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Veröffentlicht am 28.05.2023

Guter Einstieg in eine komplexe Saga.

Kingdom of Silk
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„So lange es Musik gibt, so lange getanzt und gesungen und geliebt wird, so lange gibt es auch Hoffnung.“

„Kingdom of Silk“ ist Band eins der neuen High Fantasy Saga von Anja Lehmann— dieser Einstieg ...

„So lange es Musik gibt, so lange getanzt und gesungen und geliebt wird, so lange gibt es auch Hoffnung.“

„Kingdom of Silk“ ist Band eins der neuen High Fantasy Saga von Anja Lehmann— dieser Einstieg ist umfangreich, kommt mit vielen ruhigen Kapiteln daher. Doch diese sind nötig, um sich in die komplexen Gegebenheiten einzufinden und sich mit dem, was kommt, vertraut zu machen. Eine interessante Mischung bilden die modern gehaltenen, forschen Dialogen in Kombination mit der hier erdachten, altertümlichen Welt, in der die Grenze zwischen Arm und Reich nicht schmaler sein könnte.

Dem Kontinent Favoria, das in sieben Teile gegliedert ist, steht ein Krieg bevor, initiiert durch die Übermacht aus Gemma. Denn seit Crystal das Herzstück des sagenumwobenen Amuletts von Madra gefunden hat, sind Welt und Ordnung aus dem Gleichgewicht, die alte Magie erwacht – doch wird das Land untergehen oder neu erblühen? Werden alle Völker und die gebannten Allmächte endlich frei sein können?

Erzählt wird von mehreren Charakteren, die auf die eine oder andere Weise mit dem Schmuckstück oder der Prophezeiung, die es zu erfüllen gilt, verbunden sind. Den meisten Raum nimmt jedoch Crystal ein.
Als eine von 12 Novizinnen muss die geschickte Jägerin, trotz ihres jungen Alters, zum mysteriösen Königshof reisen. Ihr Traum, eine der gefürchtetsten Kriegerinnen Gemmas zu werden, rückt mit Hunts Entscheidung in greifbare Nähe. Obgleich der Weg zur Libelle Wunden bereiten, Anstrengungen erfordern wird und jederzeit den Tod bedeuten könnte, ist Crystal fest entschlossen, ihr Leben für das Reich zu geben. Doch kurz bevor sie den vertrauten Mauern des Klosters entrissen wird, ist es gerade die Oberschwester, die ihren Glauben ins Wanken bringt …

Stilistisch empfand ich das Gelesene als vorstellbar, fließend und atmosphärisch. Anja gelang es Interesse zu schüren und, trotz detailreichen Ausschmückungen, aufrechtzuerhalten.
Durch die zahlreichen, unterschiedlichen Perspektiven gewährt uns die Autorin einen Einblick in die einzelnen Kontinente, jeweiligen Zustände und Überzeugungen. Während die unterschiedlichen Handlungsstränge Neugier und Ahnungen verursachen, sich nur langsam mit dem Gesamten verbinden, ist Crystals Leben am Hof des Weißen Königs greif-, ihre Entwicklung nachvollziehbar. Neben Grausamkeiten, hartem Training, blutigen Kämpfen und Verlusten findet die Auszubildende in dem Obersten der Königsgarde mehr, als sie je für sich erhoffte …
Es warten Magie und Spannung, eine Fülle an Eindrücken und Figuren. Hinzu kommen Intrigen, Überraschungen und Geheimnisse.

Vier Sterne, weil es einige Fehler im Text gibt.

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Veröffentlicht am 25.04.2023

Magische Geschichte.

Die Krone der Feen
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„Die Krone der Feen“ ist der neue Romantasy von K.T. Steen und lädt nicht nur äußerlich zum Träumen ein …
… hinter dem märchenhaften Cover wartet eine ruhige, zauberhafte Geschichte, Magie und Geheimnisse, ...

„Die Krone der Feen“ ist der neue Romantasy von K.T. Steen und lädt nicht nur äußerlich zum Träumen ein …
… hinter dem märchenhaften Cover wartet eine ruhige, zauberhafte Geschichte, Magie und Geheimnisse, fantastische Wesen und Humor.

„Eine einseitige Liebe brachte Krieg und Fehden, kostete Generationen danach noch das Leben. Erst die Erbin des Schmucks bringt die Wende und setzt dem allen mit ihrer Liebe ein Ende.“

Prinzessin Aryana Magdalena von Reichswarn hat augenscheinlich all das, was sich viele Menschen und Naturwesen wünschen: neben Gold und Schmuck, wird sie bald die Krone tragen. Doch das Leben der kleinen Fee, die ebenso abhängig von der Gunst des harschen Königs ist, wie jeder andere Bewohner Oriteas, will nur eines: frei sein. Und dafür ist Ary sogar bereit, ein kurzes Leben einem jahrhundertelangen vorzuziehen.
Kurz nach einem Zusammentreffen mit dem Rebellen Kian Taur von Sommerfeld ist die Magie der Prinzessin plötzlich verschwunden, um sich auf dieselbe Weise Neue zu verdienen, wie das restliche Volk, schickt sie ihr Vater dazu aus, mit den anderen Wandersleuten die Pfade in traditioneller Manier zu beschreiten und sie von jenen Naturwesen zu beseitigen, die Angst und Schrecken verbreiten.
Unter ihren Begleitern findet sich auch Kian wieder – hat der charmante Elf die Macht, Aryanas Fähigkeiten zu rauben?

Eine Reise durch das ausgezehrte Land beginnt.
Ein Kampf, gegen einen vergessenen Fluch, den Prophezeiungen nach, für die Freiheit.

„Die Krone der Elfen“ liest sich leicht, K.T. Steen schwankt zwischen bildlichen und detaillierten Beschreibungen, tiefsinnigen Gedanken und saloppen Formulierungen. Einfallsreich wurde das Setting samt den herrschenden Gegebenheiten dargelegt, während die Autorin Neugier weckt, mit Offenbarungen und einer Vielzahl Wesen überrascht.
Hauptsächlich begleiten wir Kian und Ary, immer dabei Baba und Clairy, beide Protagonisten fand ich nahbar und authentisch, ihre selbstlosen Motivationen waren nachvollziehbar und mir gefiel die Dynamik sehr. Mehr als einmal brachten die innigen, vertrauten Momente zwischen der Fee und dem Elfen zum Seufzen, während der gewitzte Schlagabtausch ebenso häufig amüsiert, wie die tierischen Anhängsel. Mir fehlte es, trotz einiger unerwarteter Wendungen, an Spannung und Action, der Verlauf wirkte teilweise in die Länge gezogen, doch letztendlich war „Die Krone der Feen“ eine romantische Fantasystory, die LeserInnen gekonnt ein paar Stunden aus dem Alltag reißt.

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Veröffentlicht am 25.04.2023

Gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht!

Thunder
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„Thunder: Gestohlenes Schicksal“ ist der Auftakt einer Urban-Fantasy Reihe, dessen Klappentext einiges verspricht.

Und die LeserInnen werden nicht enttäuscht — Verrat, Konkurrenz und Geheimnisse sorgen ...

„Thunder: Gestohlenes Schicksal“ ist der Auftakt einer Urban-Fantasy Reihe, dessen Klappentext einiges verspricht.

Und die LeserInnen werden nicht enttäuscht — Verrat, Konkurrenz und Geheimnisse sorgen für Spannung, während Dramatik, Ungewissheit und Gefühl die Luft zum flirren bringen. Vanessa setzt die Elementarmagie verständlich in Szene, lässt die Charaktere, unter anderem durch Einblicke in die Vergangenheit, nahbar wirken — und auch, wenn Luke kein Sympathieträger ist, so gibt er dem Verlauf etwas Gefährliches, Unberechenbares.

Lyana, die ihr Leben als einfaches Mädchen verbrachte, der so viel Zeit und Wissen vorenthalten wurde und die sich nun, im Angesicht der Wut ihres Bruders wiederfindet und all das Unbekannte dieser „neuen“ Welt verstehen muss, gibt nicht auf, zeigt Stärke und Wille. Obwohl ihre eigenen Pläne und Träume plötzlich nicht mehr zählen. Die Dynamik zwischen Kylan und Lyana fand ich wunderbar, brachte Abwechslung, im Gegensatz zu manch anderem inneren Hin und Her der Protagonistin.

Gab es Entwicklungen, die vorher zusehen sind? Selbstverständlich. Aber das nimmt dem Verlauf, der oftmals von einer erdrückenden, düsteren Atmosphäre begleitet wird, nicht die Macht, zu überraschen. Auch Vanessas Stil ist positiv hervorzuheben, liest sich die Geschichte klar, vorstellbar und lebendig.

Aber Achtung: inklusive Cliffhanger …

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Eine Geschichte, die bewegt.

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
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„The man I never met“ ist eine seichte Lovestory, die einen leichten, oft humorvollen Ton anschlägt, Hoffnung auf Schicksal weckt und zwischen den Zeilen Aktualität und Ernst verspricht.

Der Klappentext ...

„The man I never met“ ist eine seichte Lovestory, die einen leichten, oft humorvollen Ton anschlägt, Hoffnung auf Schicksal weckt und zwischen den Zeilen Aktualität und Ernst verspricht.

Der Klappentext gibt die Ausgangssituation eindeutig wider, was sich zwischen Hannah und Davey entwickelt, vom Zufall in die Wege geleitet, ist ebenso wunderbar wie schmerzlich zu verfolgen. Denn das Leben, das Wahre, ist keine Hollywood Romanze.

„Ich bin verlassen worden, und mir ist klar, dass ich es akzeptieren muss. Ihm zuliebe. Aber es ist so verdammt schwer.“

Erzählt wird die Handlung, die sich über einen längeren Zeitraum erstreckt, hauptsächlich aus Hannahs Perspektive, unterbrochen durch Einblicke in Daveys Gedanken. So verfolgen wir vorrangig, wie die weibliche Hauptfigur weiter machen, vergessen will, sind Teil ihres Alltags und ihrer Veränderung.
Elle Cook schreibt bildlich, einfühlsam und authentisch, schafft es, sowohl locker wie ernst zu erzählen, wichtige Themen und Probleme aufzugreifen. Neben interessanten Protagonisten wurde der Roman mit tollen, unterschiedlichen Nebencharakteren gefüllt, die tröstend und weise zur Seite standen, Erheiterung in Trübsal und Sehnsucht brachten oder die Wut der Leser schürten. Auch mit verschiedenen Handlungsorten und überraschenden Wendungen war für Abwechslung gesorgt.
Dennoch gibt es einige Längen, wenig relevant und so ausführlich, dass es mir manchmal schwerfiel, bei der Sache zu bleiben.

Nichtsdestotrotz: ich habe Hannah, ihren Schmerz, die Enttäuschung und die verfluchte Hilflosigkeit gefühlt! Denn was ist unfairer, als in der Schwebe aufgegeben zu werden, beraubt jeglicher Möglichkeit eines echten Abschlusses?
Und Davey? Auch ihn konnte ich verstehen, gibt es doch kaum etwas Furchtbareres, als die Angst in den Augen geliebter Menschen zu sehen.

„Du ... kannst Dein Leben nicht meinetwegen auf Eis legen ... das muss aufhören. Und zwar noch heute.“

Im Nachwort lässt uns Elle Cook an etwas sehr Persönlichem teilhaben, womit sie DAS beängstigende Thema ihres Romans vertieft. Danke dafür.



»Mehr Wein«, sage ich und stehe auf.
»Hol uns eine Flasche«, befiehlt Clare. »Mit diesen winzigen Gläschen ist doch nichts anzufangen.«

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Guter, interessanter Auftakt.

A Magic Steeped in Poison – Was uns verwundbar macht
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Kreativität und Originalität versprach ich mir von „A Magic Steeped in Poison - Was uns verwundbar macht“ – doch konnte mich der Fantasy Roman von Judy I. Lin begeistern?

Die Antwort: »zeitweise«, denn ...

Kreativität und Originalität versprach ich mir von „A Magic Steeped in Poison - Was uns verwundbar macht“ – doch konnte mich der Fantasy Roman von Judy I. Lin begeistern?

Die Antwort: »zeitweise«, denn den Großteil der Erzählung empfand ich als träge und zäh. Ein greifbares Magiesystem war theoretisch nicht vorhanden, maximal vage geschildert und die Übersetzung simple gehalten. Dennoch gab es immer wieder spannende Sequenzen, Momente, die durch Misstrauen und Intrigen am Hof, durch Korruption und Revolutionen im Land das Interesse stetig neu entfachen. Hinzu kommt der Wettkampf, in dem sich die Shénnóng-tú gegeneinander durchsetzen und beweisen müssen, auch hier warten politische Machtspiele, Ungerechtigkeiten und Sabotage. All diese Missstände gepaart mit Giftanschlägen und Unruhen sorgen für Aufregung.

Die Härte drohender Strafen gab der Geschichte und jedem Schritt, jedem Wort von Zhang Ning etwas Gefährliches. Charakterlich war es schwer, jemanden, ausgenommen der ungestümen und schlagfertigen, mutigen Protagonistin, Sympathie entgegenzubringen, denn wer dem Kaiserreich wirklich treu ergeben ist, bleibt ungewiss. Und so wankt das Vertrauen, wie die Launen des Volkes.
Besonders gelungen fand ich, wie in dieser rauen, strengen Welt durch die Feinheiten der Tee-Zeremonien und der damit einhergehenden Magie etwas Sanftes bewahrt wurde.
Atmosphärisch lag auf dem Geschehen durchweg etwas Drückendes, Schweres, wurde von Melancholie und Trauer umspielt. Aber es gab Platz für bedingungslose, starke Liebe — für die Familie, für die Opfer, für die eigenen Überzeugungen und die Kunst der Shénnóng-Magie. Auch romantische Gefühle flammen zart, zwischen dem Elend außerhalb der Palastmauern, den internen Kämpfen ranghoher Tiere und den komplexen Prüfungen, auf, doch ist der Hof von Dàxī, in dem die Pflicht schwerer wiegt, als das Herz, kein Ort für diese.

Ning hat mich nach und nach für sich gewonnen, ihre ruppige, intelligente und bodenständige Art, ihre Wut und der Wunsch, zu helfen, zu verändern machen sie zu einer vorbildlichen Heldin. Judy I. Lin verzichtet weder auf Tod und Dramatik, noch auf Legenden und einen Hauch Fantasy, verliert sich sehr wohl aber in zu vielen Verstrickungen. Manch Offenbarung sorgt für eine geschickte Wendung, Geheimnisse sind überall, bis die Autorin in den letzten Kapiteln das Tempo anzieht, sich Ereignisse überschlagen und dann … Fragen offen bleiben.

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