Inspirierende Geschichte
Der beste Beweis bist du selbstWorum es in dem Buch geht:
TJ ist nicht nur sportlich, sondern hat auch ein echtes Talent fürs Debattieren. Als sie mit ihrer Cousine Simran einen Wettbewerb gewinnt, liegt der Fokus aber nicht auf ihrer ...
Worum es in dem Buch geht:
TJ ist nicht nur sportlich, sondern hat auch ein echtes Talent fürs Debattieren. Als sie mit ihrer Cousine Simran einen Wettbewerb gewinnt, liegt der Fokus aber nicht auf ihrer Leistung, sondern auf einem Bild der beiden, dass die Körperbehaarung ihrer Cousine zeigt. Als sich die ganze Schule darüber lustig macht, fasst TJ einen mutigen Entschluss: Sie möchte sich nicht mehr Enthaaren, um so allen zu bewiesen, dass sie auch mit Haaren schön ist.
Schon bald trifft sie mit ihrer Entscheidung jedoch auf heftige Ablehnung, weshalb ihre sonst so selbstsichere Art zu bröckeln beginnt. In dieser Zeit steht ihr ausgerechnet Charlie, ihr stärkster Debattierkonkurrent zur Seite.
Meine Meinung:
„Der beste Beweis bist du“ strotzt nur so vor starken, facettenreichen und liebenswerten Charakteren! TJ selbst ist unfassbar mutig. Als Leserin konnte ich jeden ihrer Gedankengänge und die Zweifel, die ihr immer wieder aufgekommen sind, nachvollziehen. Es war für mich sehr schockierend, die Reaktionen der Gesellschaft auf ein behaartes Mädchen mitzuverfolgen.
Neben dem Thema der Körperbehaarung spielt auch das Debattieren eine große Rolle im Buch. Wenn man sich, wie es bei mir der Fall ist, damit nicht auskennt, kann man viel Interessantes über Debatten lernen. Zudem haben die Wettkämpfe einen weiteren Spannungsfaktor in die Geschichte gebracht.
Um den Lesefluss noch flüssiger zu gestalten, hätte man an der ein oder anderen Stelle auf das generische Maskulinum, anstatt auf den Gender-Doppelpunkt zurückgreifen können. Ebenfalls ein wenig gestört hat mich die Verwendung des Pronomens „Sier“, vor allem, da dieses relativ zusammenhangslos verwendet wurde und keine bedeutende Rolle in der Geschichte gespielt hat. Die Verwendung hat auf mich deshalb eher erzwungen gewirkt.
Einen großen Abbruch hat dies dem Buch letztendlich jedoch nicht getan, da TJs Geschichte sehr inspirierend ist und mich das Ende überraschen konnte. Die Protagonistin hat zum Thema Körperbehaarung und gewisser Weise auch zum Thema Selbstfindung eine Schlussfolgerung gezogen, die ich so nicht vorhergesehen habe. Allgemein finde ich es klasse, dass dieses Buch ein solches Tabuthema behandelt!
Mein Fazit:
Jesmeen Kaur Deos Debütroman konnte mich trotz einem kleinen Makel von sich überzeugen. Besonders die mutige und authentische Protagonistin und die einfühlsame Art, mit der die Autorin das Tabuthema „Körperbehaarung“ anspricht, haben mir gefallen. Ich würde mir wünschen, dass dieses Buch von ganz vielen Mädchen und Jungen gelesen wird und ihnen vielleicht sogar vermitteln kann, dass es in Ordnung ist, anders zu sein.