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Veröffentlicht am 02.06.2023

Eine spannende Geschichte

Nicht ein Wort zu viel
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„Nicht ein Wort zu viel“, der neue Thriller von Andreas Winkelmann hat mich begeistert. Ein heftiger Einstieg: Buchbloggerin Faja Bartels traut ihren Augen nicht, als sie ihren Kollegen Claas vor sich ...

„Nicht ein Wort zu viel“, der neue Thriller von Andreas Winkelmann hat mich begeistert. Ein heftiger Einstieg: Buchbloggerin Faja Bartels traut ihren Augen nicht, als sie ihren Kollegen Claas vor sich auf dem Bildschirm sieht: geknebelt, gefesselt in Frischhaltefolie und in Todesangst.
«Erzähl mir eine spannende Geschichte. Sie darf fünf Wörter haben. Sonst muss dein Freund sterben. » Fajas Antwort überzeugt den Täter nicht. Kommissar Simon Schierling ermittelt.
In einem anderen Handlungsstrang lernen wir Zielfahnder Jaroslav «Jaro» Schrader kennen. Ein Mann mit einer Stimme im Kopf. Nach einem missglückten Zugriff wird er der Kripo zugeteilt und soll den verschwundenen Thorsten Fleischer suchen.
Als sich die Wege der beiden Polizisten kreuzen, wird es richtig spannend. Jede Menge Verdächtige und falsche Fährten. Wie ist Faja ins Visier des Täters gelangt? Zu guter Letzt, was hat Autor David Sanford und sein neues Werk „Dunkelheit, mein Freund“ mit all dem zu tun?
„Nicht ein Wort zu viel“ ist ein typischer Winkelmann: Es geht um Gefahren, die im Internet, in den sozialen Netzwerken, auf Instagram lauern. Alles in diesem Fall dreht sich um Unterhaltungsliteratur, Krimis und Thriller. Spannend, keine Frage. Ein kluges Buch, mit einem Plot, der nicht vorhersehbar, aber dennoch glaubwürdig ist.
„Nicht ein Wort zu viel“ ist eine Fünf-Wort-Geschichte, die zeigt, wie Liebe, Freundschaft, aber auch Eitelkeiten, Neid, Hass und Wut das menschliche Schicksal beeinflussen - mit überraschenden, dramatischen und manchmal auch brutalen Folgen. Last but not least, wer Hemingway und Simon & Garfunkel mag, der ist hier genau richtig.

Fazit: Für mich das beste Buch, das ich bisher von Andreas Winkelmann gelesen habe. Hammer!

Veröffentlicht am 31.05.2023

Brandaktuell und superspannend

Sommersonnenwende (Wolf und Berg ermitteln 1)
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Seit „Der Patriot“ bin ich ein großer Fan von Pascal Engman. Auch „Sommersonnenwende“, das er zusammen mit Johannes Selåker geschrieben hat, hat mich begeistert. Es handelt sich um den Auftakt einer schwedischen ...

Seit „Der Patriot“ bin ich ein großer Fan von Pascal Engman. Auch „Sommersonnenwende“, das er zusammen mit Johannes Selåker geschrieben hat, hat mich begeistert. Es handelt sich um den Auftakt einer schwedischen Krimireihe.
Der Prolog führt uns zurück in das Jahr 1993 nach Bosnien-Herzegowina. Wir lernen Tomas Wolf kennen. Eigentlich ist er Kommissar in Stockholm.
Ein Jahr später, Tomas ist zurück in Schweden und hat eine Panikattacke. Mitten auf einer Kreuzung lässt er sein Auto stehen.
In einem anderen Handlungsstrang lernen wir die Journalistin Vera Berg kennen. Sie will einen neuen Job in Stockholm antreten.
Sommer 1994: eine Mordserie erschüttert Schweden. Tomas ermittelt. Aber auch Vera stellt Nachforschungen an. Als in Falun ein Amoklauf passiert und es weitere Tote gibt, kreuzen sich die Wege von Tomas und Vera.
Die haben es einfach drauf, die Schweden. Spannung gepaart mit Politik und Gesellschaftskritik. Ein klassischer Whodunnit. Viele Verdächtige, aber kein Motiv. Geht es um Ausländerhass? Denn die Opfer sind Frauen. Und alle waren dunkelhaarig.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Beide Protagonisten haben ihr Päckchen zu tragen. Tomas war früher ein Neonazi, seine Brüder sind es noch heute. Vera hat Schulden bei ihrem kriminellen Ex und gewissermaßen seinen kleinen Sohn entführt.
Eine spannende, wunderbar nostalgische Zeitreise zurück in die 90er Jahre. (Fast) ohne Handys. Dafür wird umso mehr geraucht. 1994, Fußball-WM in den USA, dritter Platz für Schweden. Aber auch das Jahr, in dem die Ostsee-Fähre Estonia auf ihrem Weg von Tallinn nach Stockholm sank.
Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger. Und so bin ich sehr gespannt, wie es mit Tomas und Vera weitergeht.

Fazit: Der erste Fall für Tomas Wolf und Vera Berg. Schwedisch. Schnell. Spånnend.

Veröffentlicht am 30.05.2023

Spannender Krimi mit Kanaren-Flair

Canaria Criminal
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„Canaria Criminal“ von Daniel Verano ist nach „Canaria Mortal“ der zweite Band einer Krimi-Reihe um den Journalisten Felix Faber, die auf Gran Canaria verortet ist. Noch besser, spannender als der Vorgänger. ...

„Canaria Criminal“ von Daniel Verano ist nach „Canaria Mortal“ der zweite Band einer Krimi-Reihe um den Journalisten Felix Faber, die auf Gran Canaria verortet ist. Noch besser, spannender als der Vorgänger. Worum geht es?
Im Wahlkampf stürzt der rechtspopulistische Politiker Francisco Fraude mit dem Fallschirm über Gran Canaria ab. Ein Unfall? Schnell steht fest, dass Fraude ermordet wurde. Jede Menge Verdächtige. Wer hat ein Motiv?
Kommissarin Ana Montero von der Policía Nacional ermittelt. Aber auch Felix stellt Nachforschungen an...
Daniel Verano ist ein Pseudonym von Daniel Wehnhardt. Er hat seinen neuen Kanarenkrimi sehr atmosphärisch und mit viel Lokalkolorit inszeniert.
„Canaria Criminal“ ist spannend und unterhaltsam. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Besonders die zeitgeschichtlichen Hintergründe bezüglich des spanischen Diktators Franco fand ich sehr interessant.
Felix hat sich weiterentwickelt, ist erwachsen geworden. Und so freue ich mich schon auf seinen nächsten Einsatz.
Gefallen hat mir, dass dem Buch im Anhang eine Karte von Gran Canaria und ein Glossar der spanischen Ausdrücke beigefügt sind.

Fazit: Die perfekte Strandlektüre - nicht nur für den Kanaren-Urlaub.

Veröffentlicht am 25.04.2023

J wie Junge

Einer von den Guten
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„Einer von den Guten“ von Jan Costin Wagner ist der dritte Band einer Krimi-Reihe um Ben Neven von der Wiesbadener Polizei. Ben ist einer von den Guten. Eigentlich. Er ist glücklich verheiratet und Vater ...

„Einer von den Guten“ von Jan Costin Wagner ist der dritte Band einer Krimi-Reihe um Ben Neven von der Wiesbadener Polizei. Ben ist einer von den Guten. Eigentlich. Er ist glücklich verheiratet und Vater einer kleinen Tochter. Ben ist pädophil.
Einmal in der Woche trifft sich Ben mit dem 13-jährigen Adrian aus Rumänien. Adrian wird von seinem Vater genötigt, mit Männern Sex zu haben. Als er die ein Jahr ältere Vera kennenlernt, besteht Hoffnung auf Rettung. Während sich Ben immer weiter in die Schei*** reitet...
Jan Costin Wagner hat erneut einen düsteren, zutiefst pessimistischen Krimi geschrieben. Diesmal steht Polizist Ben selbst im Mittelpunkt. Finstere Abgründe tun sich auf. Der Leser ist live dabei, wenn sich Ben den Übergriff schönredet: „Alles soll im Einvernehmen passieren, im Einklang. Danach sind wir Freunde.“
Eine Geschichte, die nüchtern und sachlich vorgetragen wird. Insofern ist das Ende nicht happy, aber konsequent. Dass Ben die Handynummer des Jungen gespeichert hat, unter J wie Junge, könnte ihm zum Verhängnis werden.

Fazit: Fall Nr. 3 für Ben Neven und Christian Sandner. Harte Kost.

Veröffentlicht am 09.04.2023

Cui bono?

Die Zentrale
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„Die Zentrale“ von Veit Etzold ist der zweite Einsatz für die Berliner Bankerin Laura Jacobs. So gut der Vorgänger, „Die Filiale“, auch war, der neue Thriller ist noch besser, spannender. Worum geht es?
Für ...

„Die Zentrale“ von Veit Etzold ist der zweite Einsatz für die Berliner Bankerin Laura Jacobs. So gut der Vorgänger, „Die Filiale“, auch war, der neue Thriller ist noch besser, spannender. Worum geht es?
Für Laura scheint sich eigentlich alles zum Guten zu wenden: Ihr Arbeitgeber versetzt sie auf ein Spezialprojekt in die Zentrale der Bank, nach Frankfurt am Main.
Dort stößt Laura erneut auf jenen unheimlichen Investor, der sie beinahe um ihr Haus gebracht hätte. Sie muss feststellen, dass ihr Gegner keineswegs aufgegeben hat und dabei auch vor Mord nicht zurückschreckt…
Meisterhaft gelingt es dem Autor Spannung aufzubauen. Unerbittlich wandelt sich das Buch zu einem rasanten Thriller. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Das Wichtigste jedoch sind all die Wendungen, die gegen Ende des Buches immer mehr werden.
„Die Zentrale“ ist nicht nur Fiktion. Veit Etzold hat die Fakten bestens recherchiert und erklärt. Es geht um Bilanzskandal und Geldwäsche. Ich habe zwar nicht alles verstanden, aber ich mag es, wenn ich nicht nur gut unterhalten werde, sondern auch noch etwas lernen kann.
Dazu ein Ende, das geradezu nach einer Fortsetzung schreit.

Fazit: Fall Nr. 2 für Laura Jacobs. Spannend, wendungsreich und nicht vorhersehbar!