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Veröffentlicht am 08.06.2023

Für mich leider ein totaler Flop

Ein Duke wider Willen
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Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen.

Lady Diana Harper und ihre Schwestern werden von allen geschnitten, seit ihre Mutter mit einem anderen Mann durchgebrannt ist. Sie und ihre Schwestern ...

Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen.

Lady Diana Harper und ihre Schwestern werden von allen geschnitten, seit ihre Mutter mit einem anderen Mann durchgebrannt ist. Sie und ihre Schwestern müssen das jetzt ausbaden – wie sollen sie so jemals einen Mann finden?
Geoffrey Brookhouse hat dagegen ganz andere Probleme. Er hat unverhofft ein Herzogtum geerbt und keine Ahnung davon, wie man sich als Mitglied des Hochadels benimmt. Ganz davon zu schweigen, dass seine Schwester in die Gesellschaft eingeführt werden muss und das nicht so einfach ist, wie es vielleicht klingt. Noch dazu hat sie plötzlich einen eigenen Willen entwickelt und will nicht einfach bloß tun, was er ihr sagt. Zum Glück kann er Diana Harper engagieren, die ihm bei all dem hilft, auch darin ein richtiger Herzog zu sein.


Ich fand die Idee super süß und wollte unbedingt mal wieder einen Regency-Roman lesen. Früher habe ich sie richtig verschlungen. Allerdings hat mich dieses Buch maßlos enttäuscht.

Mein Hauptkritikpunkt ist die Zeit. Das Buch spielt zur Regency-Zeit, das bedeutet vor rund 200 Jahren. Doch sowohl das Verhalten der Charaktere, egal ob Protagonist oder Nebencharakter, passt absolut nicht in die Zeit. Alle agieren viel zu modern. Doch am schlimmsten war für mich die absolut und total unpassende Sprache. Da hat sich mir teilweise echt alles aufgerollt. Ganz schrecklich. Es wird oft zu moderner Sprache gegriffen, eingestreut werden dann ab und an mal komplett veraltete Begriffe an Stellen, wo das nicht passt, aber andere, geläufigere ältere Begriffe werden krampfhaft umgangen und da dann lieber wieder moderne Vokabeln benutzt. Mir als Lektorin und Fan von Regency-Romance geht das leider absolut quer. Ich wollte echt heulen, so sehr hat mich das frustriert.
Das fängt schon ganz simpel damit an, dass mal von einem „Duke“ die Rede ist, dann wird er doch wieder mit „Herzog“ übersetzt, nur um dann einem „Grafen“, nein doch „Earl“ zu begegnen.

Ein Beispiel:

»Aber wenigstens eine von Ihnen hat gut geheiratet.«
- Anstatt: »Aber wenigstens eine von Ihnen hat eine gute Partie gemacht.«
»Das war vor dem Begebnis, ja.«
- Anstatt: »Das war vor dem Ereignis, ja.«
Oder: »Das war vor dem Skandal, ja.«

Inhaltlich fand ich das Buch langatmig und die Gedanken leider zu „versext“. Es waren mir zu viele erotische Gedanken und Situationen – auch etwas, was es damals so nicht gab.

Ich wurde leider auch mit den Protagonisten nicht wirklich warm. Mir gingen sie beide ebenso wie ihre Streitereien schon bald auf die Nerven.


Fazit: Leider war das Buch für mich ein totaler Flop. Ich habe schon nach unter 20 Seiten überlegt, das Buch abzubrechen, weil Sprache und Handlung nicht zum Setting passten. Mich hat das massiv gestört. Ich möchte in Regency-Romances in die damalige Zeit eintauchen, das Gefühl haben, eine Zeitreise in die Vergangenheit gemacht zu haben und mich nicht ständig darüber aufregen, dass es dieses und jenes so damals nicht gab, oder dieses und jenes Verhalten damals einfach nicht möglich gewesen wäre.

Inhaltlich hatte ich auch meine Probleme, sodass bei mir leider nur 0,5 Sterne für das Buch rausspringen. Es tut mir von Herzen leid, aber das war für mich eher eine Parodie der Regency-Zeit als ein Liebesroman, der zu dieser Zeit spielen sollte.

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Veröffentlicht am 23.05.2023

Leider war das Buch so gar nicht meins

Happy Place
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Harriet freut sich schon so sehr auf den Urlaub mit ihren College-Freunden, ihrer zweiten Familie. Doch dann warten allerhand Überraschungen auf sie: ihr Ex, von dem noch keiner weiß, dass er mittlerweile ...

Harriet freut sich schon so sehr auf den Urlaub mit ihren College-Freunden, ihrer zweiten Familie. Doch dann warten allerhand Überraschungen auf sie: ihr Ex, von dem noch keiner weiß, dass er mittlerweile ihr Ex ist und ein Pärchen heiratet, schon in wenigen Tagen. Weil sie beide mit dem Pärchen befreundet sind, wollen sie ihnen nicht die schöne Zeit verderben und tun so, als wären sie nach wie vor zusammen. Das kann ja gar nicht schiefgehen, oder? Immerhin kennen sie einander ja in- und auswendig.


Das Cover und der Klappentext suggerieren eine lustige RomCom mit Urlaubsfeeling und in Gesellschaft vieler enger guter Freunde. Aber leider passt der Inhalt nicht wirklich dazu.

Toll war die jahrzehntelange Freundschaft, seit dem College, die hielt, obwohl alle quer über die USA verstreut leben und komplett unterschiedliche Lebenswege eingeschlagen haben. Aber – und hier fängt es schon an – man erfährt nicht wirklich viel über diese tollen Freunde. Die Charaktere blieben für mich zu lange zu oberflächlich, das gilt auch für die Protagonisten. Ich kam leider überhaupt nicht an sie heran. Ich fühlte mich auf Distanz gehalten und mir dauerte es auch viel zu lange, bis man erfuhr, warum sich Wyn und Harriet jetzt eigentlich überhaupt getrennt haben. Da wird ein Riesengeheimnis drum gemacht – und die letztliche Auflösung sorgte bei mir für ein richtig großes „Hä???“.

Es ging um „Happy Places“ also Glücksorte, Glücksmomente, die Harriet erlebt hat. Davon bekommt man ganz viel erzählt, springt munter durch die Vergangenheit, aber wirklich weiterhelfen tut nichts davon.

Einerseits kann ich verstehen, dass die beiden ihren Freunden nicht diesen letzten Urlaub gemeinsam an diesem Ort, an dem sie schon immer zusammen Urlaub gemacht haben, vermiesen wollen, andererseits: warum haben sie ihnen nicht schon längst von ihrer Trennung erzählt? Wenn sie sich doch so nahe stehen und praktisch alles einander anvertrauen, warum dann nicht das?

Es werden viele wichtige Themen in diesem Buch angesprochen, aber alle total oberflächlich. Sie werden halt mal erwähnt – ach und das war schuld an dem und dieses war schuld an dem und ja, deswegen ist das jetzt halt so. Ich empfand das als sehr lieblos.


Fazit: Leider war das Buch für mich ein Flop. Ich hätte es mehrmals fast abgebrochen. Ich empfand es als sehr langweilig und lieblos. Vieles wird einem einfach so hingeworfen, ohne dass es unterfüttert wird. Harriet und Wyn waren das Traumpaar in ihrem Freundeskreis. Okay, aber warum? Weil sie es halt waren – leb damit. Warum sie sich getrennt haben, erfährt man ganz lange nicht. Als Gründe wurden letztlich viele wichtige Themen genannt, aber eher in einer Art Aufzählung, als sie wirklich mit Gefühl zu unterfüttern. Ich fand vieles sehr unlogisch und konnte die Handlungen und Entscheidungen zu einem Großteil nicht nachvollziehen.

Das Ende sorgte bei mir für viele „Hä???“s und fiel für mich auch wieder in die Kategorie „unlogisch“.

Ich kam schlicht und einfach absolut nicht klar mit diesem Buch. Ich weiß nicht, ob es an mir liegt, aber es war überhaupt nicht meins und bekommt von mir leider nur 0,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.05.2023

Das war leider nichts für mich

Noch wach?
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Triggerwarnung: Me-Too-Debatte, sexuelle Belästigung und Übergriffe.

Ich muss vorneweg schicken, dass ich noch nie ein Buch des Autors gelesen habe, aber mich der Klappentext sehr ansprach. Ich ging ...

Triggerwarnung: Me-Too-Debatte, sexuelle Belästigung und Übergriffe.

Ich muss vorneweg schicken, dass ich noch nie ein Buch des Autors gelesen habe, aber mich der Klappentext sehr ansprach. Ich ging allerdings fälschlicherweise davon aus, dass es sich hierbei um einen klassischen Roman handelt, was so nicht ganz der Fall ist.

Der Schreibstil ist extrem gewöhnungsbedürftig. Ich bin damit bis zum Schluss nicht warm geworden. Ich empfand ihn als zu abgehackt, unpersönlich und verwirrend. Dazu kam, dass ständig Wörter plötzlich in Großbuchstaben geschrieben wurden, was mich irritierte.

Es geht um verschiedene Etappen des Me-Too-Skandals, allerdings bleiben die betroffenen Frauen dabei extrem blass. Es geht eigentlich nicht wirklich um sie, mehr um den Skandal selbst, die Medien und dabei um verschiedene Vertreter, die ziemlich leicht zu erkennen sind, wenn man den Skandal noch einigermaßen im Kopf hat und ein bisschen Google bemüht, um sich über den Autor zu informieren.
Ja, das Thema Machtmissbrauch und welche Auswirkungen und Ausformungen – Grade und Abstufungen – das haben kann, aber man lernt keine der Frauen wirklich kennen, deren Geschichte erzählt wird.

Die Frauen, deren Geschichten hier wiedergegeben werden sind nicht greifbar. Man erlebt das alles nicht wirklich mit ihnen. Man lernt sie nicht kennen. Sie sind keine „richtigen“ Charaktere, sondern nur „sie“s, denen Dinge passieren, die sie häufig nicht vollkommen überblicken.

Dazu kommt, dass man heute eine andere Sicht auf die gesamte Me-Too-Debatte hat. Heute wird darüber gesprochen. Heute werden solche Fälle nicht mehr so leicht unter den Teppich gekehrt, wie das früher war. Damals sah das alles noch ganz anders aus.

Mir wurde der Ich-Erzähler hier zu sehr in den Fokus gerückt. Es geht mehr um ihn, als um die Geschichten der Frauen. Klar, er erzählt die Geschichte, aber ich hätte es besser gefunden, wenn die Frauen einem näher gebracht worden wären - so blieb immer alles distanziert.


Fazit: Ich hatte etwas komplett anderes erwartet. Ich hatte einen „richtigen“ Roman erwartet, mit Protagonistinnen, mit denen man mitfühlt, für die man empört ist und denen man Gerechtigkeit wünscht. Stattdessen wird hier sehr distanziert und abgehackt erzählt mit einem für mich zu gewöhnungsbedürftigen Schreibstil. Ich kam mit dem Buch einfach nicht klar.

Dazu kam noch, dass mir die Anführungszeichen und die klassische wörtliche Rede fehlten. Zudem wurden ständig Wörter plötzlich in Großbuchstaben geschrieben wurden, was mich irritierte.

Ich habe nichts dagegen, wenn ein Mann über Themen wie die Me-Too-Debatte schreibt. Ich finde, Literatur sollte frei bleiben. Aber ich habe schon mehrere Romane zu diesem Thema gelesen und fand alle anderen besser. Schade, dass dieses Buch so polarisiert und andere – und in meinen Augen bessere – Bücher in der Masse untergehen.

Mich hat das Buch leider nicht begeistert, sondern größtenteils gelangweilt – ich wünschte wirklich, ich hätte es abgebrochen. Von mir bekommt es 0,5 Stern.

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Veröffentlicht am 23.04.2023

Mich hat das Buch leider gelangweilt und enttäuscht

So Close - Blacklist 1 (AT)
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Achtung: Band 1 einer Reihe, kann unabhängig gelesen werden, es bleibt aber einiges offen.

Triggerwarnung: Es werden teils heftige Themen erwähnt, welche das sind, steht am Ende der Rezension, das könnte ...

Achtung: Band 1 einer Reihe, kann unabhängig gelesen werden, es bleibt aber einiges offen.

Triggerwarnung: Es werden teils heftige Themen erwähnt, welche das sind, steht am Ende der Rezension, das könnte aber spoilern.


Kane Black, reicher CEO, trauert seit sechs Jahren um seine geliebte Frau Lily, als er sie plötzlich mitten in Manhattan entdeckt, Augenblicke, bevor sie von einem Auto angefahren wird. Lily liegt daraufhin im Koma. Doch ist sie wirklich Lily? Und wenn ja, wo war sie dann die letzten sechs Jahre? Und warum hat sie ihn verlassen? Und falls sie nicht Lily ist, wer ist sie dann? Was bezweckt sie mit ihrem Spiel?


Die Geschichte wird aus der Sicht von mehreren Charakteren erzählt, Witte, Kanes Butler/Bodyguard/keine-Ahnung-was-noch-alles, Aaliyah, Kanes Mutter, Amy, seiner Schwägerin und Lilys. Er selbst kommt nie zu Wort, was ich persönlich einerseits befremdlich und andererseits auch schade fand.

Ich hatte große Probleme mit dem Schreibstil. Diese so unterschiedlichen Charaktere haben es mir alles andere als leicht gemacht. Zusätzlich kam hinzu, dass Lily in der „Du“-Form erzählt, immer über Kane und man nur selten etwas über sie erfährt.

Die ganz große Frage ist, ob Lily wirklich Lily ist. Da gibt es das ganze Buch über ewig viel Hin und Her. Ich fand das allerdings nicht spannend, sondern nur nervig und ermüdend. Warum? Weil die Charaktere sich teilweise selbst widersprechen, die krudesten Theorien entwickeln, manchmal sich selbst und anderen alles Mögliche vorlügen und man nie weiß, was denn jetzt wirklich die Wahrheit ist.
Später gibt es einige Enthüllungen, aber die wirkten für mich ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Genauso wie manche Schlussfolgerungen der Charaktere.


Fazit: Ich hatte direkt von Anfang an Probleme mit dem Buch. Das fing schon mit den vielen Sichtweisen (Witte, Kanes Butler/Bodyguard/keine-Ahnung-was-noch-alles, Aaliyah, Kanes Mutter, Amy, seine Schwägerin und Lily) an, bei denen man oft einfach gar nicht wusste, warum die überhaupt etwas erzählen, weil es mit der eigentlichen Handlung null zu tun hatte.
Ich empfand die Charaktere teilweise auch als sehr stereotyp. Amy ist von Anfang an irre vor Eifersucht auf Lily und lässt den harten Sex mit ihrem Mann halt über sich ergehen, um sich an Kane zu erinnern – sehr logisch. Aaliyah hat Angst die Firma durch Lilys Rückkehr zu verlieren für die sie sich einst prostituiert hat und tritt im Allgemeinen immer als die böse Schwiegermutter/Hexe auf.
Dass Lily immer über sich in der dritten Person spricht und oft auch, als sei sie jemand Fremdes hilft auch nicht unbedingt. In einem Moment klingt es, als sei sie nicht Lily, im nächsten wieder doch. Das sorgt für Kopfweh.

Das Buch plätscherte ganz lange einfach vor sich hin, ab und an gespickt mit ein paar Theorien und Pseudo-Erklärungen. Zu lang ist praktisch gar nichts passiert. Ich musste mich da wirklich zwingen weiterzulesen, es hat mich echt gelangweilt.

Die späteren Enthüllungen, die Dinge erklären und für Spannung sorgen sollen, haben bei mir vor allem für Fragezeichen gesorgt. Ich konnte das alles nicht wirklich zusammenbringen. Das wirkte für mich ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Vor allem weil Lily auch ständig log und man irgendwie niemandem mehr irgendetwas glauben konnte.

Ich fand das Buch langweilig und total verwirrend. Es war leider absolut und überhaupt nicht meins. Ich habe mich durchgequält, weil ich auf einen spannenden letzten Teil hoffte, der aber leider nicht kam.

Von mir bekommt das Buch 0,5 Sterne. Ich wünschte, ich hätte es abgebrochen.


















Triggerwarnung: Erwähnung von Massenvergewaltigung und Menschenhandel, Fantasien darüber, jemanden mit Säure zu entstellen.

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Veröffentlicht am 23.04.2023

Chaotisch und in meinen Augen bedenkliche Message

Macht
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Triggerwarnung: Vergewaltigung.

Liv trägt ein dunkles Geheimnis mit sich herum. Niemand weiß davon und niemand soll es je wissen. Vor Jahren wurde Liv vergewaltigt und die Angst ist bis heute ein Teil ...

Triggerwarnung: Vergewaltigung.

Liv trägt ein dunkles Geheimnis mit sich herum. Niemand weiß davon und niemand soll es je wissen. Vor Jahren wurde Liv vergewaltigt und die Angst ist bis heute ein Teil ihres Lebens. Sie diktiert oft genug ihr Verhalten, ohne dass jemand weiß, wieso. Sie will kein Opfer sein. Sie will das hinter sich lassen, aber die Erinnerungen sind hartnäckig.
Als eine neue Patientin in das Pflegeheim eingeliefert wird, in dem Liv arbeitet, deren Bruder einst wegen Vergewaltigung vor Gericht stand, droht das Livs Kartenhaus zum Einstürzen zu bringen. Doch sie will das nicht zulassen und ihr geordnetes Leben behalten.


Ich finde die Message des Klappentextes unheimlich wichtig: sich sein Leben zurückzuerobern. Das, was einem angetan wurde nicht über einen bestimmen zu lassen. Die Macht über das eigene Leben zurückzufordern. Aber im Buch findet sich dazu leider nichts. Im Gegenteil.

Aber das Buch selbst hat mich leider sehr gelangweilt. Der Großteil des Buches besteht aus Alltag. Zudem ist es nicht nach Kapiteln oder ähnlichem geordnet, sondern besteht aus lauter kurzen Schnipseln. Mit so etwas habe ich leider oft Probleme. Mich wirft das regelmäßig raus.

Es ist wichtig, wie das Buch mit Liv und der Tat umgeht, sie steht im Vordergrund, nicht die Tat oder der Täter. Es wird gezeigt, wie lange das Auswirkungen auf ihr Leben hat, wie oft das Geschehene durch verschiedenste Situationen wieder aufgewirbelt wird. Liv versucht, zu verdrängen, was passiert ist, aber das klappt viel zu oft einfach nicht. Sie denkt an Statistiken, meint anderen im Gesicht ansehen zu können, dass auch sie zu Opfern gemacht wurden. Das Thema ist überall auch wenn sie versucht, es nicht sehen zu wollen.

Das Problem ist, dass gefühlt nichts passiert. Livs Macht besteht darin, einfach über die Tat zu schweigen. Sie zeigt den Täter nicht an, sie redet mit niemandem darüber, weder mit ihrer Familie noch mit einer Therapeutin. Das ist mein Hauptkritikpunkt an dem Buch, denn ich finde, das ist sehr bedenklich, dass sie hier dafür gefeiert wird, zu schweigen. Ja, es ist ihre Entscheidung und das muss es auch sein, aber das mitsamt allen negativen Konsequenzen, ist finde ich die falsche Message.


Fazit: Leider war das Buch nicht meins. Ich kam von Anfang an nicht rein und kam auch nicht an die Protagonistin heran. Der Schreibstil war nicht meins und ich fand das Buch überwiegend langweilig.
Ich fand es toll, wie gezeigt wurde, wie eine Vergewaltigung das ganze Leben bestimmen kann. Wie die Tat einen Schatten über alles wirft und die Erinnerungen immer wieder getriggert werden.
Aber die Message des Klappentextes ist eine andere als die des Buches. Im Klappentext wird von einem „Befreiungsschlag“ gesprochen, den es schlicht und einfach im Buch nicht gibt. Im Gegenteil, hier wird Liv eher dafür gefeiert, dass sie schweigt. Das Schweigen über ihr Trauma, über die Tat, ist ihre Macht und das finde ich falsch.
Der Großteil des Buches besteht aus Alltag und kurzen Schnipseln, zeitlich oft ungeordnet. Das Ende kommt absolut abrupt und fühlt sich nicht einmal wirklich wie ein Ende an.

Leider war das Buch absolut nicht meins und bekommt von mir 0,5 Sterne. Zudem finde ich die Message bedenklich.

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