Nichts ist wie es scheint
Carine Bernard hat mit „LavendelZorn“ den 5. Krimi in der Reihe der Lavendel-Krimis und den 4. Krimi um die Ermittlerin und Commissaire Lilou Braque geschrieben. Die Krimis spielen im beschaulichen Städtchen ...
Carine Bernard hat mit „LavendelZorn“ den 5. Krimi in der Reihe der Lavendel-Krimis und den 4. Krimi um die Ermittlerin und Commissaire Lilou Braque geschrieben. Die Krimis spielen im beschaulichen Städtchen Carpentras in Südfrankreich.
Lilou wollte endlich mal einen Tag mit ihrem Partner am Badesee verbringen. Dieser Tag wird durch einen Leichenfund empfindlich gestört. Im Wasser treibt eine Frauenleiche, die auch recht bald identifiziert werden kann. Die tote Dame ist Mitarbeiterin in einem Notariat vor Ort. Zunächst ist von einem Unfall auszugehen und die Gendarmerie lehnt Ermittlungen ab.
Doch schon am nächsten Tag wird die Polizei zum Vorgesetzten der Toten gerufen, er hat sich offenbar erschossen, die Türen seines Amtszimmers waren von innen verschlossen, von Fremdverschulden kann also nicht ausgegangen werden.
Lilou glaubt jedoch nicht an Zufälle und beginnt, der Sache auf den Grund zu gehen. Die Spurensuche gestaltet sich schwierig und im Umfeld der beiden Opfer scheint es auch keine Ungereimtheiten zu geben. Charlene Thomas war glücklich liiert und Notar Sousteron führte wohl ein gänzlich korrektes und unauffälliges Leben. Man kann im Buch über vier Kapitel nachvollziehen, dass dieser Teil der Polizeiarbeit mühevoll ist, man stochert im Leben eines Verstorbenen herum, sucht nach einem Motiv, sei es für Mord oder Selbstmord und zunächst einmal scheint alles in bester Ordnung zu sein, nirgendwo ergibt sich ein Anhaltspunkt.
Die Autorin versteht es gut, die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Und wäre da nicht Kommissar Zufall gewesen, dann hätte der Mörder mit seiner Tat straffrei davonkommen können. Es hätte sein können, dass die Lügen des Täters überzeugender wirkten als die Beteuerungen des Tatverdächtigen.
So wurde aus Unfall und Suizid doch noch eine veritable Mordermittlung.
Ich fand den Krimi sehr lesenswert und habe ihn in einem Rutsch durch gelesen.
Dennoch habe ich eine kleine Kritik: Das Cover mit dem Lavendelfeld und dem pittoresken Haus ist wunderschön und natürlich muss zur Reihe der Lavendel-Krimis auch ein Feld mit Lavendel abgebildet werden. Der Titel allerdings gefällt mir nicht ganz so gut.
Er erinnert mich an die Ostfriesen-Krimis von Klaus-Peter Wolf, da gibt es auch "Ostfriesenzorn". Vor allem auch im Zusammenspiel mit Lavendel erschließt sich mir der Sinn nicht.