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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2023

berührend und ziemlich "schwere Kost" für einen Roman

Der Liebende
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Die Geschichte beginnt sehr gemütlich - ein pensionierter katholischer Seelsorger, der zurückgezogen fernab der Heimat in Brüssel lebt, kümmert sich noch vereinzelt um einzelne "Schäfchen" seiner Gemeinde, ...

Die Geschichte beginnt sehr gemütlich - ein pensionierter katholischer Seelsorger, der zurückgezogen fernab der Heimat in Brüssel lebt, kümmert sich noch vereinzelt um einzelne "Schäfchen" seiner Gemeinde, ist aber sonst nicht mehr tätig. Er sohn zurückgezogen in seiner Dachgeschoßwohnung in Brüssel und beobachtet die neu eingezogene Nachbarin. Die beiden lernen sich sehr langsam ein wenig besser kennen, und dann zieht das Tempo der Geschichte ein wenig an und wird ungemein tiefer, als ich zuerst erwartet hätte. Gemeinsam reisen sie an die Nordsee.

Madame Jannsen ist das Gegenteil von dem zurückgezogenen Seelsorger. Als Diplomatin kam sie viel herum, reise um die Welt, arbeitete hart und landet nun in Brüssel. Sie ist in der Beziehung die, die das Tempo vorgibt und die Richtung. Sie weiß, was sie vom Leben will. Diese Stärke zieht sich durch das ganze Buch.

Beide Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und ich finde auch sehr treffend beschrieben. Man merkt, dass der Autor die Schauplätze gut kennt und selbst ein genaues Bild der Schauplätze und Protagonisten vor Augen hat. Was mich in der Geschichte nicht so ganz abholen konnte, war das Tempo. Plätscherte die Geschichte anfangs eher so dahin, änderte sich das schlagartig. Wie in einem Strudel wurde man immer tiefer in die Geschichte gezogen und so wirkte die Geschichte schonungslos und ungeschönt aus dem Leben gegriffen. Darauf muss man sich in dieser Geschichte einlassen. Wenn man dies tut, erwarten einen wunderschöne Lesestunden mit durchaus ernsten Themen und einer sehr zarten, ja fast zerbrechlichen Liebesgeschichte.

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Veröffentlicht am 22.04.2023

Die Erde schreibt einen Liebesbrief

Die Erde und du
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Die Erde wendet sich in diesem Buch an ein junges Mädchen. Es wirkt wie ein poetischer und sehr individueller, ja fast intimer Liebesbrief, in dem die Erde eindrücklich auf die Beziehung zwischen den beiden, ...

Die Erde wendet sich in diesem Buch an ein junges Mädchen. Es wirkt wie ein poetischer und sehr individueller, ja fast intimer Liebesbrief, in dem die Erde eindrücklich auf die Beziehung zwischen den beiden, der Erde und dem Mädchen eingeht. Das Mädchen wird als Kindergarten- oder Volkschulkind gezeichnet; positiv hervorzuheben ist, dass in diesem Buch durch sie eine PoC als Hauptperson dargestellt wird.
Zunächst fallen einem die viele Illustrationen gleich ins Auge. Mit kräftigen Farben und einer eindrücklichen Technik, die oft mehrere Schichten übereinanderlegt, unterstreichen die Illustrationen den Text. Sie nehmen viele Tiere auf, aber auch sehr oft die Erde in ihrer Emotion - verstärkt durch ein aufgezeichnetes Gesicht. So wird auf die Dringlichkeit des Achtens auf die Erde fokussiert - meinem Empfinden nach mehr als mit dem Text. Während der Text nicht problematisiert, sondern positiv ermutigt, sich für die Erde einzusetzen, zeigen die Illustrationen durchaus die negativen Einflüsse des Menschen auf die Erde, etwa durch Schildkröten, die durch das Wasser verschmutzt aussehen oder Schlote voller Rauch, die die Erde bedecken. Auch wenn der Text durchwegs positiv formuliert ist, finde ich ihn persönlich nicht ganz einfach für ab 3 Jahren. Sätze wie: "...bin hier, mich ganz und gar mit dir zu teilen" oder "Ich will dich verzücken und dir Abenteuer schicken" finde ich nicht ganz einfach für Kindergartenkinder. Gleichzeitig denke ich, dass gerade bei diesem Buch durch die Poesie schwere Worte nicht ganz so ins Gewicht fallen wie bei einem narrativen Text. Das Buch wirkt, auch ohne dass man jedes Wort versteht. Dennoch würde ich das Buch erst ab 5 Jahren ca. empfehlen.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Etwas gewöhnungsbedürftig

Pride and Prejudice / Stolz und Vorurteil - Teil 1 (mit kostenlosem Audio-Download-Link)
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Diese Ausgabe ist besonders. sie teilt den Text in kurze Abschnitte. In jedem Abschnitt rückt zuerst das Erlernen in den Vordergrund: Wort für Wort wird übersetzt, zunächst auf englisch geschrieben, dann ...

Diese Ausgabe ist besonders. sie teilt den Text in kurze Abschnitte. In jedem Abschnitt rückt zuerst das Erlernen in den Vordergrund: Wort für Wort wird übersetzt, zunächst auf englisch geschrieben, dann gleich die Übersetzung. Nach diesem Abschnitt, der zweisprachig gestaltet ist und etwas von einem Wörterbuch hat, findet sich ein zweiter Abschnitt, wo nur der englische Text abgedruckt ist. Dort kann man das Erlernte dann Festigen und den Text auch nochmal lesen zum Verständnis.

Ich fand das alles wirklich sehr spannend und gelungen. Für mich selbst war es aber ein wenig mühsam, da ich keine Anfängerin in der englischen Sprache bin und eigentlich den ersten Abschnitt mit zweisprachigem Text eher nur gelesen habe, wenn ich den Haupttext nicht verstand. Dafür musste man wieder hin und herblättern. Das stellt ja auch grundsätzlich kein Problem dar, man sollte sich einfach nur bewusst sein, dass es ums Sprache lernen geht und nicht ums Abschalten oder Vergnügen. Die Geschichte selbst ist schon auch toll, mal im Original gelesen zu haben. Es ist ganz anders als eine deutsche Übersetzung und hat noch ein ganz anderes Flair. Ich ermutige jeden, sich drüberzutrauen, mit dieser Ausgabe klappt es sicher - vor allem, wenn man sich nicht gerade abends vor dem Schlafen dazusetzt.

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Veröffentlicht am 13.04.2023

serh emotional

Vergiss uns. Nicht.
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Ich kannte Band 1 und 2 nicht. Dennoch bin ich sehr schnell in die Geschichte hineingekommen. Der Schreibstil der Autorin machte dies leicht und die Geschichte ist auch so aufgebaut, dass Band 1 und 2 ...

Ich kannte Band 1 und 2 nicht. Dennoch bin ich sehr schnell in die Geschichte hineingekommen. Der Schreibstil der Autorin machte dies leicht und die Geschichte ist auch so aufgebaut, dass Band 1 und 2 nicht zwingend vorausgesetzt werden. Die Autorin streut die notwendigen Informationen aus Band 1 und 2 ein, ohne dass diese zu viel Raum einnehmen, dass man aber dennoch gut folgen kann. Ich denke, dass es auch für diejenigen mit Vorkenntnissen nicht "stört". Es geht um April, die mir gleich ans Herz gewachsen ist. Ihre Vergangenheit führt dazu, dass sie nicht trinkt, was sie mir gleich sympathischer machte; ebenso wie ihr Engagement für andere. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Bruder Luca in einer Wohnung, der in Band 1 und 2 Hauptprotagonist war und den ich deshalb nicht so gut kannte. Seine Freundin und er kommen dennoch im Buch immer wieder vor... Gavin war für mich anfangs schwerer zugänglich, und wirkt sehr verschlossen. Auch bis spät im Buch redet er sehr wenig mit April, was ja auch überhaupt erst einen zweiten Band für die beiden Charaktere notwendig macht - dennoch scheinen die beiden wie geschaffen füreinander und werden mit viel Drama und Gefühl (mir fast ein wenig viel) geschildert. Gavin mochte ich mit seiner etwas verlorenen und auch teils schüchternen Art. Irgendwie ist er trotz allem ja total sympathisch und ich wollte wissen, was Gavin zu verheimlichen hat. Seine Vergangenheit hat ihn sehr geprägt und wünscht man keinem. Auch in der Gegenwart hat es nicht leicht, warum ich mir für die beiden wirklich ganz dringend ein happy end in Band 4 erhoffe.

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Spannend und ernst

Whistleblower – Between Love and Truth
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Ich fand den Titel sehr ansprechend. Beim Klappentext war ich mir dann nicht mehr ganz so sicher, schließlich klang es da eher so, als würde sich die Journalistin zwischen der Liebe und der Wahrheit ...

Ich fand den Titel sehr ansprechend. Beim Klappentext war ich mir dann nicht mehr ganz so sicher, schließlich klang es da eher so, als würde sich die Journalistin zwischen der Liebe und der Wahrheit entscheiden müssen, wie es auch im Untertitel suggeriert wird. Ziemlich eindimensional, vermutlich eher eine Liebesgeschichte, dachte ich mir - mal schauen. Aber es kam dann doch etwas anders und vor allem vielschichtiger als erwartet. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass der Fokus auf der Liebesgeschichte nicht so stark ist wie angenommen. Vielmehr rückt die Geschichte und die Entwicklung des Aufzudeckenden in den Vordergrund. Im Nachhinein glaube ich, dass das auch an der nicht wechselnden Perspektive lag und dass dadurch auch die sich ahbahnenden Gefühle sehr viel weniger thematisiert wurden. Mir gefiel das ganz gut. Die Autorin schreibt glaubhaft und mit viel Fingerspitzengefühl über heikle "Ermittlungsarbeit" /Recherche und über das Leben auf einem Campus. Ich muss gestehen, für mich sind diese Schilderungen immer total spannend, da sie ein völlig anderes Studieren beschreiben als ich es kenne, und gleichzeitig die gleichen Schwierigkeiten und Themen aufzeigen. Mir war der Hauptprotsgonist Bodie sehr sympathisch und ich verstand sein Vorgehen im weiteren Verlauf der Geschichte sehr gut. Ich empfand die Frauencharaktere durchwegs stark und vielschichtig. Das Buch war für mich auch ein Mitmachbuch, an der Wahrheit dranzubleiben und sich nicht einschüchtern zu lassen.

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