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Veröffentlicht am 21.04.2023

Der Bau des Eiffelturm und die Geschichte von Claire Eiffel

Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe
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Paris ohne den Eiffelturm kann sich heute kaum noch jemand vorstellen. Für dieses Bauwerk hat Gustave Eiffel hart kämpfen müssen, dass es Wirklichkeit wurde und zur Weltausstellung 1889 eröffnet werden ...

Paris ohne den Eiffelturm kann sich heute kaum noch jemand vorstellen. Für dieses Bauwerk hat Gustave Eiffel hart kämpfen müssen, dass es Wirklichkeit wurde und zur Weltausstellung 1889 eröffnet werden konnte hat viel Kraft gekostet. Dieser Roman erzählt die Geschichte des Baus aus Sicht der Tochter Claire von Gustave Eiffel. Claire steht ihrem Vater als Privatsekretärin zur Seite. Ihr Mann Adi ist Ingenieur und ebenfalls in den Bau des Turms involviert. Die Familie wohnt in Paris gemeinsam in einem Haushalt, dass ist selbstverständlich nicht immer einfach.

Wer sich ein bisschen mit der Geschichte des Eiffelturms beschäftigt hat, stellt fest, dass die Autorin in diesem Roman Fakten und Fiktion hervorragend miteinander verwoben hat. Er lässt sich sehr flüssig lesen und man ist immer mitten im Geschehen um den Bau des Turmes. Die Charaktere sind hervorragend beschrieben. Claire ist berufstätig, für die damalige Zeit ungewöhnlich, der Zwiespalt blitzt immer mal wieder durch. Gustave Eiffel ist ein sehr innovativer Mensch und eigenwilliger Charakter, er wird von Sophie Villard gut dargestellt. So könnte man die Aufzählung weiterführen.

Diesen biographischen Roman habe ich sehr gerne gelesen. Ich empfehle ihn für Freunde von historischen Romanen und natürlich für alle die sich für den Eiffelturm und Paris interessieren.

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Spannender Krimi, Hawaii und Japan während des 2. Weltkrieges und kurz danach

Fünf Winter
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Im Dezember 1941 erhält Joe McGrady, er ist Detective beim Honolulu PD, den Auftrag einen grausamen Doppelmord aufzuklären. Der Fall ist brisant, da eines der Opfer der Neffe des Oberbefehlshabers der ...

Im Dezember 1941 erhält Joe McGrady, er ist Detective beim Honolulu PD, den Auftrag einen grausamen Doppelmord aufzuklären. Der Fall ist brisant, da eines der Opfer der Neffe des Oberbefehlshabers der Pazifikflotte ist. Ebenfalls ermordet wurde seine Freundin, eine junge Japanerin. McGrady und sein Partner Fred Ball machen sich gemeinsam an die Arbeit. Eine der Spuren führt nach Hongkong, Joe soll ihr folgen. Während seiner Recherche erfolgt der Angriff auf Pearl Harbor, er wird nach Japan verschleppt.

Der Leser wird sofort ohne großes Vorgeplänkel in die Geschichte gezogen. Man erfährt eine Menge über die Art und Weise wie zu dieser Zeit teilweise mit Verdächtigen umgegangen wurde, teilweise brutal. Diese Art der Polizeiarbeit steht aber nicht im Vordergrund. Joe McGrady geht sehr methodisch vor, er nimmt sich die Zeit den jeweiligen Aspekt des Falles zu betrachten und zu überdenken. So entfaltet sich die Aufklärung des Falles nach und nach. Immer wieder wendet sich der Fall, dass ist sehr geschickt vom Autor eingebaut. Der Detective verbringt die Jahre bis zum Ende des Krieges versteckt in Japan. Die Beschreibung dieser Zeit erscheint lang, aber dadurch wird dem Leser klar, was es bedeutet über Jahre versteckt an einem Ort leben zu müssen. Zurück auf Honolulu, nach fünf Wintern, will McGardy den Fall aufklären.

Das Buch hat mich in seinen Bann gezogen, es ist sehr fesselnd geschrieben. Ein Krimi, ein Porträt des Krieges im Pazifik und eine Liebesgeschichte in einem. Auf jeden Fall lesenswert.

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Ein wenig bekanntes Stück norwegisch-deutscher Geschichte

Als Großmutter im Regen tanzte
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Juni flieht vor ihrem Mann in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern. Das Haus ist auf einer kleinen norwegischen Insel, dort hat sie auch den Großteil ihrer Kindheit verbracht, die Großeltern haben sie ...

Juni flieht vor ihrem Mann in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern. Das Haus ist auf einer kleinen norwegischen Insel, dort hat sie auch den Großteil ihrer Kindheit verbracht, die Großeltern haben sie großgezogen. Das Verhältnis zwischen ihrer Großmutter Tekla und ihrer Mutter Lilla war immer sehr angespannt, sie haben sich oft gestritten. Auch Junis und Lillas Verhältnis war nicht konfliktfrei. Juni wusste nicht wer ihr Vater war, Lilla hat sich immer geweigert ihr den Namen zu nennen.

Beim Aufräumen des Hauses ihrer Großeltern fällt ihr ein Foto in die Hände, dass ihre Großmutter Tekla mit einem deutschen Soldaten zeigt. Ihre Großmutter sieht sehr glücklich darauf aus. Tekla beginnt zu recherchieren und so bringt die Geschichte ihrer Großmutter ans Licht. Diese hat sich während des Krieges in einen deutschen Soldaten verliebt und ist mit ihm nach Deutschland gegangen.

Das Buch ist in zwei Erzählsträngen geschrieben, einmal die Geschichte der Spurensuche von Juni und auf der zweiten Ebene Teklas Geschichte. Die Autorin beschreibt sehr eindringlich die Gefühlswelt von Tekla, was sie erst in Norwegen und dann in Deutschland erlebt, ebenso ihren schwierigen Weg wieder zurück nach Norwegen. Dieses Buch ist mir unter die Haut gegangen, es zeigt uns, dass es wichtig ist über die Vergangenheit zu sprechen, auch wenn es sehr schmerzhaft ist. Außerdem sollte man seine Wurzeln kennen, ohne dieses Wissen finden viele keine Ruhe und Heimat. Das Buch kann ich nur empfehlen!

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Große Liebe, Familientragödie und Schuld

Feldpost
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Cara Russo ist Rechtsanwältin, sitzt 2 Tage vor Weihnachten im Jahr 2000 in einem Café in Kassel und schreibt Weihnachtskarten. Eine ältere Frau setzt sich zu ihr an den Tisch. Im Gespräch mit der Frau ...

Cara Russo ist Rechtsanwältin, sitzt 2 Tage vor Weihnachten im Jahr 2000 in einem Café in Kassel und schreibt Weihnachtskarten. Eine ältere Frau setzt sich zu ihr an den Tisch. Im Gespräch mit der Frau erfährt Cara, dass diese versucht hat einer Freundin, die sie das letzte Mal nach dem Krieg gesehen hat, eine Tasche mit alten Unterlagen zu bringen. Sie ist sich sicher, die richtige Adresse zu haben, doch dort wurde ihr mitgeteilt, dass ihre Freundin Adele den Bewohnern nicht bekannt sei. Die Frau verschwindet aus dem Café und lässt Cara durch die Bedienung mitteilen, dass sie die Tasche mitnehmen soll. Cara ahnt nicht, was sie mit ihren Nachforschungen die sich macht, auslösen wird. In dem Koffer befinden sich Feldpostbriefe, sie erzählen von einer großen Liebe.
Wir erfahren in dem Buch die Geschichte zweier Familien in der Zeit zwischen 1935 und 1945. Es geht um Familie Kuhn, Gerhard und Katharina, deren Kinder Albert und Adele und um Familie Martens, Hermann und Sophia, deren Kinder Richard und Diethild. Die Familien sind befreundet und verbringen gerne Zeit miteinander. Das ändert sich allerdings als Gerhard Kuhn 1935 wegen hitlerfeindlicher Äußerungen eine Haftstrafe erhält. Um die Freunde zu unterstützen kauft Hermann die Villa seiner Freunde zu einem geringen Preis, in einem Zusatzvertrag sind die Modalitäten für den Rückkauf festgelegt.
Mechtild Borrmann erzählt die Geschichte der Familien auf zwei Zeitebenen. Einmal die Zeit zwischen 1935 und 1945 und die zweite Ebene zwischen 2000 und 2001. Über jedem Kapitel ist der Zeitraum angegeben und aus welcher Sicht erzählt wird. Die Sprache der Autorin ist sehr klar und schnörkellos und steckt doch voller Emotionen. Nach und nach wird die Geschichte einer großen verbotenen Liebe und einer Familientragödie aufgedeckt. Oft passieren Dinge mit denen man nicht rechnet, der Verlauf der Geschichte ist nicht vorhersehbar. Es wird deutlich wie schnell man Schuld auf sich laden kann, obwohl man sich sicher war, durch seine Handlung jemandem zu helfen.
Der Autorin ist es wieder gelungen uns ein Stück Zeitgeschichte näherzubringen.

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Veröffentlicht am 01.10.2022

Eine Frau und ein Weingut

Gretas Geheimnis
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Gretas heiratet den Kellermeister Bruno Bachstern, das ist die Bedingung, die ihr Vater in seinem Testament gestellt hat. Die beiden verbindet die Liebe und Begeisterung für den Wein. Durch die Heirat ...

Gretas heiratet den Kellermeister Bruno Bachstern, das ist die Bedingung, die ihr Vater in seinem Testament gestellt hat. Die beiden verbindet die Liebe und Begeisterung für den Wein. Durch die Heirat gehört Greta jetzt eines der größten Weingüter der Pfalz. So eine arrangierte Ehe ist, auch wenn man Gemeinsamkeiten hat, natürlich nicht einfach. Hinzu kommt noch, dass Bruno ein sehr schweigsamer und introvertierter Mensch ist. Greta wird von ihrer Großmutter Adela stark unterstützt. Bruno hält stark am herkömmlichen Weinbau fest, Greta allerdings ist der Meinung, dass Veränderungen notwendig sind und möchte neue Wege beschreiten.
Wie schon beim Vorgängerband gelingt es dem Autorenteam die Geschichte von Greta flüssig und anschaulich zu erzählen. Das Zeitkolorit der 1980 und 1990-ziger Jahre wird hervorragend beschrieben, man fühlt sich in diese Zeit zurückversetzt. Das Buch unterhält bestens und ich bin sehr gespannt auf den letzten Band der Triologie.

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