Platzhalter für Profilbild

Gisel

Lesejury Star
offline

Gisel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gisel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2023

Krimi im historischen Baden-Baden

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus
0

Im Jahr 1924 befindet sich Baden-Baden im Ägyptenfieber, denn das Kurhaus lässt Verdis „Aida“ aufführen. Bei der Premierenfeier gibt es jedoch einen Toten: Der Tenor der Oper wird ermordet aufgefunden. ...

Im Jahr 1924 befindet sich Baden-Baden im Ägyptenfieber, denn das Kurhaus lässt Verdis „Aida“ aufführen. Bei der Premierenfeier gibt es jedoch einen Toten: Der Tenor der Oper wird ermordet aufgefunden. Alma Täuber, regulär beim Telefonamt als Fräulein vom Amt beschäftigt, ist überzeugt, dass der Hauptverdächtige nicht der Mörder ist. Auf die Bitte ihrer Freundin macht sie sich ans Ermitteln. Dabei gerät sie selbst in größte Gefahr…

Das Buch ist bereits die zweite Geschichte um das Fräulein vom Amt, das so gern und effektiv ermittelt. Nebenher läuft auch ihre Liebesgeschichte mit dem Polizeibeamten Ludwig Schiller, die allerdings derzeit auf Eis liegt, denn als Fräulein vom Amt darf sie nicht verheiratet sein. Ich habe ein bisschen die konstruktive Zusammenarbeit der beiden vermisst, wie sie im ersten Band gegeben war, das fand ich etwas schade. Gut gelungen erscheinen mir hingegen die Schilderungen um das historische Baden-Baden mit dem Ägypten-Fieber, das die Bevölkerung ergriffen hatte, war doch diese Zeit sehr geprägt von den Ausgrabungen von Howard Carter im Tal der Könige. Aber auch die Hintergründe zu dem Beruf des Fräuleins vom Amt geben einen guten Einblick in das Frauenbild der damaligen Zeit und in einen längst ausgestorbenen Beruf. Die Mischung des historischen Umfelds und des Krimis hat mir sehr gut gefallen.

Insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten können, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.04.2023

Bittere Tragödie einer Familie

Grenzfall - In der Stille des Waldes
0

Auf einer Baustelle am Ortsrand von Gnadenwald werden zwei ausgestopfte Dachse gefunden, in deren Inneren Babykleidung versteckt wurde. Chefinspektor Krammer und seine Kollegin rätseln, was dahinter steckt. ...

Auf einer Baustelle am Ortsrand von Gnadenwald werden zwei ausgestopfte Dachse gefunden, in deren Inneren Babykleidung versteckt wurde. Chefinspektor Krammer und seine Kollegin rätseln, was dahinter steckt. Oberkommissarin Alexa Jahn erholt sich von einer Schussverletzung, auch wenn sie am liebsten sofort weiter arbeiten würde. Da trifft es sich gut, dass ihr ehemaliger Kollege sie besucht und ihr erzählt, dass sie vermutlich in einem alten Fall den Falschen verhaftet haben. Die beiden brechen auf, um den tatsächlichen Mörder zu stellen.

Es ist die bittere Tragödie einer Familie, der Krammer und Szabo auf die Spur kommen. Man ahnt es von Anfang an, darauf weisen die vielen Kleinigkeiten hin, die so gar nicht zusammenpassen wollen in diesem Fall. Das Buch ist Teil einer Reihe, und beim Lesen merkte ich, dass hier vieles vorausgesetzt wird aus den beiden vorhergehenden Bänden. So fiel es mir nicht leicht, in die Geschichte hineinzufinden. Die Handlungen spielen als Grenzfälle zwischen der deutschen und österreichischen Seite, so erklärt sich der Titel der Reihe sehr schnell. Es sind eigentlich zwei Handlungsstränge, die eher lose in diesem Buch nebeneinander her laufen, so dass das Geschehen manchmal etwas unübersichtlich erscheint. Die Geschichte endet mit einem Showdown und einem Cliffhanger, den ich als nicht ganz glücklich empfinde. Ich vermute mal, die Geschichte hat mehr Potenzial, die ich als Einsteigerin in diese Reihe nicht wirklich nachvollziehen kann.

Ich empfehle die Reihe von Anfang an zu lesen, denn die Ereignisse bauen unbedingt aufeinander auf, und vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.04.2023

Action und Spannung in einer rücksichtslosen Welt

Seventeen
0

Seventeen ist der gefürchtetste Auftragskiller der Welt. Seinen Namen hat er schon vor Jahren verloren, bei seinem allerersten Mord. Sechzehn Killer gab es vor ihm. Nun erhält er den Auftrag, 16 zu töten. ...

Seventeen ist der gefürchtetste Auftragskiller der Welt. Seinen Namen hat er schon vor Jahren verloren, bei seinem allerersten Mord. Sechzehn Killer gab es vor ihm. Nun erhält er den Auftrag, 16 zu töten. Denn niemand bleibt lange an der Spitze.

Es ist eine rücksichtslose Welt, in der Siebzehn lebt. Er ist sich seiner Einsamkeit bewusst, seiner eigenen Geschichte, die ihn geformt hat. Und er ist sich dessen bewusst, dass er keinen Auftrag ablehnen kann, denn dann wird man ihn für schwach halten. Deshalb gibt es jede Menge Action, Leichen pflastern Seventeens Weg. Das Buch arbeitet mit vielen Klischees. Es ist eine brutale Männerwelt, die hier beschrieben wird (auch wenn die wenigen Frauen im Buch erwähnt werden, die sich in diese Männerdomäne getraut haben), entsprechend darf man auch das Frauenbild in dieser Geschichte nicht wirklich näher betrachten. Wer jedoch Interesse an Action und Spannung hat, wird mit diesem Buch bestens bedient werden, denn es ist äußerst flüssig geschrieben, man kann sich in den Seiten des Buches festlesen. Einige Male hatte ich bei der Lektüre die Idee, dass hier so manches Klischee überzogen wurde, das fand ich äußerst lustig. Dennoch überwiegt die Brutalität der Geschehnisse, man muss sich schon auf einige Leichen einstellen, wenn man dieses Buch lesen möchte.

Ich habe erneut festgestellt, dass dieses Genre nicht so ganz meines ist. Wer jedoch für Action und Spannung schwärmt, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.04.2023

Adele und ihr Zombie

Die schreckliche Adele 06
0

Adeles Experiment, einen Zombie zu züchten, ist ihr geglückt. Nun ja, ein paar Macken hat Owen, denn er will unbedingt ihre Eltern fressen, und auch sonst ist er unersättlich. Er verliert immer wieder ...

Adeles Experiment, einen Zombie zu züchten, ist ihr geglückt. Nun ja, ein paar Macken hat Owen, denn er will unbedingt ihre Eltern fressen, und auch sonst ist er unersättlich. Er verliert immer wieder seine Gliedmaßen, oder auch mal den Kopf. Gehirn hat er sowieso keines, und deshalb kann er auch nicht gehorchen. So hält er Adele auf Trab. Die muss nebenbei noch ihre Eltern in den Wahnsinn treiben, die Katze ärgern und Gabriel das Herz brechen.

Adele schreckt sich bereits durch den sechsten Band, zudem gibt es ein Buch von ihr mit einer durchgehenden Geschichte. Dieses Buch zeigt Cartoons mit ihr in verschiedenen Situationen ihres Lebens, immer in Bezug auf den Zombie, der ihr Leben durcheinanderwirbelt. Ihre Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt ist geprägt von einer dauergefurchten Stirn und einer echt schrecklichen Laune sowie jeder Menge schräger Ideen, die beim Lesen zum Grinsen oder Kichern führen. Ist ja auch doof, wenn die meisten Pläne so überhaupt nicht funktionieren! Die Story und die Zeichnungen dazu sind sehr lustig, auch wenn Adele immer wieder mal leiden muss (oder gerade deswegen?).

Dieser Comic ist so lustig schräg, dass sicher nicht jeder was damit anfangen kann. Ich empfehle die Geschichte gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.04.2023

Intensiver Einblick in die Geschichte einer ukrainischen Familie

Rote Sirenen
0

Victoria Belim macht sich 2014 auf die Suche nach ihren ukrainischen Wurzeln. Russland hat gerade die Krim annektiert. Victoria wurde in der Ukraine geboren und hat einige Jahre ihres Lebens dort verbracht. ...

Victoria Belim macht sich 2014 auf die Suche nach ihren ukrainischen Wurzeln. Russland hat gerade die Krim annektiert. Victoria wurde in der Ukraine geboren und hat einige Jahre ihres Lebens dort verbracht. Es ist unter anderem der Name ihres Urgroßonkels Nikodem, der die Richtung ihrer Suche bestimmt, denn bisher hat sie nichts über ihn erfahren. Er verschwand in den 1930er Jahren ohne eine Spur zu hinterlassen, und alles, was mit ihm zusammenhängt, ist in der Familie mit einem Tabu belegt. Victorias Großmutter Valentina will ihr verbieten, Nachforschungen zu stellen. Doch Victoria ist fest entschlossen, Nikodems Geschichte zu entschlüsseln, und reist dafür zum Haus mit den roten Sirenen, dem früheren Hauptquartier des sowjetischen Geheimdienstes.

Es ist eine spannende Spurensuche, auf die Victoria sich begibt, denn sie merkt, wie sehr die Vergangenheit ihrer Familie ihr eigenes Leben mitbestimmt. Das Buch beruht auf der eigenen Geschichte der Autorin und Journalistin Victoria Belim. Durch ihre Erzählungen erhält der Leser einen besonderen Einblick in die Geschichte der Ukraine mit all den Umbrüchen, die das Land geprägt haben. Nicht immer sind die Erzählungen der Autorin chronologisch geordnet, das ergibt sich jedoch aus ihrer Spurensuche und den Erkenntnissen, die sie daraus gewinnt.

Dieser intensive Einblick in Victoria Belims Familiengeschichte lässt ein besonderes Bild der Ukraine entstehen, wie wir in unserer westlichen Welt kaum Gelegenheit zu erleben hatten. Sehr gerne empfehle ich dieses Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere