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Veröffentlicht am 11.05.2023

Das Erbe des britischen Empires und seine dramatischen Auswüchse

Babel
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Die New York Times-Bestsellerautorin Rebecca F. Kuang präsentiert mit ihrem aktuellen Roman "Babel" keine ganz leichte Kost für Leseinteressierte.

Kuang versetzt uns Leser zurück in das 19. Jahrhundert ...

Die New York Times-Bestsellerautorin Rebecca F. Kuang präsentiert mit ihrem aktuellen Roman "Babel" keine ganz leichte Kost für Leseinteressierte.

Kuang versetzt uns Leser zurück in das 19. Jahrhundert und wählt das Setting des britischen Empires, das damals seine kolonialen Bemühungen im Fokus hatte. Die ganzen beschriebenen Szenerien wirken auf uns in der heutigen Zeit und auch nach unseren Maßstäben vielleicht wie aus dem Rahmen gefallen, aber geben wahrscheinlich die damaligen Verhältnisse dann wirklich sehr authentisch wieder.

Dreh- und Angelpunkt der Story ist Robin ein Junge aus Kanton (China), dem urplötzlich die Türe nach Oxford offen steht. Zur Story selbst möchte ich eigentlich gar nicht so viel verraten und verweise einfach nochmals auf den Teasertext.

Generell bin ich persönlich mit dem Buch und vor allem dem Inhalt sowie der Stilistik von Kuang nie so richtig warm geworden.

Einerseits liegt es daran, dass Kuang immer wieder sehr ausschweifend Details zu den Sprachwissenschaften sowie der Übersetzung in die Story mit einflechtet. Für mich waren diese "Exkurse" dann in ihrer Summe und der Länge nach kurzer Zeit zu viel. Die eigentliche Handlung geriet für mich dadurch immer wieder zu sehr in den Hintergrund und es entwickelte sich eine klassische On-Off-Beziehung zwischen mir und dem Buch. Versteht mich dabei bitte nicht falsch, die Details zu den Sprachwissenschaften sind durchweg interessant nehmen für mich allerdings einen zu großen Platz ein. Dass Kuangs Herz an eben dieser Wissenschaftssparte hängt merkt man bei jedem einzelnen "Exkurs".

Diese On-Off-Beziehung machte es mir auch hinsichtlich der unterschiedlichen Charakteren dann nicht einfacher, so dass ich auch dies Handelnden nicht sonderlich greifbar fand sondern mir hier und das dann auch tieferes Verständnis fehlte und ich mit den verschiedenen Personen auch etwas fremdelte.

Das Buch ist meiner Meinung nach nichts für Zartbesaitete, da der damalige koloniale Stil sehr ausgeprägt, intensiv und wenig beschönigend dargelegt wird. Die damaligen Sitten und Gebräuche wirken schon in der heutigen Zeit dann wie aus einer anderen Welt und geben einem schon zu denken auf.

Für mich rückte der Roman erst richtig in den Fokus durch die Einschätzung von Denis Scheck "Das Aufregendste im Fantasygenre seit Harry Potter". Für mich persönlich war die Story dann weder recht aufregend gestaltet noch hielt die Handlung ausreichend Fantasyelemente parat. Einen fesselnden Fantasyroman stelle ich mir persönlich sehr viel spannender und mit aufregenderen Charakteren vor. Für mich plätscherte die Story, teils durch die Einschübe mit den Sprachwissenschaften nur so vor sich hin. Einen durchgängigen und konsequent ansteigenden Spannungsbogen suchte ich leider vergeblich. Zum Schluss kam dann noch etwas Spannung auf, aber da war der Zug für mich dann bereits abgefahren.

Ich persönlich bin in das Buch mit komplett falschen Vorstellungen gestartet. Ich hatte wirklich ein wortgewaltiges grandioses Fantasywerk erwartet und gelesen habe ich einen Roman, der weit davon entfernt ist. Für mich ist es ein Roman, der die damalige Zeit wieder aufleben lässt und uns den Spiegel vorhält und die Radikalisierung in den Fokus nimmt. Aber mit richtiger Fantasy hat er leider nur sehr wenig zu tun.

Mich lässt der Roman, trotz das ich ihn eher mittelmäßig fand, sehr nachdenklich zurück. Das Ende hatte ich leider bereits zumindest in Ansätzen fast genauso erwartet.

Enthält das Buch vielleicht sogar Parabeln auf unsere heutige Zeit?

Wähnen wir uns so viel besser als die damalige abgehobene britische Gesellschaft der Eliten oder sehen wir viele Tatsachen vielleicht auch durch eine sehr privilegierte rosarote Brille?

Wenn wir quasi das Brennglas hernehmen und die aktuellen Herausforderungen betrachten gibt es wohl sehr viele Parallelen zu unserer jetzigen Zeit (z.B. Ukrainekrieg, Klimawandel, Erstürmung des US-Capitols, Letzte Generation, Spaltung der Gesellschaft, Taiwan-China-Konflikt etc.).

Auch wenn ich für mich selbst leider statuieren muss, dass das Werk weit hinter meinen Erwartungen geblieben ist, hat es meinen Horizont trotzdem zu Teilen erweitert und Sichtweisen präsentiert, über die es sich nachzudenken lohnt.

Aber hat die Kunst dann nicht bereits ihr Ziel erreicht, wenn man über den eigenen Tellerrand hinausblickt?

Kunst, dazu zähle ich persönlich dann auch Literatur, liegt ja bekanntlich immer im Auge des jeweiligen Betrachters.

In diesem Sinne passen wir auf uns auf und lassen es hoffentlich nicht wie in "Babel" eskalieren.

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Veröffentlicht am 18.04.2023

Wie sieht gesunde Ernährung aus?

Big Five For Health
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Der Ex-"Kochprofi" Andi Schweiger und Ernährungsexperte Dr. Stephan Lück präsentieren in ihrem Ernährungsratgeber und Kochbuch "Big Five For Health - Was wirklich zählt beim Essen" ein neues Ernährungskonzept, ...

Der Ex-"Kochprofi" Andi Schweiger und Ernährungsexperte Dr. Stephan Lück präsentieren in ihrem Ernährungsratgeber und Kochbuch "Big Five For Health - Was wirklich zählt beim Essen" ein neues Ernährungskonzept, das vom Konstrukt her sehr simpel und einfach klingt.

Die für das Kochen so wichtigen Big Five in der Küche sind die folgenden Nahrungsmittel, auf denen das Buchkonzept basiert:

- Hülsenfrüchte

- Körner

- Kohlgemüse

- Zwiebelgemüse

- Wurzelgemüse

Der anfängliche theoretische Teil, in denen die neue Ernährungsidee vorgestellt und konkretisiert wird, ist für mich unheimlich erhellend gewesen, auch wenn nicht alle Details für mich wirklich neu waren. Zu diesen fünf Grundnahrungsmittel gesellen sich dann auch noch begleitende Nahrungsmittel und solchige für die den Genuss noch erhöhen.

Nach diesen Ernährungsbasics geht es dann über in die Küche für den praktischen Teil und durchweg sehr kreative Rezepte halten Einzug ins Buch.

Die Rezepte selbst sind gut strukturiert und präsentieren neben den eigentlichen Zutaten, den Zubereitungszeiten auch die einzelnen Zubereitungsschritte, um zum Schluss das fertige Gericht servieren zu können. Den Gerichten merkt man durchweg den Feinschliff des Sternekochs Andi Schweiger an. Ein Bild des fertigen Gerichts darf natürlich, wie in Kochbüchern üblich natürlich auch nicht fehlen.

Mitunter benötigt man beim Nachkochen dann manchmal auch eher exotische Zutaten bzw. Bestandteile des Essens werden in kleineren Mengen verwendet, die man dann auch nicht immer im Haus parat hat.

Alles in allem ein tolles Buch, das für mich insbesondere durch den theoretischen Teil geglänzt hat. Die Rezepte waren für mich persönlich leider nicht durchweg alltagstauglich.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Versteckspiel für Erwachsene - Die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen

Going Zero
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Die Idee des aktuellen Romans "Going Zero" von Anthony McCarten ist vielleicht nicht ganz neu aber dennoch sehr clever gewählt und hat nach meiner ganz persönlichen Meinung eigentlich unheimliches Potenzial ...

Die Idee des aktuellen Romans "Going Zero" von Anthony McCarten ist vielleicht nicht ganz neu aber dennoch sehr clever gewählt und hat nach meiner ganz persönlichen Meinung eigentlich unheimliches Potenzial ein richtiger Pageturner zu werden.
Das ganze beschriebene Szenario rund um den drei Millionen US-Dollar-Gewinn beim Versteckspiel für Erwachsene klingt bereits durch den Teasertext unheimlich spannend. Für den Millionengewinn muss man als auserwählter Teilnehmer einfach 30 Tage und Nächte lang wie vom Erdboden verschluckt sein und darf nicht aufgefunden werden. Ein wahres Katz- und Maus-Spiel, das für zehn auserwählte Kandidaten dann Wirklichkeit wird. Widersacher für diese Kandidaten ist zum einen das Unternehmen FUSION von Cy Baxter. Außerdem hat auch die CIA ihre Hände mit im Spiel, um den Kandidaten den Gewinn zu vermiesen.
Mehr möchte ich fast nicht mehr zum eigentlichen Plot spoilern.
Eine dieser auserwählten Kandidatinnen die auf den ersten Blick sehr unscheinbare Bibliothekarin Kaitlyn Day, die hier die Hauptrolle im Roman spielt. Durch sich abwechselnde Perspektiven nimmt die Geschichte Fahrt auf.
Allerdings hätte ich mir mir für die komplette Story von aller Anfang mehr Drive und Spannung gewünscht. Dreiviertel des Buches wird die Handlung eher gemächlich vorangetrieben und im letzten Drittel überschlagen sich dann fast die Ereignisse mit einigen unvorhersehbaren Wendungen.
Kaitlyn blieb mir über weite Teile des Buches leider irgendwie ein Buch mit sieben Siegeln. Ich hätte mir dort persönlich sehr viel mehr Nähe zum Charakter hin gewünscht. Auch die ab und an sehr kurzen eingestreuten Episoden zu den anderen neun Teilnehmern bleiben quasi nur ganz kurze Gedankenblitze, die meiner Meinung nach dann fast komplett untergehen und den anderen Teilnehmern überhaupt nicht gerecht werden.
Täuschungsmanöver, Haken, Finten und falsche Fährten sind hier in der Handlung dann wirklich Programm.
Ich persönlich hatte zum Charakter von Kaitlyn Day dann eine bestimmte Vorahnung, die sich dann zum Schluss hin auch so bewahrheitete.
Das Buch hat nach meiner Meinung sehr viel Potenzial verschenkt. Ich hätte mir persönlich sehr viel mehr Nähe zu den Charakteren gewünscht und auch die emotionale Ebene kommt meiner Meinung überhaupt nie richtig zur Geltung, bei solch einem grenzwertigen Experiment.
In der aktuellen Fassung lässt mich das Buch arg zwiegespalten zurück und ich hadere auch ehrlich gesagt mit dem Roman. Die Dramatik rund um die (totale) Überwachungstechnik wirkt erschreckend real. Die eigebundenen Charakteren wie auch die Handlung selbst sind allerdings ausbaufähig.

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Ein Crossoverbuch, das zwischen biografischen Elementen und naturnahen Themen wandelt

Unter Bäumen
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Wer bereits mehr hinter die Fassade des Schauspielers Benno Fürmann blicken wollte, bekommt in seinem aktuellen Buch "Unter Bäumen" Gelegenheit hinter die Kulissen zu blicken und Fürmann quasi "unplugged" ...

Wer bereits mehr hinter die Fassade des Schauspielers Benno Fürmann blicken wollte, bekommt in seinem aktuellen Buch "Unter Bäumen" Gelegenheit hinter die Kulissen zu blicken und Fürmann quasi "unplugged" zu erleben.

Das Cover wie auch der Titel suggerierten mir dann eher ein Buch, das mehr auf Tuchfühlung mit der Natur geht. Der Inhalt zwischen biografischen Elementen und aktuell beliebten naturnahen Themen und der Sicht von Fürmann darauf halten sich in etwa die Waage.

Sowohl in Bild und Text bekommt der Leser einen Abriss und auch einige Einblicke abseits des allseits bekannten Schauspielers Fürmann.

Wie tickt Benno Fürmann privat wie beruflich?

Welche Werte sind Fürmann wichtig?

Welche Vita steckt hinter der Schauspielerkarriere?

Selbst charakterisiert Fürmann sich im Buch wie folgt:

"Ich bin kein Experte für Lebenskunst, kein Experte für Klimawandel und Naturschutz, kein Experte für Politik, ich bin kein Experte für Glück und Zufriedenheit. Ich bin überhaupt kein Experte für irgendwas."

Das klingt ziemlich nach einem geerdeten Otto-Normalo könnte man als Leser meinen, wenn man dann allerdings die unterschiedlichen Abrisse im Buch liest, machen auf mich am ehesten die Reiseberichte einen richtig authentischen Eindruck.

Man begleitet Benno Fürmann durch seine ganz persönliche Lebensreise. Fürmann teilt dabei seine ganz persönlichen Gedanken und Eindrücke mit uns Lesern. Er kommt dabei mitunter auch ins Philosophieren und schildert seine ganz persönlichen Eindrücke auf seinen Lebensentwurf und seine Sehnsüchte.

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Ein Buch zu schreiben ist nicht schwer, Autorin zu sein dagegen sehr

Die nächste Depperte
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Hätte Susanne Kristek vielleicht besser früher und gründlicher über die unbefleckte Empfängnis nachgedacht, die bei einem zu gebährenden literarischen Baby dann zu sehr starken Disruptionen führen kann. ...

Hätte Susanne Kristek vielleicht besser früher und gründlicher über die unbefleckte Empfängnis nachgedacht, die bei einem zu gebährenden literarischen Baby dann zu sehr starken Disruptionen führen kann.

Sechs lange Monate Presswehen und gefühlte 30 Jahre Schwangerschaft sind schon nicht ganz ohne und können eine Autorin dann wirklich nachhaltig verändern, wie Kristek gleich anfangs ihres aktuellen Babys "Die nächste Depperte - Von einer, die auszog, um Autorin zu werden" sehr eindrücklich schildert.

Wie mag das Leben einer noch unbekannten Autorin verlaufen, die auf Biegen und Brechen einen Bestseller platzieren möchte.

Mit viel Charme, Verve und Witz drängt uns Kristek in genau eine solche (ur)komische Szenerie.

Für die Karriere als zukünftige Bestsellerautorin nimmt die Protagonistin dann einiges in Kauf und setzt alles aufs Spiel. Wäre ja wohl gelacht, wenn das eigene Baby dann nicht in die Bestsellerliste kommen würde. Kristek ist sich dabei für wirklich rein gar nichts zu schade und sprudelt nur so vor Ideen, ihr eigenes Buch zu vermarkten.

Der ganze Plot gleicht einer rasanten Achterbahnfahrt, bei der man die Lachmuskeln immer wieder an- und dann überwiegend sehr herzlich und lange entspannt und laut los lacht, schmunzelt und phasenweise auch den Kopf zu schütteln beginnt.

Vielleicht treibt es Kristek bisweilen zu bunt, überspitzt die ganze Situation zu sehr oder holt auch manchmal einfach ohne Ansage die Brechstange heraus, aber eine Helikoptermutter ist dann wohl so gepolt und will nur das Beste für das eigene Kind.

Insgesamt ein sehr kurzweiliges Werk, das man mit einem Augenzwinkern lesen sollte und dem Dauerschmunzeln dann eigentlich nicht mehr entkommen kann, denn ganz so deppert, wie Kristek vielleicht meint zu sein, ist sie auf alle Fälle nicht.

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