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Veröffentlicht am 03.06.2023

Ein Thriller fürs digitale Zeitalter

Going Zero
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"Going Zero" von Anthony McCarten ist ein moderner Thriller des digitalen Zeitalzers, der Spannung und einen interessanten Plot mit nachdenkenswertem Stoff verbindet. Es beginnt als Spiel mit großem Einsatz: ...

"Going Zero" von Anthony McCarten ist ein moderner Thriller des digitalen Zeitalzers, der Spannung und einen interessanten Plot mit nachdenkenswertem Stoff verbindet. Es beginnt als Spiel mit großem Einsatz: Im Rahmen eines Projekts, das zugleich der Testfall für eine private-public partnershio zwischen CIA und FBI einerseits und einem gigantischen Cyberunternehmen andererseits ist, sollen zehn Testpersonen 30 Tage lang von der Bildfläche verschwinden. Wer das schafft, ohne von Zugriffsteams, Drohnen oder den Teams des Unternehmers Cy Baxter aufgespürt zu werden, dem oder der winkt ein Preisgeld von drei Millionen Dollar.

Ist Baxter erfolgreich, winkt ihm eine Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden, die ihm Zugriff auf eine Fülle von Daten erlaubt - eine Machtfülle, wie sie ein Privatunternehmer nicht haben sollte? Und können Sicherheitsbehörden die Datentechnik Baxters wirklich nur für das Aufspüren von Terroristen, organisierten Verbrechern usw nutzen? Schon bei dem Gedanken an beide Szenarios kommt Unbehagen auf.

Baxter hat mit Start Up zu sozialen Medien und Netzwerken begonnen, sein Unternehmen ist immer breiter verzahnt und hat Zugang zu den zahllosen Informationen, die Menschen im digitalen Raum hinterlassen, sei es durch die Nutzung von smarter Technologie in Haushalt, Finanzen, Reisen oder Arbeitsleben, sei es durch Aktivitäten beim Browsen, in sozialen Netzwerken, beim großzügigen Umgang mit Cookies und Privatsphäreeinstellungen. Wie sehr diese Informationen dazu helfen können, Menschen individuell zu manipulieren, wird schnell klar - ob es nun Kaufentscheidungen sind oder bei anderen Überlegungen. Und natürlich werden auch die Menschen immer "gläserner" - eigentlich ein Horrorszenario. Baxter hingegen ist überzeugt: Die meisten wollen gar keine Privatsphäre, sie suchen den Ruhm oder die Popularität bei "followern" und digitalen Freunden.

Unter den zehn Testpersonen sind fünf Profis - ein Ex-Marine oder eine Polizistin etwa, aber auch fünf Normalbürger. Ausgerechnet eine Bibliothekarin mit einer Vergangenheit mit psychischen Problemen ist besonders erfolgreich, vom Radar der Häscherteams zu verschwinden, während anderen die digitalen Spuren der Vergangenheit teils sehr schnell zum Verhängnis werden. Dass gerade diese Kandidatin eine ganz eigene Agenda hat, zeigt sich erst in der zweiten Buchhälfte, die auch in die Welt der Geheimdienste, von Staatsraison und Vertuschung führen wird.

Es wird nicht verwundern, dass McCarten im Nachwort höchst kritisch mit "Datenkapitalismus" ins Gericht geht. Beim Lesen wird man schnell nachdenken auch über den eigenen Umgang mit Daten, zu denen Apps oder Netzwerken Zugang gewährt wird - und warum es besser ist, dabei restriktiv vorzugehen. Dieser Thriller überzeugt mit einem Szenario, das bei aller Fiktion plausibel und möglich erscheint, wenn Daten-Macht in die falschen Hände gerät. Unbedingt empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 25.04.2023

Leben Liebe Leiden

Solange wir leben
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Die meisten Leser dürften David Safier vor allem als Autor humoristischer Romane und zuletzt als Verfasser der Cozy-Krimis um die ermittelnde Ex-Kanzlerin "Miss Merkel" kennen. In seiner autobiografischen ...

Die meisten Leser dürften David Safier vor allem als Autor humoristischer Romane und zuletzt als Verfasser der Cozy-Krimis um die ermittelnde Ex-Kanzlerin "Miss Merkel" kennen. In seiner autobiografischen Familiengeschichte "Solange wir leben" überleben die ernsten, leisen Töne. Um David Safier selbst geht es dabei nur sehr angelegentlich, von allen Beteiligten fällt sein Bild am blassesten aus. Das Buch, das mit einer Beerdigung beginnt und mit einem letzten Abschied endet, beschreibt zudem die nicht ganz unkomplizierte Lebens- und Liebesgeschichte seiner Eltern, Joschi und Waltraud.

Es ist eine Familiengeschichte, die von Verlust, Leid und Tragödien gezeichnet ist, von Kampf, aber eben auch von Liebe. Dabei sind Safiers Eltern ein denkbar unterschiedliches Paar, das ein Zufall zusammengebracht hat.

Da ist zum einen Joschi, der im Wien der 30-er Jahre aufgewachsen ist in einer aus Galizien stammenden jüdischen Familie. Das Stetl haben sie hinter sich gelassen, auch wenn der Weg zur bürgerlich-feinen Gesellschaft noch weit ist. Joschi ist ein Hallodri, der sich vor allem für Frauen interessiert, das Studium eher nachlässig angeht und den auch die Politik eher kalt lässt, im Gegensatz zu seiner Schwester Rosel, die sich in der zionistischen Bewegung engagiert und von der Aliya nach Palästina träumt. Mit dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland muss Joschi lernen, dass seine Heimat ihm keine Heimat mehr ist. Er wird von der Hochschule geschmissen, landet im Gefängnis, der Vater wird von Nazis zu Tode geprügelt.

Erst Rosel, dann Joschi schaffen den Weg nach Palästina, Joschi kämpft für den jüdischen Staat. Als der Zweite Weltkrieg endet, erfahren auch sie vom ganzen Ausmaß der Nazi-Verbrechen. Die weitverzweigte Familie ist so gut wie ausgelöscht, eine siebenjährige verwaiste und traumatisierte Cousine, die in ein israelisches Waisenhaus kommt, ist die einzige, die übrig geblieben ist. Joschi heiratet Dora, eine Auschwitz-Überlebende, die nicht über ihre nächtlichen Albträume spricht. Die Gewalt und Gegengewalt im jungen israelischen Staat verstört ihn, die Ehe kriselt, er geht zur See - es ist eine Art Flucht.

Ein anderes Leben, ein anderes Land: Waltraud wächst in einer Bremer Arbeiterfamilie heran, erlebt den Krieg als kleines Kind. In der Wirtschaftswunderzeit arbeitet sie als Parfümverkäuferin im Kaufhaus, während die Familie weiterhin in einem Eisenbahnwaggon haust. Als sie sich in ihren Kindheitsfreund Friedrich verliebt und von ihm schwanger wird, glaubt sie an das große Glück. Doch ihre Tochter Gabi ist noch nicht geboren, da stirbt Friedrich an einem unerkannt gebliebenen Gehirntumor. Waltraud ist 20 und schon Witwe und alleinerziehende Mutter.

Die Wege von Joschi und Waltraud kreuzen sich, als Joschi in Bremen Landgang hat. Eigentlich wollte er nie wieder deutschen Boden betreten, doch die Lust auf ein italienisches Eis führt ihn ausgerechnet in jenes Eiscafé, in dem Waltraud Geburtstag feiert. Es ist keine Liebe auf den ersten Blick. Die beiden trennen 20 Jahre und die deutsche Geschichte. Wie die beiden dennoch zusammenkommen, wie weitere Schicksalsschläge die Familie treffen, wie Joschi einerseits mit dem Leben im Land der Täter hadert und andererseits sein Glück findet, wie dieses Glück auch wieder brüchig wird, das schildert Safier geradezu gnadenlos ehrlich, mit großer Nähe zu Waltraud und Joschi, aber auch ohne Verklärung.

"Solange wir leben" ist berührend und macht nachdenklich, lässt ahnen, wie bizarr es für Holocaust-Überlebende gewesen sein muss, trotz allem eine Existenz in Deutschland aufzubauen und dabei unter Menschen zu leben, bei denen sie sich ständig fragten, was diese im Krieg und im Dritten Reich wohl gemacht haben. Dass die Geister der Vergangenheit keineswegs tot sind, muss auch die Familie erleben. Dieses Buch nimmt mit auf eine Zeitreise von den 1930-er Jahren bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts, fängt gekonnt den Zeitgeist ein und ist bei aller Emotionalität nicht gefühlsduselig.

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Veröffentlicht am 23.04.2023

Viel Wissen für Kaffeeliebhaber

Der Kaffeeatlas
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Edel schon mit dem Umschlag, voll mit Detailwissen und reich bebildert: "Der Kaffee Atlas" von James Hoffmann mag eine Enttäuschung für jene Leser sein, die sich fancy Rezepte mit hippen Zutaten erhofft ...

Edel schon mit dem Umschlag, voll mit Detailwissen und reich bebildert: "Der Kaffee Atlas" von James Hoffmann mag eine Enttäuschung für jene Leser sein, die sich fancy Rezepte mit hippen Zutaten erhofft haben. Für Kaffee-Liebhaber, die sich für facts und Hintergründe interessieren, bietet dieses Buch eine Fundgrube von Wissen zu Geschichte, Anbau und Zubereitung von Kaffee, puristisch, ohne irgendwelche Sirups und andere Spielereien. Hier zählt der Geschmack der Bohne, der je nach Herkunft, Röstung und Zubereitung so vielfältige Möglichkeiten hat.

Hoffmann nimmt die Spitzenkaffees unter die Lupe, beschreibt Anbau und Ernte, Sorten, die viel vielfältiger sind als einfach nur Arabica und Robusta, nimmt die Leser mit auf eine Reise von den Anbaugebieten bis hin zu dem Kaffee in der Tasse, ob Espresso oder Cortado, Capucchino oder Americano. Auch Kaffeehandel, Röstung und die Vor- und Nachteile der verschiedenen Arten des Kaffeekochens werden beschrieben.

Besonders viel Platz nimmt die Beschreibung der Anbaugebiete ein, mit Bildern vom Kaffeeanbau in Afrika, Lateinamerika und Asien, Geschmacksprofilen und Informationen über eine Rückverfolgbarkeit. Während mit Ruanda eines meiner Lieblingskaffee-Herkunftsländer vorgestellt wurde, habe ich vor allem bei den asiatischen Herkunftsländern gestaunt: Auch in China und Indien, zwei Ländern, bei denen ich zuallererst an Tee denke, wird Kaffee angebaut. Bei Nicaragua wiederum kommen Erinnerungen an "Sandinos Dröhnung" auf und den solidarisch getrunkenen Kaffee, der seinerzeit ziemlich auf den Magen schlug und mittlerweile deutlich professionalisiert wurde. Ein glossar ergänzt diese Enzyklopädie des Kaffees.

Der Kaffee-Atlas ist kein Buch, das man in einem Stück durchliest, in dem ich aber gerne stöbere, gerne bei einer Tasse Kaffee. Die einzelnen Kapitel sind kurz, prägnant und bieten einen Einblick in den Anbau und die Einfüsse von Boden und Klima, die letztlich das Aroma der Kaffeebohnen beeinflussen. Hier wird Wissen für Genuss anschaulich vermittelt.

Veröffentlicht am 19.03.2023

Das Erbe der Walfänger

Zur See
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Über Jahrhunderte lang verlief das Leben nach einer klaren Ordnung: Die Männer fuhren hinaus auf die See, auf Walfang, waren monatelang weg oder kamen gar nicht mehr zurück. Die Frauen warteten, zogen ...

Über Jahrhunderte lang verlief das Leben nach einer klaren Ordnung: Die Männer fuhren hinaus auf die See, auf Walfang, waren monatelang weg oder kamen gar nicht mehr zurück. Die Frauen warteten, zogen die Kinder groß, lebten mit der Angst und der Hoffung, ob das Schiff samt Ernährer sicher in den Hafen wieder einlaufen würde. Zäune aus den Knochen von Walen künden von der stolzen Vergangenheit - doch inzwischen sind sie beliebte Fotomotive für Touristen. Die Nachfahren der Walfänger sind zu einer Dienstleistungsgesellschaft geworden. Und weil alte Kapitänshäuschen oder überhaupt jegliche Immobilie als Zweit- und Ferienwohnsitz gefragt ist, wird Wohnraum für viele Inselbewohner unbezahlbar.

In ihrem Roman "Zur See" beschreibt Dörte Hansen an Hand der alteingesessenen Familie Hansen diese Inselgesellschaft im Umbruch. Lakonisch, unaufgeregt, beobachtend und leicht distanziert ist der Schreibstil und so spricht auch Nina Hoss als Sprecherin der Hörbuchfassung. Angenehm zu hören, ohne dahinzuplätschern.

Rykmer Sander scheint gleichsam für den Niedergang zu stehen - ein Kapitän, dann wegen seines Alkoholismus, immer weiter absteigend. Nun fährt er Touristen auf der Fähre, und Urnen und Angehörige zur Seebestattung. Das ist irgendwie hochsymbolisch. Seine Schwester Eske, eine Altenpflegerin, pflegt die alte Generation der Insulaner in ihren letzten Jahren und Monaten. Wenn sie Fahrzeuge mit fremden Kennzeichen sieht, drängt sie sie an den Straßenrand, hetzt sie gewissermaßen, um ihrem Unwillen gegen den Tourismus einen Ausdruck zu geben. Einst mussten die Inselkinder in der Saison im Verborgenen leben, um die Fremden in ihrem Urlaub nicht zu stören. Das ist nun die kleine Rache. Der jüngste Bruder, der mit Treibholzskulpturen gutes Geld macht, scheint der golden boy der Insel zu sein. Doch ein happy end wird es nicht geben.

Der Inselpastor wiederum ist eine Art Zwitterwesen - vor langen Jahren auf die Insel gekommen, hat es gewissermaßen zwei Gemeinden zu betreuen: Die Urlauber und die Einheimischen, die Sommergemeinde und die im Rest des Jahres. So ist er wie ein Mittler zwischen den Welten, aber auch der Erklärer für die Leser.

Die Sehnsucht nach dem Meer zieht die Fremden auf die Insel, ohne dass sie wirklich Zugang zur Gemeinschaft finden oder den Weg dorthin suchen. Und das Verhältnis der Insulaner zur See, die Nahrung gibt und Leben nimmt, war von jeher ambivalent.

Schon der Mangel an Dialogen legt den Fokus auf Beschreibung von Landschaften, Stimungen, Gedakengängen. Das Kopfkino wird in Gang gesetzt mit Meeresrauschen, Wind und weitem Himmel, weckt die Sehnsucht nach dem Meer verbunden mit dem Wissen, dass der Zugang begrenzt ist. Hansen erzählt unaufgeregt, ruhig, dem langsamen Tempo auf der Insel angepasst. Die alte Heimat der Walfänger ist hier gleichzeitig ein Sehnsuchtsort und eine Utopie, in der die Vergangenheit nur noch Fassade ist.

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Veröffentlicht am 18.03.2023

Liebe, Pflicht und Coming Out

Mr. Loverman
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Barrington, ein fescher Mittsiebiziger und vor Jahrzehnten von der Karibikinsel Antigua, nach Großbritannien eingewandert, hat bereits in der Jugend seine eine, große Liebe gefunden. Und es ist nicht ...

Barrington, ein fescher Mittsiebiziger und vor Jahrzehnten von der Karibikinsel Antigua, nach Großbritannien eingewandert, hat bereits in der Jugend seine eine, große Liebe gefunden. Und es ist nicht Carmel, mit der er seit über 50 Jahren verheiratet ist und mit der er zwei Töchter hat. Denn Morris, die große Konstante in seinem Leben, ist ein Mann - und die karibische Diaspora ist auch fern der Heimat ausgesprochen homophob.In ihrem Buch "Mr Loverman" beschreibt Bernardine Evaristo diese große, lebenslange Liebe, die ein halbes Jahrhundert lang und länger nur im Verborgenen stattfinden darf.

Barry ist nicht der Einzige, der unter der Situation leidet. Carmel, die sich als 16-jährige in Barry verliebte, hadert mit dem Ehemann, der sie, wie sie überzeugt ist, mit anderen Frauen betrügt. Dabei ist sie die erste und einzige Frau, mit der Barry jemals Sex hatte. Mit der Treue zu Morris hat er es trotz aller Liebe in jüngeren Jahren nicht zu genau genommen, zu sehr lockten die Möglichkeiten der Cruising im Park, bis er bei einer homophoben Attacke Angst bekam, sein Doppelleben könne auffliegen.

Es ist eine tragikomische, mitunter melancholische Liebesgeschichte voll großer Gefühle - positiven wie negativen - die Evaristo hier erzählt. So lange schon hofft Morris, dasss Barry sich endlich zu ihm bekennt. Morris´ eigene Ehefrau hat sich scheiden lassen und ist empört nach Antigua zurückgekehrt, als sie die beiden Männer einmal in flagranti überraschte. Die "Schande" empfand sie allerdigs als so groß, dass sie niemals den Grund für die Trennung bekannt gab.

Als Carmel zu ihrem im Sterben liegenden Vater nach Antigua reist, hofft Barry, nun sei vielleicht der Moment gekommen, sie um Scheidung zu bitten. Die beiden Töchter sind schließlich längst erwachsen. Dass er mit Carmel zusammen bleiben würde, bis die Töchter aus dem Haus wären, hatte für Barry stets festgestanden. Er wollte keiner jener abwesenden westindischen Väter sein.

Ohnehin geht Evaristo immer wieder auf die Probleme der karibischen Community ein - abwesende Väter, fehlende männliche Leitbilder, junge Männer, die in Kriminalität, Drogen und Gewalt abzurutschen drohen, aber auch politisch-feministisches Bewusstsein emanzipierter schwarzer Frauen und das Bemühen, nicht Teil der Negativ-Statistik zu werden.

Besser spät als nie? Barry muss sich Gedanken über ein Coming Out machen. Dabei sind nicht alle in seiner Umgebung so ahnungslos, wie er glaubt und hofft. Auch Carmels Sicht auf die verquere Familiensituation wird geschildert, und so bigott-fromm und monsterhaft sie auch von Barry gezeichnet wird, so wird doch deutlich, dass seine Lebenslüge auch sie um ein Leben brachte, das anders hätte verlaufen können. So manches Familiengeheimnis wird im Laufe dieses sowohl unterhaltsamen wie nachdenklichen Romans ans Licht gefördert. Die bei all ihren Fehlern liebenswert-charmanten Charaktere tragen dazu bei, dass man dieses Buch nicht aus der Hand legen will.

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