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Veröffentlicht am 14.05.2023

Spannend und interessant - aber ich habe auch etwas Kritik

Plagiat
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Triggerwarnung: Gewalt, Beschreibung von gefolterten Menschen, Erwähnung von extremer Gewalt gegen Tiere.

Carla hat gerade einen persönlichen Meilenstein erreicht, als sie unsanft zurück auf den Boden ...

Triggerwarnung: Gewalt, Beschreibung von gefolterten Menschen, Erwähnung von extremer Gewalt gegen Tiere.

Carla hat gerade einen persönlichen Meilenstein erreicht, als sie unsanft zurück auf den Boden der Tatsachen gestoßen wird. Ihr Bruder hat ihr diverse kryptische Nachrichten geschickt und wird wenig später tot aufgefunden. Angeblich Suizid. Doch Carla weiß, dass er das niemals getan hätte. Doch warum sterben plötzlich immer mehr Menschen, mit denen Carla darüber gesprochen hat?
Carla ahnt nicht, dass auch sie längst in tödlicher Gefahr schwebt.


Das Buch spielt auf vielen Ebenen, man folgt vielen verschiedenen Charakteren und wechselt sehr oft den Ort. Manchmal hat mich das verwirrt, vor allem, wenn es keine Überleitung oder Vorbereitung darauf gab und man einfach in diese neue Situation geworfen wurde.

Aber die Geschichte an sich ist sehr spannend und interessant. Als Leser weiß man von Anfang an viel mehr, als Carla. Man ist dabei, wie die Kanzlerkandidatin sich mit ihren geheimnisvollen Unterstützern trifft, wie die ihr von dem „Problem“ mit ihrer Doktorarbeit erzählen und dass sie es „aus der Welt“ schaffen werden. Doch was das für Ausmaße annimmt, ist dann schon echt erschütternd.

Ich fand es etwas schade, dass man mitten hineingeworfen wurde in diese Ausgangslage. Ich persönlich hätte es interessant gefunden, schon früher einzusteigen, nämlich da, als der erste Verdacht aufkam, es könne sich um ein Plagiat – eigentlich sogar mehr als das – handeln. Ich hätte auch gern Carlas Bruder über die Schulter geschaut, wie er das überprüft und irgendwann merkt, wie groß die ganze Sache ist.

Immer mehr Sichtweisen kommen dazu, einige davon dienen nur dazu, dass man bei ihrem jeweiligen Mord dabei ist. Andere sind aus der Sicht der Tätergruppe geschrieben, für die ein Menschenleben keine Bedeutung hat.

Es ist interessant, wie alles zusammengefügt wird, Stück für Stück und wie auf einer anderen Ebene die „Bösen“ verhindern, dass dies geschieht und wieder andere, versuchen, Carla zu helfen. Die Ausmaße werden einem dabei mehr und mehr bewusst und nach dem Lesen des Buches weiß man nicht mehr, ob man jemals wieder einen Politiker ohne das Buch im Kopf ansehen kann.

Mir persönlich zog es sich ab und an ein wenig, gerade, wenn man nicht wusste, warum einem jetzt eine bestimmte Szene gezeigt wurde, die auf den ersten Blick eigentlich keine Bedeutung für den Rest des Buches hatte. Dafür ging es mir gegen Ende zu schnell, da hatte ich manchmal das Gefühl, dass eine Zwischenüberlegung oder ein Zwischenschritt fehlte.
Zudem wurde es mir stellenweise zu brutal, wenn die Folter beschrieben wurde, die jemand erlitten hatte oder wenn wie nebenbei darüber gesprochen wurde, wie furchtbar in manchen Gebieten mit Hunden umgegangen wurde. Das sind Bilder, die ich nicht in meinem Kopf haben will. Da wäre eine Warnung nett gewesen.


Fazit: Ich fand das Buch sehr spannend und interessant, stellenweise aber auch etwas verwirrend. Ab und an zog es sich durch die vielen Sichtweisen und Sprünge, da man bei einigen lange nicht wusste, wozu die eigentlich gut sein sollten.
Mit Carla wurde ich leider nicht wirklich warm. Auch die anderen Charaktere blieben auf Distanz.
Die Geschichte an sich gefiel mir sehr gut, allerdings fehlten mir zum Ende hin ein paar Zwischenschritte und -gedanken.
Mir war es manchmal auch zu brutal, gerade wenn detailliert beschrieben wurde, welche Folterwunden jemand erlitten hatte oder wenn darüber gesprochen wurde, wie brutal Tiere ermordet worden sind. Das sind Bilder, die ich nicht in meinem Kopf haben möchte. Ich wäre hier für eine Warnung dankbar gewesen.

Von mir bekommt das Buch ganz knappe 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.04.2023

Ein interessanter Agententhriller mit tollem Schreibstil, aber Luft nach oben

Seventeen
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Seventeen ist der aktuell beste Auftragskiller, den es gibt. Er ist der aktuell letzte einer langen Reihe von Auftragskillern, die alle keines natürlichen Todes gestorben sind. Bis auf Sixteen, der ist ...

Seventeen ist der aktuell beste Auftragskiller, den es gibt. Er ist der aktuell letzte einer langen Reihe von Auftragskillern, die alle keines natürlichen Todes gestorben sind. Bis auf Sixteen, der ist verschwunden und hat sich scheinbar zur Ruhe gesetzt.
Seventeen versucht, so wenig Kollateralschäden wie möglich zu verursachen, obwohl er mit dem Töten an sich wirklich keine Probleme hat.
Dann allerdings bekommt er einen neuen Auftrag: er soll Sixteen ausschalten. Nur einer kann überleben – welche Nummer wird gewinnen? Oder wird es am Ende einen Eighteen geben?


Ich fand den Schreibstil richtig toll. Seventeen erzählt mit so herrlich viel Witz und Sarkasmus. Klar ist er arrogant, aber auf eine für den Leser unterhaltsame Art und Weise. Man könnte ihn auch als „eiskalte Hundeschnauze“ bezeichnen, falls euch das noch etwas sagt. Ich habe wirklich viel gelacht, besonders am Anfang, als er die Schattenseiten des Agenten-Daseins beleuchtete, die – Überraschung – nicht zutreffen, wenn man er ist.

Allerdings bekommt man schnell mit, dass trotz aller Großspurigkeit, auch Seventeens Leben nicht ganz leicht ist. Neben den Aufträgen ist er doch sehr allein. Jederzeit kann sich eine Zufallsbekanntschaft als feindlicher Agent herausstellen, oder einfach als jemand, der Eighteen werden will, indem er oder sie ihn, Seventeen, umbringt. Denn normalerweise läuft es so. Du willst eine Zahl werden? Dann bring deinen Vorgänger um und beweise so, dass du es draufhast. Nur für Seventeen lief das ein bisschen anders, denn sein Vorgänger, Sixteen verschwand einfach. Er setzte sich zur Ruhe und Seventeen wurde Seventeen, ohne sich mit dem legendären Sixteen messen zu müssen.
Bis er seinen neuesten Auftrag erhält: Er soll Sixteen ausschalten.

Das Buch liest sich wie ein Actionfilm, was immer wieder Spaß macht, gerade weil es so schnell ist, in den Actionszenen. Aber manchmal zog es sich dennoch, vor allem in der Mitte.
Ein weiteres Problem war für mich die Logik. Vieles war mir schlicht zu einfach. Seventeen gerät in eine Schießerei – natürlich hat er alles, was er dafür braucht, griffbereit. Das erinnert an die typischen Hollywood-Actionfilme, in denen dem Helden unbegrenzt viel Munition zur Verfügung steht und alles, was er sonst noch so braucht, stets zur Hand ist. Es läuft einfach zu glatt.

Wie in jedem Agententhriller, darf auch hier die Jungfrau in Nöten nicht fehlen – das klingt jetzt recht herablassend, ich weiß, aber so ist es nicht gemeint. Denn, ja, SIE braucht Hilfe, ist aber selbst auch nicht komplett hilflos. Allerdings bleibt sie, wie alle anderen Charaktere letztlich sehr blass.


Fazit: Ich fand das Buch sehr interessant und immer wieder auch spannend. Ein Riesenpluspunkt war für mich die sarkastische Erzählweise von Seventeen, besonders am Anfang. Leider zog es sich für mich vor allem rund um die Mitte und die vielen Schießereien waren mir etwas zu sehr dem typischen Hollywood-Actionfilm-Klischee nachempfunden.

Das Buch las sich letztlich wie ein Actionfilm.

Ich fand es alles andere als schlecht, aber es konnte mich nicht so bei der Stange halten, wie es der wirklich tolle Anfang vermuten ließ. Zwischendrin hat es mich ab und an verloren. Aber das Ende gefiel mir dafür wieder sehr.

Ich bin definitiv auf Band 2 – Eighteen – gespannt, falls der auch übersetzt wird. Das Buch endet aber ohne Cliffhanger und kann unabhängig gelesen werden.

Von mir bekommt es 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Sehr spannend, aber ich habe einiges an Kritik

Der Riss
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Antonia reist in die Arktis, um kürzlich entdeckte Vulkane zu untersuchen. So zumindest der offizielle Grund, inoffiziell will sie aber vor allem eins: ihren Bruder Emilio suchen, der seit mittlerweile ...

Antonia reist in die Arktis, um kürzlich entdeckte Vulkane zu untersuchen. So zumindest der offizielle Grund, inoffiziell will sie aber vor allem eins: ihren Bruder Emilio suchen, der seit mittlerweile einem Monat vermisst und für tot gehalten wird. Aber Antonia glaubt das nicht, sie ist fest davon überzeugt, dass er noch lebt. Und falls nicht, will sie wenigstens herausfinden, was passiert ist. Auf keinen Fall war sein Verschwinden ein Unfall.


Ich persönlich mag das Setting Antarktis sehr gern, weil es einfach so unwirklich erscheint. Klar gibt es heut zu Tage Menschen in der Arktis, die gibt es schon länger, denn für Wissenschaftler ist sie unheimlich interessant. Trotzdem ist es unvorstellbar, dass Menschen unter diesen Bedingungen leben und überleben. Man könnte schon irgendwie den Eindruck gewinnen, dass die Arktis alles dafür tut, um zu verhindern, dass sich langfristig Menschen dort ansiedeln.

Die Idee von Vulkanen in der Arktis fand ich total faszinierend! Die Folgen wären verheerend sollten sie sich als aktiv herausstellen. Deswegen macht es auch Sinn, sie zu untersuchen. Und hier kommt direkt mein erster Kritikpunkt: Die Vulkane kommen praktisch im gesamten Buch kaum vor. Erst ganz am Ende spielen sie eine Rolle. Ja, hinter den Kulissen hat einiges mit ihnen zu tun, aber man ist erst ganz am Ende vor Ort. Ich hätte mir gewünscht, dass das auch etwas präsenter im Buch ist, denn dieses Thema und die Auswirkungen, die das auf das Klima und die Welt hätte, fand ich ja gerade so interessant.

Stattdessen dreht sich alles um Emilios Verschwinden und Antonia, die von Anfang an Probleme auf der Station hat. Der Chef will sie nicht dort haben und ihm ist jede Ausrede recht, um sie los zu werden, dabei macht das in meinen Augen nur bedingt Sinn. Ja, er glaubt, dass es ihr in erster Linie um Emilio geht – was ja auch stimmt –, aber trotzdem könnte eine rasche Untersuchung der Vulkane zeitkritisch sein und müsste daher so schnell wie möglich erfolgen, was nicht passiert, wenn er Antonia erst rausekelt und dann auf einen Nachfolger warten muss.

Die Handlung rund um Emilios Verschwinden fand ich sehr interessant. Damit hätte ich nicht gerechnet, aber es war wirklich spannend und aufregend. Auch die Hintergründe dazu. Da war allerdings auch wieder ein Punkt, den ich etwas unlogisch fand. Welcher genau das war, kann ich leider nicht näher ausführen, weil das massiv spoilern würde.


Fazit: Insgesamt fand ich das Buch wirklich spannend und interessant. Ich habe scheinbar eine Schwäche für die Antarktis, wenn es um Thriller geht.
Ich wurde aber mit Antonia und Arlo nicht wirklich warm. Ich fühlte mich da irgendwie auf Distanz gehalten und konnte Antonias Entscheidungen und Arlos Gefühle oft nicht nachvollziehen. Die kamen mir oft recht abrupt.
Zudem gab es einiges, was ich unlogisch fand. Das hat mich leider etwas gestört, ebenso, wie die Tatsache, dass die Vulkane zwar mit allem im Hintergrund verwoben sind, letztlich aber erst ganz am Ende präsent sind. Ich hätte erwartet, dass da mehr kommt.

Ich fand das Buch sehr spannend, aber ich konnte nicht so richtig mitfiebern, weil ich den Protagonisten nicht nah war. Von mir bekommt es 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Ich mochte das Buch teilweise sehr gern, habe aber auch Kritik

Hold Me - New England School of Ballet
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Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen.

Triggerwarnung: Bitte beachtet die Triggerwarnung des Verlages, es kommen teilweise heftige Themen vor.

Mit vielem hätte Zoe am ersten Tag an ...

Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen.

Triggerwarnung: Bitte beachtet die Triggerwarnung des Verlages, es kommen teilweise heftige Themen vor.

Mit vielem hätte Zoe am ersten Tag an der New England School of Ballett gerechnet, aber nicht damit, plötzlich Jase gegenüberzustehen. Ihrem Jase. Dem Jase, der all ihre Geheimnisse kennt, alle bis auf eins. Der Jase, den sie verlassen hat. Der Jase, dem noch immer ihr Herz gehört.
Doch Jase ist nicht mehr der gleiche wie damals. Er ist voller Wut, auf alles und jeden, vor allem aber auf seine Eltern, die ihm seine Zukunft stehlen wollen und auf Zoe, die ihn zerstört hat.
Und weil das Schicksal manchmal wirklich ein Miststück ist, werden Zoe und Jase als Partner beim Part-de-deux eingeteilt. Wird das gutgehen?


Ich muss vornewegschicken, dass ich schon sehr früh einen Verdacht bezüglich Zoes Geheimnis hatte, die Hinweise waren meiner Meinung nach sehr deutlich. Einerseits kann ich verstehen, warum sie Jase nichts davon erzählt hat, andererseits aber auch nicht. Damit hat sie sie beide verletzt.

Jase mochte ich in der Vergangenheit lieber als in der Gegenwart. Ja, er hat jedes Recht so wütend zu sein, aber trotzdem macht seine Wut ihn und damit auch das Lesen des Buches anstrengend.

Mit Zoe leidet man mit, obwohl man sie manchmal auch ermutigen will, endlich damit herauszurücken und so wenigstens für Klarheit zu sorgen. Jase möchte man schütteln. Wie gesagt, seine Wut und sein Frust sind total nachvollziehbar, aber gefühlt dreht sich bei ihm viel zu lange alles nur darum. Er ist wütend. Er tickt aus. Er schreit andere an.

Zwei Aspekte haben mich zudem etwas gestört. Zum einen Charlotte. Ich weiß, dass es im Ballett zwischen den Konkurrenten manchmal heftig zugehen kann, aber Charlotte ließ für mich jedes Maß und damit auch die Realität vermissen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand so weit geht. Mobbing, klar, aber das? Zumal sie einander so lange kennen und Zoe sie als ihre beste Freundin damals bezeichnete. Das kann ich im Übrigen auch nicht nachvollziehen, aber darum geht es nicht.
Der zweite Aspekt betrifft Zoes Geheimnis und die Entwicklung der Situation zwischen ihr und Jase. Mir ging es da in einem bestimmten Bereich zu abrupt zu schnell. Da fehlte mir die langsame Annäherung. Das ging mir zu schnell und vor allem hätte ich erwartet, dass da mehr Vergleiche kommen, mehr Gefühle als nur das, was man immer liest.


Fazit: Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, allerdings gibt es einfach ein paar Dinge, die mich gestört haben. Ich fand die Protagonisten nicht unsympathisch, vor allem Zoe mochte ich sehr. Aber ich empfand Jase durch seine Dauer-Wut als sehr anstrengend. Er hatte allen Grund wütend zu sein, aber er war gefühlt ständig nur wütend und rastete immer wieder aus. Das war mir einfach zu viel. Ich fand auch, dass die Handlung rund um Charlotte etwas too much war.
Abgesehen davon war da noch ein Aspekt, der mit Zoes Geheimnis zu tun hatte, den ich anders erwartet hätte. Das ging mir zu abrupt und zu schnell. So einfühlsam und toll damit ansonsten umgegangen wurde, aber da fehlte mir genau das.

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Es hat seine Längen, aber es ist auch sehr einfühlsam

The Hope We Find - Edinburgh-Reihe, Band 2 (knisternde New-Adult-Romance mit absolutem Sehnsuchtssetting)
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Achtung: Band 2 einer Reihe, in sich abgeschlossen, aber es macht mehr Sinn nach der Reihe zu lesen.

Maisie hat sich ein neues Leben aufgebaut. Sie hat es mit der Hilfe ihrer Therapeutin geschafft, ihre ...

Achtung: Band 2 einer Reihe, in sich abgeschlossen, aber es macht mehr Sinn nach der Reihe zu lesen.

Maisie hat sich ein neues Leben aufgebaut. Sie hat es mit der Hilfe ihrer Therapeutin geschafft, ihre Sprache wiederzufinden. Sie ist glücklich mit ihrem Job im Kindergarten und hat im Schreiben ein Ventil gefunden.
Als sie Weston kennenlernt stellt er ihr geordnetes Leben auf den Kopf, während er selbst ins Schwimmen gerät. Er studiert Jura, weil seine Familie das so will, doch für ihn bedeutet das Studium nur Stress, Stress, Stress. Maisie ist der Lichtblick in seinem Leben, aber wie soll er beides schaffen, eine Beziehung und das Studium?


Ich fühlte mich Maisie relativ schnell sehr nah. Ihre geschriebenen Worte berührten mich und ich bewunderte sie für ihre Stärke, sich aus ihrem Trauma herauszukämpfen, auch wenn es noch immer ab und an nach ihr greift.
Maisies Arbeit mit den Kindern fand ich richtig toll beschrieben, dass es wunderschön, aber auch nervtötend sein kann.
Ich mochte sie als Protagonistin sehr. Sie war gleichermaßen zerbrechlich und stark.

Mit Weston hatte ich dagegen mehr Probleme. Er studiert Jura, aber nicht, weil er Anwalt werden will, sondern, weil das schon immer der Plan seiner Eltern war. Er soll eines Tages die Kanzlei übernehmen und alles, was für sie zählt, ist, dass er super Noten nach Hause bringt. Er als Mensch zählt nicht.
Dabei schlägt Westons Herz für das Schreinerhandwerk, aber das kam nie in Frage. Nur sein Onkel, der selbst Schreiner ist, fördert ihn in dem Bereich und bietet ihm die Möglichkeit, bei der Holzbearbeitung alles andere für ein paar Stunden zu vergessen.
Maisie haut ihn aus den Socken, aber er merkt bald, dass es schwierig ist Studium und eine entstehende Beziehung unter einen Hut zu bekommen. Sein Lösungsweg hat mich ehrlich gesagt doch recht schockiert.

Im Verlauf des Buches erfährt man einiges über Maisies Vergangenheit und letztlich auch, was überhaupt dazu geführt hat, dass sie einst ihre Sprache verlor. Das wurde sehr einfühlsam und nachvollziehbar dargestellt und gefiel mir richtig gut.

Weston dagegen hat mich immer wieder genervt. Ich konnte seine Entscheidungen oft nicht richtig nachvollziehen. Er kann unheimlich süß sein, wenn er will, aber auch sehr, sehr frustrierend.

Aufgelockert wurde die Geschichte durch die Kindergartenkinder, allen voran Teddy, Westons Neffe.


Fazit: Ich fand die Geschichte sehr einfühlsam und immer wieder auch sehr süß. Maisie hat mir ab und an die Tränen in die Augen getrieben. Ihren Schmerz konnte man so gut nachvollziehen. Man wollte sie am liebsten in den Arm nehmen.
Weston hat es mir dagegen ab und an schwer gemacht. Er kann echt süß sein, aber auch sehr schwierig und frustrierend. Er hat es sich in meinen Augen oft zu schwer gemacht, dabei lag die Lösung auf der Hand und wäre relativ einfach gewesen.
Die Auflösung kurz vor Schluss kam mir etwas zu schnell und abrupt. So richtig aus heiterem Himmel. Da hätte ich mir gewünscht, dass Anklänge davon schon früher zu lesen gewesen wären.

Insgesamt mochte ich das Buch, aber es hat sich zwischenzeitlich auch gezogen, was für mich überwiegend an Weston lag. Ich fand das Buch viel, viel besser als Band 1. Von mir bekommt es 3,5 Sterne.

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