Eine bedeutsame Übung in Achtsamkeit und Akzeptanz
Lass es raus, KnotenklausIn dem Buch "Lass es raus, Knotenklaus" von Julia Regett geht es um einen Oktopus, der eines Tages plötzlich mit einem Knoten im Arm aufwacht. Da er selbst keine Lösung findet, um diesen Knoten wieder ...
In dem Buch "Lass es raus, Knotenklaus" von Julia Regett geht es um einen Oktopus, der eines Tages plötzlich mit einem Knoten im Arm aufwacht. Da er selbst keine Lösung findet, um diesen Knoten wieder loszuwerden, begibt er sich erst ängstlich und später mutiger auf eine Reise durch den Ozean in der Hoffnung, Hilfe für sein „Knotenproblem“ zu finden.
Ich hatte das Glück der Autorin auf der Leipziger Büchermesse persönlich zu begegnen und eine kurze Zusammenfassung über das Bilderbuch zu bekommen. Mich hat das Themengebiet des Buches sofort angesprochen und ich finde die Umsetzung zu dem Thema Achtsamkeit und Selbstsicherheit durch die Erlebnisse des Oktopus, die Kindern hier näher gebracht werden, ansprechend und gelungen.
Die Autorin und Illustratorin:
Julia Regett lebt und arbeitet in Köln. Wenn sie kreativ sein kann – gerne mit dem Pinsel – ist sie glücklich. Sie ist voller Ideen und neben ihrer Tätigkeit als Illustratorin arbeitet sie im Atelier und entwirft Postkartenmotive. In ihrer Freizeit fährt sie mit dem Rad. Ihr erstes Kinderbuch "Eine kleine große Reise um die Welt" erschien ebenfalls bei CalmeMara.
Inhalt:
„Klaus ist ein kurzsichtiger Oktopus mit acht Fangarmen und drei Herzen, die immer wild durcheinander pochen, wenn etwas Neues passiert. Deshalb bleibt er am liebsten in seiner Höhle – bis er eines Morgens einen Knoten in seinem Lieblingsarm entdeckt! Mit pochenden Herzen wagt sich Klaus ins offene Meer, um Hilfe zu suchen … und findet Gitti Garnele. Die hat zwar keine Lösung, aber genug Mut für beide zusammen. Auf ihrer gemeinsamen Reise durch den Ozean lernt der schüchterne Klaus, so achtsam wie ein Blauwal, so wütend wie ein Einsiedlerkrebs und fast so mutig wie Gitti Garnele zu sein.
Eine berührende Bilderbuchgeschichte, die zeigt, dass nichts unmöglich ist, wenn wir uns unseren Ängsten stellen, uns in Achtsamkeit und Akzeptanz üben und alle Gefühle zu- und rauslassen.“ (Klappentext)
Kritik und Fazit:
Auf dem Cover werden uns gleich der Hauptakteur des Buches, nämlich Knotenklaus, und die kleine aber feine Garnele Gitti vorgestellt. Am Gesicht von Knotenklaus ist deutlich zu erkennen, dass er nicht sonderlich glücklich aussieht, was an dem unerwünschten Knoten in seinem Arm liegt. Sofort kommt der Gedanke auf, was es wohl mit diesem Knoten auf sich hat.
In den Illustrationen im Buch werden wir in eine liebevoll gezeichnete Unterwasserwelt entführt. Beim Durchblättern fühlt man sich sofort, als ob man mittendrin im Geschehen ist, so nah ist man an den Erlebnissen dran. Die Tiere, die Knotenklaus konsultiert, springen einem förmlich ins Gesicht, weil sie so groß gezeichnet sind. Auch die Emotionen werden durch die Gesichter der Meerestiere sehr gut transportiert. Man kann deutlich erkennen, was sie in diesem Moment fühlen. Auf den Bildern lässt sich eine Vielfalt an Meerestieren und Pflanzen aus der Unterwasserwelt entdecken. Das Buch ist außerdem in gut verständlichen und einfachen Sätzen verfasst.
Eines Tages wacht Knotenklaus auf und muss plötzlich feststellen, dass er einen Knoten in seinem Arm hat. Und dann auch noch in seinem Lieblingsarm! Oh Schreck, wie soll er denn nun seine geliebte Algenmarmelade öffnen? Denn mit einem anderen Arm geht das leider nicht. Als ihm klar wird, dass er von alleine den unerwünschten Knoten in seinem Arm nicht beseitigen kann, muss eine Lösung her. Ängstlich macht er sich auf die Suche, um Hilfe zu finden, wo er unerwartet auf die mutige Garnele Gitti trifft, die ihn von nun an auf seiner Reise durch den Ozean begleitet. Unterwegs begegnen sie verschiedenen Meeresbewohnern, wovon jeder auf seine Art und Weise helfen möchte, um den Knoten zu lösen. Als entschlossener Begleiter verhilft die kleine Garnele Gitti Knotenklaus unterwegs zu mehr Selbstsicherheit und Zuversicht.
Das Buch vermittelt an den einzelnen Stationen, die Knotenklaus erlebt, dass jeder seine eigene Art und Weise hat, mit dem inneren oder in diesem Fall dem äußeren „Knoten“ umzugehen. Dass es helfen kann, wenn man seine Ängste und Unsicherheiten überwindet und sich für Neues öffnet. Auch wenn es vielleicht nicht zu dem gewünschten Erfolg führt, hat man neue Wege beschritten und dazugelernt. Und auch, dass die Akzeptanz zu sich selbst zu stehen und sich so wertzuschätzen wie man ist, einen großen und bedeutsamen Unterschied machen kann.
CalmeMara-Bücher tun Gutes: Mit dem Kauf dieses Buches unterstützt du die Tiere des Begegnungs- und Gnadenhofs „Dorf Sentana“ und die sozialen Projekte vor Ort.