Der Ich-Erzähler erleidet mit seinem Flugzeug eine Bruchlandung in der Wüste. Dort trifft er auf ein kleines Männchen, den kleinen Prinzen, der von einem anderen Planet stammt. Die beiden unterhalten sich, ...
Der Ich-Erzähler erleidet mit seinem Flugzeug eine Bruchlandung in der Wüste. Dort trifft er auf ein kleines Männchen, den kleinen Prinzen, der von einem anderen Planet stammt. Die beiden unterhalten sich, und der Pilot stellt während der Erzählungen des kleinen Prinzen über seine Erlebnisse auf verschiedenen Planeten fest, dass er nicht nur irgendein kleines Männchen ist, sondern eine ganz eigene Weisheit besitzt.
Auch diese Reclamausgabe hat die klassische Illustration des kleinen Prinzen auf dem Cover. Das Rot ist zwar eher kräftig und nicht ganz passend, aber das liegt daran, dass es sich in die anderen Bücher des Verlags einfügen muss. Das Format ist sehr handlich, aber noch nicht so klein, dass es unbequem würde.
Die bekannte Geschichte des kleinen Prinzen ist sicherlich nicht im einfachsten Französisch geschrieben, für eher fortgeschrittene Lerner aber gerade noch verständlich, besonders, wenn man die Geschichte auf Deutsch schon einmal gelesen hat. Bei den Vokabeln helfen die Erklärungen am Ende jeder Seite. Dort ist allerdings noch Verbesserungsbedarf: Alle Vokabeln der Seite werden in einem Absatz hintereinander weggeschrieben und sind zwar nach Auftreten sortiert und mit Zeilenangabe versehen, beim Lesen wäre es allerdings hilfreicher, wenn schon im Text ein Anhaltspunkt zu finden wäre, dass man das Wort unten übersetzt findet (oder zumindest durch das Fehlen eines solchen sicher weiß, dass man das Wort anders nachschlagen muss und nicht erst sucht und dann feststellt, dass es nicht zu den übersetzten Wörtern gehört).
Insgesamt ist das Buch eher als Kinderbuch einzuordnen, als solches wurde es auch geschrieben, aber auch für "große Kinder" oder Erwachsene ist es sicherlich nicht unspannend, da man durchaus eine tiefere Bedeutung aus der Geschichte ziehen kann.
Wegen einer Verletzung wird Berufstänzerin Sofie beim Ballett gekündigt. Sie ist am Boden zerstört, weil sie ihr ganzes Leben getanzt hat und es das war, was sie ausmacht. Ihre Beziehung zu ihrem Freund ...
Wegen einer Verletzung wird Berufstänzerin Sofie beim Ballett gekündigt. Sie ist am Boden zerstört, weil sie ihr ganzes Leben getanzt hat und es das war, was sie ausmacht. Ihre Beziehung zu ihrem Freund Florian, Choreograph bei ebenjenem Ballett, wird auf eine Zerreißprobe gestellt. Um nicht das Arbeitslosengeld gestrichen zu bekommen, fängt Sofie widerwillig an, in Giacomos kleiner Bäckerei zu arbeiten. Giacomo aber hat eine sehr eigenwillige Vorstellung davon, was es heißt, ordentliches Brot zu backen. Sofie dagegen will eigentlich gar keine Bäckerin sein.
Wie schon der erste Band Buchspazierer ist dieses Buch unfassbar schön. Die Charaktere sind so schön ausgestaltet, individuell, einzigartig und bunt. Ich habe mit jedem einzelnen von ihnen mitgefühlt, mit ihnen gelitten und verzweifelt davor gesessen, wenn mir als Leser klar war, dass die Handlung keine gute Wendung nimmt und dass die Charaktere doch bitte, bitte etwas anderes machen sollen, "siehst du nicht, wohin das führt?". Wenn Sofie und Florian streiten, wenn Florian und Marie Zeit miteinander verbringen, wenn Sofie und Giacomo aneinander vorbeireden... Ich wollte die Figuren schütteln und bitten, Dinge anders zu machen, aber ich konnte nur machtlos davor sitzen und hoffen, dass alles doch noch irgendwie eine gute Wendung nimmt.
Was ich etwas schade finde ist, dass der Autor, wie schon im ersten Band, etwas Probleme mit der Erzählzeit zu haben scheint. Einige Ereignisse werden in die Länge gezogen, andere dagegen durchgespult, sodass man teilweise etwas durch die Geschichte stolpert. Das sorgt zwar für ein kompaktes, kleines Buch, durch das man an einem Nachmittag durchfliegen kann (und auch sollte, es ist so wunderschön, dass man es nicht beiseitelegen kann), aber meiner Meinung wird da Potential verschenkt, da sind einige Dinge, die man noch mehr auskosten könnte.
Ich liebe den Schreib- und Sprachstil. Schon die Figuren sind so schön ausgeformt, aber auch die Beschreibungen. Man kann das Brot förmlich riechen. Die Worte sind so sorgsam gewählt, dass es sich wie Musik anhört (zwar etwas weniger offensichtlich als im ersten Band, aber immer noch deutlich mehr als ein durchschnittliches Buch).
Insgesamt ein wunderschönes, empfehlenswertes Buch.
Inhalt
Caressa befindet sich in einer apokalyptischen Welt, ohne Erinnerungen, auch ohne zu wissen, wer sie ist. Einer Ahnung folgend wandert sie Richtung Süden, immer um ihr Leben bangend, wobei sie Leuten ...
Inhalt
Caressa befindet sich in einer apokalyptischen Welt, ohne Erinnerungen, auch ohne zu wissen, wer sie ist. Einer Ahnung folgend wandert sie Richtung Süden, immer um ihr Leben bangend, wobei sie Leuten begegnet, die sie von früher zu kennen scheinen. Nach und nach kehren immer mehr von ihren Erinnerungen zurück.
Meinung
Der Beginn des Buches zieht sich ein wenig, sodass es ein bisschen gedauert hat, bis ich eine Handlung erkennen konnte. Diese Handlung "schleicht sich aber von hinten an" und überfällt den Leser, sodass sie bereits im vollen Gange ist, wenn der Leser sie bemerkt, sodass man das Buch nicht mehr weglegen kann. Zugegebenermaßen ist das aber auch ein ziemlich geniales Stilmittel, das die Handlung und die Welt sehr gut widerspiegelt.
Caressa, die keine Erinnerungen an ihr Leben vor der Apokalypse hat, bringt den Leser dazu, sich die gleichen existentiellen Fragen zu stellen: "Wem kann ich überhaupt trauen, selbst wenn ich ihn vermeintlich kenne?"
Diese Fragen finden im Kopf des Lesers natürlich nur Platz, wenn die Autorin eine kleine Verschnaufpause zulässt, in der man nicht komplett geschockt von den Erlebnissen der Charaktere ist.
Der Schreibstil der Autorin ist ein bisschen eigen, was auch ein Grund dafür sein kann, dass ich länger gebraucht habe, um in diesem Buch zu versinken, und das, obwohl mir die Poison-Trilogie, die ich vorher gelesen hatte, ziemlich gut gefiel.
Dabei muss aber auch gesagt werden, dass die Autorin diese Bücher noch vor ihrem 20. Geburtstag geschrieben hat, also eine ziemlich junge deutsche Autorin ist, was selten ist. Außerdem verfolgt sie mit ihren Büchern einen 15-Jahresplan mit über 30 Büchern, in denen sie jeweils experimentiert. Das kann eine Erklärung sein für Dinge, die man nicht so erwarten würde, die komplett anders sind, als man sie sonst kennt. Das macht dieses Buch aber auch ziemlich einzigartig.
Fazit
Celina Weithaas balanciert zwischen "ich lasse meinen Leser völlig im Dunkeln tappen" und "mein Leser weiß gerade so viel, dass er falsche Schlüsse zieht". Das gelingt ihr so erfolgreich, dass man den nächsten Teil am liebsten direkt lesen möchte, nachdem man den letzten Satz verschlungen hat.
Die Bewertung nach Sternen ist hier ein bisschen schwierig, handelt es sich doch um ein Sachbuch und nicht um einen fiktionalen Roman. Wenn man nun aber die Naturwissenschaften stellvertretend für die ...
Die Bewertung nach Sternen ist hier ein bisschen schwierig, handelt es sich doch um ein Sachbuch und nicht um einen fiktionalen Roman. Wenn man nun aber die Naturwissenschaften stellvertretend für die Charaktere nimmt, kann man guten Gewissens viele Sterne geben.
Für dieses Buch sollte man eine Grundbegeisterung für Naturwissenschaften haben, andernfalls ist es schon schwierig, in Jubelstürme auszubrechen. Es ist allerdings kein besonders tiefes Wissen erforderlich, weil de Erklärungen ziemlich gut sind, das Grundwissen aus der Schule sollte ausreichen. Wer mal in einem naturwissenschaftlichen Leistungskurs saß, sollte aber sicherlich einige Dinge wiedererkennen.
Der Fokus liegt auf Physik, besonders Astrophysik, und Biologie, aber auch ein wenig Chemie. Dabei werden Naturphänomene und Gesetzmäßigkeiten erklärt. Besonders betont werden dabei Geschehnisse im All, wie beispielsweise die verschiedenen Atome entstehen. Besonders gegen Ende des Buches sind dann biologische Phänomene an der Reihe.
In den 33 Kapiteln werden jeweils abgeschlossen bestimmte Aspekte behandelt, sodass sie einzeln gelesen werden können.
Insgesamt sind die Erklärungen sehr gut verständlich und die Kapitel inhaltlich so abwechslungsreich, dass für jeden Menschen etwas spannendes dabei sein sollte, durch das man über die Natur staunen kann.
„Verwegen“ ist der erste Teil der Reihe um „Die Rebellinnen von Oxford“.
Inhalt:
Annabelle Archer lebt auf im späten 19. Jahrhundert auf dem Bauernhof ihres Cousins Gilbert, wo sie schwer schuften muss. ...
„Verwegen“ ist der erste Teil der Reihe um „Die Rebellinnen von Oxford“.
Inhalt:
Annabelle Archer lebt auf im späten 19. Jahrhundert auf dem Bauernhof ihres Cousins Gilbert, wo sie schwer schuften muss. Durch ein Stipendium, dass sie durch die Mitarbeit in einer Suffragistinnen-Gruppe erhält, darf sie an der Universität Oxford studieren. Neben dem Lernen und der Arbeit in der Gruppe, bei der sie für eine Reform des Wahlrechts und des Heiratsgesetzes kämpft, bleibt nicht viel Zeit für anderes. Dann wird sie, zusammen mit ihren Freundinnen, auf den Landsitz von Herzog Sebastian Montgomery eingeladen, den sie davon überzeugen soll, für die Reform zu stimmen, obwohl er einer der schärfsten Gegner ist. Im Laufe der Zeit kommen die beiden sich näher, sodass sie auf den Silvesterball eingeladen wird. Doch das schafft mehr Probleme als dass es löst, denn die Adelskreise des Englands des 19. Jahrhunderts passen nicht direkt zu einem Bauernmädchen aus armen Verhältnissen.
Meine Meinung:
Die Hauptfiguren sind Annabelle Archer, Oxford-Stipendiatin, und Sebastian Montgomery, Herzog.
Die Charaktere sind allgemein sympathisch. Von jeder „Sorte Mensch“ ist jemand dabei: Da sind überhebliche Charaktere, die man nach Herzenslaune verachten kann, stille Menschen, vorlaute, selbstbewusste, belesene… So ist für jeden etwas dabei und man kann sich gut identifizieren.
Aber auch mit den Hauptfiguren konnte ich mich identifizieren, weil durch den Perspektivenwechsel beide Gedanken klar werden.
Annabelle ist wortgewandt, selbstbewusst und lässt sich nicht davon einschüchtern, dass ihr Umfeld zu einer höheren sozialen Schicht angehört als sie. Das macht es für heutige Leser leicht, weil man eher dazu neigt, das gesellschaftliche Klassensystem als antiquiert anzusehen; und dass sich die Hauptfigur nun dagegen auflehnt, ist aus heutiger Sicht deutlich leichter vorstellbar.
Besonders in ihren Interaktionen fällt auf, dass Annabelle und Sebastian sich sehr ähneln. Sie sind beide intelligent und belesen, aber auch stur, sodass es zu einigen Auseinandersetzungen führt. Die sind stets mit Witz geführt und beinhalten einen so trockenen Humor, dass ich beim Lesen lachen musste. Das war vermutlich mein liebster Anteil des Buches. Diese Auseinandersetzungen kommen immer genau zum richtigen Zeitpunkt, sodass sie nicht zu viel werden, sondern nur das Gesamte auflockern.
Wer mehr über das Leben und Lernen in Oxford erfahren möchte, der ist mit diesem Buch nicht immer gut beraten, weil das, trotz anfänglicher Richtung, eher Nebenthema bleibt.
Der Schreibstil ist unfassbar flüssig. Es ist super-leicht geschrieben, die perfekte Lektüre, um darin zu versinken. Die Worte klingen einfach schön, wenn man sie im Kopf liest. Es ist unglaublich schwer, das Buch wegzulegen, weil es so gut geschrieben ist. Obwohl dieser Stil so leicht zu lesen ist, wirkt er nicht zu einfach oder platt, sondern immer noch kunstvoll und blumig.
Auch die Beschreibungen sind schön, weil man sich gut vorstellen kann, wie die Personen und Orte aussehen.
Stilistisch und inhaltlich ist das Buch sehr rund, sodass man mühelos in der Geschichte versinken kann.
Ein bisschen kitschig ist es manchmal schon, wenn etwas zu dick aufgetragen wird. Das macht das Buch manchmal vorhersehbar. Dass man schon ahnen konnte, wie das Buch ungefähr ausgeht, macht das Ende aber nicht weniger schön, vor allem, weil man im Mittelteil ziemlich davon abgelenkt wird und man auch die genauen Umstände nicht vorhersehen kann.
Das Cover ist wunderschön. Das Material fühlt sich toll an und das Farbschema passt super zum Buch. Allgemein repräsentiert es die Geschichte, ohne viel darüber preiszugeben.
Fazit:
Bei diesem Buch wurde bis zum Ellenbogen in den Klischeesack gegriffen. Die Ähnlichkeiten zu anderen historischen Romanen oder auch Romanen, die in der Zeit geschrieben wurden, sind leicht zu sehen. Dennoch macht es das nicht zu einem schlechten Buch. Obwohl die Handlung relativ vorhersehbar ist, gibt es überraschende Wendungen, die noch mehr auffallen, weil man denkt, man wüsste schon, was passieren wird.
Außerdem kann man dadurch besser einschätzen, ob einem das Buch gefallen wird. Wer diese Genres gerne liest, dem wird auch dieses Exemplar gefallen, schließlich ist es geradezu ein Musterbeispiel.
Am besten gefallen haben mir persönlich das erste und letzte Drittel, was perfekt für ein Buch ist, weil ich so erst in den Bann gezogen wurde und es dann am Ende nochmal richtig schön wurde.
In den nächsten Teilen geht es nicht mehr hauptsächlich um Annabelle, sondern um die Freundinnen, die sie bei der Suffragistinnen-Gruppe gefunden hat. Auf der einen Seite ist das schade, weil ich Annabelle ziemlich ins Herz geschlossen habe, auf der anderen Seite klingt das sehr vielversprechend, weil sie immer noch Nebencharakter sein kann und ich auch mehr über ihre Freundinnen erfahren möchte, die in diesem Buch ein bisschen im Hintergrund geblieben sind.