Cover-Bild Aufblattelt
Band 3 der Reihe "Klub der Grünen Daumen"
(16)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
18,50
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Detektive
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 458
  • Ersterscheinung: 25.01.2023
  • ISBN: 9783839203262
Martina Parker

Aufblattelt

Gartenkrimi
„Hast schon gehört?“
„Was meinst?“
„Na die Sache mit dem jungen Grafen.“
„Was ist mit dem? Jetzt sag schon.“
„Er heiratet ein Mädchen von hier. Isabella Kirnbauer.“
„Oh … das ist ja …“

Jeder im Bezirk wusste, wer der Isabella ihr Vater war. Der alte Säufer. Und ihre Großmutter - über die sprach man besser gar nicht. Das ist ja wie in der „Neuen Post“. Nur besser, weil man im Südburgenland ist und die Leute persönlich kennt. Und dass dann die Gegenbraut auf der Hochzeit Blut spuckend zusammenbricht, ist erst der Anfang der Katastrophe …

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2023

Nicht standesgemäß im Burgenland

0

Isabellas Vater ist ein ortsbekannter Säufer, ihre Großmutter gar eine von denen, die mit den Wagen durchs Land gezogen sind. Und ausgerechnet diese junge Frau heiratet Graf Ferdinand von Hohenfelsen und ...

Isabellas Vater ist ein ortsbekannter Säufer, ihre Großmutter gar eine von denen, die mit den Wagen durchs Land gezogen sind. Und ausgerechnet diese junge Frau heiratet Graf Ferdinand von Hohenfelsen und sorgt damit für Tratsch und Klatsch in Oberwart. Als dann noch die Gegenbraut auf der Hochzeit Blut spuckt, nimmt die Katastrophe ihren Lauf.

Übersichtliche Kapitel, welche mit passenden Weisheiten zu Flora und Fauna beginnen, führen durch Martina Parkers humorvollen Roman, der Krimi ergibt sich fast nebenbei. Das Burgenland als Ort der Handlung bietet viel Platz für urige Redewendungen und bodenständige Szenen. Typische Speisen und Treffpunkte lassen den Roman so richtig lebendig werden. Insbesondere als Ostösterreicher entlockt einem der Text immer wieder ein Schmunzeln, weniger gängige Ausdrücke werden mittels Fußnoten auch ins Hochdeutsche übertragen. Das charakteristische Flair des östlichsten Bundeslandes ist stets ausgezeichnet eingefangen, die fröhlichen Damen des örtlichen Gartenvereins können auf keinen Fall anderswo ihre Nasen in fremde Angelegenheiten stecken. Bildhaft und gut vorstellbar gezeichnet sind die Figuren, Jagdrevier und Wohngegend sind ebenfalls nach wenigen Seiten greifbar, sodass man schnell mitten in der turbulenten Handlung steckt. Martina Parker weiß, wovon sie schreibt, das ist nicht zu überlesen.

Skurril und ungewöhnlich präsentiert sich dieser Gartenkrimi, der sehr viel mehr ist als ein Krimi: Milieustudie, Erinnerungen an Kleiderschürzen, Kirtag und Schaumhäferl, Hausapotheke, Umweltschutzgedanken, Standesdünkel und vieles mehr. Wer klassische Ermittlungen erwartet, wird womöglich enttäuscht sein, wer sich jedoch einlässt auf humorvolle, unterhaltsame Stunden, der ist hier goldrichtig. Auch wenn „Aufblattelt“ bereits der dritte Band einer Reihe ist, so ist die Handlung in sich abgeschlossen und auch allein gut und verständlich zu lesen. Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert und gleich den ersten Teil auf meine Wunschliste gesetzt.

Titel Aufblattelt
Autor Martina Parker
ISBN 978-3-8392-0326-2
Sprache Deutsch
Ausgabe Taschenbuch, 458 Seiten
ebenfalls erhältlich als ebook und Hörbuch
Reihe Gartenkrimi
Erscheinungsdatum 25. Jänner 2023
Verlag Gmeiner

Veröffentlicht am 23.01.2023

Nichts ist, wie es scheint

0

„Die Caspari Hohenfelsen waren eine Patchworkfamilie. Aber eine, die schlecht gequiltet war und bei der an allen Ecken und Enden die Nähte aufzuplatzen schienen.“

Als der adelige Ferdinand Isabella, der ...

„Die Caspari Hohenfelsen waren eine Patchworkfamilie. Aber eine, die schlecht gequiltet war und bei der an allen Ecken und Enden die Nähte aufzuplatzen schienen.“

Als der adelige Ferdinand Isabella, der Tochter des Dorftrunkenboldes, einen Heiratsantrag macht, gibt es jede Menge Gerede im Ort und die adelige Sippe ist not umused.
Isabella bekommt die gewünschte typisch burgenländische Hochzeit, bei der die Halbschwester des Bräutigams plötzlich tot zusammenbricht. Unfall oder Mord?

Diese Frage stellen sich nicht nur die Ermittler, sondern auch Journalistin Vera Horvath und ihre Gartenfreundinnen. Vera beginnt zu recherchieren und entdeckt, dass einiges bei der Familie von Hohenfelsen nur eine schlecht getünchte Fassade ist.

Als dann wenig später noch Ferdinands Halbbruder Fritzgoli durch einen Reitunfall zum Pflegefall wird, glaubt niemand mehr an einen Zufall.

Und dann, ja dann wird das Familienoberhaupt noch von einem Armbrustbolzen getroffen, der ausgerechnet dem Chef der umstrittenen Baufirma Pannonia-Bau gehört. Allerdings ergibt die Obduktion einen überraschenden Befund.

Meine Meinung:

Dieser Krimi ist der dritte von Martina Parker und natürlich im Südburgenland angesiedelt. Wieder mit dabei die bereits bekannten Gartenfreundinnen, zu denen nun auch Isabella, der Naturschutz sehr stark am Herzen liegt, sowie Tochter Letta, die nervtötende Hilda, Veras Mutter, und der Dunkel-Tom.

Auf die doch recht große Rolle, die Veras Mutter beim Umbau des Hauses spielt, hätte ich gerne verzichten können. Sie ist fast so übergriffig wie Fritzgoli, der Grapscher.

Es werden allerlei Spuren gelegt, die in Sackgassen führen. Trotzdem habe ich recht bald eine vielversprechende Idee gehabt, was das Motiv sein könnte. Und ja, dieses anfangs vage Idee hat sich bewahrheitet.

Martina Parkers Schreibstil ist unverwechselbar. Da darf der jüngst Spross von Fritzgoli, ein Baby im falschen Moment „Prost“ sagen, Isabellas Großmutter die Hohenfelsens rumänisch verfluchen und die Gartenfreundinnen im tiefsten südburgenländischen Dialekt ihre Weisheiten verbreiten. Keine Angst, die werden als Fußnot übersetzt.

Der Standesdünkel ist sehr gut dargestellt. Doch gibt es sie nicht nur bei den Adeligen, sondern auch Hilda kann damit aufwarten, aber hier heißt es Vorurteil.

Jedes Kapitel hat neben einer Überschrift noch Wissenswertes zum Thema Schädlinge oder Pflanzen vorangestellt.

Das Cover passt vorzüglich zu den beiden Vorgängern „Zuagroast“ und „Hamdraht“. Es ist möglich, jeden Krimi einzeln zu lesen, allerdings brächte man sich um amüsante Lesestunden. Der 4. Band mit dem Titel "Ausgstochen" erscheint im Herbst 2023

Fazit:

Diesem unterhaltsamen Gartenkrimi gebe ich gerne 5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.12.2022

Gemütlich-uriger Burgenland-Krimi

0

Dies ist schon das dritte Buch aus dieser Reihe mit der Lokaljournalistin Vera Horvath und ihren Hobby-Gärtnerinnen. Man kann das Buch problemlos lesen, ohne die anderen Bücher zu kennen. Die Geschichte ...

Dies ist schon das dritte Buch aus dieser Reihe mit der Lokaljournalistin Vera Horvath und ihren Hobby-Gärtnerinnen. Man kann das Buch problemlos lesen, ohne die anderen Bücher zu kennen. Die Geschichte wird aus einer übergeordneten Perspektive erzählt und ist zu jedem Kapitelbeginn mit kleinen Gartengeschichten gespickt. Mir hat es sehr gut gefallen, da das Land- und Dorfleben treffend und niveauvoll geschildert wird, man kann fast von einer Milieustudie sprechen. In geringem Maße wird lokaler Dialekt eingestreut - gerade ausreichend, um die Atmosphäre zu unterstützen. Die Krimi-Elemente halten sich in Grenzen, es wird nicht klassisch zielgerichtet ermittelt, sondern die Dinge passieren einfach so wie sie passieren. Es gibt viele starke Frauen im Buch und die Figuren sind natürlich und glaubhaft dargestellt. Auch den Landadel fand ich toll getroffen. Sehr schön fand ich auch, dass nichts übertrieben oder klamaukhaft war, sondern sich alle Elemente sehr natürlich zu einem großen Ganzen zusammenfügen. Auf jeden Fall habe ich Lust auf die anderen Bücher aus der Reihe bekommen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.05.2023

Bschoadbinkerl

0

Gerne habe ich diesen burgenländischen Krimi gelesen über die Adeligen, Teenager, die Probleme der Jägerei, die Naturschützer, die Kraft der Pflanzen und auch wieder einige skurile Tierverhalten am Anfang ...

Gerne habe ich diesen burgenländischen Krimi gelesen über die Adeligen, Teenager, die Probleme der Jägerei, die Naturschützer, die Kraft der Pflanzen und auch wieder einige skurile Tierverhalten am Anfang der Kapitel.
Im Vordergrund steht aber wieder die Journalistin Vera mit ihrer Familie und ihren Freundinnen vom Gartenklub, die alle in den Mordenfällen irgendwie verwickelt sind, weil am Land jeder jeden kennt und eine Meinung hat. Trotzdem ist Vera wieder enger mit der Geschichte verbunden, fällt ja auch zufällig die erste Tote über sie! Die Familie des Grafen mit den Toden und Verunglückten war etwas überzeichnet, auch die überstürtze Hochzeit von Isabella in diese doch eigenartige Familie.
Erholsam, nett zu lesen, die Klärung des Falles und das Motiv dazu haben mir aber nicht gefallen. Gottseidank reagieren die meisten Menschen doch anders!

Schmunzel musste ich bei der Übersetzung von "Bschoadbinkerl": "In Tuch gepackte Reste"

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.04.2023

Amüsanter Gartenkrimi

0

„...Kleine Äste flogen durch die Gegend. Eine traf Isabella ins Gesicht. Ein Schmerz wie ein Peitschenhieb...“

Zusammen mit Ferdinand protestiert Isabella gegen das Abholzen der Wälder. Mit diesen spannenden ...

„...Kleine Äste flogen durch die Gegend. Eine traf Isabella ins Gesicht. Ein Schmerz wie ein Peitschenhieb...“

Zusammen mit Ferdinand protestiert Isabella gegen das Abholzen der Wälder. Mit diesen spannenden Prolog beginnt die Geschichte.
Die Autorin hat eine amüsanten Krimi geschrieben. Der Schriftstil arbeitet viel mit Metaphern. Häufig dürfen die Protagonisten im burgenländischen Dialekt sprechen. Der wird in Fußnoten übersetzt, ist aber auch so gut zu verstehen.
Bei der Familie des Grafen habe ich fast den Eindruck, dass die etwas überzeichnet ist. Da hat jeder seine Macken. Die Gartenfreunde dagegen sind eine buntgemischte Gesellschaft unterschiedlicher Charaktere.
Ansonsten gibt es viele ruhige Szenen. Ich erfahre eine Menge über die Zusammenhänge in der Natur, über Gartenkunst und die Verwendung von Pflanzen.

„...Der Winterschlaf der Bäume ist ein Teil des ewigen Kreislaufs der Natur. Wenn die Temperaturen fallen und die Tage länger werden, stellt der Baum sein Wachstum vorübergehend ein...“

Im Hinblick uaf die Hochzeit ihres Sohnes Ferdinand gehen der Gräfin Katha folgende Gedanken durch den Kopf.

„...Aber wer kann schon zu seinem Hochzeitstag in die Zukunft blicken? Bis dass der Tod euch scheidet, ist manchmal eine verdammt lange Zeit!...“

Das sagt mit Sicherheit einiges über ihre eigene Ehe. Es ist ihre zweite.
Isabella will eine burgenländische Hochzeit und bekommt sie. Doch der schönste Tag ihres Lebens wird überschattet vom Tod von Ferdinands Halbschwester Mimi. War es Mord oder ein Unfall?
Die Ermittlungen kommen nicht richtig voran. Da gibt es den nächsten Toten.
Die Geschichte enthält ein paar unerwartet Wendungen. Gleichzeitig wird das Privatleben der Protagonisten gekonnt in das Geschehen einbezogen. Das betrifft Veras Beziehungen zu ihrer Mutter, aber auch die Sorgen mit ihrer gerade pubertierenden Tochter.
Am Ende bleibt keine Frage offen.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere