Profilbild von Petra_Sch

Petra_Sch

Lesejury Star
offline

Petra_Sch ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Petra_Sch über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2023

Es wird Geburtstag gefeiert!

Geburtstag(e) mit Juli
0

In Band 4 der Juli-Reihe wird Geburtstag gefeiert!
Und zwar zuerst der von Max, der einen Hund bekommt - obwohl doch Paul immer einen Hund haben wollte!! Was Paul natürlich gar nicht so gut schmeckt.
Und ...

In Band 4 der Juli-Reihe wird Geburtstag gefeiert!
Und zwar zuerst der von Max, der einen Hund bekommt - obwohl doch Paul immer einen Hund haben wollte!! Was Paul natürlich gar nicht so gut schmeckt.
Und dann steht Hund Watson auch noch stäääändig im Mittelpunkt. Er nervt, und alles dreht sich nur mehr um ihn. Deshalb kommt es zum Knatsch zwischen Paul, Max und Anna - obwohl die drei inkl. Pony Juli doch die Tierischen Vier sind!?

Man kann sich so gut in Paul und seine Gefühle hineinversetzen; klar, dass er beleidigt und vor allem extrem eifersüchtig ist, weil er doch immer einen Hund wollte, aber nie einen bekommen hat - und plötzlich hat sein bester Freund einen Hund, der doch aber nie einen wollte. Und dann dreht sich auch noch alles nur mehr um Watson; der darf machen was er will (zum Beispiel ins Hauptquartier und Julis Stall kacken), und dass Juli dadurch auch gehörig durcheinandergebracht wird, scheint außer Paul niemanden zu interessieren.

Doch es wären nicht die Tierischen Vier, wenn sie sich nicht wieder versöhnen würden. Der Weg dorthin ist schön zu beobachten, alles in kleinen Schritten. Überhaupt ist die ganze Geschichte so authentisch und nachvollziehbar für Kinder, denn man verkracht sich ja immer wieder mal mit guten Freunden.
Und so wird dann natürlich auch noch Pauls Geburtstag gefeiert, nachdem die unschönen Streitereien endlich beseitigt sind.
Und dann gibt es auch noch eine ganz besondere Überraschung! :D

Die Juli-Reihe ist sooo witzig geschrieben, der lockere Comic-Stil leicht zu lesen, und auch die Illus sind sooo humorvoll!! Wie Juli immer schaut!! Und ihr menschlich/hündisches Verhalten (das man natürlich nicht ganz ernst nehmen darf) ist einfach zum Brüllen!!! :D

Besonders toll ist natürlich, dass es Paul und Juli in echt gibt. Von den beiden gibt es auch jede Menge Fotos am Ende des Buches. :)


Fazit:
Auch der 4. Teil der Juli-Reihe unterhält wieder von Anfang an und überzeugt mit dem Juli-typischen Humor und dem tollen Comic-Stil. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.05.2023

actionreicher Katzen-Krimi: kann der schottische kätzische Tyrannenkönig besiegt werden?

Mitternachtskatzen, Band 3: Der König der Federträger (Katzenflüsterer-Fantasy in London für Kinder ab 9 Jahren)
0

Auch im dritten Teil der Mitternachtskatzen (das sind die Beschützer der Katzenkönigin Quinn in London) und der Felidix (das sind die menschlichen Katzenbeschützer, die mit den Katzen sprechen können) ...

Auch im dritten Teil der Mitternachtskatzen (das sind die Beschützer der Katzenkönigin Quinn in London) und der Felidix (das sind die menschlichen Katzenbeschützer, die mit den Katzen sprechen können) gibt es wieder Ärger abzuwenden: der tyrannische Katzenkönig Fergus Finnigan der Vierzehnten aus Schottland will die Herrschaft über ganz England übernehmen. Er hat mit schwarzer Katzenmagie das Halsband von Morar, das ihm seine Macht nimmt, entfernt.

Sämtliche Straßenkatzen und die Felidix, allen voran die Freunde Nova und Henry, machen sich auf die Suche nach den Anhängern, die alle einzeln über ganz London verteilt versteckt wurden, nachdem das Halsband bereits gefunden wurde.
Die Werte Freundschaft, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft und auch Mut werden in diesem Abenteuer besonders gut rübergebracht. Das Zusammenspiel der Kinder und der Katzen ist einfach traumhaft schön.
Der kleine, aber nun als Mitternachtskatze nicht mehr tollpatschige, Pablo ist immer noch mein Liebling. Er ist soo niedlich und soo mutig!

Die Geschichte liest sich wirklich wie ein Krimi; es ist immer etwas los, mit konstant hohem Spannungsbogen, und es gibt einen actionreichen Showdown. Natürlich mit Happy End und einem Cliffhanger für den nächsten Band!

Am Ende gibt es ein informatives Verzeichnis aller Katzen (Mitternachtskatzen, Straßenkatzen und Lehrer).
Betonen möchte ich wieder die wunderschönen, detailreichen schwarz-weiß Illustrationen, die jeweils eine ganze Seite einnehmen. Für mich hätten es gerne noch mehr dieser tollen Bilder sein können!


Fazit:
Wieder ein spannender dritter Teil der Reihe um die Felidix und die Mitternachtskatzen. Katzen-Krimi pur! Ich erwarte schon gespannt den 4. Teil!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.05.2023

das beeindruckende Leben der Hedy Lamarr

Die einzige Frau im Raum
0

Hedy Lamarr kannte ich bisher nur als wunderschöne Frau und Hollywood-Schauspielerin. Dass sie auch Erfinderin war, war mir bisher tatsächlich nicht bekannt.
Marie Benedict erzählt die Geschichte der außergewöhnlichen ...

Hedy Lamarr kannte ich bisher nur als wunderschöne Frau und Hollywood-Schauspielerin. Dass sie auch Erfinderin war, war mir bisher tatsächlich nicht bekannt.
Marie Benedict erzählt die Geschichte der außergewöhnlichen Wienerin Hedwig Kiesler, die als Hedy Lamarr Weltberühmtheit erlangt hat, in einem spannenden, emotionalen und mitreißenden Roman; und zwar die Jahre 1933 bis 1942.
Man erfährt über ihr Leben in Wien, dass sie anfangs eigentlich gar nicht wusste, dass sie jüdisch ist, und was das überhaupt bedeutet. Daher auch ihre Ungläubigkeit, dass sie von den Nazis überhaupt als Jüdin eingestuft wird, weil sie das eben nicht richtig lebt.
Als sie ihren Mann, den reichen Waffenfabrikanten Fritz Mandl kennen- und liebenlernt, ist man zu Beginn voller Freude mit ihr, obwohl sie seinetwegen ihre Theaterkarriere aufgibt (aufgeben muss).

Die Geschichte ist so lebendig und mitreißend geschrieben, und auch sehr emotional. Man leidet mit Hedy mit, als sich Fritz als immer größerer Tyrann herausstellt, und sie dann sogar in der Villa einsperrt. Auch wenn es goldener Käfig ist und es ihr - im Gegensatz zum Großteil der Wiener Bevölkerung - an nichts fehlt.
Als sie ein Gespräch mit Fritz und Hitler belauscht, und sie nicht einmal ihrer Mutter davon erzählt - auch wenn sie ein leider schlechtes Verhältnis zu ihr hatte - war ich irgendwie von ihr enttäuscht. Vielleicht hätte sie tatsächlich viele Menschen retten können. Aber sie hat sich selbst gerettet und 1937 ist es ihr dann endlich im 2. Versuch gelungen zu fliehen. Über England in die USA. Wo sie dann zur berühmten Hollywood Schauspielerin Hedy Lamarr wurde.

Aufgewühlt hat mich das wohl damals typische Verhalten, dass Frauen nur schön zu sein hatten; und ihnen von den Männer an der Macht nichts zugetraut wurde.
So war es auch, als Hedy ihre Schuld etwas minimieren wollte, und das Problem der nicht steuerbaren Torpedos lösen wollte und gemeinsam mit ihrem guten Freund George Antheil ein Funksteuersystem erfunden hat, und dieses auch patentieren lies. Doch die US-Army hat es nicht angenommen, denn es wurde ja von einer Frau erfunden, und eine Frau kann so etwas selbstverständlich nicht.
Wie es in Wahrheit war, weiß man natürlich nicht, aber die Autorin hat die Schauspielerin und deren Freund sehr schüchtern und zurückhaltend dargestellt. Warum sind sie nicht stärker aufgetreten? Oder sie hätten doch zumindest betonen können, dass die Hauptarbeit von George gemacht wurde; vielleicht hätte die Army diese Technik dann verwendet, und der Krieg hätte früher vorbei sein können? Man weiß es nicht...

Doch es gab auch einige kleine Dinge, die mich gestört haben, da sie nur gestreift oder nicht genau ausgearbeitet waren - zB, als Hedy ihre Mutter aus Wien retten und in die USA holen wollte. Nachdem sie ihr so zwiegespalten gegenübergestanden ist, hat man Streitigkeiten erwartet. Doch ihre Mutter wurde mit keinem Wort erwähnt. Bis man irgendwann später so nebenbei erfahren hat, dass sie nach England fliehen konnte und gar nicht direkt in die USA.
Trotzdem war ich begeistert von dieser Romanbiografie, die mich so mitreißen konnte.


Fazit:*
Eine sehr berührende, emotionale und mitreißende Romanbiografie, die die Lebensjahre von 1933 bis 1942 der berühmten Hedy Lamarr, die als Hedwig Eva Maria Kiesler in Wien geboren wurde, beleuchtet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.04.2023

wunderschöne Fortsetzung der Schönbrunn-Saga

Die Kinder von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 2)
0

"Die Kinder von Schönbrunn" ist die Fortsetzung von "Die Frauen von Schönbrunn", die ab dem Frühling 1924 spielt und in der es nun um Emmas Schwester Greta geht, die mit ihrer 6jährigen Tochter Gisela ...

"Die Kinder von Schönbrunn" ist die Fortsetzung von "Die Frauen von Schönbrunn", die ab dem Frühling 1924 spielt und in der es nun um Emmas Schwester Greta geht, die mit ihrer 6jährigen Tochter Gisela bei Emma und ihrem Mann lebt. Gretas Mann Gustav ist sechs Jahre nach Kriegsende noch immer verschollen, Greta kann ihn aber nicht loslassen und trauert immer noch; sie lebt nicht richtig, sie funktioniert nur.
Bis sie eines Tages beim Spaziergang durch den Schlossgarten Schönbrunn auf Melanie trifft, die zum Infoabend zur Erzieherinnenschule hetzt. Da ihr Melanie sympathisch ist, geht sie einfach mit, ohne zu wissen, was sie dort erwartet.
Melanies mitreißende Art, die sehr sympathisch rüberkommt, kann auch Greta davon überzeugen, dass es etwas Gutes ist, die neue gewaltfreie Erziehung, die von den Sozialdemokraten verbreitet werden will.
Durch den Besuch der Schule und der Arbeit im Kinderheim, welche beide von Michael Brenner geleitet werden, bekommt Greta wieder Freude am Leben.

Greta habe ich als eine anfangs traurige, aber trotzdem starke Frau empfunden, die das Beste für ihre Tochter will und ihre Familie sehr liebt. Toll fand ich, dass sie zu ihren Überzeugungen steht, v.a. was das Politische betrifft. Sie findet viele Gedanken der Sozialdemokraten gut, v.a. auch die gewaltfreie und fördernde Erziehung von Kindern, will sich denen aber nicht unterwerfen; sprich: nicht in die Partei eintreten.

Dass es nach der Kaiserzeit ein Kinderheim im Schloss Schönbrunn gab, war mir neu. Diesen geschichtlichen Teil fand ich total faszinierend und kann mir gut vorstellen, dass es damals genau so war: die heimatlosen Kinder wollte man fördern, um diese somit später in die Gesellschaft integrieren zu können (und nicht wie die bisherige Erziehung, die dann 'Spezialfälle' aus den Kinder gemacht hat).
Allerdings - und ich denke das ist eher typisch männlich - es wird nur aufs Wesentliche geschaut: die Befriedigung der Grundbedürfnisse. Es gibt genug und gutes Essen, jeder hat einen Schlafplatz, und auf die Bildung in der Schule wird geachtet. Jedoch nicht, dass die Kinder sich auch wohlfühlen sollen. Dass sie Individuen sind und auch so zu behandeln. Das alles bringt Greta liebevoll in das Leben der Heimkinder.
Hier ist besonders Ferdl hervorzuheben, der einen schwierigen Charakter hat und 'aufmüpfig' und gewaltbereit ist, und der nur durch Gretas fürsorgliche Zuwendung seine Gewaltbereitschaft nach und nach reduziert.

Dass auch ein Pferdegestüt vorkommt, das für die positive Entwicklung der Heimkinder von Belang ist, hat mir natürlich besonders gut gefallen.
Und auch eine Prise Romantik kommt vor, die die Geschichte noch authentischer macht.


Fazit:
Wundervolle und emotionale Fortsetzung der Schönbrunn-Saga mit einer starken Protagonistin, dem neuen Gedanken der Kindererziehung, vielen geschichtlichen Details und einer Prise Romantik.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.04.2023

Caro ermittelt wieder erfolgreich; diesmal im Schnaps-Milieu

Mordseebrand
1

In ihrem 4. Abenteuer ermittelt Caro Falk mit ihrem Kollegen Jan Akkermann im Fall des toten Bimmelbahnfahrers, dem dubioserweise die Scherbe eines seiner Schnapsflaschen im Kopf steckt. Aksel Heinman ...

In ihrem 4. Abenteuer ermittelt Caro Falk mit ihrem Kollegen Jan Akkermann im Fall des toten Bimmelbahnfahrers, dem dubioserweise die Scherbe eines seiner Schnapsflaschen im Kopf steckt. Aksel Heinman ist nämlich bekannt für seine Schwarzbrennerei, mit der nicht jedermann auf Borkum einverstanden ist.

Der Schreibstil ist wieder lebendig und mitreißend, und man fiebert mit der neugierigen Caro immer mit. Auch die tollen Beschreibungen von Borkum lassen trotz des Schietwetters in der Geschichte Urlaubsfeeling aufkommen.
Dass diesmal ihr Exmann zu Besuch ist, macht Caro das Leben jedoch nicht einfacher. Nils ist mir einfach suspekt.
Jan ist diesmal präsenter als im vorigen Band, allerdings wünsche ich mir, noch mehr von ihm zu erfahren.

Die Autorin schafft es wieder hervorragend, nicht nur den auf den ersten Blick sympathischen Charakter des Toten immer mehr und mehr aufzudecken, sondern im Laufe der Geschichte auch immer mehr Personen ans Tageslicht zu bringen, die gute Gründe hatten, ihn zu töten. Somit schwankt man als Leser immer von einem Verdächtigen zum anderen.
Auch etliche überraschende Wendungen, ein ehemaliges Bordell namens Knusperhäuschen und ein Blindenhund geben der Geschichte Pepp.
Mit dem tatsächlichen Täter habe ich zu keiner Zeit gerechnet, denn die Autorin hat es hervorragend geschafft, falsche Fährten zu legen und die Leser in die Irre zu führen. Die nachvollziehbare und schlüssige Auflösung überzeugt.

Toll und hilfreich ist die illustrierte Übersichtskarte von Borkum im inneren Buchdeckel, wo alle wichtigen Orte, die für die Geschichte von Bedeutung sind, eingezeichnet sind.


Fazit:
Humor, eine taffe Protagonistin und überraschende Plot-Twists zeichnen diesen kurzweiligen Borkum-Krimi aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung