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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2023

Ein Highlight!

Der Morgen (Art Mayer-Serie 1)
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„Der Morgen“ ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe mit dem Ermittlerteam Artur „Art“ Mayer und Nele Tschaikowski und spielt in Berlin.

Das knallige Cover in pink rief nicht gerade dezent „nimm mich ...

„Der Morgen“ ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe mit dem Ermittlerteam Artur „Art“ Mayer und Nele Tschaikowski und spielt in Berlin.

Das knallige Cover in pink rief nicht gerade dezent „nimm mich mit!“, als ich mich eines Abends durch das Online-Angebot neuer Bücher klickte. Angepriesen als „das Thriller-Ereignis des Jahres“ war ich erst mal skeptisch, allerdings völlig unbegründet.

Mit dem abgebrühten Art Mayer, Typ „harte Schale, weicher Kern“ und der jungen und schlauen Nele Tschaikowski hat Marc Raabe ein interessantes Ermittlerduo in den Ring geworfen. Es hat einfach nur Spaß gemacht, den Schlagabtausch der beiden zu verfolgen.

Der Fall selbst ist mit dem Konstrukt rund um den Bundeskanzler nicht nur innovativ und intelligent aufgebaut, sondern enthält auch viele Wendungen, die ich überhaupt nicht kommen sah. Wie viel kann man in einen Thriller packen? Marc Raabe so: Ja!

Dass Art Mayer auch noch selbst in den Fall verstrickt zu sein scheint, macht das Ganze noch eine Spur spannender!

Rückblenden und mehrere Handlungsstränge, so wie die Einbindung brandaktueller Themen haben das Leseerlebnis zu einem wahren Genuss gemacht.

Die Geschichte gipfelt in einem dramatischen Showdown und das Ende war für mich eine echte Überraschung.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Highlight!

Tod in der Schorfheide
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Nachdem mir „Wenn das Böse nach Brandenburg kommt" so hervorragend gefallen hatte, habe ich nun auch das in meiner damaligen Rezension (LINK) erwähnte Debüt von Richard Brandes gelesen. Und bin noch völlig ...

Nachdem mir „Wenn das Böse nach Brandenburg kommt" so hervorragend gefallen hatte, habe ich nun auch das in meiner damaligen Rezension (LINK) erwähnte Debüt von Richard Brandes gelesen. Und bin noch völlig aufgewühlt vom Leseerlebnis - während mir das zweite Buch vor allem wegen seines ruhigen Erzählstils gefallen hat, bei dem sich die Spannung langsam aufbaut, so ist sein Erstlingswerk ein wahres Feuerwerk. Von Anfang an war ich in den Bann der Geschichte gezogen und der Plotttwist hat mich umgehauen - dieses Ende hatte ich nicht erwartet. Ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können und es in einem Zug durchgelesen.

Damit ist „Tod in der Schorfheide“ in meiner Wahrnehmung ein ganz anderes Buch als „Als das Böse nach Brandenburg kam“ - das finde ich höchst faszinierend und beeindruckend. Mir hat der Debütkrimi von Richard Brandes sogar noch besser gefallen, was die 5/5 Sterne-Bewertung hier direkt vorwegnimmt.

Kommissarin Carla Stach und ihr Kollege Maik Frosch sowie Julia Engel, die diesmal noch im Vermisstendezernat hospitiert, habe ich in Band 2 ja bereits kennengelernt und vielleicht fiel mir der Einstieg in die Geschichte so auch leichter. Meist aus den Perspektiven von Carla und Julia, aber auch in einzelnen Kapiteln aus Sicht anderer Protagonisten erzählt, nimmt Brandes seine Leser*innen in zwei zunächst völlig separat verlaufenden Erzählsträngen mit.

Ein brutaler Mord, bei dem das Opfer lebendig verbrannte, und ein vermisstes Mädchen beschäftigen das Team der Mordkommission sowie das Vermisstendezernat. Wenig ist, wie es zunächst scheint, und nach und nach ergibt sich eine komplexe und hintergründige Geschichte.

Wie auch im zweiten Buch erkennt man Brandes’ Hauptberuf (Psychotherapeut) bei der Ausgestaltung der Charaktere, sowohl bei den Ermittelnden als auch bei den Täterinnen und Tätern. Während im zweiten Band eine düstere Stimmung über allem lag, fand ich dieses Buch deutlich positiver und dynamischer. Wie schon erwähnt, fasziniert mich der Unterschied in der (von mir wahrgenommenen) Tonalität zwischen zwei Büchern desselben Autors, bei denen Protagonisten und Schauplätze identisch bzw. ähnlich sind.

„Tod in der Schorfheide“ ist einer der besten Krimis, die ich jemals gelesen habe. Spannend geschrieben, ohne Längen, mit vielschichtigen und sympathischen, authentischen Charakteren und einer durchdachten, aufwühlenden und plausiblen Story, die vor den Abgründen des menschlichen Verhaltens nicht zurückschreckt.

5/5 Sternen - ohne Frage.

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Einfach schön

Linas Leuchtturm
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Das Cover dieses Bilderbuches zeigt ein Mädchen auf einem Leuchtturm. Eine Möwe sitzt auf ihrem Arm und viele andere Möwen fliegen um sie herum. Da ich Leuchttürme und das Meer liebe, war ich bei „Linas ...


Das Cover dieses Bilderbuches zeigt ein Mädchen auf einem Leuchtturm. Eine Möwe sitzt auf ihrem Arm und viele andere Möwen fliegen um sie herum. Da ich Leuchttürme und das Meer liebe, war ich bei „Linas Leuchtturm“ sozusagen direkt mit an Bord.

Darum geht es: Lina lebt in einem Leuchtturm am Meer. Sie kümmert sich dort um alle Tiere, die zu ihr kommen: Wenn sie hungrig sind, dann füttert sie die Tiere. Sind sie verletzt, dann pflegt Lina sie wieder gesund. Wenn sie aus Versehen an Land gespült werden, dann trägt sie die Meeresbewohner wieder vorsichtig ins Meer zurück.

Eines Nachts tobt ein heftiger Sturm. Dabei geht das Leuchtfeuer des Leuchtturms kaputt. Jetzt ist Lina in Not und diesmal helfen die Tiere ihr. Gemeinsam schaffen sie es, dass in dieser gefährlichen Nacht niemand verloren geht.

Die Message in „Linas Leuchtturm“ finde ich einfach total schön: „Was du Gutes in die Welt bringst, kehrt zu dir zurück.“ Der Text und die Bilder transportieren die Botschaft sehr gut und kindgerecht.

Auf jeder Seite gibt es etwas Neues zu entdecken, die Illustrationen sind einfach richtig schön und besonders.

Der Text lässt sich gut und flüssig vorlesen und ist auch für die Jüngsten verständlich.

Mittlerweile kann ich das Buch aufgrund des häufigen Wunsches meines Jüngsten, es doch bitte vorzulesen, fast schon auswendig aufsagen - meiner Meinung nach ist das das schönste Kompliment. Deshalb gibt es 5/5 Sternen und eine Leseempfehlung für alle Bilderbuchliebhaber da draußen.

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Veröffentlicht am 07.04.2023

Super informativ für Gartenfreunde in Zeiten des Klimawandels

Superpflanzen
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Leider musste ich feststellen, dass mein vor zwei Jahren feierlich gepflanzter Apfelbaum wohl doch den heißen Sommer letztes Jahr nicht überlebt hat - trotz guter Pflege und Bewässerung.

Da kam das neue ...

Leider musste ich feststellen, dass mein vor zwei Jahren feierlich gepflanzter Apfelbaum wohl doch den heißen Sommer letztes Jahr nicht überlebt hat - trotz guter Pflege und Bewässerung.

Da kam das neue Buch von Elke Schwarzer wie gerufen, denn es stellt robuste Alleskönner für den Garten vor. Hitze, Dürre, Starkregen: Immer mehr Extremwetter machen den Pflanzen und uns Gärtnern im Garten zu schaffen.

Mit dem Buch „Superpflanzen“ habe ich tatsächlich die Lösung bei der Pflanzenauswahl gefunden: 84 Pflanzen mit „Superkräften“ werden dort vorgestellt. Sie sind extrem wetterfest und trotzen tapfer der Dürre und Schädlingen, gleichzeitig sind sie wertvoll für Bienen und andere Insekten.

Nach einer umfangreichen Einleitung mit allgemeinen Tipps rund ums Gärtnern in Zeiten des Klimawandels werden die Pflanzen in mehreren Kapiteln wie zum Beispiel „Insektenmagnete“, oder „trockene Standorte“ portraitiert.

Besonders die Fotos im Makro-Stil von der jeweiligen Pflanze, auf denen gerne ein Insekt sitzt, stechen direkt ins Auge.

Es folgt ein kurzer Steckbrief mit den wichtigsten Informationen auf einen Blick. Anschließend gibt es jeweils einen kurzen Text mit der näheren Beschreibung der Pflanze, außerdem noch Tipps zur Pflanzung und Pflege.

Dieser Ratgeber enthält hilfreiche Tipps für Gartenfreunde und ist eine wahre Motivationsquelle für die Umgestaltung und Belebung des heimischen Grüns.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Lebendige Geschichte

Florentia - Im Glanz der Medici
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Wer denkt, historische Romane seien ein bisschen langweilig und etwas angestaubt, der sollte unbedingt dieses Buch lesen, um sich vom Gegenteil zu überzeugen!

Auch wenn sich die Autorin hier an historische ...


Wer denkt, historische Romane seien ein bisschen langweilig und etwas angestaubt, der sollte unbedingt dieses Buch lesen, um sich vom Gegenteil zu überzeugen!

Auch wenn sich die Autorin hier an historische Fakten gehalten hat, so hat sie es trotzdem geschafft, interessante Protagonisten mit Ecken und Kanten zu zeichnen. Kurzum: Sie hat die Persönlichkeiten lebendig wirken lassen.

Die Kapitel werden aus der Sicht verschiedener Personen erzählt:

Fioretta Gorini kämpft für ihren Traum, Malerin zu sein und behauptet sich in einer von Männern dominierten Welt.

Leonardo Da Vinci hat es als Freigeist nicht leicht zu jener Zeit. Vor allem weil er queer ist und das auf keinen Fall entdeckt werden darf.

Giuliano de’ Medici steht als Zweitgeborener immer im Schatten seines älteren Bruders Lorenzo und muss akzeptieren, durch sein Erbe längst Spielball der Politik geworden zu sein.

Dann gibt es noch Albiera de’ Pazzi, Intrigantin und zerfressen vom Neid auf die Familie de’ Medici.

Der Text ist gespickt mit italienische Begriffen und der Schreibstil ist angenehm, stimmig und flüssig.

Ich habe mich beim Lesen in eine andere Zeit und an einen anderen Ort versetzt gefühlt und war überrascht, wie spannend das Buch wurde! Ich fand es außergewöhnlich gut.

Schon das Cover ist außergewöhnlich (schön): Es zeit einen Ausschnitt aus dem Bild „Geburt der Venus“ von Sandro Botticelli, der auch eine Rolle in der Geschichte hat.

Für mich ist „Florentia - Im Glanz der Medici“ ein rundum gelungenes und stimmiges Buch, das es schafft, eine neue Sicht auf die Geschichte zu werfen und ich vergebe ganz klar die volle Punktzahl von 5/5 Sternen.

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