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Veröffentlicht am 26.04.2023

Zu viel

The truth behind your lies
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Jan, der zu Schulzeiten regelmäßig Opfer von Mobbing war, will sich nun nach dem Abitur an seinen fiese Mitschülern rächen und filmt sie heimlich in einer Hütte in den Schweizer Bergen.
Diese Clique besteht ...

Jan, der zu Schulzeiten regelmäßig Opfer von Mobbing war, will sich nun nach dem Abitur an seinen fiese Mitschülern rächen und filmt sie heimlich in einer Hütte in den Schweizer Bergen.
Diese Clique besteht aus 5 Jugendlichen, darunter 2 Pärchen. Jan stellt Videos von ihnen ins Netz, um sie bloßzustellen. Bis alles eskaliert...

Das Buch ist im Wechsel aus den Blickwinkeln von Jan und von Emmy, eines der Mädchen aus der Clique, geschrieben. Den Schreibstil fand ich durchweg spannend und sehr passend für einen Jugendroman. Die Autorin widmet sich in ihrem Jugendbuchdebüt vielen schwierigen Thematiken: neben Mobbing spielen Alkohol, Drogen, Tablettensucht, Minderwertigkeitskomplexe und andere psychische Probleme (um hier nicht noch mehr zu spoilern) eine Rolle. Die Triggerliste ist dementsprechend sehr lang. Jede:r der Protagonist:innen leidet mindestens unter eine der genannten Schwierigkeiten. Im Endeffekt waren mir die problembehafteten Jugendlichen mit ihren ständigen Querelen einfach zu viel des Guten. Weniger wäre hier besser gewesen, um der Geschichte noch einen realistischen und nachvollziehbaren Touch zu geben. Vielleicht war es aber auch von der Autorin gewollt, dass die Handlung so überstilisiert ist. Klar, dass das Ganze in einer Katastrophe enden muss, nicht nur für die Protagonist:innen, sondern vielleicht auch für so einige Leser:innen.

Ich habe beim Lesen des Buches aufgrund des Spannungslevels die meiste Zeit zu einer sehr guten Bewertung tendiert, doch zum Ende hin war es für meinen Geschmack einfach zu viel von allem.

Fazit: Die Geschichte fängt gut an, liest sich schnell und ist durchweg spannend. Doch letzten Endes wollte die Autorin einfach zu viel in diese Story packen und hat sie damit mehr geschadet als verbessert. Deshalb gute 3,5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 22.04.2023

Fußball und Magie - ist das ein guter Mix?

Die Zauberkicker, 1, Anpfiff!
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Das Buch mit 128 Seiten für Kinder ab 8 Jahren ist der erste Band aus der Reihe namens "Die Zauberkicker".

Ben liebt das Fußballspielen über alles. Aber momentan ist er in seinem Heimatverein nicht mehr ...

Das Buch mit 128 Seiten für Kinder ab 8 Jahren ist der erste Band aus der Reihe namens "Die Zauberkicker".

Ben liebt das Fußballspielen über alles. Aber momentan ist er in seinem Heimatverein nicht mehr so glücklich. Immer spielt er nur die Nummer Zwei. Benno, der Sohn des Trainers, wird dagegen stets bevorzugt. Da erhält Ben überraschend die Einladung zu einer Probewoche im Fußballinternat. Ist das die Chance, allen zu zeigen, was er wirklich drauf hat?

Die Geschichte ist vor allem sehr gut für Kinder geeignet, die selbst Fußball mögen und/oder spielen. Es erfolgen nämlich schon sehr detaillierte Beschreibungen vom Fußballspielen. Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Bis auf die vielen englischen Wörter, die mitsamt des amerikanischen Trainers im Internat auftauchen. Als Vorlesebuch stellt das eher weniger Probleme dar. Doch da das Buch ab einem Alter von  8 Jahren empfohlen wird, stolpern die Kinder beim Selberlesen über diese Wörter. Man kann auch nicht davon ausgehen, dass den jungen Leser:innen all diese Wörter schon bekannt sind.

Das mit der Magie kommt im Internat erst so langsam auf, ist aber noch sehr geheimnisvoll, besonders auch, was es mit dem Waschbären namens Pelé auf sich hat, der wohl das magische Maskottchen ist.

Auch wenn es der erste Band einer Reihe ist, hätte ich mir schon gerne eine halbwegs abgeschlossene Handlung gewünscht. Das Ende kommt etwas abrupt und irgendwie mittendrin. Gut, dass uns der zweiten Band bereits vorliegt und wir gleich weiterlesen können.

Fazit: Die großen Themen sind hier Sport, Magie und Freundschaft. Bisher ist es eine ganz nette Geschichte, doch auch noch ziemlich rätselhaft, was den alten Zauber des Internats betrifft. Das Ende kommt etwas unerwartet und abrupt. Ich vergebe 3,5 Sterne und bin gespannt, wie es im nächsten Band weitergeht.

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Ist die Liebe wirklich tot?

Dead Romantics
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*Bewertet mit 3,5 Sterne*
Florence ist Ghostwriterin für eine sehr bekannte Liebesromanautorin. Doch seit sie sich vor einem Jahr schmerzhaft von einem Mann getrennt hat, glaubt Florence nicht mehr an ...

*Bewertet mit 3,5 Sterne*
Florence ist Ghostwriterin für eine sehr bekannte Liebesromanautorin. Doch seit sie sich vor einem Jahr schmerzhaft von einem Mann getrennt hat, glaubt Florence nicht mehr an die Liebe. Zu allem Übel kann sie deshalb das aktuelle Buch nicht zu Ende schreiben. Ihr Lektor Benji Andor gewährt ihr keinen Aufschub, doch das tritt schnell in den Hintergrund als Florence ihn am nächsten Tag als Geist wiedersieht.

Die erste Buchhälfte zog sich für mich ziemlich hin. Ich habe zunächst nicht so ganz den roten Faden gesehen, denn die Autorin ist während der Geschichte immer von der Handlung abgekommen und hat zum Beispiel nebenbei ausführlich erzählt, wie Florence ihre letzte Liebe Lee Marlow kennengelernt hat und wie diese Beziehung ablief. Mir sind weiterhin ein paar Wiederholungen bei den Gedankengängen von Florence störend aufgefallen. Außerdem fand ich, dass die Rückkehr in ihre alte Heimat aufgrund der Beerdigung ihres eben gestorbenen Vaters viel Raum eingenommen hat.

Erst in der zweiten Buchhälfte nimmt die Liebesgeschichte Fahrt auf und somit steigt auch endlich die Spannung. Es ist sehr traurig mitanzusehen, dass zwischen Florence und Benji als Geist eine Beziehung unmöglich ist. Doch sie scheinen sich gefunden zu haben und es ist trotz aller Umstände sehr romantisch. Am Ende ergeben natürlich alle vorher erzählten Nebensächlichkeiten Sinn, doch die Einflechtung dieser Informationen in die Story waren in meinen Augen nicht so gut gelungen.

Der Schreibstil von Ashley Poston ist trotz allem sehr angenehm und flüssig zu lesen. Auch haben mir der etwas schräge Humor der Bestatterfamilie und die Dialoge sowie Wortspiele zwischen Florence und Benji sehr gut gefallen.

Fazit: Zum Ende hin gefiel mir die Geschichte zunehmend besser und das Happy End war wirklich toll. Weil ich mich jedoch zunächst etwas mit der Story gequält habe, vergebe ich 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.01.2023

Ein heilloses Durcheinander

Indigo Wild
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Die Geschichte handelt von einem 11-jährigen Mädchen namens Indigo und vielen andersartigen Wesen wie Kobolden, Drachen und weiteren Monster, die alle im Haus der Familie Wild im Geleebohnenweg Nr. 47 ...

Die Geschichte handelt von einem 11-jährigen Mädchen namens Indigo und vielen andersartigen Wesen wie Kobolden, Drachen und weiteren Monster, die alle im Haus der Familie Wild im Geleebohnenweg Nr. 47 leben. Indigo's Eltern sind Monsterforscher, die die meiste Zeit um die Welt düsen und dabei irgendwelche Monster per Post nach Hause schicken.

Nach 1 bis 2 Einstiegskapitel, in denen man Indigo, ihren 5-jährigen Bruder Quick und das Haus kennengelernt hat, ist man in der Geschichte angekommen. Am Anfang fielen mir die vielen langen und teilweise verschachtelten Sätze auf, die mitunter das Zuhören erschwerten. Auch fand ich die Sprecherstimme nicht so ganz passend. Die Betonung kam mir manchmal zu monoton vor. Ich konnte mich zumindest nicht die ganze Zeit vor lachen klingeln, sondern wunderte mich eher, warum ein 11-jähriges Mädchen und ein 5-jähriger Junge einen ganzen Haushalt samt zig Monster allein schmeißen müssen.

Das Hörbuch ist auf 2 CDs aufgeteilt mit einer Spieldauer von insgesamt 95 Minuten. Am Ende der ersten CD passt es von der Geschichte her ziemlich gut, um einen Zwischenstopp einzulegen, wenn man nicht alles an einem Stück hören will. Das Hörbuch ist eine inszenierte Lesung, also mit ein paar passenden (Hintergrund-)Geräuschen, die mir recht gut gefallen haben, jedoch manchmal auch die Geschichte noch chaotischer erschienen ließen.

Die Altersempfehlung ist eher ab 8 Jahre. Für Kinder, die öfters und auch gerne Hörbücher hören, kann ich die Geschichte gern weiterempfehlen. Mein 7-jähriges Kind hatte leider noch nicht die Ausdauer, die Hörbuchgeschichte komplett bzw. eine der beiden CDs am Stück zu hören. Wir sind dann doch eher die Buchleser statt Buchhörer. Wir bewerten das Hörbuch daher mit 3,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 14.01.2023

Eine andere Kultur kennenlernen

Bissle Spätzle, Habibi?
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**Bewertet mit 3,5 Sterne**
Meine Meinung zu diesem Buch ist ein wenig zwiegespalten: vielleicht habe ich etwas mehr und auch etwas anderes erwartet. Das Buch hat mich zwar gut unterhalten und es konnte ...

**Bewertet mit 3,5 Sterne**
Meine Meinung zu diesem Buch ist ein wenig zwiegespalten: vielleicht habe ich etwas mehr und auch etwas anderes erwartet. Das Buch hat mich zwar gut unterhalten und es konnte mich stellenweise sehr fesseln, jedoch bin ich mit der gesamten Geschichte nicht ganz so zufrieden. Deshalb fällt es mir recht schwer, eine angemessene Rezension zu schreiben.

Die Familie von Amaya Baysan stammt ursprünglich aus Marokko, doch sie und ihre Geschwister sind in Deutschland geboren und aufgewachsen. Ihre Eltern sind recht gläubige Muslimen, doch folgen sie nicht unbedingt jeder Regel des Korans und haben sich in Deutschland ziemlich gut angepasst und eingegliedert. Sie haben aber stets versucht ihre Kinder als aufgeschlossene und respektvolle Menschen zu erziehen. Jedoch kommt für ihre Kinder als Ehepartner nur ein Muslime in Betracht.

Amaya führt eine Art Doppelleben: inzwischen ist sie bereit 30 Jahre alt, damit die älteste und noch unverheiratete Tochter der Familie Baysan. Auf der anderen Seite ist sie ein TV-Star in einer Telenovela und somit doch schon eine Art Person des öffentlichen Lebens. Ihr Lebensstil ist dabei sehr offen: sie trifft sich mit deutschen Männern, küsst diese und trinkt auch gern Alkohol. Dabei stets in der Hoffnung, nicht von ihren Eltern erwischt zu werden.

Ich hab persönlich nicht verstanden, wie Amaya wirklich so lange solche Geheimnisse für sich behalten kann und ihre Familie immer wieder mit Notlügen abspeisen kann. Wo ist da ihr Gewissen? Auch kommt es mir etwas unglaubwürdig vor, dass sich der Partner erstmal wirklich monatelang hinhalten lässt, mit der ständigen Geheimnistuerei und Lügerei klar kommt und dann auch noch auf Sex verzichtet. Aus all den Gründen konnte ich mich nicht wirklich in die Rolle von Amaya einfühlen.

Die Autorin bedient sich einer klaren und deutlichen Sprache. Dadurch liest sich das Buch sehr schnell und flüssig. In Rückblenden wird von Amayas Leben, ihrer Kindheit und ihrer Familie erzählt. Gelungen ist auch die Darstellung der Freundschaft zu Klara, die mir als Figur sehr gut gefallen hat.

Außerdem ist es insgesamt schön, Einblicke in eine andere Kultur zu bekommen und dabei zu sehen, wie die Baysans ihren Glauben recht modern ausleben und gleichzeitig trotzdem die wichtigsten Regeln des Islams folgen.

Ich hätte es gut gefunden, wenn die ausländischen Worte und Begriffe in einem Glossar bzw. im Anhang übersetzt worden wären. So musste ich doch das eine oder andere Mal Google befragen, da ich mich mit den Worte in keinster Weise auskenne.

Alles in allem bewerte ich die Geschichte mit 3,5 Sterne.

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