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Veröffentlicht am 19.04.2023

Die eigene traumatische Vergangenheit aufarbeiten – berührend!

Eine Insel
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Im Cover kunstvoll versteckt zeichnet sich ein Gesicht aus den ausrollenden Wellen, in der Gischt des Meeres ab. Beim genauen Hinsehen findet sich auch ein einsamer Insulaner am unteren Rand, der diesem ...

Im Cover kunstvoll versteckt zeichnet sich ein Gesicht aus den ausrollenden Wellen, in der Gischt des Meeres ab. Beim genauen Hinsehen findet sich auch ein einsamer Insulaner am unteren Rand, der diesem Eiland seinen persönlichen Fußabdruck nicht nur im Sand hinterlässt, nicht ganz wie Robinson Crusoe. Im Buch geht es um dekadente, korrupte Machtverhältnisse mit Diktatoren, deren Politik Menschen entwurzelt, die daraufhin in ihrem ganzen schwierigen Leben nach Identität, neuer Verortung scheinbar vergeblich suchen. Schwach, schuldbeladen und voller Reue im Alter – ohne wahre Mitmenschlichkeit und Solidarität – so entpuppt sich das Leben der Hauptfigur, das veranlasst durch das Anspülen eines rätselhaften Schiffsbrüchigen in Erinnerungsfetzen wieder hochkommt. Wie gerne wäre er ein Mensch mit Familie gewesen statt im Alter voller Angst, Engherzigkeit und Feindschaft einsam zu enden. Der auffällige Schreibstil ist teils poetisch, teils die Gesellschaft kritisierend. Insgesamt ein lohnenswertes Lesevergnügen!

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Ein Lesevergnügen besonderer Art!

Dalee
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Im Hintergrund dieses Romans lauern viele historische, mir bisher unbekannte Daten aus der Geschichte Indiens mit ihrer Besetzung durch die Briten. Speziell die Andamanen, ihre wilden Eingeborenen, ihre ...

Im Hintergrund dieses Romans lauern viele historische, mir bisher unbekannte Daten aus der Geschichte Indiens mit ihrer Besetzung durch die Briten. Speziell die Andamanen, ihre wilden Eingeborenen, ihre besonderen Krankheitsübertrager, indische Feste oder Götter in dieser Vielzahl waren mir bisher neu. Umso interessanter entwickelte sich diese märchenhaft Geschichte um einen schwimmenden Elefanten und die vielen Abenteuer rund um diese Inseln fernab unserer Kultur. Dieser bildhafte, fantasievolle Schreibstil erinnern mich an Märchen aus 1001 Nacht, sicherlich auch zum Vorlesen für Kinder geeignet, geht es doch hauptsächlich um einen 12-jährigen Jungen, der neben seinem Vater als Mahut angeleitet wird und seiner tiefen, lebenslangen Freundschaft zu Dalee und seinem traurigen Abschied von diesem grauen, alten Riesen, rund um die dschungelhaften Inseln der Andamanen. Das Cover spiegelt eine besondere Szene aus dem Roman wieder, passend ausgewählt.

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Veröffentlicht am 09.02.2023

Mehr als nur ein Thriller!

In blaukalter Tiefe
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Vier Perspektiven liefert dieser Krimi auf das spannende Geschehen während eines Segeltörns in den Schären Schwedens. Zwei Paare, nämlich die gekündigte Chefredakteurin Caroline und der Boss der Anwaltskanzlei ...

Vier Perspektiven liefert dieser Krimi auf das spannende Geschehen während eines Segeltörns in den Schären Schwedens. Zwei Paare, nämlich die gekündigte Chefredakteurin Caroline und der Boss der Anwaltskanzlei Andreas neben dem viel jüngeren, baldigen Kanzlei-Partner Daniel mit seiner neuen Partnerin Tanja – jede Person ein anderer, sehr gegensätzlicher Charakter neben dem wortkargen Skipper Eric. Da sind Probleme, Missstimmungen gut vorstellbar schon vorprogrammiert. Die auf engstem Raum auf dem Boot geführten Dialoge und beschriebenen Handlungen kommen nachvollziehbar, äußerst realistisch und fachmännisch im Segeljargon beschrieben beim Leser an, ermuntern aber eventuell nicht unbedingt zur Buchung eines solchen Urlaubs, denn die sehr drastisch beschriebene, finale Situation in Schweden lässt eine beklemmende, weitreichend nachklingende Stimmung aufkommen mit besonders einer Person auf der weiteren Suche nach neuer Orientierung im Leben – sehr tiefgründig.

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Veröffentlicht am 19.01.2023

LGBT-Personen im Zentrum dieser Ermittlungen – spannend.

Kuckuckskinder (Ein Falck-Hedström-Krimi 11)
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Auf zwei Zeitschienen – Stockholm im Jahre 1980 und Fjällbacka in der Gegenwart – entwickelt sich ein verzwicktes, verlogenes Miteinander rund um mehrere hoch geschätzte Kunstschaffende. Mehr als ein rätselhafter, ...

Auf zwei Zeitschienen – Stockholm im Jahre 1980 und Fjällbacka in der Gegenwart – entwickelt sich ein verzwicktes, verlogenes Miteinander rund um mehrere hoch geschätzte Kunstschaffende. Mehr als ein rätselhafter, jetzt bereits verjährter Mord aus dieser Vergangenheit beschäftigt die Autorin Erica Falck als neue Buchvorlage, auch Kommissar Patrik Hedström stolpert wie der Leser bei weiteren Morden über dunkle Verstrickungen in der Welt von Lesben, Schwule und Menschen mit den verschiedensten sexuellen Neigungen und Fetischen sowie Dragqueens. Im Mittelpunkt steht Lola, einer Transperson mit all ihren gesellschaftlichen Problemen in Schweden um 1980, die ein Doppelleben im Verborgenen führt zusammen mit ihrer Tochter Pytte. Spannende bis liebevoll beschriebene Szenen sorgen für zügige Ermittlungsschritte, ohne das überraschende Ende detailliert zu verraten. Ein angenehmes Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 04.11.2022

Flüchtende Juden auf der Suche nach Sicherheit und Freiheit - empfehlenswert

Die Wiege der Hoffnung
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Juden lernen in Deutschland und überall auf ihrer Flucht die Kunst der Anpassung, des Überlebens und des Hoffens in der Zeit von 1935 bis nach Kriegsende. Schauplatz ist nicht nur Berlin, sondern auch ...

Juden lernen in Deutschland und überall auf ihrer Flucht die Kunst der Anpassung, des Überlebens und des Hoffens in der Zeit von 1935 bis nach Kriegsende. Schauplatz ist nicht nur Berlin, sondern auch Perugia bis hinunter nach Nardò in Apulien, Italien. Der Leser begleitet das detailliert beschriebene Leben von Luise nebst ihrer jüdischen Apothekerfamilie und ihrem italienischen, ebenfalls jüdischen Jugendfreund und Verlobter Emilio aus Apulien. Das Cover zeigt die blonde, junge Luise in warmen Farben des Sonnenuntergangs mit Blick auf Pinienwälder und Zuggleise – ihrem hoffnungsvollen Weg in die neue Freiheit – farblich sehr ansprechend und inhaltlich passend kreiert. Die sehr detaillierte Geschichte entlang einer Zeitschiene ohne Sprünge kommt sehr authentisch mit allen Figuren daher, sehr nachvollziehbar und einfühlsam ohne Übertreibungen im Schreibstil dokumentiert. Für mich birgt besonders der lange Fluchtweg nach Italien und dortiger Aufenthalt viele neue geschichtliche Informationen. Mögen viele damalig flüchtende Juden von Europa aus eine neue Heimat, Freiheit und Sicherheit gefunden haben.

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