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Veröffentlicht am 03.08.2023

Freundschaft und Verrat - Der Preis der Macht

Schwert und Krone - Preis der Macht
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"Preis der Macht" ist der fünfte und abschließende Band der Schwert-und-Krone-Reihe von Sabine Ebert. Im Jahr 1167 muss Friedrich Barbarossa einen schweren Rückschlag erleiden. Er steht mit seinem Heer ...

"Preis der Macht" ist der fünfte und abschließende Band der Schwert-und-Krone-Reihe von Sabine Ebert. Im Jahr 1167 muss Friedrich Barbarossa einen schweren Rückschlag erleiden. Er steht mit seinem Heer vor den Toren Roms, als eine verheerende Seuche ausbricht. Viele Mitstreiter sterben daran und er ist gezwungen den Rückzug über die Alpen anzugehen. Doch der Weg in die Sicherheit ist schmachvoll und gefährlich, nur mit größter Mühe kann er sich retten. Doch im deutschen Kaiserreich kommt er ebenfalls nicht zur Ruhe. Sein Vetter Heinrich der Löwe bricht einen Streit mit ihm vom Zaun und das Reich ist mehr als gespalten. Sabine Ebert führt die Geschichte von Friedrich Barbarossa mit diesem Band konsequent zu Ende. Dabei schildert sie nicht nur die Ereignisse rund um den Kaiser, sondern bringt dem Leser die historischen Ereignisse dieser Zeit sehr nahe. Man erfährt viel über die Besitz- und Machtverhältnisse im damaligen Kaiserreich, die Autorin macht Geschichte lebendig. Dabei zeigt sie auch deutlich die Schattenseiten des Kaisers, aber auch der Herzöge auf. Letztendlich drehte sich auch damals immer alles um Macht, Einfluss und Reichtum. "Preis der Macht" ist für mich ein würdiger Abschluss dieser fünfteiligen Reihe. Hervorragend auch der Anhang am Ende des Buches, der nochmal Ahnen- und Zeittafeln auflistet. In Summe nach fünf Bänden mit insgesamt rund 3000 Seiten hinterlässt Sabine Ebert ein gelungenes Gesamtwerk und es ist für mich eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 06.06.2023

Wenn es Nacht wird, kommt der Wolf ...

Rot. Blut. Tot.
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"Rot. Blut. Tot." ist der zweite Band der Marit-Rauch-Iversen-Reihe von Anne Nørdby. Nach 31 Jahren wird der Kindermörder Hans Erik Rask aus der Haft entlassen. Er ist geistig zurückgeblieben, fest im ...

"Rot. Blut. Tot." ist der zweite Band der Marit-Rauch-Iversen-Reihe von Anne Nørdby. Nach 31 Jahren wird der Kindermörder Hans Erik Rask aus der Haft entlassen. Er ist geistig zurückgeblieben, fest im Glauben an die nordischen Götter verwurzelt und bezeichnet sich selbst nur als Nummer 25. Von der Bevölkerung wurde er stets nur als "Wolf von Møn" bezeichnet. Als in Kopenhagen eine Männerleiche entdeckt wird, fällt schnell der Verdacht auf ihn. Denn der Mann wurde auf die gleiche Weise getötet, die Rask damals anwendete. Die Kopenhagener Mordkommission hat es nicht nur mit der Suche nach Rask zu tun, sondern gleichzeitig beginnt von Presse und Bevölkerung eine Hetzjagd auf Rask. Als auf dessen Heimatinsel Møn weitere Morde geschehen wird der Fall für die Kriminalkommissare und die hinzugezogene Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen immer undurchsichtiger. Der Ursprung der Taten scheint in den Geschehnissen vor über 30 Jahren zu liegen. Anne Nørdby entführt den Leser mit diesem Thriller diesmal in die Welt des Asenglaubens und von staatlichen Tierversuchsanstalten. Dabei enthält das Buch so etliche mystische Momente, aber auch teils düstere und verstörende. Bei den Handlungsfäden, die die Autorin spinnt, glaubt man teils zu wissen was hinter allem steckt, um dann aber doch wieder festzustellen, dass man nichts weiß. Dies macht dieses Buch sehr interessant und die Story fesselt einen. Dabei beginnt die Spannung teils beschaulich, steigert sich aber von Seite zu Seite stetig, um am Ende in einem wahrem Höhepunkt zu gipfeln. Hatte mir der erste Band dieser Reihe schon gefallen, so steht "Rot. Blut. Tot." diesem in nichts nach. Hochspannung in Skandinavien mit interessantem Hintergrundthema, absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 23.04.2023

Einsatz in den Alpen

Die Bergwacht: Alpenglühen
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"Die Bergwacht: Alpenglühen" ist der Auftaktband der neuen Reihe "Einsatz in den Bayerischen Alpen" von Sophie Zach. Die Bergwacht Bichlbrunn steht im Umbruch. Der bisherige Leiter will das Zepter abgeben ...

"Die Bergwacht: Alpenglühen" ist der Auftaktband der neuen Reihe "Einsatz in den Bayerischen Alpen" von Sophie Zach. Die Bergwacht Bichlbrunn steht im Umbruch. Der bisherige Leiter will das Zepter abgeben und schlägt auf seiner Geburtstagsfeier völlig überraschend für alle die junge Bergführerin Lena als seine Nachfolgerin vor. Dies schlägt innerhalb des Teams wie eine Bombe ein und führt zur Zerreißprobe. Doch damit nicht genug. Als auch noch Ben als neuer Ranger vom Bürgermeister präsentiert wird, ist das Konfliktpotenzial komplett. Denn Ben ist zu Schulzeiten in Bichlbrunn aufgewachsen und galt als Unruhestifter. Lena und ihn verband zu Jugendzeiten daher keinerlei Freundschaft und jetzt sollen sie zusammenarbeiten. Sophie Zach schafft mit diesem Roman ein sehr gutes Setting. Zum einen das Leben der Protagonisten im Dorf Bichlbrunn, zum anderen spannende Bergwachteinsätze im Wettersteingebirge. Bildhaft beschreibt die Autorin dabei die Gegend rund um den höchsten Berg Deutschlands, so dass sie dabei ihrem Örtchen Bichlbrunn wunderbar Leben einhaucht. Die Bergwachteinsätze am Jubiläumsgrat und in der Teufelsklamm sind dabei so spannend erzählt, das man meinen möchte man wäre live dabei. Auch die Entwicklung von Lena und dem gesamten Bergwachtteam liest sich ebenso interessant wie auch mehr über Ben zu erfahren, der nun in seine Heimat zurückkehrt. Sich auf das Lesen von "Die Bergwacht: Alpenglühen" einzulassen, war für mich ein Glücksgriff. Der Roman hat mir sehr gut gefallen und schon jetzt bin ich neugierig wie es in der Bichlbrunner Bergwacht im zweiten Band weitergeht.

Veröffentlicht am 02.04.2023

Die Jagd nach den brisanten Geheimdokumenten

Das Mädchen und der General
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"Das Mädchen und der General" ist der dritte Band der Philipp-Gerber-Reihe von Ralf Langroth (einem Pseudonym des Autors Jörg Kastner). Als im Herbst 1957 in Frankfurt die Edelprostituierte Rosemarie Nitribitt ...

"Das Mädchen und der General" ist der dritte Band der Philipp-Gerber-Reihe von Ralf Langroth (einem Pseudonym des Autors Jörg Kastner). Als im Herbst 1957 in Frankfurt die Edelprostituierte Rosemarie Nitribitt ermordet aufgefunden wird, geraten auch hochrangige Personen aus Politik, Wirtschaft und Militär in Schwierigkeiten. Zählte doch so mancher zu ihren Kunden und hat daher ein berechtigtes Interesse dies zu vertuschen. Als die Tochter des amerikanischen Generals Anderson ihren früheren Verlobten Philipp Gerber um Hilfe bittet, gerät der BKA-Hauptkommissar zwischen die Fronten. Noch während des ersten Gesprächs wird auf die beiden geschossen und sie entkommen nur knapp dem Anschlag. Brisante Dokumente sind dem General bei seiner Beziehung zu Nitribitt abhanden gekommen und es scheint, dass diverse Geheimdienste daran höchstes Interesse haben. Philipp Gerber bekommt von Bundeskanzler Adenauer höchstpersönlich den Auftrag diese zu beschaffen und sie vor den falschen Händen zu schützen. Philipp Gerber wird bei den Ermittlungen dabei mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert und jagt einen Gegner, mit dem er persönlich abzurechnen hat. Basierend auf dem tatsächlichen und bis heute nicht aufgeklärten Mordfall an Rosemarie Nitribitt webt Ralf Langroth diesen Spionagekrimi. Geschickt bringt er dabei wahre und erwiesene Begebenheiten mit Fiktion zusammen, schafft daraus ein spannendes Geflecht. Er konfrontiert seinen Protagonisten mit der eigenen Vergangenheit, aber lässt ihn auch auf alte Bekannte in Frankfurt treffen. Die Suche nach dem verschwundenen Mercedes 190 SL der Edelprosituierten und den geheimen Dokumenten nimmt dabei eine große Rolle ein. Für den Leser entwickelt sich dabei ein Katz-und-Maus Spiel, dass sehr spannend geschrieben ist. Auch das Vorkommen von realen Personen in Nebenrollen (ob namentlich benannt oder nicht) fand ich dabei teils amüsant und eine nette Ergänzung. Basierend auf den wahren Begebenheiten aus dem Jahr 1957 hat Ralf Langroth mit diesem dritten Band einen spannenden zeitgeschichtlichen Spionagekrimi geschrieben, der mir sehr gut gefallen hat. Auch dass ich die beiden Vorgängerbände noch nicht kannte, stellte dabei kein Problem dar. Ich werde diese aber auf jeden Fall noch lesen um mehr von Philipp Gerber zu erfahren.

Veröffentlicht am 19.03.2023

Das Leben und Wirken des John Holland im Hunderjährigen Krieg

Der Herr der Bogenschützen
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"Der Herr der Bogenschützen" ist ein historischer Roman von Mac P. Lorne. Er beschreibt im England des 15. Jahrhunderts das Leben und Wirken des John Holland. Nachdem nach der Ermordung seines Vaters und ...

"Der Herr der Bogenschützen" ist ein historischer Roman von Mac P. Lorne. Er beschreibt im England des 15. Jahrhunderts das Leben und Wirken des John Holland. Nachdem nach der Ermordung seines Vaters und der Entmachtung seiner Familie er schon früh mit dem Tod seiner Brüder konfrontiert wird, schwört er die Ehre und das Ansehen seiner Familie wieder herzustellen. Durch harte Ausbildung gelingt es ihm ein meisterhafter Bogenschütze zu werden. Während des hundertjährigen Krieges zwischen England und Frankreich steigt er dabei zu deren Heerführer auf und schafft es sogar in den Hosenbandorden unter Henry V. aufgenommen zu werden. Immer wieder muss er in blutige Schlachten ziehen, gerät dabei auch zeitweise in mehrjährige Gefangenschaft. Vor Orléans trifft er auf die Jungfrau Jeanne d'Arc, die die Truppen des französischen Dauphin, dem späteren Charles VII., anführt. Vier weitere Jahre werden in diesem blutigen Krieg vergehen, bis Jeanne d'Arc auf dem Scheiterhaufen endet und John Holland, der spätere II. Duke of Exeter, in seine Heimat zurückkehren wird. Mac P. Lorne zeichnet in diesem Roman die Geschichte eines Mannes nach, der sich in der zweiten Phase des Hundertjährigen Krieges immer wieder als Heerführer auszeichnete. Das Militär bestimmte dabei fast sein ganzes Leben und er erwarb sich große Verdienste um die Krone. Die Figur des John ist dabei sehr gut herausgearbeitet. Ebenso gilt dies für Jeanne d'Arc, die im letzten Drittel des Buches die militärische Bühne betritt. Denn der Autor stellt diese nicht als die Märtyrerin dar, für die sie viele hielten, sondern zeigt sehr wohl welch verblendeter Geist in ihr war. Wie der Autor in seinem Nachwort erwähnt sind sich heute Wissenschaftler und Psychologen einig, dass sie an wahnhafter Schizophrenie litt. "Der Herr der Bogenschützen" ist ein gelungener historischer Roman und vermittelt dem Leser Geschichte auf spannende Art, bei der ich wieder ein wenig mehr über den hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich erfahren konnte.