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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2023

Witzig - und man braucht kein Vorwissen über nordische Gottheiten

Loki - Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht)
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Loki ist eine Figur aus der nordischen Mythologie und nicht gerade ein leuchtendes Musterbeispiel für göttliches Vorzeigeverhalten.
Ich kannte die Figur nicht und habe mein Wissen gerade erst mal mit Hilfe ...

Loki ist eine Figur aus der nordischen Mythologie und nicht gerade ein leuchtendes Musterbeispiel für göttliches Vorzeigeverhalten.
Ich kannte die Figur nicht und habe mein Wissen gerade erst mal mit Hilfe des www auf ein Basisniveau gehoben. Gelesen habe ich das Buch völlig ohne Kenntnis - und die braucht man auch nicht!

Im Buch hat es Loki etwas zu weit getrieben mit seinen üblen Streichen und wurde nun als Teenie auf die Erde verbannt, um dort sein Punktekonto mit guten Taten wieder zu füllen. Es ist nicht so, dass Loki das nicht will, aber nun ja, er ist nun mal, wie er ist und das Schlamassel wird immer größer. Thor (den kenne ich zumindest), der irdisch nun Thomas heißt und als sein Bruder ausgegeben wird und zwei Aufpasser, als Eltern getarnt, sind auch mit dabei.
Und dann noch Lokis Tagebuch, in das er alles notieren muss und dass ein (sehr lustiges) Eigenleben führt und die Missetaten kommentiert.

Anfangs fand ich die Story etwas zäh, bis sie so richtig in die Vollen ging.
Dann hatte mich die Handlung aber.
Die Story ist witzig und Loki ist auf den ersten Blick wahrlich kein Sympathieträger, dafür hat er viel Entwicklungspotential und ist mal kein guter Held, der ständig und immer alles richtig macht.
Die Illustrationen sind das I-Tüpfelchen, sie lockern den ohnehin schon leicht zu lesenden Text gekonnt auf und passen auch vom Stil perfekt dazu.

Im Buch sind die Jungs die coolen, wenn auch etwas dämlichen Socken, während das Mädchen die Hilfsbedürftige ist. Ich würde das Buch deshalb eher in die "Jungs-Schublade" schieben, aber so funktioniert das zum Glück nicht mehr. Hier hat auch der weibliche Teenie viel Spaß mit dem Buch gehabt.

Es ist kein klassischer Comic-Roman, sondern hat ordentlich Text. Aber durch die aufgelockerten Illustrationen und den witzigen Stil liest es sich mühelos und ist deshalb auch für nicht ganz so lesebegeisterte Kinder bestimmt eine gute Wahl.

Die 13-Jährige ist voll begeistert und votiert für volle fünf Sterne, ich habe mich letztendlich aber doch für vier entschieden, weil mir der Start ins Buch schwerfiel.

Veröffentlicht am 14.05.2023

Eher extreme Touren, nicht so alltagstauglich

Bergfreundinnen
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Ich gehe gerne wandern, aber ohne extreme Touren zu machen und habe mich von dem Titelbild und dem Klappentext etwas in die Irre führen lassen.
Die drei Bergfreundinnen haben demnach alle unterschiedliche ...

Ich gehe gerne wandern, aber ohne extreme Touren zu machen und habe mich von dem Titelbild und dem Klappentext etwas in die Irre führen lassen.
Die drei Bergfreundinnen haben demnach alle unterschiedliche Schwerpunkte: Mountainbiken, ordentlich Höhenmeter oder Gipfelbrotzeit.
Gipfelbrotzeit war dann sofort mein Leseargument, aber das hatte ich falsch eingeschätzt. Hier geht es nicht um Genusswandern, sondern um die Brotzeit nach einer harten Tour! Also nichts für so Gelegenheits-Wanderschlurfis wie ich es bin.
Wobei das Buch letzteres auch nicht vorgaukelt, das war nur meine Fehlinterpretation in Verbindung mit der Brotzeit.

Trotzdem: Die drei Frauen und ihre Gast-Erzählerinnen sind sehr sportlich und alle jenseits von Gelegenheitswanderinnen. Die Touren und Abenteuer sind jenseits meiner Möglichkeiten und waren mir in der Summe deshalb auch einen Tick zu viel des Guten. Eine Mischung mit etwas weniger Sportlichkeit hätte mir noch besser gefallen.

Nichtsdestotrotz hat mir das Buch insgesamt aber sehr gut gefallen.
Die Gliederung und das frische Layout machen das Lesen schon mal zum Vergnügen.
Die Themen sind vielfältig und klammern auch die negativen Seiten wie Angst und Tod nicht aus. Gut hat mir auch die frauenspezifische Sicht gefallen. Es ist aber eher ein Lese-Abenteuerbuch als dass es mich zum Aktiv-werden bringt.

Mein Fazit: eher für echte Sportskanonen als für Genuss-Wanderinnen.

Veröffentlicht am 28.04.2023

Schönes Fantasy-Abenteuer mit kleinen Einschränkungen

Die Chroniken von Lunis – Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)
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Das Buch hat mich eigentlich weder vom Klappentext noch vom Cover besonders angesprochen. Ich habe es nur ausgewählt, weil es mit "Keeper of the lost Cities" verglichen wird, welches für mich aktuell die ...

Das Buch hat mich eigentlich weder vom Klappentext noch vom Cover besonders angesprochen. Ich habe es nur ausgewählt, weil es mit "Keeper of the lost Cities" verglichen wird, welches für mich aktuell die Fantasy-Buchreihe schlechthin ist.

Den Vergleich finde ich allerdings völlig unzutreffend. Klar, allein der Buchumfang lässt eine Komplexität wie bei Keeper nicht zu, aber auch davon unabhängig liegen Welten dazwischen.
Ich wollte aber fair bleiben und habe versucht, den Vergleich auszublenden.

Mia lebt in einer Stadt, in der es ständig dunkel ist, in Nubis. Als die Stadt angegriffen wird und Mias Eltern gefangengenommen werden, muss Mia versuchen, ihre Stadt und ihre Familie zu retten.

Die Handlung ist relativ düster, denn neben der ständigen Dunkelheit lauert ständig Gefahr. Die Stadtmauern zu verlassen heißt Lebensgefahr, weil sich seltsame und vor allem gefährliche Wesen außerhalb der Mauern aufhalten.
Dann gibt es noch die Umbras, Fabelwesen, die - wenn sie gezähmt wurden - Schutz bringen, aber gefährliche und auch gruselige Wesen sind, auch noch völlig unterschiedlich.

Die Geschichte an sich ist für Zehnjährige schon sehr spannend. Mit war es etwas zu düster, für das Alter hätte ich mir die Umbras einfach etwas mehr in Richtung "haben auch eine Spur von Niedlichkeit" gewünscht. Die Entwicklung im Laufe des Buches hat das wieder etwas relativiert, trotzdem wäre hier mehr Verbundenheit beim Lesen schön gewesen.

Das ist auch mein Kritikpunkt: ich konnte keine Nähe zu den Figuren aufbauen. Außerdem ist kein Bild der Welt von Nubis und der Umbras vor meinem geistigen Auge entstanden, was ich schade finde. Hier hatte ich mir etwas mehr erhofft.

Insgesamt ist es aber für die empfohlene Altersgruppe trotzdem ein schönes Fantasy-Abenteuer mit ausreichend Spannung um Gut & Böse.

Veröffentlicht am 23.04.2023

Schön schräg und sehr lustig

Quest Kids - (K)ein Auftrag für Anfänger
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Über 300 Seiten und damit ein richtig dickes Buch. Puh, ob das Lesemuffel zum Buch greifen lässt?
Es zeigt sich aber schnell, die Seiten fliegen nur so dahin und man hat richtige Erfolgserlebnisse, weil ...

Über 300 Seiten und damit ein richtig dickes Buch. Puh, ob das Lesemuffel zum Buch greifen lässt?
Es zeigt sich aber schnell, die Seiten fliegen nur so dahin und man hat richtige Erfolgserlebnisse, weil man schon so viel gelesen hat!
De Comicroman hat ein riesiges Schriftbild und sehr, sehr viele echte Comic-Sequenzen. Das ideale Buch für "ich lese nicht so gerne-Lesende". Für Vielleser ist es allerdings ruckzuck ausgelesen, hat aber trotzdem eine gute Handlung und lässt kein schales Gefühl zurück.

Zum Inhalt: die Quest-Kids sind eine Truppe, die ihresgleichen sucht. Ich mag die Gedankengänge und den wirklich abgefahrenen Humor, der mich zum Lachen brachte.
Es ist ganz schön schräg, das macht das Buch aus.
Moralisch kann ihr Anführer nicht voll überzeugen. aber für mich müssen Kinderbücher auch nicht mit perfekten Vorbildern gefüllt sein.

Was mir allerdings nicht so gut gefällt, ist der sehr kantige und kastige Zeichenstil. Die Bilder waren einfach nicht mein Fall, ich muss aber zugeben, dass der Stil schon zur Story passt. Das ist einfach Geschmacksache.

Das Buch ist in sich abgeschlossen, hat aber einen nicht aufgelösten Aspekt der Rahmenhandlung, weswegen ich schon neugierig auf den Folgeband bin.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Gute Unterhaltung mit kauzigen Charakteren

30 Tage Dunkelheit
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Hannah schreibt Literatur mit Anspruch. Dumm nur, dass diese nur wenige Leser*innen findet, während jeder 08/15 Krimi dagegen begeistert gefeiert wird.
Aus dem Affekt heraus verkündet sie, dass ein Krimi ...

Hannah schreibt Literatur mit Anspruch. Dumm nur, dass diese nur wenige Leser*innen findet, während jeder 08/15 Krimi dagegen begeistert gefeiert wird.
Aus dem Affekt heraus verkündet sie, dass ein Krimi in dreißig Tagen wohl kein Problem sei. Tja...jetzt heißt es, die großmundige Behauptung auch zu realisieren.
Um in einen Schreibfluss zu kommen, verzieht sie sich von Dänemark in ein kleines isländisches Dorf.

Das Buch hat mich bestens unterhalten.
Ich mochte sowohl die Seitenhiebe auf den Literaturbetrieb und den Rahmenplot, also Hannahs Wirken als anspruchsvolle Autorin und ihre verzweifelte Versuche, den Krimi auch wirklich zu schreiben.

Hannah selbst ist keine Person, die man auf Anhieb ins Herz schließt. Ganz im Gegenteil, sie ist grässlich. Das macht aber wiederum viel Spaß, ein Kollege Hannahs sagt es so schön "Niemand mag eine sympathische Hauptfigur in einem Krimi". Nein, dass kann man Hannah wirklich nicht nachsagen. Im Laufe der Handlung nähert man sich ihr aber an, sehr harte Schale, kein Sonnenschein, aber vielleicht doch nicht so übel wie anfangs gedacht.
Die Figur gefällt mir sehr gut!

Überhaupt sind alle Figuren sehr lebendig geschildert, es haben sich Bilder entwickelt, sie sind zu Bekannten geworden. Das mag ich sehr.

Der Krimi an sich ist nicht megaspannend, aber das Buch fesselt trotzdem.

Lediglich der Schluss hat mich nicht ganz so begeistert. Es war mir dann zu viel Show-Down, vielleicht ist hier die Drehbuchautorin in der Autorin durchgegangen? Das hätte so gut in einem Kinofilm gepasst, im Buch hat es mir nicht so gefallen. Zudem habe ich mit dem Motiv, nein, vielmehr mit den daraus resultierenden Handlungen so meine Probleme.
Deshalb wahrscheinlich das leicht diffuse Gefühl der Unzufriedenheit beim Beenden des Buches, das aber erst ganz am Ende entstand.

Insgesamt aber beste Unterhaltung, vier Sterne.

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