"Der Weise sagt: eine Sekunde Wut kann mehr zerstören, als du in einem Jahr Arbeit aufbauen kannst." (Aus Japan)
Der Ermittler Kenjiro Takeda, eigentlich Inspektor der Mordkommission in Tokio ist für ein Austauschprogramm in Hamburg. Trotzdem er das Wetter Hamburgs und die deutschen Eigenheiten noch nicht so gut kennt, hat er sich inzwischen gut eingelebt. Seine Eigenheiten wie die Vorliebe für Jazz, Whisky, seine Liebe zu Frauen und seine spezielle Teezeremonie bleibt er auch in Hamburg treu. Ihr neuer Fall dreht sich um den Internetexperten Markus Sassnitz. Dieser wurde tot aufgefunden, nachdem er überfahren und nackt am Tatort liegen gelassen wurde. Wie sich jedoch herausstellt, war dies nicht die Todesursache, den er wurde danach erstickt. Schnell stellen Ken und Claudia fest, das Sassnitz nicht nur Freunde hatte. Für Claudia rückt seine Ehefrau Susanne an erster Stelle der Verdächtigen, da ihr Mann sie betrogen hatte. Für Ken jedoch ist Susanne Sassnitz faszinierend, da sie eine besondere Liebe für die japanische Kultur hat. Doch ebenfalls hätte sein Kollege Armin von Suttner ein gutes Motiv, falls er herausbekommen hätte, das Sassnitz längst Pleite war. Außerdem geht es noch um den Tod eines kleinen Kindes, das vom Balkon gefallen ist, war es Mord oder ein Unfall?
Meine Meinung:
Die Kooperation eines japanischen Ermittlers in Hamburg hatte mich neugierig auf diesen Krimi gemacht. Der Schreibstil war sehr unterhaltsam und gleichzeitig prägnant durch die Einflüsse der japanischen Lebensarten von Kenjiro Takeda. Lediglich die vielen japanischen Wörter fand ich ein wenig anstrengend und der extreme Alkoholkonsum der beiden Ermittler fand ich auch nicht gut. Ich kann mir kaum vorstellen, da jemand nach dem Konsum einer Flasche Whisky am nächsten Tag wieder voll im Einsatz sein kann. Das der Fall Sassnitz dann in Vordergrund rückte, wunderte mich ein wenig, da der Krimi mit dem Sturz eines Kindes vom Balkon begann. Dafür waren die Charaktere sehr ausgeklügelt und gut beschrieben, auch wenn ich mir Ken nicht mit langen Haaren vorstellen konnte. Doch seine Lebensart, wie die Liebe zum Jazz, sein Saxofon spielen nach Feierabend um herunterzukommen, seine Liebe zu Frauen und dem gleichzeitigen nachtrauern um seine Ehe und seine spezielle Teezeremonie fand ich gut. Dadurch hat mich der Autor ein wenig in die japanische Kultur, Denkweise und Lebensart von Ken mitgenommen. Mir erschien, dass der Autor eine besondere Liebe zu Japan hat oder aber nur gut recherchiert hatte. Claudia Harms dagegen war eher die besonnene, aber auch recht einsame Kollegin, die ebenso wie Ken gerne einmal zu viel ins Glas geschaut hatte. Trotzdem hatte sie immer alles im Blick und auch am Ende das Gespür das Ken ihre Hilfe benötigt. Für mich war die beiden ein gutes und harmonisches Gespann, die selbst bei Karaoke singen noch toll sind. Lediglich die Spannung kam mir vor lauter japanischer Kultur ein wenig zu kurz. Trotzdem gebe ich diesem Krimi 4 von 5 Sterne für die gute Unterhaltung.