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Veröffentlicht am 19.07.2023

Aus der Zeit gefallen

Düstergrab
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Seit „Totenweg“ begleite ich Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn aus dem hohen Norden bei ihren Ermittlungen. Doch „Düstergrab“ hat mich nicht überzeugt. Worum geht es?
Björn, ein Schulfreund von Frida, ...

Seit „Totenweg“ begleite ich Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn aus dem hohen Norden bei ihren Ermittlungen. Doch „Düstergrab“ hat mich nicht überzeugt. Worum geht es?
Björn, ein Schulfreund von Frida, wird beerdigt. Einen Tag später bemerkt der Totengräber, dass jemand in der Nacht die Erde aus dem Grab ausgehoben und es dann wieder zugeschüttet hat. Wurde Björns Leiche gestohlen? Die Überraschung ist groß, als man feststellt, dass in dem Grab eine weitere Leiche liegt.
Es handelt sich um einen weiblichen Teenager mit einem Kopftuch und einer altertümlichen Kleidung. Schnell steht fest, die Tote ist Lilly, ein Zwillingsmädchen, das vor 4 Jahren zusammen mit seiner Schwester aus der Pflegefamilie verschwand. Wo ist Sophie? Frida und ihr neuer Partner Leonard Bootz ermitteln...
Romy Fölck hat ihren neuen Krimi, der sich flott und flüssig lesen lässt, atmosphärisch in Szene gesetzt. Ab und zu sind Rückblicke in die Vergangenheit eingestreut. Sie erzählen von Anne und Ludwig in der Hutterer Kolonie, Crystal Spring, Kanada. Eine Gemeinschaft, ähnlich den Amischen.
Das Privatleben der Protagonisten nimmt wieder viel Raum ein. Das geht zu Lasten der Spannung. Zu viel Familiengedöns, Eifersucht etc. Frida hat mich irgendwann nur noch genervt. Erst auf den letzten Drücker kommt ein Hauch von Spannung auf. Aber am Ende ist alles stimmig aufgelöst.

Fazit: Hat mir nicht so gut gefallen wie die Vorgänger. Zu viel Privatgedöns.

Veröffentlicht am 02.07.2023

Schuster, bleib bei deinen Leisten

Refugium
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Um es gleich zu sagen, „Refugium“ von John Ajvide Lindqvist macht mich traurig und wütend zugleich. Wie kann ein Autor Stieg Larssons geniales literarisches Erbe, die „Millennium“-Reihe, so beschmutzen? ...

Um es gleich zu sagen, „Refugium“ von John Ajvide Lindqvist macht mich traurig und wütend zugleich. Wie kann ein Autor Stieg Larssons geniales literarisches Erbe, die „Millennium“-Reihe, so beschmutzen? Aus Rache, weil sein Manuskript für Band 7 abgelehnt wurde?
Von Stieg Larsson geschaffen, von David Lagercrantz weitererzählt und nun an eine Autorin (!!) weitergegeben: Der siebte Roman der „Millennium“-Reihe um die begnadete Hackerin Lisbeth Salander und den Enthüllungsjournalisten Mikael Blomkvist.
Lindqvist schreibt sonst eher Horrorgeschichten. Vielleicht hätte er bei seinem Genre bleiben sollen, anstatt „Millennium“ zu kopieren, indem er die Geschlechter der beiden Protagonisten tauscht? Lisbeth Salander wird zum männlichen Kim Ribbing und Mikael Blomkvist heißt nun Julia Malmros.
Lindqvists Enttäuschung zieht sich durch das ganze Buch. Zitat: „… ja, sie [Julia] vermisste auch Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander, mit denen sie nicht mehr spielen durfte“.
Es geht um familiäre Abgründe und Kims traumatische Kindheit, Korruption und die Verstrickung von Politikern in Verbrechen - genau wie in „Millennium“. Last but not least, auch Kim rächt sich an seinem Peiniger - genau wie Salander. Zufall? Daran glaube ich eigentlich nicht.
Ach so! Falls es jemanden interessiert, es geht auch um Klimakompensation für Ölbohrungen, das gab es vor 20 Jahren natürlich noch nicht…

Fazit: Lindqvist hat „Refugium“ sicher mit viel Herzblut geschrieben. Nichtsdestotrotz bin ich vom Inhalt enttäuscht.

Veröffentlicht am 20.04.2023

Der Feind in meinem Haus

Die Verborgenen
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„Das Loft“ von Linus Geschke hatte mich begeistert, aber „Die Verborgenen“ hat mich nicht überzeugt. Zumal ich etwas Ähnliches schon einmal gelesen hatte. (Der Bewohner von David Jackson.)
Es geht um ...

„Das Loft“ von Linus Geschke hatte mich begeistert, aber „Die Verborgenen“ hat mich nicht überzeugt. Zumal ich etwas Ähnliches schon einmal gelesen hatte. (Der Bewohner von David Jackson.)
Es geht um Phrogger, ein heimlicher Bewohner, der eines Tages bei den Hoffmanns auf dem Dachboden einzieht. Der Fremde klaut Essen, stöbert in ihren Schränken und beobachtet sie unbemerkt im Schlaf.
Sven und Franziska Hoffmann haben eine Teenagertochter, Tabea, und ein Traumhaus an der Küste. Doch sie haben etwas zu verbergen. Denn beide gehen fremd. Der Eindringling scheint Franziska in den Wahnsinn treiben zu wollen. Und auch Tabea hat er im Visier. Warum?
Als wäre das nicht schon genug, bekommen es die Hoffmanns auch noch mit Drogen und Mord zu tun.
Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Sven, Franziska, Tabea - und Du, der Bewohner. Alle haben ihre Geheimnisse und eins davon ist tödlich. Rückblicke in die Vergangenheit nehmen viel Raum ein.
Die Geschichte hätte für meinen Geschmack etwas spannender sein können und ist thematisch auch ein wenig überfrachtet. Es dauert lange, bis die Handlung Fahrt aufnimmt. Dazu unsympathische Protagonisten.

Fazit: Solider Thriller. Mir gefiel er leider nicht.

Veröffentlicht am 07.04.2023

Somme, Sonne, Meer?

One of the Girls
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Um es gleich zu sagen, „One of the Girls“ von Lucy Clarke ist kein Thriller, bestenfalls ein Spannungsroman, ein Frauenroman. Worum geht es?
Lexi feiert mit fünf Freundinnen ihren Junggesellinnenabschied ...

Um es gleich zu sagen, „One of the Girls“ von Lucy Clarke ist kein Thriller, bestenfalls ein Spannungsroman, ein Frauenroman. Worum geht es?
Lexi feiert mit fünf Freundinnen ihren Junggesellinnenabschied auf einer griechischen Insel. Noch einmal Party machen, es so richtig krachen lassen.
Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Lexi, Robyn, Fen, Bella, Ana und Eleanor. Alle haben ihre Geheimnisse und eins davon ist tödlich.
Ich fand den Anfang ziemlich zäh und langweilig. Ständige Wiederholungen gehen zu Lasten der Spannung. Nach etwa der Hälfte der Lektüre gibt es ein paar Wendungen, die mich allerdings nicht wirklich überraschen konnten, weil ich sie kommen sah.
„One of the Girls“ ist ein typischer Frauenroman: Sich in der Schule anstrengen. An die Uni gehen. Eine Ausbildung machen. Karriere machen. Einen netten Mann kennenlernen. Ihn heiraten. Ein Baby bekommen. Ein Plädoyer für Yoga, Mütterclubs u.ä. Nicht meine Welt!
Das Ende fand ich gut, aber nicht überragend. Die Autorin kannte ich bisher nicht. Der Klappentext lies auf einen packenden Psychothriller hoffen. Doch ich wurde enttäuscht.

Fazit: Seichte Unterhaltung für Prosecco-Lerchen.

Veröffentlicht am 03.04.2023

Die Überlebenden

Seventeen
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«Seventeen» ist John Brownlows Debütroman. Er ist Hollywood-Drehbuchautor und das merkt man auch. Seventeen hat gerade sechs Leute umgebracht - nein, Moment sieben.
Das große Spiel von Spionage, Attentaten ...

«Seventeen» ist John Brownlows Debütroman. Er ist Hollywood-Drehbuchautor und das merkt man auch. Seventeen hat gerade sechs Leute umgebracht - nein, Moment sieben.
Das große Spiel von Spionage, Attentaten und Verrat. Das hat mich an die Orphan-Reihe von Gregg Hurwitz erinnert. Waisenkinder als Auftragskiller. Dies ist die Geschichte von Seventeen, der den Auftrag bekommt, Sixteen umzubringen. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt...
Seventeen tappt von einer Falle in die nächste, aber natürlich wundert es nicht, wie er immer wieder überlebt. Dabei lässt es der Autor richtig krachen. «Seventeen» ist ein lupenreiner Action-Thriller. Spannend, keine Frage. Auch ein bisschen skurril.
Irgendwie merkt man, dass das Buch für den US-amerikanischen Markt geschrieben wurde. Denn diese Agenten, so etwas kann meiner Meinung nur in Amerika funktionieren: sie stehen über dem Gesetz, agieren wie Terroristen.
Seventeen ist ein Heiliger, ein Superheld. Eine hilflose Frau und schon ist sein Beschützerinstinkt geweckt. Aber er ist eben auch ein einsamer Rächer. Ähnlich wie Jack Reacher in den Romanen von Lee Child.
Auf einem Weingut zwischen Napa und Sonoma kommt es zum Showdown. Ob ich mir die Fortsetzung «Eighteen» antun werde, weiß ich noch nicht.

Fazit: Rasante Action in Buchform. It was okay.