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Veröffentlicht am 20.05.2023

Fulminanter Abschluss

The Inheritance Games - Der letzte Schachzug
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Wenn ich dachte, dass man Band schon voller Geheimnisse und wahnsinniger Enthüllungen steckte und es gar nicht mehr verwirrender und schockierender kommen könnte, so hat mich Band 3 der Reihe eines besseren ...

Wenn ich dachte, dass man Band schon voller Geheimnisse und wahnsinniger Enthüllungen steckte und es gar nicht mehr verwirrender und schockierender kommen könnte, so hat mich Band 3 der Reihe eines besseren belehrt. Dieses Ende habe ich nicht kommen sehen- ein fantastischer Abschluss und großartiger Neuanfang.

Zum Inhalt: Avery steht kurz davor das Hawthorne-Erbe anzutreten, als ein unerwarteter Gast vor den Toren auftaucht. Tobys Tochter Eve bittet Avery um Schutz und Hilfe. Denn Toby wurde entführt und eine rätselhafte Suche nach dem Täter und seinen Motiven beginnt.

Ich fand Band 2 schon einen echten Schocker voller Enthüllungen, aber dieser Band legt gefühlt nochmal eine Schippen obendrauf. Es gibt neue, düstere Familiengeheimnisse, Intrigen und mit Avery eine starke Protagonisten, die erwachsen wird und für sich selbst einsteht. Die Charakterentwicklungen in diesem Band sind wirklich stark, nicht nur bei Avery, sondern auch bei den Brüdern und die Hawthornes lernen, wieder als Familie zusammenzuwachsen.

Es taucht ein ganz neuer Gegenspieler auf dem Spielbrett auf, was der Handlung zusätzliche Spannung verleiht. Außerdem gibt es weitere Rätsel des verstorbenen Tobias Hawthorne, die wieder sehr vertrackt sind.

Das Buch hat sich wieder toll lesen lassen und war eine gelungene Mischung aus Spannungsroman und Jugendbuch. Es gibt tolle Schlüsselmomente in den bestehenden und sich anbahnenden Liebesbeziehungen und die Story schockt nochmal richtig mit einem fulminanten Schlussakt, der eine Fortsetzung bzw. eine Art Spin-Off der Reihe anteasert, die ich gar nicht erwarten kann. Hätte an liebsten direkt weitergelesen, so gespannt bin ich auf alles was da noch kommen mag .

Für mich ein wirklich gelungener Abschluss dieser Reihe.

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Veröffentlicht am 10.05.2023

kniffliger Fall für Eddie Flynn

Gegen alle Regeln
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Ich liebe die Justizthriller von Steve Cavanagh rund um Anwalt Eddie Flynn. Ich hab den Gauner und Trickbetrüger im Verlauf seiner Fälle echt ins Herz geschlossen und bin immer wieder fasziniert, wie er ...

Ich liebe die Justizthriller von Steve Cavanagh rund um Anwalt Eddie Flynn. Ich hab den Gauner und Trickbetrüger im Verlauf seiner Fälle echt ins Herz geschlossen und bin immer wieder fasziniert, wie er mit Hilfe von Spitzfindigkeiten und genialer Recherche seine Fälle löst. So auch hier: eine echte Jagd um Beweise beginnt.

Zum Inhalt: Eddie Flynn ist sich sicher- sein Mandant und Milliardär David Child hat seine Freundin nicht ermordet, auch wenn alles gegen ihn spricht. Das Problem: Eddie soll ihn zu einem Schuldeingeständnis bringen. Gegen seine Frau liegen Beweise wegen Geldwäsche vor und das FBI will Köpfe rollen sehen. Entweder den von Child oder von Eddies Frau.

Eddie Flynn ist nicht nur ein genialer Anwalt, er ist vor allem verflucht gerissen und hat in seiner Zeit als Trickbetrüger einige Kniffe gelernt und Bekanntschaften geschlossen, die ihm auch in diesem Fall wieder von Nutzen sind. Ich liebe die Art, wie er den Staatsanwalt vorführt und Zeugen umdreht und somit einen Gerichtsfall zu seiner persönlichen Showbühne macht.
Diesmal reicht gewinnen alleine aber nicht aus, denn Eddie muss gleichzeitig seine Frau schützen, eine Kanzlei der Geldwäsche überführen und den wahren Mörder finden- eine Herkulesaufgabe, selbst für Eddie.

Ich fand den Fall diesmal schon an sich unglaublich packend, denn die Beweislast ist absolut erdrückend. Natürlich ist es direkt verdächtig, wenn das FBI derartige auf eine Verurteilung drängt, also waren auch die Begleitumstände direkt verdächtig. Das sorgt dafür, dass ich das Buch von Beginn an sehr spannend fand und unglaublich gefesselt war, herauszufinden, was tatsächlich passiert ist.
Was ich etwas weit hergeholt fand: Eddie zieht Beweise heran, von denen wir nicht genau wissen, wie er an sie herangekommen ist, aber keiner dieser Beweise wirkte derartig abstrus, dass ihn nicht auch ein gescheites Ermittlerteam hätte finden müssen. Finde das immer ein bisschen schade, wenn quasi alle anderen als derartig unfähig hingestellt werden. Aber nur so kann Eddie natürlich seinen genialen Fall aufbauen.

Das Buch war wieder klasse geschrieben und hat mich großartig unterhalten. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall mit dem charmanten Ganoven-Anwalt.

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Düsteres Märchen, das ich gerne schon in meiner Jugend gelesen hätte

Wie man einen Prinzen tötet
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Diese Geschichte ist kein klassisches Märchen, in dem die schöne Prinzessin in Nöten von einem schneidigen Prinzen gerettet wird. Nein, diese Prinzessin ist fest entschlossen einen Prinzen zu töten. Ich ...

Diese Geschichte ist kein klassisches Märchen, in dem die schöne Prinzessin in Nöten von einem schneidigen Prinzen gerettet wird. Nein, diese Prinzessin ist fest entschlossen einen Prinzen zu töten. Ich muss sagen diese Art düsteres Märchen mit unabhängiger Frauenfigur hätte ich gerne schon in meiner Jugend gelesen. Gerne mehr davon.

Zum Inhalt: Marra ist die jüngste Prinzessin eines kleinen Königreichs. Damit das Reich nicht überfallen wird, heiratet ihre Schwester den Prinzen des angrenzenden Königreichs. Doch kurz nach der Heirat verstirbt sie auf tragische Weise. Um das Reich zu sichern, wird auch Marras andere Schwester mit dem Prinzen verheiratet und Marra selbst ins Kloster geschickt. Als Marra erkennt, dass der Prinz ihre Schwester misshandelt, fasst sie einen riskanten Plan: sie will den Prinzen töten.

Das Buch vereint die klassischen Märchenelemente: Zeit und Ort werden nicht genauer definiert, die Heldin der Geschichte muss sich magischen Aufgaben stellen und es kommen allerlei wundersame Weggefährten vor. Das Königreich und die Orte, an die sich Marra begibt, wirken eher düster und bedrohlich, sodass sich eine angespannte Atmosphäre aufbaut. Also keine Spur der verklärt-fröhlichen Märchenwelten, die Disney kreiert hat. Dieser Twist hat mir gut gefallen.

Was ich total gut fand, ist dass die Charaktere alle schon etwas älter und gefestigter sind, Marra also keine ganz so naive junge Prinzessin ist, auch wenn ihre Lebensumstände ihren Erfahrungsschatz massiv eingeschränkt haben. Umso mehr Lebenserfahrung bringen ihre Weggefährten mit, was in amüsante Unterhaltungen gipfelt. Man merkt richtig, dass die Figuren Ecken und Kanten haben, nicht einfach nur „gut“ sind und im Verlauf der Reise an sich selbst und der gemeinsamen Aufgabe wachsen. Es gibt realistische Momente des Zweifelns und der Angst vor dem Scheitern, was die Geschichte zu einem gelungenen Gesamtpaket macht.

Ich habe die Geschichte einfach genossen, auch wenn einige Sachverhalte, typisch für Märchen, nicht näher erläutert werden, sondern einfach als gesetzt gelten. Mir hat diese düstere Erzählung richtig gut gefallen und ich werde die Autorin definitiv im Auge behalten.

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Veröffentlicht am 26.04.2023

Ein Dorf macht sich schuldig

Diabolisch
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„Diabolisch“ ist ein packender Thriller, der das schlechteste in den Menschen aufzeigt, die Dunkelheit aus ihrer Deckung holt und mit den Ängsten der Menschen spielt. Spannung von der ersten bis zur letzten ...

„Diabolisch“ ist ein packender Thriller, der das schlechteste in den Menschen aufzeigt, die Dunkelheit aus ihrer Deckung holt und mit den Ängsten der Menschen spielt. Spannung von der ersten bis zur letzten Seite.

Zum Inhalt: 1995, nach dem Schulsport kommt Lotte ohne ihren kleinen Bruder Alex nach Hause. Der Vater hatte vergessen die Kinder abzuholen. Als endlich jemand nach Alex sucht, ist der Junge tot. 27 Jahre später kommt wieder ein Junge nicht nach Hause und eine Mordserie erschüttert das Dorf.

Die Geschichte teilt sich auf zwei Handlungsstränge auf, die abwechselnd 1995 und 2022 spielen. Besonders die Ereignisse der Vergangenheit sind erschütternd, denn so ruhig das Dorf von außen wirkt, umso düsterer sind seine Geheimnisse. Als eine grauenvolle Mordserie das Dorf erschüttert beginnt Kommissarin Larissa in der Vergangenheit zu wühlen und es kommen viele Geheimnisse an Licht, denn mehr als eine Person hat in der Nacht von Alex' Tod Schuld auf sich geladen.

Die Geschichte ist wahnsinnig packend erzählt und durch die vielen Verbrechen der Vergangenheit und Gegenwart entwickelt das Buch eine düstere und schockierende Sogwirkung. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, was in der Nacht als Alex starb wirklich passiert ist und wie die einzelnen Dorfbewohner da mit drinhängen. Das Szenario von Alex' Tod ist so banal und wäre so leicht zu verhindern gewesen, dass ich immer nur fassungslos den Kopf schütteln konnte, ob der Kurzsichtigkeit und Selbstsucht der Leute.

Die Auflösung fand ich tatsächlich relativ vorhersehbar, einfach weil es für die Motive des Täters nicht viele Optionen gab. Was der Spannung und dem rasanten Tempo aber keinen Abriss getan hat. Da die Verbrechen in der Gegenwart hinsichtlich Tathergang und Opferauswahl sehr vielfältig sind, bleibt es bis zum Schluss interessant.

Für mich ein sehr gelungener Thriller, der seinen Titel verdient.

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Veröffentlicht am 18.04.2023

Umwerfende Geschichte

22 Bahnen
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Es gibt Bücher, die umreißen ein ganzes Leben und erreichen trotzdem nicht die Tiefe, die dieses Buch als Auszug aus dem Alltag einer Familie schafft. „22 Bahnen“ erzählt eine Geschichte von Pflicht und ...

Es gibt Bücher, die umreißen ein ganzes Leben und erreichen trotzdem nicht die Tiefe, die dieses Buch als Auszug aus dem Alltag einer Familie schafft. „22 Bahnen“ erzählt eine Geschichte von Pflicht und Verantwortung, vom Wunsch nach Freiheit und der Unwahrscheinlichkeit von Liebe in einer scheinbar ausweglosen Situation. Dieses Buch hat mich abgeholt und mitgenommen. Und als es vorbei war, blieb beklemmende Schwere und eine leise Hoffnung. Unbedingt lesenswert!

Zum Inhalt: Tilda schwimmt jeden Tag 22 Bahnen. Das ist ihr kleiner Ausbruch aus dem Alltag, der gezeichnet ist von einer alkoholkranken Mutter, der Verantwortung für ihre kleine Schwester Ida, dem Job im Supermarkt und ihrer Masterarbeit. Dann bekommt Tilda eine Promotion in Berlin in Aussicht gestellt und hinterfragt zum ersten Mal seit langem, was sie sich eigentlich erhofft vom Leben und ob sie sich diese Freiheit überhaupt erlauben darf. Und dann ist da noch Viktor, der genauso gezeichnet vom Leben ist wie Tilda. Können zwei ertrinkende gemeinsam Schwimmen lernen?

Diese Geschichte erzählt ungeschönt vom Leben, wie es sicherlich hinter vielen Häuserfassaden stattfindet. Es ist eine Geschichte, von einer jungen Frau, die ohne Vater aufwächst und deren Mutter immer wieder in die Alkoholsucht abrutscht, wegdriftet, sich verliert. Die Alltagsszenen sind sehr eindringlich erzählt, hautnah erfährt der Leser von den Schwierigkeiten und Sehnsüchten in Tildas Leben. Das zarte Annähern zwischen ihr und Viktor hat mir sehr gut gefallen, die Einbindung von Ida sorgte für zusätzliche Emotionalität, die ich als Leser sehr greifbar fand.
Generell ist Ida fast schon meine Lieblingsfigur in dieser Erzählung, ich liebe ihre Art, die Geschichten, die sie mit Tilda erfindet, besonders die vom Seemann und wie sie lernt stark zu sein. Die Autorin hat mit Tilda und Ida zwei sehr besondere Figuren geschaffen, die ans Herz gehen.

Die Geschichte wird als Ausschnitt erzählt, Rückblenden gibt es nur, wo es für die Handlung notwendig und hilfreich ist, das „danach“ bleibt offen und voller Möglichkeiten. Ich wollte nicht, dass dieses Buch endet, ich wollte wissen, wie es weitergeht, ob Tilda ihr Happy End bekommt und mit Ida ans Meer fährt. Aber so bleibt es sehr authentisch, ein Ausschnitt aus einem Leben.

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