Roman | Nominiert für den Literaturpreis Ruhr 2023
Ein tragikomischer Familien-Roadtrip auf den Spuren der verschollenen Großmutter
Salesche, ein Dorf in Polen 1990: Jarek und seine Eltern packen ihre Sachen. Sie wollen nach Deutschland aussiedeln, so wie Oma Agnieszka, die acht Jahre zuvor die Flucht angetreten hatte. Doch wovor war sie wirklich geflohen? Niemand will es dem 14-Jährigen sagen. Als Jarek ins Schlepperauto steigt, das sie von Schlesien über die Grenze bringen soll, weiß er nur eins genau: Er wird nicht zurückkehren. Im sich wiedervereinigenden Deutschland, sagt man ihm, warte ein besseres Leben. Doch statt zu Agnieszka nach Hannover zu fahren, geht es für die Sobotas schnurstracks in die Aussiedlerlandestelle Hamm, um dort ihre Anträge zu stellen. Und auch nachdem sie die Aufnahmebestätigung in Deutschland erhalten, rückt das Wiedersehen mit der Großmutter in immer weitere Ferne. Jarek beginnt, dem Schweigen seiner Eltern zu misstrauen, bis sich am ersten Weihnachtsabend im
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gelobten Land
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die Teile des Familienpuzzles plötzlich folgenreich ineinanderfügen.
»Eine warmherzige, humorvolle Geschichte, die in einem Roadtrip von Oberschlesien bis nach Deutschland führt und die – frei von Kitsch und in einer poetischen Sprache – mit liebenswerten Figuren vom Suchen und Ankommen erzählt.«
Pierre Jarawan
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Jarek und seine Familie wollen unbedingt von Polen nach Deutschland auswandern. Doch die Eltern erzählen ihm nicht alles und so beginnt für alle Beteiligten eine wahre Odyssee mit einigen Abenteuern, die ...
Jarek und seine Familie wollen unbedingt von Polen nach Deutschland auswandern. Doch die Eltern erzählen ihm nicht alles und so beginnt für alle Beteiligten eine wahre Odyssee mit einigen Abenteuern, die zu bestehen sind. Schließlich am Weihnachtsabend kommt es zum Showdown. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist warmherzig und gefühlvoll geschrieben und man kann sich sehr gut in die Figuren hineinversetzen. Auch das Cover passt. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter.
Jarek flieht 1990 zusammen mit seinen Eltern aus Polen nach Deutschland. Er ist der Meinung, sie wollen die Großmutter (be)suchen. Doch schon bald stellt er fest, dass dies seinen Eltern so gar nicht wichtig ...
Jarek flieht 1990 zusammen mit seinen Eltern aus Polen nach Deutschland. Er ist der Meinung, sie wollen die Großmutter (be)suchen. Doch schon bald stellt er fest, dass dies seinen Eltern so gar nicht wichtig ist.
Die Flucht und das Leben in Deutschland wird sehr eindrücklich vom Autor beschrieben. Man spürt förmlich die Anspannung und kann die Stimmung der Familie gut nachvollziehen. Ein spannendes Buch mit geschichtlichem Bezug.
Anfang der 1990er-Jahre, der 14-jährige Jarek und seine Eltern ergreifen die unverhoffte Gelegenheit und reisen, versehen mit einer Einladung der vor Jahren geflüchteten Großmutter, nach Deutschland, ...
Anfang der 1990er-Jahre, der 14-jährige Jarek und seine Eltern ergreifen die unverhoffte Gelegenheit und reisen, versehen mit einer Einladung der vor Jahren geflüchteten Großmutter, nach Deutschland, um zu bleiben. Die Erwartungen sind hoch, was sie dort erst einmal antreffen ernüchternd. Die Flüchtlingsunterkunft im Ruhrgebiet, die behördlichen Abläufe, die Ressentiments, Vorurteile, das Unwillkommensein auch unter dem Status als Aussiedler, das ist harter Tobak, nicht nur für die Familie selbst. Auch uns, die wir als Leser sozusagen vor der Scheibe sitzen und das Geschehen beobachten, rüttelt dies das ein oder andere Mal auf und lässt uns den Kopf schütteln, über das, was auch irgendwie 'wir' da tun. Aber zum Glück gibt es ja auch den Humor und davon findet sich hier eine Menge, der immer wieder zum Schmunzeln einlädt und dadurch alles ein wenig lockerer macht. Gerade Jarek selbst nimmt die Dinge mit einer so positiven Haltung hin, alle Achtung.
Eine sehr angenehm zu lesende unterhaltsame Geschichte mit ordentlich Ernst zwischen den Zeilen und einer humorigen Note, die das Ganze zu einer runden Sache macht.
Jarek reist mit seinen Eltern aus Polen aus nach Deutschland. Ermöglicht wird ihnen dies durch eine Einladung von Jareks Großmutter, die schon Jahre zuvor nach Deutschland verschwunden war. Eigentlich ...
Jarek reist mit seinen Eltern aus Polen aus nach Deutschland. Ermöglicht wird ihnen dies durch eine Einladung von Jareks Großmutter, die schon Jahre zuvor nach Deutschland verschwunden war. Eigentlich haben Jareks Eltern mit ihr keinen Kontakt mehr, weil sich Jareks Vater von ihr verraten würde. Nun erhofft sich Jarek, seine Großmutter endlich wieder sehen zu können. Doch die Einreise nach Deutschland und der Neustart dort gestalten sich schwerer, als die Familie gedacht hat. Zunächst stranden sie in einem Auffanglager und müssen sich erst als „gute Deutsche“ erweisen, die sie als Schlesier einst gewesen sind. Dabei stellt sich Jarek immer mehr die Frage, ob Deutschland wirklich das gelobte Land ist, von dem er und seine Freunde in Polen immer geträumt hatten.
Die Erzählung ist gerade zu Anfang sehr episodenhaft angelegt. Sie wechselt zudem zwischen verschiedenen zeitlichen Ebenen: die Ausreise der Sobotas, ihr Leben zuvor in Polen, das Leben und die Ehe von Oma Agnieszka und ihre Flucht. Auch sind die Figuren anfänglich noch ein wenig klischeehaft und bisweilen zu sehr komikerhaft angelegt. Da gibt es den deutschen Schlepper, den polnischen Aussiedler mit Westware und -wagen auf Heimaturlaub, den versoffenen Onkel, den schlitzohrig-pfiffigen Freund von Jarek. Und Jarek selbst sowie sein Vater wirken bisweilen sehr naiv und komisch ungeschickt.
Aber spätestens mit dem Erreichen des Auffanglagers entfaltet sich eine Handlung, der man besser folgen kann. Der Leser begleitet die Familie in eine für sie ungewisse Zukunft in einem doch mehr als erwartet fremden Land. Die Aufnahme sowohl von Seiten der Behörden als auch der Bewohner ist nicht immer herzlich, und es schlagen ihnen viele Vorurteile und typische Klischees entgegen. In der Erzählung klingen nun auch nachdenkliche und mal ganz dezent versteckte, mal recht offen formulierte kritische Zwischentöne an. Und Jareks ganz eigene Art, die Dinge zu sehen und einzuordnen, mal naiv staunend, mal etwas schalkhaft, aber immer großherzig und ohne bösen Hintergedanken lässt ihn das Herz des Lesers dann doch gewinnen. Und am Ende vermisst man ihn und wüsste dann doch gerne, wie seine Geschichte und die seiner Famile weitergeht in Deutschland, dem einst so gelobten Land.
Nachbemerkung: Das Cover ist einfach umwerfend. Solch wunderschöne Farben! So ein sattes, warmes Gelb und Braun der Streifen des weiten Feldes. Das schafft eine ganz tolle Atmosphäre!
Im Jahr 1990 machen sich Jarek und seine Eltern mit einem Touristenvisa von Salesche, einem kleinen Dorf in Polen, auf, um nach Deutschland zu reisen. Doch sie haben nicht die Absicht, wieder zurückzukehren.
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Im Jahr 1990 machen sich Jarek und seine Eltern mit einem Touristenvisa von Salesche, einem kleinen Dorf in Polen, auf, um nach Deutschland zu reisen. Doch sie haben nicht die Absicht, wieder zurückzukehren.
In 40 kurzen Kapiteln erzählt Mariusz Hoffmann die Geschichte einer Aussiedlerfamilie aus der Sicht des 14jährigen Jareks. Immer wieder wird die Vergangenheit in Polen eingeblendet, was zum Verstehen der Gedanken und Gefühle des Jungen beiträgt. Humorvolle Episoden brachten mich so manches Mal zum Schmunzeln. Andererseits stimmten mich die Probleme und Schwierigkeiten, die die Familie nach der Einreise in Deutschland hatten, sehr nachdenklich.
Die Handlung ist fesselnd, authentisch und nachvollziehbar. Der flüssige und teilweise sehr humorvolle Schreibstil machte das Lesen zu einem Vergnügen.
Mein Fazit:
Ein toller Roman, den ich sehr gerne weiterempfehle. 4 Sterne.