Grüning, 43, durchtrainiert, kontrolliert und immer im Kaloriendefizit, soll einen abgerockten Zeltplatz auf Sylt zum Luxus-Glamping-Resort umgestalten. Keine leichte Aufgabe, denn alles soll heimlich und unauffällig vonstatten gehen, um nicht den Zorn der Sylter Heimatschutz-Aktivisten zu erregen. Doch die Jungs vom Camping-Restaurant und die eigenwillige Rezeptionistin Stine kommen ihr auf die Schliche und sind alles andere als begeistert, dass auch noch dieses Sylter Kleinod den Reichen und Schönen geopfert werden soll. Heimlich beschließt die Campingplatz-Crew, Doreen umzustimmen. Die Jungs gehen mit ihr surfen und bekochen sie. Und Stine bringt ihr zur Entspannung das Stricken bei. Schon lange hatte Doreen nicht mehr so viel Spaß. Doch als ihr ihre Hosen nicht mehr passen und das ganze Projekt zu scheitern droht, zieht sie die Notbremse: Ab sofort hält sie wieder eisern Diät und bestellt schon mal die Bagger. Wäre da nur nicht der Ur-Sylter Hinnerk, der ein so freies und anderes Leben lebt und ihr zeigt, wie gut es tut, loszulassen …

Ich habe bereits mehrere Sylt-Romane der Autorin Claudia Thesenfitz gelesen und mag den lockeren Schreibstil und das Setting auf meiner Lieblingsinsel. Auch der neueste Roman war wieder kurzweilig und unterhaltsam. Mir hat vor allem die Wandlung der Protagonistin Doreen von einer unsympathischen und kontrollsüchtigen Frau mittleren Alters hin zu einer liebenswerten, entspannteren Campingplatz-Bewohnerin gefallen. Das Ende wurde mir persönlich etwas zu schnell abgehandelt, insbesondere für die beginnende Romanze hätte ich mir noch mehr Szenen der Zweisamkeit gewünscht. Nichtsdestotrotz habe ich mich wieder gut unterhalten gefühlt. Insgesamt leichte Kost für Zwischendurch!

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Veröffentlicht am 28.04.2023

Hat mich nicht umgehauen

Die Liebe an miesen Tagen
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Als Clara und Elias aufeinander treffen, sind sie sofort Feuer und Flamme füreinander. Doch Clara zweifelt, ob der Altersunterschied, der die beiden trennt, zu groß sein könnte. Ein Schicksalsschlag lässt ...

Als Clara und Elias aufeinander treffen, sind sie sofort Feuer und Flamme füreinander. Doch Clara zweifelt, ob der Altersunterschied, der die beiden trennt, zu groß sein könnte. Ein Schicksalsschlag lässt die beiden ihre Beziehung zueinander noch einmal überdenken – ob sie auf einen gemeinsamen Nenner kommen können?

Ewald Arenz kann wirklich wunderschön schreiben. Sein bildhafter Schreibstil ist nahezu melodiös, ohne überbordend zu sein. Dieses Maß muss man erstmal treffen – Chapeau! Insofern wurden meine Erwartungen bei seinem neuesten Roman „Die Liebe an miesen Tagen“ getroffen. Inhaltlich konnte mich die Geschichte allerdings leider nicht abholen. Die Idee des Romans fand ich sehr spannend. Zwei Figuren mittleren Alters, die sich noch einmal richtig verlieben – eine schöne Idee. An der Ausführung haperte es jedoch. Einerseits blieben mir die Figuren zu blass, andererseits standen mir zu sehr diverse Krankheiten und Schicksalsschläge im Vordergrund. Ich fühlte mich zu keinem Zeitpunkt richtig angekommen. Hin und wieder wirkten Dialoge hölzern. Insgesamt hat mich der Roman nicht so richtig überzeugen können – ich werde es aber bei weiteren Romanen des Autors gerne wieder versuchen!

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Die kleinen Momente

Die Sekunde zwischen dir und mir
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In ihrem Romandebüt „Die Sekunde zwischen dir und mir“ befasst sich die Autorin Emma Steele mit einer Liebesgeschichte auf spezielle Art. Das frisch wiedervereinte Paar, bestehend aus Robbie und seiner ...

In ihrem Romandebüt „Die Sekunde zwischen dir und mir“ befasst sich die Autorin Emma Steele mit einer Liebesgeschichte auf spezielle Art. Das frisch wiedervereinte Paar, bestehend aus Robbie und seiner Freundin Jenn, ist mit dem Auto unterwegs auf dem Weg nach Hause. Als sie sich mit den Worten „Ich muss dir etwas sagen“ zu ihm umdreht, kommt jedoch ein LKW frontal auf sie zugerast. Den Tod vor Augen wird Robbie unfreiwillig Zuschauer von Jenns wichtigsten Erinnerungen. Um das Lenkrad noch rechtzeitig rumreißen zu können, muss er allerdings dringend Jenn „aufwecken“ und ihren Gedankenstrudel, in dem sie beide feststecken, beenden.

Aus diesem eigentlich klassischen Liebesroman sticht vor allem der Erzählstil der Autorin hervor: In wild wechselnden Abschnitten werden bruchstückhaft Erinnerungen dargestellt, die sich um Jenns Kindheit und Jugend sowie um ihre Partnerschaft mit Robbie drehen. Erst nach und nach wird den Beteiligten dabei gewahr, wo sie sich befinden. Darüber hinaus wechselt die Erzählperspektive zwischen Robbie und Jenn in den einzelnen Erinnerungen hin und her. Beim Lesen hatte ich zunächst Schwierigkeiten bei den diversen und rasanten Sprüngen mitzukommen. Nach Eingewöhnung entwickelte die Geschichte allerdings einen leichten Sog – gerne wollte ich herausfinden, was Jenn Robbie denn nun unbedingt mitteilen wollte. Hier musste ich mich sehr gedulden, denn erst ganz zum Schluss wird das große Geheimnis gelüftet. Das Ergebnis hat mich dann leider etwas ernüchtert. Nicht alle Motive konnte ich vollends nachvollziehen. Zudem konnte ich trotz Gewöhnung an den besonderen Erzählstil bis zuletzt keine Bindung zu den Protagonisten aufbauen. Das lag einerseits am Erzählstil, der mich gefühlt nicht nah an die Figuren heranließ, andererseits an den Figuren selbst, die mir nicht unbedingt sympathisch waren. Insbesondere Robbie wirkte auf mich wie ein kleines, Ich-bezogenes Kind und zudem auch sehr oberflächlich. Jenn hingegen kam mir wie der typische „People-Pleaser“ vor. So richtig warm wurde ich mit ihr jedoch ebenfalls nicht, oftmals hatte ich einfach nur Mitleid mit ihr. Gut gefallen hat mir, wie sich beide Figuren im Verlauf der Geschichte verändern. Dies wurde von der Autorin wirklich schön herausgearbeitet.

Der Sprachstil ist durchgehend elaboriert und lebt von vielen Details und Beschreibungen. Der Autorin gelingt es unfassbar gut, die kleinen Momente des Alltags einzufangen, die das Leben ausmachen. Das hat mir grundsätzlich wirklich gut gefallen. Allerdings musste ich mich ab ca. der Hälfte des Romans sehr motivieren, weiterzulesen. Denn die Detailverliebtheit und die ständig wechselnden Erinnerungen an andere Zeiten und an andere Orte, wodurch ich mit den Figuren nicht so recht mitfühlen konnte, wurden auf Dauer etwas zäh und langatmig. Hierdurch flaute der Spannungsbogen für meinen Geschmack zu sehr ab.

Schlussendlich ließ mich der Roman zwiegespalten zurück und auch jetzt bin ich noch hin- und hergerissen. Die Grundidee des Romans ist wirklich klasse – emotional gepackt hat es mich aber leider nicht.

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